Eine Chanukkia für Chemnitz

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  • 2augen1nase
    Heerführer


    • 13.03.2007
    • 5543
    • Chemnitz
    • keiner.. leider

    #1

    Eine Chanukkia für Chemnitz

    Hallo ihr alle,

    wie versprochen, kommt nun wenigstens ein Teil der Auflösung

    Ich habe ja im Weihnachtsfeier-Thread wegen eines Projektes absagen müssen - und jetzt wo die Pressemitteilung raus ist, ist es offiziell und ich kann euch wenigstens ein bisschen was davon erzählen...

    Ich glaube es war der 29.9.2023 als es nachts um 2 an meine Tür klopfte. Ich bin ja öfter noch lange wach und als ich öffnete stand mein Nachbar vor der Tür, nachdenklich dreinschauend. Er meinte so: du, wir haben da eine Idee, aber der, der das machen sollte hat uns abgesagt und ich dachte ich frage dich mal....

    Nun: die neue Synagoge in Chemnitz wurde bauzeitlich scheinbar ziemlich verpfuscht, weswegen eine Generalsanierung ansteht und die Gemeinde zu ihrem traditionellen Chanukka Fest das Gebäude nicht nutzen kann. Da wurde die Idee geboren, das öffentlich zu feiern - wofür es aber natürlich auch eine öffentliche Chanukkia braucht - also einen 9-armigen Leuchter. In groß.

    Ich habe nur gesagt: ich frag mal ein paar Leute und schwuppdiwupp - so schnell konnte ich gar nicht guggen - hat Tim aus England zugesagt den Entwurf zu machen und ein befreundeter Metallbauer hatte sowieso schon lange mal wieder richtig Bock auf ein cooles Projekt.

    Dann kam der Überfall auf Israel, alle kamen ins Grübeln, doch letzlich ist es ein traditionelles jüdisches Fest und hat mit Politik nichts zu tun - weswegen wir das Projekt jetzt wirklich in die Tat umgesetzt haben.

    Ich freue mich riesig und lade euch natürlich auch alle dazu ein, dem Fest beizuwohnen. Es erstreckt sich ja über 8 Tage und mein Nachbar hat drumherum auch ein bisschen was an Rahmenprogramm organisiert - das wird bestimmt ganz nett.

    Bilder von dem Leuchter und der Fertigung poste ich erst nach der offiziellen Eröffnung - ihr müsst also erstmal mit der Pressemitteilung und dem KI-Rendering von Tim leben.
    Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
    Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!
  • 2augen1nase
    Heerführer


    • 13.03.2007
    • 5543
    • Chemnitz
    • keiner.. leider

    #2
    Chemnitz bekommt die erste Chanukkia im öffentlichen Raum!

    „Ein öffentlicher Chanukkia-Leuchter war schon lange ein Traum der Gemeinde!“,sagt Dr. Ruth Röcher, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz. Da sich die Jüdische Gemeinde aufgrund von Bau- und Sanierungsarbeiten am Gemeindezentrum auf der Stollberger Straße derzeit in einem Ausweichquartier befindet, kam die Idee auf, durch eine öffentliche Veranstaltung auf die Gemeinde und das Chanukka-Fest aufmerksam zu machen.
    Das Vorhaben wurde bereits vor dem 07.10.2023 geplant und erhielt durch die
    Ereignisse in Israel eine neue Relevanz. „Jüdisches Leben ist in Chemnitz seit über 140 Jahren fester Bestandteil der Chemnitzer Stadtgesellschaft. Dieses zu schützen, immer wieder sichtbar zu machen und ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu rufen, sehen wir als unsere genuine Aufgabe, besonders in Zeiten, in denen die Zahl antisemitischer Straftaten steigen und Jüdinnen und Juden weltweit Anfeindungen ausgesetzt sind“, sagt Chris Münster, Geschäftsführer der Tage der Jüdischen Kultur, der das Projekt mit initiiert hat.
    Die öffentliche Chanukkafeier ist ein Gemeinschaftsprojekt der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und der Vereine Judentum Begegnen und Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz. In der Zeit vom 07.12. bis 14.12.23 wird es am Rande des Stadthallenparks mitten in der Chemnitzer Innenstadt stattfinden.

    Der Entwurf für die Chanukkia stammt vom kanadischen Architekten Tim Fu, der in London mit seinem Studio ansässig ist. Er arbeitet weltweit an verschiedenen Projekten, beteiligt sich an Ausstellungen und gibt Workshops. Die Chemnitzer Chanukkia wurde mithilfe von KI entwickelt. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Chemnitzer Steinmetzmeister Till Apfel im
    Frühjahr 2023 ergab sich der Kontakt, Apfel kümmerte sich dann ehrenamtlich und gemeinsam mit einem hier ansässigen Metallbauer um die Umsetzung des
    Entwurfes in Corten-Stahl. "Berührungsängste oder Bedenken gab es keine, man vertraute uns bei dem durchaus avantgardistischen Projekt und setzt damit gewissermaßen auch eine jüdische Tradition fort", so Apfel.
    Das Chanukkafest hat seinem Wesen nach die Intention in die Öffentlichkeit zu
    wirken. Den historischen Hintergrund des Festes bildet die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels nach dem Makkabäeraufstand im Jahre 164 v. Chr.,
    beziehungsweise 3597 jüdischer Zeitrechnung. Die Geschichte vom Wunder des über acht Tage nicht versiegenden geweihten Ölkännchens soll publik gemacht werden, symbolisiert durch das Licht des achtarmigen Leuchters. Und dieser sollte auffällig sein. Im babylonischen Talmud findet sich das Gebot, die Kerzen im Hauseingang, wer im Obergeschoss wohnt am Fenster, dass zur Straße geht und nur in der Stunde der Gefahr auf dem Tisch aufzustellen.
    Im Mittelpunkt des achttägigen Lichterfestes steht das allmähliche Anzünden der acht Kerzen, jeden Tag eine Kerze mehr. Die neunte, höherstehende Kerze in der Mitte fungiert dabei als Diener, dem das Feuer entnommen wird. Die Organisatoren haben für jede Kerze Patinnen und Paten aus Politik und Religion gewinnen können, die die Abende eröffnen werden. Zum Anzünden werden Gebete gesprochen und Lieder gesungen. Anschließend werden die Festlichkeiten durch Musikbeiträge und traditionelle Köstlichkeiten beschlossen. Beginn ist jeweils 18 Uhr, außer am Freitag, den 08.12.23, wo schon 15 Uhr begonnen wird.
    Am 07.12.23 um 18 Uhr laden wir Sie herzlich zum Entzünden der ersten Kerze in den Chemnitzer Stadthallenpark.
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    Zuletzt geändert von Sorgnix; 06.12.2023, 10:01.
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    Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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    • oliver.bohm
      Moderator

      • 20.11.2007
      • 8414
      • Hannover
      • SBL 10

      #3
      . Coole Nummer..
      Bestimmt bringt soviel Renommee auch Aufträge nach sich...
      Gruß Olli

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      • Sorgnix
        Admin

        • 30.05.2000
        • 25921
        • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
        • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

        #4
        Zitat von oliver.bohm
        Bestimmt bringt soviel Renommee auch Aufträge nach sich...
        Bestimmt.
        ... und das Füllhorn wird sich über ihn ergießen, ganz bestimmt ...


        Zitat von 2augen1nase
        Ich freue mich riesig und lade euch natürlich auch alle dazu ein, dem Fest beizuwohnen. Es erstreckt sich ja über 8 Tage und mein Nachbar hat drumherum auch ein bisschen was an Rahmenprogramm organisiert - das wird bestimmt ganz nett.
        ... Du hattest keine Zeit für ne anderen Feier, da Du Dich um diese Feier kümmern wolltest.
        Dann nimm es uns/mir bitte auch nicht übel, wenn wir uns beinahe zeitgleich ebenso
        schon wieder um ne andere Feier kümmern müssen, die da vor der Türe steht ...
        Ansonsten sind 8 Tage Programm natürlich auch ein wenig anstrengend ...

        Für meine Person nehme ich mal Abstand.
        Zumal ich als überzeugter Atheist eh nicht an religiösen Feierlichkeiten teilnehme.

        ... außer es gibt Glühwein und Lumumba


        Gruß
        Jörg
        Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
        zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

        (Heiner Geißler)

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        • 2augen1nase
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          • 13.03.2007
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          #5
          @Oli:

          Das hat keine direkte Auswirkungen - aber natürlich: man wird durch sowas etwas bekannter und Menschen werden auf einen aufmerksam. Da Antisemitismus in unserem Land aber immer noch weit verbreitet ist, macht man sich mit so ein Projekt nicht überall Freunde, das liegt auf der Hand.
          Aber gut, da stehe ich eigentlich drüber - wer das Thema auf die Schiene zerren muss, hat den Blick für alles andere auch irgendwie verloren. Ich habe Menschen damit helfen können, ein tolles Projekt begleiten dürfen, selbst viel neues gelernt (da ich das Teil ja mit gebaut habe!) und vielleicht (hoffentlich!) trägt es dazu bei, dass es das Image meiner Wahlheimatstadt ein wenig aufpoliert.


          @Sorgnix:

          Den Verdruss kann ich verstehen, ich war aber abhängig von den Zeitkapazitäten meines Kollegen - die deutlich weniger flexibel sind als meine. Ursprünglich geplant war das WE frei, aber wir mussten aufgrund verschiedener Faktoren umdisponieren - deswegen hat sich das ja auch sehr kurzfristig erst ergeben ob ich kommen kann oder nicht.

          Zudem habe ich jetzt auch nicht erwartet, dass jemand 300km Weg auf sich nimmt um an einem religiösen Fest teilzunehmen, was letzlich täglich nur 1-2 Stunden dauern wird. Es gibt aber einige im Forum, die deutlich näher dran sind und zumindest einer sagte mir schon (auf einem anderen Kanal) dass er sich das ansehen will.

          Ich kann also damit leben, wenn man der Einladung nicht folgt, wollte sie aber dennoch aussprechen.

          Es hat ja mit dem Forum auch nichts zu tun - nur war es mir wichtig die Begründung zu liefern, weswegen ich nicht zum Weihnachtstreffen erschienen bin und verständlicherweise ging das erst jetzt mit der Pressemitteilung.


          Wirklich spannend wird für den ein oder anderen vermutlich eher die Produktion des Leuchters sein - aber das kann ich natürlich erst nach der Einweihung angehen, ist ja logisch.
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          • 2augen1nase
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            • 13.03.2007
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            #6
            Sodele...Der Aufbau hat heute ziemlich gut geklappt und das Fest wurde doch sehr schön eröffnet.

            Das Interesse war groß, aber viel wichtiger: die Freude bei den Menschen noch größer. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man anderen mit so einem Projekt Freude bereiten kann.

            Das einzige was meine Stimmung ein wenig trübt bzw. mich sehr nachdenklich stimmt ist, dass offensichtlich ein 24/7 Polizeischutz nötig ist - zumindest wurde das von ganz oben angeordnet. Man will da auf Nummer sicher gehen, einerseits verständlich, andererseits finde ich das irgendwie auch supertraurig.

            Wie versprochen geht es nun aber darum, wie das Ding überhaupt gebaut wurde - das dürfte den ein oder anderen hier sicherlich mehr interessieren als das Chanukka Fest.


            Kurz vorweg: Für mich war die Fertigung ein wahnsinnig tolles Erlebnis, denn ich habe dadurch ja einige Tage in einem Industriebetrieb zugebracht mit einer wahnwitzigen Ausstattung und unglaublich tollen Mitarbeitern - ich muss echt sagen: so einen Zusammenhalt, so ein positives Miteinander und auch so gute Laune habe ich echt noch nicht erlebt.

            An meinem ersten Tag war das Material durch meinen Kollegen schon vorbereitet worden - alle Teile wurden mit dem Laser vorab zugeschnitten - bemerkenswert fand ich die Fügetechnik des "Stabilisierungsschwertes", welches später die beiden äußeren Arme des Leuchters nochmal aussteift. Einfach ein zehntel (?) größer gefertigt und ineinandergekloppt - spart Material beim Zuschnitt und hält ohne Schweißen schon bombenfest.

            Ich kam mir an dem Tag ein wenig nutzlos vor, musste mich in der Halle erstmal zurechtfinden und bekam die Aufgabe, die Bohrlöcher anzureißen und anzukörnern - was ich auch sehr gerne gemacht habe, nur gefühlt habe ich da irgendwie "nix" zustande gebracht - aber klar, am ersten Tag gab es auch jede Menge anderes Zeug noch zu klären...
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              #7
              Der zweite Tag war schon deutlich produktiver.

              Mein Kollege befasste sich damit, oben und unten die Verlängerungen an das gelaserte Teil ranzuschweißen - denn die Großformattafel reichte nicht aus um daraus den Leuchter komplett herzustellen. Richtig megageil fand ich das Laserschweißen mit Zusatzwerkstoff - wahnsinnig dünne Nähte, kaum Wärmeeintrag in das Material, dadurch nahezu kein Verzug und sehr sehr geringe Nacharbeitung. Weiterer Vorteil: man braucht keinen fetten Schweißhelm mehr, sondern trägt lediglich eine Brille die nicht mal sonderlich verdunkelt - man hat also trotz Schutz immer noch supergute Sicht auf das was man da so treibt. Allerdings ist der Schutzaufwand dahinter doch immens - eigene Kabine inkl. allerhand Schutzmechanismen... Aber schon ein echt spannendes Verfahren.

              Ich befasste mich derweil mit dem Bohren der Löcher und dem Schneiden der Gewinde - genau die richtige Arbeit für mich, denn das habe ich schon einige Male gemacht und damit musste ich niemanden fragen und konnte einfach loslegen. Als wir beide dann mit unseren Aufgaben fertig waren, haben wir die Platte noch umgedreht - damit ersparten wir uns das entfernen der ganzen Beschriftungen und hatten dann auch die schönere Seite der Platte oben.

              Joa . und dann war immer noch Zeit, also befassten wir uns mit dem rundbiegen der ersten Seitenteile, atürlich auch wieder auf einer ziemlich coolen Maschine. Ich durfte die Streifen führen, der Kollege bediente die Walzen und gerade die großen Radien gingen ziemlich gut zu machen und passten auch relativ schnell.
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                • 13.03.2007
                • 5543
                • Chemnitz
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                #8
                Am Tag 3 haben wir dann die anderen Streifen abgelängt und gebogen. Da wir das ganze Projekt neben unserer Arbeitszeit gemacht haben, gab es nicht immer volle Arbeitstage - da der Tag eigentlich nur ein paar Stunden nach Feierabend waren, gibt es leider nur das eine Bild von den fertig gebogenen Teilen - für anderes hatte ich keine Zeit, alle Hände permanent im Einsatz...
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                  #9
                  Tag 4 begann dann die Montage. Stück für Stück arbeiteten wir uns vor und ich wurde dabei quasi zum "Spannemannn", da ich permanent nur damit beschäftigt war mithilfe eines bunten Potpourri aus Niederhaltern, Winkelspannelementen und Schraubzwingen den Stahl in die richtige Form zu bringen.

                  War anstrengend, aber schon auch ziemlich geil - es ist immer wieder total befriedigend, wie extrem präzise man mit dem Werkstoff Stahl arbeiten kann - hier noch ein bisschen Zwingen, da noch ein bisschen und schon schmiegt sich das alles extrem passgenau an - und an der Stelle machte sich das Laserschweißen wirklich richtig bezahlt. Es war zwar schwer, mit der großen Pistole in dem engen Schacht umzugehen - aber durch den geringen Wärmeeintrag und dadurch geringen Verzug war letztlich alles doch ziemlich genau hinzubekommen - was ja wichtig war, denn die andere Seite wurde ja später zwischen die Seitenbleche eingelegt.

                  Ich glaube kaum, dass man das mit MIG/MAG und späterem Flammrichten hinbekommen hätte... aber gut - dazu habe ich von der Materie zu wenig Ahnung.
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                  • 2augen1nase
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                    #10
                    Tag 5 - da haben wir irgendwie Pech gehabt...

                    Zuerst habe ich einen der Streifen falsch zugeordnet - wir haben es aber erst nach dem anpunkten gemerkt Kein Problem, wir hatten beim Zuschnitt ein bisschen was eingespart - aber: natürlich mussten wir dann ein Teil neu zuschneiden und rollen...

                    Tja - und auf dem letzten Meter Schweißpunkte setzen knallte es dann plötzlich... Das will man haben zum Samstagabend: einige Schweißpunkte rissen beim letzten Teil wieder auf Unvorstellbar, denn obwohl die Schweißnähte echt winzig sind - wir haben mehrere Vorversuche gemacht und nie auch nur eine Naht brechen können...

                    Was passiert war:

                    Der Laser hat natürlich richtig "Wumms" und es ist wohl wichtig, dass die Pistole in einem gewissen Winkel geführt wird - leider war das durch die Form des Leuchters nicht an allen Stellen möglich und so reflektierte der Laserstrahl und zerschoß eine "Linse", die im Handgriff der Pistole untergebracht war. Da waren richtige Einschläge im Glas

                    Da wir ohnehin noch die Verstärkung einbauen mussten und verschiedene Punkte mit MIG / MAG setzen mussten, haben wir das erstmal auf diese Weise korrigiert und konnten damit an dem Tag alle Außenseiten fertig stellen, Innen die Verstärkung einsetzen und zusätzliche Abstandshalter, damit uns bei der Montage des Deckels dieser nicht zu tief einsackt.

                    So langsam entwickelte es sich trotzdem...
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                    • 36Sandhase41
                      Heerführer


                      • 21.08.2020
                      • 3294
                      • 96187 Stadelhofen
                      • Fisher F22 abgelegt, XP Orx 35, Garrett Pro Pointer AT

                      #11
                      Tolles Projekt, aufwändige Ausführung, Spaß an der Sache !

                      Aber das Wichtigste ist das gesetzte Zeichen .....

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                      • 2augen1nase
                        Heerführer


                        • 13.03.2007
                        • 5543
                        • Chemnitz
                        • keiner.. leider

                        #12
                        Tag 6 begann erstmal damit, haufenweise Kleinkram drumherum zu machen - denn wir erreichten den, der sich mit dem Schweißgerät gut auskannte nicht und wollten nicht ohne Anweisung daran herumfummeln. Das Problem klärte sich, wir fingen gerade damit an, langsam den Deckel einzulassen, dann kam die Chefin der jüdischen Gemeinde zu Besuch. Ich hatte Sie eingeladen, weil ich es wichtig finde, dass die Auftraggeber auch zwischendrin mal sehen, wie ihr Projekt so wächst. Wir konnten ihr dann auch mal eine der Öllampen zeigen, die wir als Brenneinsätze vorgesehen hatten. Sie war sehr angetan von dem Leuchter - und wenn man mal vergleicht, was andere Gemeinden öffentlich aufstellen, da ist das schon echt ein richtig schönes Stück.

                        Vom Einsetzen des Deckels habe ich leider keine Fotos machen können - mit zwei Schraubenziehern habe ich Stück für Stück gehebelt, während mein Kollege Stück für Stück den Deckel eingetrieben hat - die großen darübergespannten Rohre halfen dabei, dass alles an seinem Platz blieb - denn durch den Deckel war plötzlich eine enorme Spannung auf dem ganzen Teil.

                        Der Kollege schweißte dann noch durch - dann war auch schon Feierabend
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                          • 5543
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                          • keiner.. leider

                          #13
                          Tag 7 habe ich Volldepp meine Kamera vergessen - was aber nicht so schlimm war. Ich half meinem Kollegen, indem ich ein anderes Projekt von ihm vorbereitet habe (Löcher anreißen, bohren, Rohre ablängen usw.), er hatte dadurch den Rücken frei, alle Überstände wegzuarbeiten und alles was noch lasergschweißt werden musste abzuarbeiten. War wieder ein kurzer Tag
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                            • 13.03.2007
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                            • keiner.. leider

                            #14
                            Tag 8 war dann der Moment gekommen - die letzten Nähte wurden gezogen und das Teil das erste Mal montiert. Zu Zweit haben wir dann noch alle Nähte verschliffen - was einen Höllendreck gemacht hat...

                            Parallel dazu bekam ich einen Rostaktivator geliefert und legte erstmal Proben an - und die waren erstmal gar nicht so vielversprechend - aber dazu später mehr.

                            Natürlich wurde dann auch das erste Mal probegeleuchtet - und wir waren total zufrieden und glücklich, wie sich das doch alles so gut fügte. Alles stand genau so, wie es stehen musste und sah aus, wie aus dem 3D-Programm gefallen....
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                            Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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                            • 2augen1nase
                              Heerführer


                              • 13.03.2007
                              • 5543
                              • Chemnitz
                              • keiner.. leider

                              #15
                              Post Processing

                              Joa - der Leuchter war fertig - doch ich fand, wir sollten das Teil noch zum Rosten bringen. Der Kollege war Anfangs nicht so begeistert, hat seine Meinung dann aber schnell geändert. Täglich veränderte sich nun das Erscheinungsbild. Mehrere Zyklen Rostaktivator, anschließend benetzen mit Leitungswasser, dann noch Versuche mit Tausalz- und Kochsalzlösung...Das Rostbild änderte sich ständig...erst rötlich, dann gelblich, dann richtig rostrot, dann wieder in allen möglichen Farben - so war es gestern nach dem Abbau noch...heute, ohne weitere Behandlung, war der Farbton schon wieder deutlich gemäßigter. Auf dem Transportweg bekam das Teil ein paar Spritzer ab - zack waren da schon wieder bunte Punkte drauf zu sehen... Der Wahnsinn.


                              Nun -seit heute steht das gute Stück nun erstmal im Stadthallenpark und darf dort die nächsten 8 Tage "bespielt" werden.


                              Ich mache 3 Kreuze, dass das alles geklappt hat - denn in so kurzer Zeit so ein Projekt durchzuziehen, das ist schon echt der Wahnsinn, finde ich jedenfalls.

                              Bin mal gespannt auf die Rückmeldung der Metallbaufraktion hier im Forum


                              Um ehrlich zu sein: Ich hatte ganz schön Muffesausen ob wir das wirklich hinbekommen...und bin heilfroh, dass das Teil jetzt da steht wo es stehen soll. Ein tolles Projekt - aber ist jetzt auch (fast) gut für deses Jahr... Fast? Nuja...hab da noch ne Kleinigkeit in der Hinterhand - dann aber nach Fertigstellung an anderer Stelle hier im Forum

                              Hoffe es hat euch gefallen - auch wenn es kein forentypisches Thema ist...
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                              Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
                              Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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