historischer Holzschutz

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  • Donnerstag
    Heerführer


    • 15.02.2014
    • 1674
    • Pommern

    #1

    historischer Holzschutz

    Hier beschäftigen sich ja einige mit der Sanierung historischer Gebäude.
    Vielleicht weiß ja jemand was in der Vergangenheit außer Firnis
    zur Holzbehandlung verwendet wurde.

    Mich verwundert immer wie gut alte Holzfassaden manchmal erhalten sind. Auf Bild 2 ist die Verkleidung eines alten Speichers zu sehen, die nachweislich älter als 70, vermutlich aber 98 Jahre (Alter des Gebäudes) ist.
    Das andere Bild zeigt für unsere Gegend typische Tabakscheunen. Da war ich in den letzten Jahren beim Abriss, bzw. der „Umnutzung“ von einigen dabei, die auch 40 oder 50 Jahre ohne Nachbehandlung standen und jetzt langsam an den Stellen wegfaulen, wo sie mit Eisen genagelt waren, aber auch nur dort. Stellenweise waren die Kiefernbretter mit so eine Art Holznägel( oder wie auch immer man das nennt) zusammengefügt, da war auch nichts, selbst die Stirnseiten hatten keinen Schwamm oder Pilz. Ein älterer Herr sagte mir mal, dass sie früher Karbid, Diesel und Teerlösung(?) verwendet haben, um Stalltüren zu streichen.

    Wenn ich mir jetzt meinen KDE Zaun anschaue , der auch alle 3 Jahre Holzschutz bekommt, dann sehe ich, dass der in 10 Jahren hin ist.
    Angehängte Dateien
    Gruß
    Dirk


    Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

    Otto Von Bismarck
  • Zappo
    Heerführer


    • 28.04.2006
    • 2428
    • Baden

    #2
    Ich weiß, daß früher manche Bauern erdnahe Bauteile mit Altöl(!) gestrichen haben. Und was in den Eisenbahnschwellen so drin ist, dei viele Leute früher so gerne als Gartengestaltung eingebaut haben, will ich mir garnicht vorstellen

    Eigentlich braucht aber Holz, wenn es belüftet und konstruktiv richtig eingebaut wird, keinerlei Holzschutz. Das hält auch so ewig. Nur Dauerfeuchte, die nicht wegtrocknen kann, ist gefährlich.

    Deshalb kann man an alten Fassaden auch - wie Du schon geschrieben hast- Verrottung im Bereich der Nägel feststellen - die Fuge zieht Wasser und zusätzlich ist um den Nagel immer ein wenig Kondenswasser usw. Andere Stellen sind Verkleidungen, die direkt am Ständerwerk anliegen und natürlich erdnah/erdberührt/eingebuddelt.

    Aber Holz geht eigentlich -richtig eingebaut - erstmal nicht kaputt. Warum auch?

    Gruß Zappo

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    • 2augen1nase
      Heerführer


      • 13.03.2007
      • 5543
      • Chemnitz
      • keiner.. leider

      #3
      Wobei ich da auch mal gehört habe, dass es auch drauf ankommt wie das Holz bearbeitet wurde.Gibt ja Lärchenholzschindeln als Dachdeckung - und auch die können ziemlich alt werden. Hat aber bei den Dächer einerseits sicherlich mit der Konstruktiopn zu tun, andererseits werden die Schindeln ja alle einzeln mit dem Eisen abgezogen und ich habe mal gehört eine gemesserte Oberfläche nimmt eher schlechter Wasser oder andere Flüssigkeiten auf. Daher soll man ja auch gehobelte Flächen vor dem Ölen anschleifen.
      Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
      Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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      • hopfenhof
        Heerführer

        • 16.03.2003
        • 2906
        • sa
        • Xlt,Deus,Sea Hunter,Aquanaut,Förster-Ferrex&Sensys-Magneto,Propointer

        #4
        es kommt vor allem darauf an welchen standort die bretter als baum mal hatten . oder auch wann er gefällt wurde alles das sind sachen die heute kaum noch berücksichtigt werden .-
        ich kann mich erinnern,das stämme für telegraphenmasten immer nur aus bestimmten wäldern und dort auch nur aus bestimmten stellen gefällt wurden -umwelteinflüsse wie überdüngung an feldrändert führt zu sehr großen jahresringen .kann man auch guzt an dicken baumscheiben erkennen .daran erkennt man auch gut,wierum ein baum in feldnähe stand . also nicht nur die behandlung ist wichtig .
        Belächle niemanden der einen Schritt zurück macht denn er könnte nur Anlauf nehmen wollen.

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        • Donnerstag
          Heerführer


          • 15.02.2014
          • 1674
          • Pommern

          #5
          Zitat von Zappo

          Eigentlich braucht aber Holz, wenn es belüftet und konstruktiv richtig eingebaut wird, keinerlei Holzschutz. Das hält auch so ewig.

          Aber Holz geht eigentlich -richtig eingebaut - erstmal nicht kaputt. Warum auch?

          Gruß Zappo

          Tja, entweder hab ich`s falsch eingebaut, oder das Holz auf meiner Terrasse hat da noch nichts von gehört .
          Weiß noch nicht was ich da anstelle, ich bin ein Gegner von der ganz harten Chemie.
          Angehängte Dateien
          Gruß
          Dirk


          Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

          Otto Von Bismarck

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          • insurgent
            Heerführer


            • 26.11.2006
            • 2126
            • schleswig Holstein
            • GMP2

            #6
            Früher wurden Hölzer mesit "geflößt" also über das Wasser transpotiert.

            Dadurch wurden Stoffe aus dem Holz gewaschen, die Pilzen und anderen Holzschädlingen als Nahrung dienen.

            Deshalb halten alte Hölzer deutlich länger als junge Hölzer
            Mitglied der Detektorengruppe SH

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            • Sorgnix
              Admin

              • 30.05.2000
              • 25931
              • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
              • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

              #7
              früher gab es "konstruktiven Holzschutz"

              ,,, heute "chemischen Holzschutz"


              konstruktiver Holzschutz ist "schwerer" - weil man da nachdenken muß ...

              chemische Holzschutz ist billiger - weil scheinbar alles fertig ist.

              Aber auch chemischer Holzschutz heißt nicht, daß der Planer sich das Denken jetzt sparen kann ...
              ... wobei im Baumarkt noch NIE gedacht wurde!!
              Außer an den Umsatz ...

              Später mal mehr - muß weg.
              ansonsten hat Zappo sehr recht!

              Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
              zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

              (Heiner Geißler)

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              • Donnerstag
                Heerführer


                • 15.02.2014
                • 1674
                • Pommern

                #8
                Zitat von insurgent
                Früher wurden Hölzer mesit "geflößt" also über das Wasser transpotiert.

                Dadurch wurden Stoffe aus dem Holz gewaschen, die Pilzen und anderen Holzschädlingen als Nahrung dienen.

                Deshalb halten alte Hölzer deutlich länger als junge Hölzer
                Das mag eine Ursache sein, ist hier aber auf Grund der ländlichen waldreichen Lage in dem gezeigtem Beispiel eher unwahrscheinlich. Diese "Moosecke" von der Terrasse und die Fassade haben übrigens die gleiche N-S Ausrichtung und liegen keine 500m auseinander.
                Gruß
                Dirk


                Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

                Otto Von Bismarck

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                • Zappo
                  Heerführer


                  • 28.04.2006
                  • 2428
                  • Baden

                  #9
                  Zitat von Donnerstag
                  Tja, entweder hab ich`s falsch eingebaut…...
                  Querriegel in Stützen eingezapft - saugende Fuge
                  Querriegel Oberseite nicht angeschrägt - kein Wasserabfluß bzw. erschwertes Abtrocknen
                  Abdeckbrett ohne Neigung
                  Abdeckbrett von oben geschraubt
                  Abdeckbrett zu dicht an oberem Querriegel - erschwertes Abtrocknen, feuchtes Mikroklima
                  senkrechte Brüstungsbretter ohne Abstandshalter an Querriegel geschraubt - saugende Fugen
                  ….
                  ….
                  ….

                  Aber im Ernst: Ich seh da in erster Linie grün - und nicht kaputt. Mag aber am Bild liegen.

                  Grundsätzlich gilt eben, daß Holz lang stehende Feuchte nicht erträgt, schnell abtrocknende aber meist kein Problem darstellt. Also ist alles, was den Wasserabfluß und die Abtrocknung des Holzes unterstützt, gut. Und z.B. Bauteile flächig aufeinanderbefestigen (Holz auf Holz auf Holz) oder nahe beinander schlecht.

                  An die Querleisten kommt keine Sonne/Luft, weil die im Wind/Sonnenschatten der Restbauteile liegen. In der Ecke natürlich noch verstärkt durch die Ecke an sich. Also hält sich hier die Feuchte am längsten.

                  Feuchte ohne Sonne/Luft = Grün = mehr Grün = irgendwann Dauerfeuchte = irgendwann kaputt.

                  Wenn das aber noch stabil ist, würde ich jetzt - und weiterhin - regelmäßig das Grün entfernen - dann trocknets schneller ab. Und die Oberkante der Querriegel abschrägen - und ein wenig einölen, daß das nicht so schnell versprödet - mit was dürfte m.M. nach egal sein. Irgendein Terrassenholzöl.

                  Und wenns kaputt ist, würde ich die Querleiste durch ein schmales Stahlprofil ersetzen, mit Abstandshaltern an den Stützen befestigt und darauf - auch mit Abstandshaltern die senkrechten Bretter.

                  Das System "Flächen/Bauteile trennen und freistellen" siehts Du an deiner Stahlbefestigung am Stützenfuß - das ist prinzipiell richtig bzw. für Dauer gemacht.

                  Gruß Zappo

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                  • Sorgnix
                    Admin

                    • 30.05.2000
                    • 25931
                    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                    • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                    #10


                    DAS war ein kleiner Exkurs in den KONSTRUKTIVEN Holzschutz!

                    Danke!
                    Jörg
                    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                    (Heiner Geißler)

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                    • Donnerstag
                      Heerführer


                      • 15.02.2014
                      • 1674
                      • Pommern

                      #11
                      Zitat von Zappo
                      Querriegel in Stützen eingezapft - saugende Fuge
                      Querriegel Oberseite nicht angeschrägt - kein Wasserabfluß bzw. erschwertes Abtrocknen
                      Abdeckbrett ohne Neigung
                      Abdeckbrett von oben geschraubt
                      Abdeckbrett zu dicht an oberem Querriegel - erschwertes Abtrocknen, feuchtes Mikroklima
                      senkrechte Brüstungsbretter ohne Abstandshalter an Querriegel geschraubt - saugende Fugen
                      ….
                      ….
                      ….

                      Aber im Ernst: Ich seh da in erster Linie grün - und nicht kaputt. Mag aber am Bild liegen.Und wenns kaputt ist, würde ich die Querleiste durch ein schmales Stahlprofil ersetzen, mit Abstandshaltern an den Stützen befestigt und darauf - auch mit Abstandshaltern die senkrechten Bretter.

                      Das System "Flächen/Bauteile trennen und freistellen" siehts Du an deiner Stahlbefestigung am Stützenfuß - das ist prinzipiell richtig bzw. für Dauer gemacht.

                      Gruß Zappo
                      Oje.. und wieder Arbeit, Querriegel sind angeschrägt, aber sonst.... .Muss mich kümmern. Danke für die Hinweise.
                      Gruß
                      Dirk


                      Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

                      Otto Von Bismarck

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                      • Zappo
                        Heerführer


                        • 28.04.2006
                        • 2428
                        • Baden

                        #12
                        Zitat von Donnerstag
                        Oje.. Querriegel sind angeschrägt, aber sonst.... .Muss mich kümmern. Danke für die Hinweise.
                        Sah man auf den Bildern nicht, sorry.

                        Nochmal die Frage - ists nur grün oder kaputt?

                        Z.

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                        • Donnerstag
                          Heerführer


                          • 15.02.2014
                          • 1674
                          • Pommern

                          #13
                          In erster Linie grün, aber stellenweise (besonders wo es gezapft ist) hat die Konsistenz auch gelitten, da ist bröselig. Was mich so nervt ist, dass es da luftig, sogar zugig ist und das Holz (KDE) trotzdem leidet.
                          Ein Verdacht meinerseits ist auch, dass durch den nahen naturbelassenen unbewirtschafteten Erlenbruch und Sumpfgebiete (Naturschutzgebiet am Nationalpark) der Infektionsdruck durch Sporen überdurchschnittlich ist. Das merke ich zunehmend auch im Obstgehölz.

                          Hat hier jemand Erfahrung mit Thermoholz? Habe ich in Norwegen Stege draus gesehen, soll fast unkaputtbar sein.
                          Gruß
                          Dirk


                          Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

                          Otto Von Bismarck

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                          • hopfenhof
                            Heerführer

                            • 16.03.2003
                            • 2906
                            • sa
                            • Xlt,Deus,Sea Hunter,Aquanaut,Förster-Ferrex&Sensys-Magneto,Propointer

                            #14
                            bei uns im nachbarort wurde eine terrasse mit thermoholz verlegt und ist nach 2 jahren mit vielen defekten stellen ausgewechselt worden ,jetzt liegt da granit....
                            thermoholz wird ja in mehreren schritten bis 250 grad erhitzt und damit ist das holz nicht mehr empfänglich für pilz schimmel und insektenbefall .ist soweit gut aber duie bretter kamen mir schon nach frischer verlegung vor wie 100 jahre alt sprich spöde und richtig hart .
                            der unterbau waren balken ca 50 cm spannweite .die balken waren noch gut stellenweise hatten aber die bretter regelrecht ausbrüche und sogar durchbrüche .
                            also ich persönlich halte davon nicht so viel .vieleicht als fassadenbekleidung da mach das gut sein .aber holz ist nicht so mein ding .... ich steh halt eher auf stein .aber das geht ja bei dir sicher nicht .
                            Belächle niemanden der einen Schritt zurück macht denn er könnte nur Anlauf nehmen wollen.

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                            • Sorgnix
                              Admin

                              • 30.05.2000
                              • 25931
                              • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
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                              #15
                              Thermoholz.

                              auf die Schnelle mal dieses gefunden:
                              => http://www.thermoholz-deutschland.de...verfahren.html
                              (Herstellerseite - die VERKAUFEN ... )

                              ... der Unterschied zw. Luftgetrocknet und Zwangsgetrocknet in der Kammer ist den "alten" Holzwürmern vielleicht noch bekannt.

                              Die Verarbeitung zu "Thermoholz" kann mal wohl auch gern als "Vergewaltigung" des Materials bezeichnen ...

                              Es ändern sich zwar ein paar Eigenschaften - aber die grundsätzlichen bleiben bestehen.
                              Wachstumsbedingungen für Schimmel werden verschlechtert - aber NICHT verhindert!
                              Die Wasseraufnahme des Holzes wird behindert - aber nicht vollständig unterbunden!

                              Im Normalfall ist es überall so, wo die Wasseraufnahme minimiert wird, kann Wasser trotzdem eindringen. ... der AUSTRITT wird aber wohl AUCH behindert. Folglich verweilt es LÄNGER im Holz ...
                              ... was sagt da der Schimmel zu?? Chemie? Keine Ahnung.

                              Ich wär vorsichtig


                              Gruß
                              Jörg



                              kurz danach:
                              ... schau mal den Eintrag bei Wikipedia an. Das Material wurde Anfang 90 begonnen zu entwickeln, um die Jahrtausendwende war es "Marktreif".

                              In meinem obigen Link werden 25 Jahre Haltbarkeit versprochen ...
                              (wie geht das, selbst das Testmaterial aus der Anfangszeit Kram ist noch nicht so alt ... - so ist da aber mit allen neuen Produkten auf dem Markt ...)
                              Und dann finde ich das hier : http://www.holzwissen.net/category/thermoholz/
                              ... unten steht dann was von "Qualitätsoffensive" ab 2011. Thema wird in anderen Links auch behandelt. Also gibt´s / gab´s Probleme ...
                              Das wirkt doch eher wieder so, das der Kunde die letzten Jahre das "Lehrgeld" für die gezahlt hat, die da am Entwickeln sind ...

                              => also die Grundhaltung von eh und je beachten: Beim Bauen eher "konservativ". Keine Experimente ...
                              (für den, der SELBER zahlen muß ... )
                              Zuletzt geändert von Sorgnix; 01.03.2015, 00:04.
                              Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                              zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                              (Heiner Geißler)

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