Ziegel mal anders.

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  • 2augen1nase
    Heerführer


    • 13.03.2007
    • 5543
    • Chemnitz
    • keiner.. leider

    #16
    achso und wegen dem weitermachen: An und für sich gerne. Ziegel mauern ist ne schöne Abwechslung, vor allem weil die Ziegel im Vergleich so leicht sind.

    Habe vor dem Schmuckgiebel diesen Pfeiler aufgebaut, da wog ein Stein ca. 40 kg. Insgesamt rund 3 to Material die da stehen, vielleicht auch mehr, habs nur mal grob überschlagen.
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    Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
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    • Sorgnix
      Admin

      • 30.05.2000
      • 25928
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      #17






      mal ein kleiner Hinweis:


      Bilder Beitrag 13 mit Bezug zu den Aussagen in Sachen Mörtel in Beitrag 15


      ... früher haben wir mal gelernt, daß bei jeglichem Holz, was ins Mauerwerk kragt oder von ihm umschlossen wird, also Pfetten, Sparren etc. - GERADE in Außenwänden ... - erstmal eine Dachpappe DRUNTER gelegt wird, und bei Sparrrenausmauerungen auch seitlich. Und wenn man drüber mauert, kommt auch wieder ne Pappe als Trennlage drauf


      Und warum?


      Weil, wie richtig bemerkt:
      Zitat von 2augen1nase
      Grund: Mauerwerk trocknet hauptsächlich über die Fugen ab, sind diese mit dichtem Zement "ausgeschmiert" muss das Wasser sich durch die Steine quälen, was dann eben für entsprechende Schäden sorgt.

      ... Mauerwerk trocknet aber nicht nur - es ist auch mal Feuchte, Regen, Schlagregen, Schnee, undichten Rinnen etc. ausgesetzt.

      Und "Wege" sind nie Einbahnstraßen. Wasser geht auch mal in die entgegengesetzte, nicht gewollte Richtung. Und abgegammelte Balkenauflager sind doch nicht unbekannt, oder?


      (z.T.) die Kehrseite von "kein Zementmörtel" ...




      => man blicke da noch mal auf die Bilder des Eingangsbeitrags bzw. der folgenden. WAS war denn (u.a.) der Grund, für den desolaten Zustand der Stahlträger?? Doch nicht etwa ins MWK eingedrungenes Wasser ...
      Und Holz ist in der Beziehung doch noch ein wenig empfindlicher ...







      Wobei: Natürlich (!) hat auch ein Zementmörtel seine Daseinsberechtigung. Z.B. bei Hartbranntklinkern, Schornsteinköpfen z.B. Die werden in Bayern zwar auch schon mal mit Kalkmörtel verputzt, was aber auch wieder physikalische Hintergründe hat. Und wie überall: Einen Unterhaltungsaufwand ...




      Zement hat auch abdichtende Eigenschaften!
      "Er" quillt bei Feuchteanfall etwas auf, verringert "Durchflußwege"!
      Deshalb ja auch so etwas wie "Spritzbewurf" als 1. Lage bei Kratzputz etc., wie hier im Forum ja auch schon im Detail behandelt.
      1. Lage mit 28 Tagen Abbindezeit - erst dann die weiteren Lagen ...

      (wenn´s richtig werden soll, sogar nach Norm ... )


      Immer "weicher" als der Stein kommt ja meist hin. Aber auch nicht immer ...

      Aber von innen nach außen immer weicher, das auf jeden Fall




      Und diese permanente Angst vor "Ausblühungen", und die Flucht in das Allheilmittel "Trass" rührt meist auch nur daher, das (falsche) Konstruktionsaufbauten immer fröhlich von Wasser durchströmt werden.

      Merke: Wo kein Wasser durch- oder vorbeikommt, kann es auch keinen freien Kalk ausschwemmen, Salze ausblühen ...


      Merke: => Wasser immer WEG vom Bau!! In allen Lagen.

      1. Lehrjahr, Maurerhandwerk ...


      Es kommt wohl dann eher auf die Konstruktion an.

      (Nicht zu verwechseln mit Prozessen, die während der Austrocknung von frischem MWK ablaufen)




      so.
      gut jetzt.
      sitze aus Langeweile auf der Baustelle, muß noch zwei Gutachten basteln ...
      Weil, ich hab ja Urlaub ... (ab morgen)

      Gruß
      Jörg
      Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
      zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

      (Heiner Geißler)

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      • 2augen1nase
        Heerführer


        • 13.03.2007
        • 5543
        • Chemnitz
        • keiner.. leider

        #18
        Hallo Jörg,

        du hast leider nur halb Recht was die Balkenköpfe angeht. Eine Zeit lang wurden die Balkenköpfe tatsächlich in Bitumen eingepackt, das wird heute aber nicht mehr so gemacht, weil auch das Probleme macht.

        Ich habe luftumspült gemauert, außer eben den letzten Ziegel der über den Balken liegt, der brauchte einen kleinen Klecks Mörtel, das wird aber nicht ins Gewicht fallen.

        Die Balken liegen auf einer Dachpappe auf dem Ringanker und sind an diesem verschraubt.

        Beim Mauern haben wir peinlich genau darauf geachtet, dass die Fugen zum Balken hin offen sind, das heißt: immer wieder den ausquellenden Mörtel rausgekratzt.

        Zudem sind die Balken innen offen und bleiben das auch, so gesehen sollte genug Luft an den Balken kommen.


        Davon abgesehen haben die früher die Balken immer komplett eingemauert - ohne Bitumen und ohne Luftumspülung und sonstigen Käse. Zwar hat man heute ab und an das Problem mit den Balkenköpfen, klar. Aber man muss auch sehen warum und wo. Ich kenne das nur aus Häusern die sehr lange Zeit leer standen, nicht beheizt wurden usw. Oder eben wenn eine Balkonabdichtung versagt hat, oder eine Badentwässerung defekt...

        Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass mich das überleben wird und dann ist ja auch gut.
        Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
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        • 2augen1nase
          Heerführer


          • 13.03.2007
          • 5543
          • Chemnitz
          • keiner.. leider

          #19
          Achja... und zum Thema Trass:

          Ich verarbeite als Steinmetz prinzipiell nur Trassmörtel, das gehört so. Ich bleibe einfach bei den Mörteln die ich kenne und die ich mag - und der TKM von Sakret lässt sich wirklich super verarbeiten.

          Ab und an muss ich auch Werkstücke vergießen, da habe ich mit dem TKM auch bisher null Probleme bezüglich Ausblühungen gehabt.

          Trass bewirkt ja, dass das Anmachwasser länger im Mörtel gebunden bleibt, was für den Mörtel ja immer besser ist. Das ist ja der Grund weshalb er ausblühungsarm ist und warum er gerade deshalb gerne für Naturstein genommen wird. Ein Sandstein würde das Anmachwasser so schnell aus dem Mörtel ziehen (trotz vornässen), dass der Mörtel nie seine richtige Endfestigkeit erreichen wird.


          Und ja: ich arbeite auch mit Trasszementmörtel ab und an und hab mich da auf den Maxit 960 eingeschossen, da der schön fein ist und auch schön klebt. Wird bombenfest und setze ich immer da ein wo ich hohe Klebkraft + Festigkeit eben brauche.

          Privat werde ich mir (sofern ich wirklich mal größere Mengen brauche) den Mörtel wieder selbst mischen. Damit bin ich beim Ausbau meiner Wohnung richtig gut gefahren, in der Firma werd ich mir den Akt aber nicht machen, dazu sind die Baustellen zu klein. Beim Schmuckgiebel wäre es zwar eine Größenordnung für selbst gemischten Mörtel, da hab ich aber sehr komplizierte Transportwege, was wiederum mit Trockenmörteln besser geht.


          Fertig.
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          • Sorgnix
            Admin

            • 30.05.2000
            • 25928
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            #20



            Nun, dann bin ich ja beruhigt.
            Hab der Schnelle halber nicht mit der Lupe die Bilder studiert, das mit dem Mörtel auf dem
            Sparren hab ich aber auf den ersten Blick ...


            Bleibt die für mich brennende Frage: WIE sieht der Traufbereich in fertig aus ...




            Und beim Traß - wie allem anderen auch, was ich immer so von mir gebe, da geht es (meist) immer
            um allgemeine Aussagen zum Bau für alle - nicht unbedingt ausschließlich persönlich
            auf den vorgestellten Bau gemünzt.


            Beim Trass hat so ein Steinmetz ab und an sicher eher einen Grund, den zu nehmen, als
            ein normaler Hochbaumaurer, das gebe ich ja gern zu ...




            Und das selber mischen ist schön. GERADE, wenn es um Putzmörtel geht!
            ... und wenn man einen Knecht hat, der an der Maschine steht
            Für Kleinmengen fang ich das allerdings auch nicht an.
            Da ist ein Sack, ein Quirl und ein Kübel weitaus angenehmer.
            So lange es sich um 1 bis 4 Kübel handelt. Mauerwerk. Bei Putz eigentlich ab 2 Kübel ...




            immer noch im Büro
            Gruß
            Jörg
            Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
            zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

            (Heiner Geißler)

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            • 2augen1nase
              Heerführer


              • 13.03.2007
              • 5543
              • Chemnitz
              • keiner.. leider

              #21
              Traufbereich:

              So ganz genau weiß ich auch noch nicht wie der aussehen wird. Dadurch dass die Balken auf dem Ringanker liegen, hat sich das Dach etwas erhöht vorne, das ging aber anders nicht zu lösen. An den Ringanker anschrauben wollte der Statiker nicht (glaube ich)

              Fakt ist: die Rinne muss vor der Rolle hängen - so wars historisch. Denke daher, dass der restliche Bereich (diese Schräge) verblecht wird.

              Vor dem Giebel ziehe ich auf die Rolle noch einen Ausgleich und da muss dann verblecht werden - ohne Rinne.

              Der Giebel selbst bekommt ebenfalls einen Ausgleich, allerdings will ich den mit Gefälle in Richtung Dach machen, damit die Brühe übers Dach abgeführt wird und nicht über die Fassade.

              Hinter dem Giebel wird noch ein kleines Dach gebaut, damit das Wasser rechts und links am Giebel vorbei fließen kann. Historisch war das sehr klein dimensioniert, wir werden das ein wenig größer machen (First auf First) um damit gleichzeitig die Giebelabsteifung hinzubekommen. Aus meiner Sicht ist die eigentlich nicht nötig, da die im Altzustand schon viele Jahre nicht mehr vorhanden war und das Ding stand. Der Statiker hat jetzt drauf gepocht, dass die ursprünglich 25 cm starke Giebelwand nun 38cm wird - plus die Absteifung mit dem Dach. Immerhin konnte ich ihm das einreden.

              Mal schauen... ich werde ab und an mal weiter posten, dann wird man ja sehen wie das wird. Ich muss ja glücklicherweise nur den Giebel bauen - für den Rest sind andere verantwortlich.
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              • Lucius
                Heerführer


                • 04.01.2005
                • 5785
                • Annaburg;Sachsen-Anhalt
                • Viel zu viele

                #22
                Zitat von 2augen1nase
                Fürs Mauern nehme ich nen Trasskalkmörtel von Sakret (TKM) .
                Sag mal bitte den Preis je 25 kg Sack. Nur aus rein privatem Interesse...
                Mein Therapeut hat mir geraten, die Namen der Menschen, die ich hasse, auf kleine Zettel zu schreiben, sie ins Feuer zu werfen und zuzusehen, wie sie verbrennen. Das habe ich getan, und ich muss sagen, jetzt fühle ich mich viel besser.
                P.S. Was mache ich jetzt mit den Zetteln??

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                • 2augen1nase
                  Heerführer


                  • 13.03.2007
                  • 5543
                  • Chemnitz
                  • keiner.. leider

                  #23
                  Ich kauf den Kram immer palettenweise... Glaube zuletzt habe ich so ca. 200€ / Palette bezahlt, also knapp nen 5er pro Sack. Doppelt so teuer wie herkömmlicher (Zement) Mauermörtel.

                  Aber! Immer noch erheblich billiger als Muschelkalkmörtel. Der ist zwar supergeil, kostet aber auch ca. 20€ / Sack - da hats mich damals in Wismar umgehauen - war aber von der Denkmalpflege vorgeschrieben...

                  Ich hab mir ja jetzt auch mal den Reinkalkmörtel von Sakret bestellt, mal sehen wie der sich so macht.
                  Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
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                  • Lucius
                    Heerführer


                    • 04.01.2005
                    • 5785
                    • Annaburg;Sachsen-Anhalt
                    • Viel zu viele

                    #24
                    OK, danke.
                    Mein Therapeut hat mir geraten, die Namen der Menschen, die ich hasse, auf kleine Zettel zu schreiben, sie ins Feuer zu werfen und zuzusehen, wie sie verbrennen. Das habe ich getan, und ich muss sagen, jetzt fühle ich mich viel besser.
                    P.S. Was mache ich jetzt mit den Zetteln??

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                    • 2augen1nase
                      Heerführer


                      • 13.03.2007
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                      • Chemnitz
                      • keiner.. leider

                      #25
                      Es geht voran...

                      Mittlerweile sind ja wieder ein paar Tage vergangen und ich konnte gut weiterkommen - dem Wetter und dem Helfer sei Dank

                      Nachdem ich Montag die "Aufstandsschicht" fertig gestellt habe, konnte ich Dienstag mittels Schablonen die Buchstaben auf dieser Reihe anzeichnen und mit den ersten glasierten Klinkern die Buchstaben anlegen - das war ein ganz schönes Gebastel und man muss wirklich höllisch aufpassen, dass man sich nicht "verschreibt"

                      Ging aber bisher alles gut. Gestern habe ich dann den ganzen Tag gebraucht um den linken Pfeilerschaft auf volle Höhe zu bringen + den ersten Buchstaben in großen Teilen anzulegen, heute habe ich den zweiten Pfeilerschaft und damit auch den ersten kompletten Buchstaben erstellt. Die letzten beiden Buchstaben sind durch Punkte getrennt - wie gesagt, man muss höllisch aufpassen da nicht durcheinander zu kommen, denn die Basis besteht ja bei vielen Buchstaben nur aus einzelnen glasierten Klinkern.

                      Ab morgen (so das Wetter mitspielt) gehts dann los mit dem eigentlichen Schriftfeld und ich hoffe, dass ich da dann schneller voran komme.

                      Im besten Fall steht Ende nächster Woche der komplette Schriftzug. Mal sehen inwiefern die Regenmeldungen so eintreten wie angesagt...

                      Auf jeden Fall macht das Mauern richtig Laune. So langsam bin ich "drin" und ich werde von Tag zu Tag etwas schneller.

                      Ich freue mich schon richtig darauf, das Schriftfeld mal im Ganzen zu sehen und bin gerade seeeeehr motiviert
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                      • Sorgnix
                        Admin

                        • 30.05.2000
                        • 25928
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                        #26


                        ... Du mauerst das ALLEIN??
                        "Helfer" werte ich mal als Handlanger ...

                        Glückwunsch zum "Rücken" nach Feierabend ... ( )


                        Mit was willst Du das gleich noch Verfugen?


                        ... und Blockverband ist gewünscht, historisch belegt??

                        Und die Gesimskante, die könnte man mit einem Brett abdecken ...
                        Minimiert den Reinigungsaufwand ein wenig.
                        Und wenn´s mal regnet ...
                        Und so richtig sehe ich da auch kein Abdeckmaterial
                        In den Regeln steht, Abdecken in JEDER Arbeitspause ( ), wenigstens
                        aber zum Feierabend ...
                        EGAL, ob Regen oder Sonne!

                        Und mich würde noch die Einbindung der 36er Wand in die seitlichen 50er Pfeiler interessieren ...


                        Eigentlich ist das eine der schönsten Arbeiten für Maurer - wenn das mit der ewigen Bückerei
                        nicht wäre, weil man bei dem Steinformat ewig braucht, um "aus dem Kreuz" zu kommen ... ( )


                        und zum Ende hätten mich die Kosten interessiert.
                        m3-Preis - oder h-Lohn?

                        Im Bereich der Buchstaben werden 9 h/m3 eher weniger reichen ...
                        ohne Verfugung ...

                        Das darfst Du - wenn - gern per PN verraten ...


                        Ansonsten:
                        Du mauerst schön vollfugig! :brav
                        Da kamen zu früheren Zeiten immer so komische Leute mit Stabsonden, die prüften das.
                        Und wenn sie einen Hohlraum entdeckten, durfte alles wieder abgerissen werden ...


                        Viel Spaß noch.
                        ... und gutes Wetter!!
                        jörg
                        Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                        zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                        (Heiner Geißler)

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                        • oliver.bohm
                          Moderator

                          • 20.11.2007
                          • 8414
                          • Hannover
                          • SBL 10

                          #27
                          Gemauerte Schrift... was für ein Aufwand...

                          Hält natürlich ewig...

                          Bin schon auf weitere Bilder gespannt
                          Gruß Olli

                          Kommentar

                          • Plato
                            Heerführer


                            • 24.01.2004
                            • 5716
                            • NRW, 40764 Langenfeld
                            • Alles abgelegt: MD3006, MD3009, TRESORO-Cibola, XP G-MAXX, 2x Bergemagnet, Seek-Thermal Wärmebildkamera Compact XR Android

                            #28
                            G. https://www.gofeminin.de/leidenschaf...t-s795419.html
                            Till, verzeihe mir.

                            LG,
                            Stephan
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                            Sich nur halb so viel aufzuregen,
                            bringt mehr als doppelt so viel Spass am Leben.
                            Margareta Matysik

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                            • 2augen1nase
                              Heerführer


                              • 13.03.2007
                              • 5543
                              • Chemnitz
                              • keiner.. leider

                              #29
                              Ja Jörg, das mauere ich alleine - und ganz ehrlich: das ist mir auch lieber so.

                              Als wir das Gesims gemauert haben letztes Jahr, war ja ein erfahrener Maurer dabei. Dem musste ich ständig auf die Finger guggen damit das ja auch wieder so wird wie es früher war und das obwohl der wirklich ein richtig guter Maurer war. Der machte halt viel aus Erfahrung die mir fehlt - deswegen versuche ich das vielleicht auch ein wenig zu gut zu machen...

                              Mein Helfer hat alle Hände voll zu tun: Steine schneiden, Steine schleppen, Mörtel schleppen - im Grunde macht der alles rund ums Material damit ich nur noch den Mörtel anmischen und die Steine vermauern muss. Der hat also auch einen gehörigen Anteil an der Sache

                              Zum Verband:

                              Der Verband war früher anders, da der Schriftzug nur 1 Stein dick war (25cm). Das hat der Statiker für "nicht rechenbar" befunden und festgelegt, dass der Giebel im mittleren Feld 1,5 Steine dick sein muss, also in der Theorie 38 cm und in der Praxis zwischen 38 und 39, da die Steine unterschiedlich lang sind.

                              Im Anhang mal ein Bild der Rückseite wie das früher mal aussah. Über lange Strecken Kopfverband - der aber nach vorne nie so verzahnt war wie nach hinten, da vorne sich durch die Schrift ja eine ganze Menge Kreuzfugen ergeben. Beim Abbau hat man schnell gemerkt, dass dort sehr viele halbe Steine verbaut waren. Wäre der Giebel wieder so aufgebaut worden wie früher, dann hätte ich zumindest Edelstahlspiralanker in die Fugen eingelegt um einen besseren Verband zu erreichen. Im Grunde hielt der alte Giebel nur durch den straffen Mörtel, nicht durch den Verband. Das erklärt auch, warum das eingestürzte Dach einen Teil des Giebels so easy ausheben konnte - es war halt kein richtiger Verband gemauert.

                              Die Entscheidung zu einem rückseitigen Blockverband kam wie folgt:

                              Kreuzverband wäre zwar prinzipiell haltbarer + schöner, macht aber den ohnehin schon aufwendigen Mauerverband noch aufwendiger. Beide Verbände geben mir die Möglichkeit zumindest einzelne Binder aus dem Schriftfeld im Wechsel nach hinten zu verzahnen. Das ist zwar fachlich auch nicht ganz korrekt, da die Fugen dann nicht mehr sauber durch das Mauerwerk laufen und es ab und an Versprünge gibt (also die vertikalen Fugen meine ich, die sollten ja möglichst immer gerade durch die Wand gehen), aber damit bekomme ich wenigstens eine schöne Verzahnung mit dem Schriftfeld hin. Da es sich um einen reinen Ziergiebel handelt der nur sich selbst halten muss, hoffe ich, dass das nicht so schlimm ist. Bei tragenden Wänden wär das sicherlich problematischer.

                              Ähnlich habe ich auch das Anbinden der Pfeiler gelöst. Ich habe alle 2-3 Schichten innerhalb des Mauerwerks einen Läufer gesetzt, so dass die Pfeiler gut mit dem Schriftfeld verzahnt sind. Ohnehin sind bei der Variante die Pfeiler eh nur noch Schmuck, da die Wand ja genau so dick ist wie die Pfeiler - statisch spielen die also keine Rolle mehr - jedenfalls nicht so wie früher.

                              Bei dem Versprung zwischen Pfeiler und Schriftfeld habe ich versucht, die Steine zum Teil 45° zu hacken und wenigstens ein bisschen überzahnen zu lassen. Das war früher auch schon so gemacht und hat den Vorteil, dass zumindest die kleinen Quartiere dadurch nochmal richtig gut gehalten werden, da die quasi hinter den Nachbarstein greifen.

                              Das Problem bei dem Ding ist einfach, dass man es nicht wirklich "richtig" machen kann. Selbst der Altbestand war reines Gebastel und beim Abbau hatte ich den Eindruck, man hat das Ding einfach aus Resten gebaut.

                              Da der Altbestand aber über 100 Jahre gehalten hat, denke ich, dass das was ich da mache auch irgendwie funktionieren wird.


                              Zum Abdecken:

                              Momentan rutsche ich da auf Knien rum, mauere im Sitzen und muss meine Füße auf dem Gesims abstellen können. Da ist ein Brett nur im Weg und fällt wohl auch ständig runter - und da ist schon genug durch die Lücken des Gerüstes gekracht. Es ist kein Aufwand den Kalkmörtel nach Feierabend abzukratzen und ein wenig nachzuwaschen, zumal ich auf dem Gesims ohnehin später noch einen Glattstirch aufbbringen muss, damit dort sauber verblecht werden kann.

                              Abends wird das frische Mauerwerk immer mit Folien abgedeckt und diese mit Steinen beschwert. Das hat sich beim Gesims schon bewährt, macht keinen allzu großen Aufwand und reicht auch zu.

                              Verfugen will ich mit dem Reinkalkmörtel (übrigens: 8,40€ / Sack netto) und da will ich dann das gesamte Mauerwerk mit feuchtem Malervlies abdecken. Der Reinkalk braucht je nach Wetterlage mehrere Wochen Nachbehandlung - steht auch explizit auf dem Sack. Ist ein wenig Mehraufwand, aber was solls.

                              Zu den Kosten schreibe ich gerne mal was - aber jetzt gibts erstmal essen bei mir

                              @ Lucius: Sackpreis TKM 5,92€ netto



                              EDIT: Hab noch ein Bild gefunden wo man den einbindenen Läufer ganz gut erkennen kann.
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                              Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
                              Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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                              • 2augen1nase
                                Heerführer


                                • 13.03.2007
                                • 5543
                                • Chemnitz
                                • keiner.. leider

                                #30
                                Kosten

                                Nun, ich weiß gar nicht genau wo ich da anfangen soll.

                                Für mich war es erstmal sehr schwer das Projekt überhaupt zu kalkulieren, da ich mit dem Mauern an sich eigentlich keine Erfahrung habe - außer dass es eben bei den Kleinformaten ewig dauert bis man was sieht.

                                Hinzu kommt, dass die tägliche Leistung von vielen Faktoren abhängig ist: Wetter, Gerüst, Helfer, Materialfluss, Technologie usw.

                                Mit Technologie meine ich folgendes:

                                Grundsätzlich ist es zwar ein Neubau, er muss aber weitestgehend dem Original entsprechen. Anfangs war ich der Meinung, dass man eine Schablone quasi einmauert, diese später entfernt und dann mit den glasierten Klinkern aussetzt. Die Schablonen habe ich auch aus Seekiefertafeln hergestellt + verschraubt.
                                Danach kam dann die Idee, die hintere Wand zuerst aufzubauen, darauf dann anzuzeichnen und dann den Schriftblock hochzumauern. Der Gedanke kam, weil die Steine zum Teil so unterschiedlich sind, dass sie gar nicht richtig in die Schablone passen - zudem wäre das Ausrichten einer fast 10 Meter langen Schablone sehr schwierig geworden und ich hätte größtenteils nur von der Rückseite aus mauern können - hätte wahrscheinlich zu Qualitätsproblemen an der Front geführt.

                                Also hab ich mich quasi kurz vor Beginn erst dazu entschieden, die Schrift so zu mauern wie ich sie jetzt mauere: Anzeichnen der Buchstaben auf der unteren Schicht, danach Maße von der Schablone abnehmen und ggf. noch anpassen.

                                Anders werden die das früher auch nicht gemacht haben - aber quasi "Freestyle" sowas zu mauern, das habe ich mir in der Angebotsphase nicht zugetraut.

                                Schlussendlich konnte ich mangels Erfahrung nicht mal den Materialbedarf sicher einschätzen. Für die Schrift werden zum Beispiel ca. 300 glasierte Klinker benötigt. Da diese aber sehr empfindlich sind und ich auch einige zuschneiden muss und dieKlinker auch eine Sonderanfertigung sind (mit bis zu 2 Monaten Lieferzeit) habe ich gleich 400 Stück bestellt - trotz des Einzelpreises von 4,40€ / netto

                                Hinzu kommt auch, dass ich die geborgenen Altsteine wieder mit verbauen muss, was ebenfalls einen Mehraufwand ausmacht, da man die alten Steine schon sehr genau auswählen muss und auch einigermaßen gut verteilen muss, damit das einigermaßen homogen wird. Dummerweise wurde das alte Schriftfeld früher mal aufgehackt und verputzt, so dass ich nur Steine von den Pfeilern, dem Sockel und den Gesimsen bzw. der Rolle sinnvoll benutzen kann - und das ist wirklich wenig Material am Ende.


                                Kurz gesagt: Zumindest für mich ist so ein Projekt nicht wirklich kalkulierbar. Man kann ein paar Annahmen treffen - nach bestem Wissen und Gewissen - und einige wenige Posten hat man als harte Fakten verfügbar, das reicht aber nicht aus.

                                Ein Angebot war massgeblich für die Antragstellung der Fördergelder nötig und eben um dem Auftraggeber eine Richtung zu geben in die es gehen wird. Eine genaue Zahl werde ich aber nicht benennen, ich denke jeder kann sich denken, dass man so ein Projekt nicht für 3 Mark 50 ausführen kann.

                                Schlussendlich schreibe ich die Stunden und das verbrauchte Material mit und wenn es teurer wird, kann ich einen Nachtrag stellen - so sind wir verblieben und das ist aus meiner Sicht auch die einzige Möglichkeit solche Projekte überhaupt angehen zu können.

                                Ich kenne keine Norm für gemauerte Schriften und auch keine Norm für Wände in 38cm die im Grunde aus zwei völlig unterschiedlichen Verbänden bestehen. Sowas wird es auch nicht geben, solange man nicht hunderte solcher Giebel bauen wird.

                                Das ist halt Denkmalpflege und das sind schon auch so meine Lieblingsprojekte: Diese Spezialaufgaben an die sich kaum einer heranwagt und wo man die eigenen Grenzen auslotet und immer noch einen Tacken dazulernt.


                                Wirtschaftlich ist die Region hier beschissen. Die Projekte die ich hier mache, bekäme ich im Westen locker doppelt bis dreifach bezahlt - und da hätten die Auftraggeber immer noch das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben... Aber solche Projekte kann ich hier auch genau deswegen machen: weil es eben noch halbwegs bezahlbar ist. Das ist eben der tägliche Kampf: Entweder verdient man richtig Geld, hat auch mal Urlaub, Wochenende usw. dafür aber langweilige / stupide Projekte - oder aber man kann schöne Arbeit machen und krebst halt dafür immer so n bisschen am Limit herum.

                                Die einzige Zeit in der es bei mir wirtschaftlich wirklich mal gut lief, waren die 1,5 Jahre wo ein Auftraggeber mich bei zig Häusern mit Aufträgen überhäuft hat und ich durchgehend Arbeit hatte. Dieses Jahr hatte ich trotz schöner Projekte einen totalen Umsatzeinbruch und gleichzeitig habe ich immer noch das Problem, dass Ende Juni meine Gewerbefläche wegfällt und mir einfach das Geld fehlt um im "Budenkombinat" voranzukommen oder mich in meinem neuen Lager einzurichten - denn da muss ich auch noch ein Dach decken bevor ich da an Einzug denken kann. Die 10 Scheine für das Hallendach habe ich aber nicht verdient dieses Jahr und ich bin auch nicht bereit mir noch einen Kredit zu nehmen oder mich anderweitig zu verschulden - dafür ist mir die ganze Situation zu unsicher.

                                Das ist eben die Kehrseite der Medaille...

                                Dafür kann man dann aber auch mal schöne Sachen machen - wenigstens der Stolz kann einem nicht genommen werden und um ehrlich zu sein: Momentan macht mich die Arbeit mit den Ziegeln im Großen und Ganzen sehr glücklich. Trotz Rücken, trotz verätzter Hände, trotz allabendlichen Schmerzen in Knien / Füßen / Beinen durch das unbequeme und enge Gerüst...

                                Ich freue mich jetzt schon auf das Gesicht des Denkmalpflegers aus Dresden, der quasi als übergeordnete Instanz ab und an dort vorbeischaut. Der ging bei dem Gesims schon fest, bei dem Schmuckgiebel wird der ausflippen.
                                Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
                                Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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