Folge 1 am 03.02 20.45-21.15
Expedition Vergangenheit
Kampf um den Walpersberg - Auf den Spuren von Hitlers letzter Wunderwaffe
Mehrteiler, Folge 1 von 2
Eine Atombombe aus Thüringen, eine Fabrik für Wunderwaffen im Saaletal - nur Gerüchte oder doch bittere Realität? Auch 60 Jahre nach dem Ende des so genannten Dritten Reiches wirft das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte unzählige Fragen auf, die es zu klären gilt. In der zweiteiligen Reihe 'Expedition Vergangenheit' versucht das MDR FERNSEHEN, solchen Fragen auf den Grund zu gehen und begleitet Historiker und Zeitzeugen auf ihrer Suche nach den Spuren der Nationalsozialisten in Mitteldeutschland.
Ein Berg erhitzt die Gemüter einer ganzen Region. Der Walpersberg bei Kahla, eine der langgezogenen Erhebungen im schönen Saaletal. Idylle pur, wenn da nicht Schatten der Vergangenheit wären. Der Berg ist komplett untertunnelt: Überreste einer der größten Rüstungsfabriken des Dritten Reiches. Hier soll der erste Düsenjäger der Welt in Serie gegangen sein, eine von Hitlers so genannten Wunderwaffen gegen die Luftüberlegenheit der Alliierten. 15.000 Zwangsarbeiter schufteten hier, auch viele Deutsche, auch aus Kahla. Nach dem Krieg holten Amerikaner und Russen sich hier wichtige Hinweise für ihre heutige militärische Überlegenheit und sprengten die Schächte zu. Erst in den 70er Jahren erinnerte sich die Nationale Volksarmee an die bombensicheren Stollen und baute einige zu Munitionslagern aus.
Heute, nach Auflösung des NVA-Lagers durch die Bundeswehr, sind etwa 10 Prozent der unterirdischen Anlage erschlossen, weitere 20 Prozent begehbar. Der Rest ist von Geheimnissen umwittert - Stoff für Hobbyhistoriker und Schatzsucher aller Art. Patrick Brion, belgischer Sergeantmajor, macht den Walpersberg zu seiner Lebensaufgabe. Er will an die vielen belgischen Zwangsarbeiter erinnern und ihnen und sich ein Denkmal setzen. In seinem Windschatten gründet sich ein Verein, der eine Gedenkstätte nebst Museum im Berg schaffen will. Doch Bundesvermögensamt, Besitzer des Areals, Stadträte und Laienforscher haben Bedenken: Ruft das nicht wieder die ewig Gestrigen auf den Plan?
Folge 2 am 10.02.03 20.45-21.15
Expedition Vergangenheit
Das Geheimnis vom Jonastal - Thüringen und die Atombombe
Mehrteiler, Folge 2 von 2
Eine Atombombe aus Thüringen, eine Fabrik für Wunderwaffen im Saaletal: nur Gerüchte oder doch bittere Realität? Auch 60 Jahre nach dem Ende des so genannten Dritten Reiches wirft das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte unzählige Fragen auf, die es zu klären gilt. In der zweiteiligen Reihe 'Expedition Vergangenheit' versucht das MDR FERNSEHEN solchen Fragen auf den Grund zu gehen und begleitet Historiker und Zeitzeugen auf ihrer Suche nach den Spuren der Nationalsozialisten in Mitteldeutschland.
In dem winzigen Thüringer Dörfchen Haarhausen lebt zurückgezogen ein Mann, der Ungeheuerliches behauptet: Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hätten die Nazis über jede Menge Atombomben und Interkontinentalraketen verfügt, mit denen sie New York beschießen wollten. Entwickelt und produziert worden seien die Wunderwaffen in gigantischen unterirdischen, teilweise 14 Stockwerke tiefen Bunkern nahe dem alten Truppenübungsplatz Ohrdruf. Alle dort bekannten Anlagen, wie das legendäre letzte Führerhauptquartier im Jonastal oder das Atomlabor in Stadtilm, seien nur Attrappen gewesen. Seit 1937 bereits hätten in Deutschland die Uranfabriken gearbeitet. Und: Die amerikanischen Bomben auf Hiroshima und Nagasaki seien deutsche gewesen.
Keiner würde dem Mann glauben, der seine Ideen sogar in Büchern veröffentlicht, wenn nicht Dutzende anderer Hobbyhistoriker in der Region zu ähnlichen Aussagen gekommen wären. Aber niemand von seinen Kollegen geht so weit wie er. Einige distanzieren sich gar von ihm. Da er seine Quellen nicht preis gibt, halten ihn seine Kritiker für einen Märchenerzähler.
Das Filmteam begleitet den alten Mann bei seinen Recherchen. Immer wieder findet es dabei Indizien, die seine Theorie stützen. Aber woher er das alles weiß, verrät er nicht. So fällt es schwer, das Unfassbare zu glauben. Er habe seine Informationen von den Nachkommen involvierter SS-Offiziere. Und die hätten noch heute Angst, als Verräter behandelt zu werden.
Der Film hinterfragt die Bombentheorie, distanziert, aber fair: bei Behörden, Wissenschaftlern und offiziellen Historikern. Diese dementieren ausnahmslos. Aber auch Heimatforscher, Geschichtsinteressierte und so genannte Schatzsucher kommen zu Wort, die seine Theorien zumindest in Teilen belegen. Eine Bombe aber, eine große Rakete oder wenigstens irgendeine der unterirdischen Anlagen finden die Filmemacher nicht. Was bleibt, sind viele Fragen. Besonders dort, wo die offizielle Geschichtsforschung aufhört.
Expedition Vergangenheit
Kampf um den Walpersberg - Auf den Spuren von Hitlers letzter Wunderwaffe
Mehrteiler, Folge 1 von 2
Eine Atombombe aus Thüringen, eine Fabrik für Wunderwaffen im Saaletal - nur Gerüchte oder doch bittere Realität? Auch 60 Jahre nach dem Ende des so genannten Dritten Reiches wirft das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte unzählige Fragen auf, die es zu klären gilt. In der zweiteiligen Reihe 'Expedition Vergangenheit' versucht das MDR FERNSEHEN, solchen Fragen auf den Grund zu gehen und begleitet Historiker und Zeitzeugen auf ihrer Suche nach den Spuren der Nationalsozialisten in Mitteldeutschland.
Ein Berg erhitzt die Gemüter einer ganzen Region. Der Walpersberg bei Kahla, eine der langgezogenen Erhebungen im schönen Saaletal. Idylle pur, wenn da nicht Schatten der Vergangenheit wären. Der Berg ist komplett untertunnelt: Überreste einer der größten Rüstungsfabriken des Dritten Reiches. Hier soll der erste Düsenjäger der Welt in Serie gegangen sein, eine von Hitlers so genannten Wunderwaffen gegen die Luftüberlegenheit der Alliierten. 15.000 Zwangsarbeiter schufteten hier, auch viele Deutsche, auch aus Kahla. Nach dem Krieg holten Amerikaner und Russen sich hier wichtige Hinweise für ihre heutige militärische Überlegenheit und sprengten die Schächte zu. Erst in den 70er Jahren erinnerte sich die Nationale Volksarmee an die bombensicheren Stollen und baute einige zu Munitionslagern aus.
Heute, nach Auflösung des NVA-Lagers durch die Bundeswehr, sind etwa 10 Prozent der unterirdischen Anlage erschlossen, weitere 20 Prozent begehbar. Der Rest ist von Geheimnissen umwittert - Stoff für Hobbyhistoriker und Schatzsucher aller Art. Patrick Brion, belgischer Sergeantmajor, macht den Walpersberg zu seiner Lebensaufgabe. Er will an die vielen belgischen Zwangsarbeiter erinnern und ihnen und sich ein Denkmal setzen. In seinem Windschatten gründet sich ein Verein, der eine Gedenkstätte nebst Museum im Berg schaffen will. Doch Bundesvermögensamt, Besitzer des Areals, Stadträte und Laienforscher haben Bedenken: Ruft das nicht wieder die ewig Gestrigen auf den Plan?
Folge 2 am 10.02.03 20.45-21.15
Expedition Vergangenheit
Das Geheimnis vom Jonastal - Thüringen und die Atombombe
Mehrteiler, Folge 2 von 2
Eine Atombombe aus Thüringen, eine Fabrik für Wunderwaffen im Saaletal: nur Gerüchte oder doch bittere Realität? Auch 60 Jahre nach dem Ende des so genannten Dritten Reiches wirft das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte unzählige Fragen auf, die es zu klären gilt. In der zweiteiligen Reihe 'Expedition Vergangenheit' versucht das MDR FERNSEHEN solchen Fragen auf den Grund zu gehen und begleitet Historiker und Zeitzeugen auf ihrer Suche nach den Spuren der Nationalsozialisten in Mitteldeutschland.
In dem winzigen Thüringer Dörfchen Haarhausen lebt zurückgezogen ein Mann, der Ungeheuerliches behauptet: Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hätten die Nazis über jede Menge Atombomben und Interkontinentalraketen verfügt, mit denen sie New York beschießen wollten. Entwickelt und produziert worden seien die Wunderwaffen in gigantischen unterirdischen, teilweise 14 Stockwerke tiefen Bunkern nahe dem alten Truppenübungsplatz Ohrdruf. Alle dort bekannten Anlagen, wie das legendäre letzte Führerhauptquartier im Jonastal oder das Atomlabor in Stadtilm, seien nur Attrappen gewesen. Seit 1937 bereits hätten in Deutschland die Uranfabriken gearbeitet. Und: Die amerikanischen Bomben auf Hiroshima und Nagasaki seien deutsche gewesen.
Keiner würde dem Mann glauben, der seine Ideen sogar in Büchern veröffentlicht, wenn nicht Dutzende anderer Hobbyhistoriker in der Region zu ähnlichen Aussagen gekommen wären. Aber niemand von seinen Kollegen geht so weit wie er. Einige distanzieren sich gar von ihm. Da er seine Quellen nicht preis gibt, halten ihn seine Kritiker für einen Märchenerzähler.
Das Filmteam begleitet den alten Mann bei seinen Recherchen. Immer wieder findet es dabei Indizien, die seine Theorie stützen. Aber woher er das alles weiß, verrät er nicht. So fällt es schwer, das Unfassbare zu glauben. Er habe seine Informationen von den Nachkommen involvierter SS-Offiziere. Und die hätten noch heute Angst, als Verräter behandelt zu werden.
Der Film hinterfragt die Bombentheorie, distanziert, aber fair: bei Behörden, Wissenschaftlern und offiziellen Historikern. Diese dementieren ausnahmslos. Aber auch Heimatforscher, Geschichtsinteressierte und so genannte Schatzsucher kommen zu Wort, die seine Theorien zumindest in Teilen belegen. Eine Bombe aber, eine große Rakete oder wenigstens irgendeine der unterirdischen Anlagen finden die Filmemacher nicht. Was bleibt, sind viele Fragen. Besonders dort, wo die offizielle Geschichtsforschung aufhört.
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