Der Mythos von Rennes-le-Château

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  • Ganymed
    Heerführer


    • 08.11.2004
    • 1364
    • Erkrath

    #1

    Der Mythos von Rennes-le-Château

    ZDF, Sonntag, heute,19:30 - 20:15 Uhr

    ZDF Expedition
    Terra X - Geheimakte Sakrileg

    Ende des 19. Jahrhunderts kam der Gemeindepriester von Rennes-le-Château, einem kleinen Nest am Rand der französischen Pyrenäen, zu unerklärlichem Reichtum. Bei der Renovierung der Dorfkirche fand er angeblich ein rätselhaftes Pergament mit einer chiffrierten Botschaft in Latein: 'Dieser Schatz gehört Dagobert II. und Sion und er ist der Tod', lautet der entschlüsselte Code. Nachdem der französische Autor Gérard de Sède die brisante Botschaft, die ihm nach eigener Aussage anonym mit der Post zugeschickt wurde, in den Fünfzigerjahren veröffentlichte, entwickelte sich eine Verschwörungstheorie um eine Clique aus Prominenten und eine mysteriöse Gesellschaft mit Namen 'Prieuré de Sion'. Unter ihren Mitgliedern, so heißt es, kursiert ein Geheimwissen, das die gesamte christliche Überlieferung aus den Angeln heben könnte. Am erfolgreichsten bereitete der amerikanische Autor Dan Brown die vielfach aufgelegte These kürzlich in seinem Roman 'Sakrileg' auf.

    Dan Brown stützt sich auf den Sachbuch-Bestseller 'Der heilige Gral und seine Erben'. Darin poliert der britische Journalist Henry Lincoln mit zwei Ko-Autoren den Schlagzeilen trächtigen Stoff auf, obwohl sich das ominöse Dokument aus Rennes-le-Château längst als modernes Papier aus einem Schreibwarenladen und somit als üble Fälschung entpuppt hatte. Wie die Verfasser behaupten, kam Saunière durch die Entdeckung des Pergaments zufällig hinter das Geheimnis der 'Prieuré de Sion'. Die Jahrhunderte alte, eingeschworene Gemeinschaft bewahre ein explosives Wissen, schreiben sie: Jesus hatte Kinder mit Maria Magdalena. Ihre Nachkommen heirateten in die Linie der Merowinger, der ersten französischen Könige, ein. Der 'Schatz', von dem der Text spricht, sei eben jenes Geheimwissen über die 'Blutlinie' Jesu, das über den Merowingerkönig Dagobert zu den Tempelrittern gelangte und schließlich an die 'Prieuré de Sion' weitergegeben wurde.

    Als Beweis für die spektakuläre These führt das Team um Lincoln unter anderem ein Dokument aus der Bibliothéque Nationale in Paris an. Dort liegt ein kleines Konvolut von Papieren aus einem privaten Nachlass. Es enthält tatsächlich eine Liste aller vermeintlichen Vorsitzenden der 'Prieurè de Sion', darunter so illustre Personen wie Leonardo da Vinci, Isaak Newton, Victor Hugo oder Jean Cocteau. Die Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1967 - so viel verrät das Deckblatt. Wie viele andere, sieht auch Sakrileg-Autor Dan Brown in der unscheinbaren Zettelsammlung den überzeugenden Beweis für die Existenz der prominenten Verschwörerbande.

    Die Recherchen des Terra X-Teams kommen zu einem ganz anderen Ergebnis. Sie führen auf die Spur des Franzosen Pierre Plantard, eines Hochstaplers und verurteilten Betrügers. 1956 gründete er in der Nähe von Genf einen katholischen Laienverein, eben jene angeblich Jahrhunderte alte 'Prieuré de Sion'. Wie es ihm, seinen Freunden und einer Reihe von Schriftstellern gelang, den harmlosen Club zur angeblich größten Verschwörung in der Geschichte der Menschheit hoch zu stilisieren, ist ein Coup, der im internationalen Journalismus keine Parallele findet.
    Es gibt keine bösen Völker,nur böse Individuen
  • Ganymed
    Heerführer


    • 08.11.2004
    • 1364
    • Erkrath

    #2
    /bump
    Es gibt keine bösen Völker,nur böse Individuen

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    • Navis
      Banned
      • 19.09.2003
      • 2329
      • Franken
      • Augen und Nase

      #3
      Ah, danke für den Tip - da muss ich gleich mal zum Nachbarn eilen und um Schaugenehmigung nachsuchen.
      Ich war letztes Jahr in RLC und habe mir das ganze mal angesehen; vielleicht erfahre ich heute, was übersehen wurde


      Grüsselich,

      Navis.
      ----


      Es gibt zwei Wörter, die einem im Leben viele Türen öffnen werden: "ziehen" und "drücken".

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      • A4 Rakete
        Heerführer


        • 14.03.2005
        • 1432
        • NRW

        #4
        Hallo Ganymed,danke für den Tipp.

        Gruss A4 Rakete
        semper prorsum - numquam retrorsum

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        • KeksAmLeben
          Heerführer

          • 08.01.2001
          • 4908
          • Eichsfeld (Thüringen)
          • XP Deus, Whites MX5, MD3009, (MD3005)

          #5
          War ganz interessant!
          Danke nochmal für den Hinweis.
          "Antennen hoch, Luken dicht, klar zum Gefecht"!

          "Der Tiger ist, wenn man´s bedenkt, ein Fahrzeug das sich prima lenkt!" Mathias

          - 2./Panzerbataillon 383 RK a.D. 2003-2007
          - 2nd Coy Man Btl Prizren KFOR 2004 & 2006
          - Panzerbataillon 33 (Res.) 2008 - 2013
          - Panzerbataillon 393 (Res.) 2013 - 2019
          - 6./Panzerbataillon 203
          2020 - dato

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          • dragon_66
            Heerführer


            • 06.09.2005
            • 1642
            • Duisburg

            #6
            Zitat von Ganymed
            ZDF, Sonntag, heute,19:30 - 20:15 Uhr

            ZDF Expedition
            Terra X - Geheimakte Sakrileg

            Dan Brown stützt sich auf den Sachbuch-Bestseller 'Der heilige Gral und seine Erben'. Darin poliert der britische Journalist Henry Lincoln mit zwei Ko-Autoren den Schlagzeilen trächtigen Stoff auf, ....
            Die Paperbackausgabe zu 5,- EUR. Neuerdings auch als illustrierte Hardcoverausgabe für 22,80 EUR. Trotzdem: "schwäääre Kost".

            Besonders zu empfehlen ist das Kapitel, in dem beschrieben wird, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hat und dass die Geschichte anno 33 mehr oder weniger geplant gewesen sei.
            Grüße aus dem POTT
            Glückauf - der Andre

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            • A4 Rakete
              Heerführer


              • 14.03.2005
              • 1432
              • NRW

              #7
              War ein interessanter Bericht.

              Danke nochmal für den Tipp.

              Gruss A4 Rakete
              semper prorsum - numquam retrorsum

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              • Navis
                Banned
                • 19.09.2003
                • 2329
                • Franken
                • Augen und Nase

                #8
                Und, was meint man zu der Sendung?

                Mir gestaltete sich die "Auflösung" etwas einfach - der Herr Pfarrer hatte Messen annonciert und wurde dadurch steinreich; sodann schreitet man in ein schweizerisches Archiv, und alles ist auf einmal nicht mehr wahr.
                Es wirkte irgendwie "auf Bestellung".


                Grüsselich,

                Navis.
                ----


                Es gibt zwei Wörter, die einem im Leben viele Türen öffnen werden: "ziehen" und "drücken".

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                • A4 Rakete
                  Heerführer


                  • 14.03.2005
                  • 1432
                  • NRW

                  #9
                  Zitat von Navis
                  Und, was meint man zu der Sendung?
                  Mir gestaltete sich die "Auflösung" etwas einfach - der Herr Pfarrer hatte Messen annonciert und wurde dadurch steinreich; sodann schreitet man in ein schweizerisches Archiv, und alles ist auf einmal nicht mehr wahr.
                  Es wirkte irgendwie "auf Bestellung".
                  Grüsselich,
                  Navis.

                  Hallo Navis,
                  für mich klang das auch alles wie eine Milchmädchenrechnung.

                  Allerdings kann man auch nicht das Gegenteil beweisen oder etwa doch?

                  Gruss A4 Rakete
                  semper prorsum - numquam retrorsum

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                  • masterTHief
                    Landesfürst

                    • 27.11.2001
                    • 985
                    • In einer Höhle in der Erde
                    • Schlumberger Titan

                    #10
                    Hatte eigentlich weniger mit Schatzsuche zu tun, war eher eine Buchbesprechung und über "den Gral und seine Erben", wäre eher etwas für Marcel Reich-Ranicky und das literarische Quartet gewesen.
                    Über das Buch kann man geteilter Meinung sein und es ist teilweise hochspekulativ.
                    Es wurde nicht bestritten, daß in der Gegend Schätze gelegen haben oder noch liegen könnten, daß Hochwürden oder besser Merkwürden darauf gestoßen sein könnte - Pergamente hin oder her - darauf ist nicht eingegangen worden.
                    Der Pfarrer war ein Schwindler, das Buch ist nicht haltbar und Schatzsucher, die sich damit beschäftigen, sind auf dem Holzweg.
                    Etwas einfach gemacht, die Journalisten recherchieren leider nicht selber und sind noch nicht auf die Schatzsucher-Sites gekommen.
                    Dafür die teure Produktion - ich weiß nicht.
                    Da hätte selbst in der verhältnismäßig kurzen Zeit mehr bei rauskommen können.
                    Persönlich hatte ich mir mehr versprochen, als diese Kurzfassung aller Klischees in bewegten Bildern.

                    Gruß

                    masterTHief
                    - nur echt mit "TH" -

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                    • Navis
                      Banned
                      • 19.09.2003
                      • 2329
                      • Franken
                      • Augen und Nase

                      #11
                      Zitat von masterTHief
                      Der Pfarrer war ein Schwindler, das Buch ist nicht haltbar und Schatzsucher, die sich damit beschäftigen, sind auf dem Holzweg.
                      Eben diese Aussagen kamen mir etwas zu leichtfüssig daher.
                      Es geht ja nicht nur um dieses Buch, die Geschichte beschäftigte ja auch schon vor dessen Herausgabe.

                      Ich bin, wie oben bereits erwähnt, im letzten Jahr durch das Dorf und die Anlagen des Hochwürdigen Herrn gewandelt - schon beeindruckend, man erwartet so etwas nicht in dieser Gegend, da oben auf dem Berge.
                      Und dann beginnt man, die Zeit zu berücksichtigen, zu welcher Villa, Turm, etc. errichtet wurden, vergleicht mit der gleichen Epoche in heimischen Gefilden, und kommt zu dem Schluss, dass, auch unter Berücksichtigung der Abgeschiedenheit und der damit verbundenen Transportprobleme fuer alles mögliche, dortorts eine ganz schöne Menge Geldes aufgewendet wurde.
                      Und der ganze Mammon soll - in der vor-eBay-Ära! - durch ein paar Inserate und Brieflein zusammengekommen sein, abgeschöpft von Leuten, welchen es beim Gehen sicherlich nicht klimpernd aus den Taschen gefallen ist - gar die französischen Kolonieen wurden als Quellen des Reichtums benannt.

                      Zitat von masterTHief
                      Etwas einfach gemacht, die Journalisten recherchieren leider nicht selber
                      Wenn man diesen Gedanken nun einmal aufgreift und weiterführt, so bietet sich eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diesen Journalisten möglicherweise ganz gezielt eine, eben: die publizierte, Version von wem auch immer präsentiert wurde. Mei, das würde ich auch machen, wenn ich etwas zu verbergen hätte und man mir zu nahe käme ... ohne allhier nun eine weitere Verschwörungstheorie entwickeln zu wollen.

                      Zitat von masterTHief
                      Persönlich hatte ich mir mehr versprochen, als diese Kurzfassung aller Klischees in bewegten Bildern.
                      Aufbereitet für das breite Publikum. Da erwarte ich schon lange nichts mehr, was die Welt bewegen könnte.


                      Grüsselich,

                      Navis.
                      ----


                      Es gibt zwei Wörter, die einem im Leben viele Türen öffnen werden: "ziehen" und "drücken".

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                      • C-4
                        Heerführer

                        • 01.08.2002
                        • 2106
                        • D

                        #12
                        Na ja, es ist halt TV. Da sollte man nicht allzu viel erwarten. Besser sind da die entsprechenden Bücher. Solche Sendungen sind aber an sich eine gute "Einstiegsdroge", die manchen dazu bringen kann, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen.

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