Gleich, 23:15 - Der Erste Weltkrieg WDR

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  • ruine13
    Landesfürst


    • 07.02.2005
    • 780
    • Duisburg

    #1

    Gleich, 23:15 - Der Erste Weltkrieg WDR

    Der Erste Weltkrieg
    3. Alptraum Verdun

    Ein Film von Mathias Haentjes und Werner Biermann
    Redaktion: Gudrun Wolter

    Montag, den 18. September 2006, 23.15 bis 00.00 Uhr

    "In Verdun hat es nie aufgehört. Es gab jeden Tag Kämpfe, jeden Tag", erinnert sich der 106 Jahre alte französische Veteran Marcel Savonet.

    Französische Soldaten klettern während der Schlacht um die ostfranzösische Stadt Verdun zu einem Angriff aus ihren Schützengräben. Bild: WDR/dpaVerdun, dieser Name ist noch heute der Inbegriff für das Grauen des Ersten Weltkriegs. Die bittere Bilanz der Kämpfe, die sich über mehr als ein halbes Jahr hinziehen: 750.000 Tote und Verwundete, junge Soldaten, die von ihren Generälen in die erste Materialschlacht der Geschichte geschickt werden. Als General Erich von Falkenhayn am 21. Februar 1916 den Festungsgürtel von Verdun in Lothringen mit 550.000 Soldaten und 1225 Geschützen angreift, will er den Gegner, die französische Armee, "ausbluten".

    Der deutsche Oberbefehlshaber braucht nach mehr als einem Jahr Stellungskrieg dringend einen militärischen Erfolg. Die "Blutmühle" Verdun wird zum Alptraum - für Deutsche und Franzosen. Erstmals zeigt sich hier der moderne Krieg mit all seinen schrecklichen neuen Errungenschaften: Trommelfeuer, Maschinengewehr, Flammenwerfer, Gasgranaten - die Soldaten in den Schützengräben auf beiden Seiten der Front erleben ein Inferno. Tote werden im Granathagel hin- und hergeschleudert. Verwundete liegen wimmernd auf dem Schlachtfeld. Ratten huschen durch die Gräben.

    Der deutsche Funker Arno Wagner (110) beobachtet vom Ballon aus das Schlachtfeld von Verdun. Bild WDRNicht wenige Soldaten tragen neben Verwundungen bleibende psychische Schäden davon. Der militärische Nutzen des Schlachtens, das Monate dauert, ist gleich null. Die Deutschen gewinnen anfangs ein paar Kilometer Gelände, am Ende des Jahres 1916 liegen sie beinahe wieder in den Ausgangsstellungen.

    "Alptraum Verdun" erzählt die Geschichte dieser Schlacht an den Orten des Geschehens und mit umfangreichem Archivmaterial. Zeitzeugen wie der 106-jährige Artillerist Marcel Savonet und der 110-jährige Funker Arno Wagner aus Sachsen - wohl der älteste lebende deutsche Weltkriegsveteran - erinnern an ein schreckliches Kapitel in der Geschichte der Modernisierung. In Deutschland für Generationen ein Trauma, in Frankreich noch heute ein Mythos.

    Der Erste Weltkrieg
    4. Schlachtfeld Heimat

    Ein Film von Anne Roerkohl
    Redaktion: Gudrun Wolter

    Montag, den 18. September 2006, 00.00 bis 00.45 Uhr

    Während des 1. Weltkrieges übernahmen viele Frauen an der 'Heimatfront' Männerarbeiten. Hier Frauen als Kutscher Bild: WDR Der Erste Weltkrieg wird nicht nur an der Front geführt. Luftangriffe, Vertreibung, Blockade, Hunger: Die Heimat wird zum Schlachtfeld. Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Zivilbevölkerung total in einen Krieg einbezogen. Sie soll nicht nur Waffen produzieren, sondern auch der kämpfenden Truppe moralisch und finanziell den Rücken stärken. Tod, Hunger und Entbehrung untergraben besonders in der zweiten Kriegshälfte die Stimmung an der Heimatfront.

    Der Film von Anne Roerkohl zeigt anhand weitgehend unbekannter Archivfilme, welche Register gezogen werden, um die Heimat zum "Durchhalten" zu bewegen. Eine ungeheure Propagandalawine kommt ins Rollen, wobei erfolgreich das neue Massenmedium Film eingesetzt wird. Viele Menschen sind zum ersten Mal im Kino. Die bewegten Bilder haben eine gewaltige Wirkung, der sich niemand entziehen kann. Noch lebende Zeitzeugen in Deutschland berichten von den ständigen Sammlungen, wie "Gold gab ich für Eisen", aber auch von der großen Not in der Heimat, von Hunger, Steckrüben und Kopfläusen.

    Die Kinder von damals spielten und lernten ganz im Zeichen des Krieges. Englische Zeitzeugen erzählen von Angriffen deutscher Zeppeline auf London und wie der Hass auf die Deutschen sich in Überfällen auf deutsche Geschäfte entlädt. Im Mittelpunkt der Filmdokumentation stehen drei Biografien: Die Pöhlands, eine Bremer Arbeiterfamilie, die durch den Krieg getrennt wird. Der Pazifist Robert Pöhland kämpft an der Westfront. Seine Frau Anna muss zu Hause in Bremen zum ersten Mal die fünfköpfige Familie alleine durchbringen. Ihre täglichen Briefe sind Zeugnisse gegen den Krieg - und gleichzeitig Dokumente des Alltags in Zeiten der Not.

    Die 98jährige Emilie Avander aus Bremerhaven berichtet über die Hungersnot im Steckrübenwinter 1916/17. Bild: WDRKäthe Buchler, eine Braunschweiger Amateurfotografin, zeigt mit ihren eindrucksvollen Bildern den patriotischen Opfer- und Durchhaltewillen des Bürgertums. Anna Nemitz, eine Berliner Sozialdemokratin, engagiert sich in der neu gegründeten USPD für ein sofortiges Kriegsende.

    Einem Prozess wegen Hochverrats entgeht sie nur durch den Ausbruch der Revolution im November 1918. Bei Kriegsende 1918 sind allein in Deutschland weit über 700.000 Zivilisten gestorben - vor allem Frauen, Kinder, Kranke und alte Menschen. Nach vier Jahren totaler physischer und psychischer Überforderung und völliger Erschöpfung haben die meisten Menschen nur noch den Wunsch nach Frieden.

    © WDR 2006



    Sehr zu empfehlen, Teil 1 und 2 kamen letzten Montag, der letzte Teil läuft nächsten Montag.
    IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI
  • Twinrider
    Heerführer


    • 29.09.2004
    • 1232
    • Somewhere in the middle of nowhere !
    • c-scope tr440

    #2
    Der Bericht über Verdun war klasse ! Aber auch ziemlich schockierend !
    So war der Krieg damals eben !
    der Twinrider
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    Per mare et per terras - Scotland Forever ! Bannockburn 1314

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