rbb, 13.05.2008, 20:15 Uhr
Die Katakomben von Tempelhof
Der Film erzählt die Geschichte und die Geschichten und gibt einen Einblick in diese verborgene Welt unter der Erdoberfläche von Tempelhof.
Die unterirdischen Anlagen des Flughafens Tempelhof waren von Beginn der Bauarbeiten 1935 bis heute von Geheimnissen und wilden Gerüchten umwittert. Ein Tunnel- und Bunkersystem, endlos und verwirrend.
Der Komplex des Zentralflughafens Tempelhof war wichtiger Teil der nationalsozialistischen Planung für die Welthauptstadt Germania. Von hier aus sollten die Funktionäre in die unterworfenen Gebiete fliegen. Unter dem gigantischen Bau wurde ein riesiges unterirdisches Labyrinth angelegt, mit drei Tiefgeschossen, und noch darunter einem Netz von begehbaren Versorgungskanälen.
Ein Schienen- und Straßentunnel unter der ganzen Länge des riesigen Gebäudes, ein Wasser- und ein Heizwerk versorgten die Anlage. Wegen des Krieges wurde der Flughafen jedoch nicht zu Ende gebaut, der Schienentunnel wurde als bombengeschützte Produktionsstätte für Jagdflugzeuge genutzt, im sogenannten Archivbunker wurde geheimes Filmmaterial gelagert.
Als sowjetische Truppen 1945 die getarnte Panzertür dazu aufsprengten, gerieten diese Filme in Brand. Dann übernahm die USA den Flughafen, und während der Blockade wurde er zur wichtigsten Lebensader der Stadt. Die Amerikaner richteten im unterirdischen System eine Kommandozentrale ein, und bei einem Kampf um Berlin hätte der Flughafenkomplex die letzte Festung der Verteidiger werden können.
Film von Ute Bönnen und Gerald Endres
(RBB 2004)




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