3Sat Der Raketenmann am3.1.,22.25Uhr

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  • flecki_le
    Ritter


    • 27.10.2008
    • 431
    • Sachsen

    #1

    3Sat Der Raketenmann am3.1.,22.25Uhr

    Wernher von Braun und der Traum vom Mond.
    Keiner hat was....!

    Aber jeder sucht dafür, ein gutes Versteck !
  • Henry
    Landesfürst

    • 02.07.2001
    • 855
    • Friedrichshafen

    #2
    Das ist ein zusammengeschnittener Film aus dem Material der ZDF Reportage: Hitlers Manager Wernher von Braun.
    Interessant, aber leider Historisch nicht 100 % korrekt.
    Hier nur ein Zitat aus dem Film und der Text aus dem Genannten Schreiben.


    „Nach dem Krieg wird Wernher von Braun zunächst behaupten er habe kaum etwas vom Elend der Zwangsarbeiter gewusst, schon gar nicht sei er für deren Einsatz verantwortlich gewesen.
    Ein schreiben vom 12 November 1943 belegt aber die Anforderung von KZ Häftlingen für Dora Mittelbau“



    Das oben benannte Schreiben hat die Bb.Nr. E1649/gKdos. Und ist als Mikrofilm unter der Signatur FE 732 zu finden.
    Das Schreiben besitzt zwei Seiten und eine Anlage aus drei Seiten.
    Der Inhalt ist wie folgt :

    Sehr geehrter Herr Degenkolb !

    Am 9. und 10.11. fand in Karlshagen ein Besuch der Herren Dir. Kettler und Dir. Rudolph statt, bei dem eingehend über die Abgabe von Personal aus der Saur-Aktion an das Mittelwerk gesprochen wurde.

    Von den insgesamt in der Saur-Aktion angeforderten 1350 Mann sind, wie Ihnen Herrn Dir. Kettler inzwischen wohl berichtet haben wird, tatsächlich nur 909 Mann eingetroffen und verfügbar. Die Differenz zwischen den beiden Zahlen ist in der Anlage näher aufgeschlüsselt.

    Ursprünglich war zwischen Herrn General Dornberger und Ihnen eine Aufteilung der 1350 Mann folgendermaßen vereinbart worden:

    750 Mann für Mittelwerk,
    600 Mann an HAP zwecks Ausbildung als Revisoren, Fertigungsaufsichtpersonal und als Prüffeldspersonal für die Vorwerke.
    Wird dieser gleiche Schlüssel auf die 909 tatsächlich verfügbaren Leute angewandt, so verbleiben zuständig für Mittelwerk 509 Mann, zuständig für Revisoren, Fertigungsaufsicht und Vorwerke 400 Mann.

    Gegenüber dem für meinen Arbeitsbereich Endabnahme seinerzeit angeforderten Bedarf von 600 Mann liegt somit ein Fehlbetrag von 200 Mann vor.

    Sie haben nunmehr die Genehmigung ausgesprochen, dass die Vorwerke Schlier und Mitte mit Häftlingen betrieben werden können. Im Hinblick auf die Schwierigkeit der dort durchzuführenden Prüfgänge dürfte ein Zahlenverhältnis von Häftlingen zu deutschen Fachkräften von 2:1 bis auf weiteres nicht zu unterschreiten sein. Für Vorwerk Mitte und Schlier reduziert sich somit die ursprünglich genannten Gesamtzahlen von je 180 deutschen Kräfte auf je 60 deutsche Kräfte, so dass durch den Häftlingseinsatz in Mitte und Schlier 360 minus 120 = 240 Mann eingespart bleiben.

    Die Zahl von 60 deutschen Kräften plus 120 Häftlingen für Vorwerk Mitte gilt jedoch ohne Spritzstände, da Sie entschieden haben, dass wegen des fortgeschrittenen Baustadiums zunächst die bei Vorwerk HAP vorhandenen 4 Spritzstände mit für die Serienabnahme eingesetzt werden soll. Hierdurch tritt ein Mehrbedarf an Personal beim Vorwerk HAP von 90 deutschen Kräften ein, die jedoch nach Fertigstellung der Spritzstände in Vorwerk Mitte nach dort umgesetzt werden können.

    Der gesamte derzeitige Personalbedarf für Revisoren, Fertigungsaufsicht und Vorwerk belaufen sich somit auf 450 anstelle der seinerzeit angeforderten600 Mann, sodaß im vergleich zu den tatsächlich verfügbaren 400 Mann noch ein Fehlbedarf von 50 Mann offen bleibt.

    Ich habe Herrn Dir. Kettler diese Zahlen genannt, aus denen hervorgeht, dass ein weiterer Abzug von Saur-Leuten an das Mittelwerk über das Schlüsselverhältnis 509 zu 400 somit im Interesse einer ordnungsgemäßen Durchführung der Kontrolle und Prüfgänge nicht möglich ist.

    Ich bitte Sie, bei Ihrer entgültigen Entscheidung vorstehende Unterlagen zu berücksichtigen.

    .....Unterschrift von Braun


    Nun, wer auch immer auf die Annahme gekommen ist, das es sich bei diesem Schreiben um eine Anforderung von KZ Häftlingen handelt, wird sich schwer tun das anhand des Schreibens belegen zu können !

    Um den Inhalt richtig erfassen zu können muss man sich zuvor im klaren sein, das nach der Bombardierung von Peenemünde ( 17. u. 18.8.1943) sehr schnell die Fertigung in eine Bomben geschützte Umgebung erfolgen sollte.

    ( Ich hab ein paar Zeilen aus früheren Diskussionen zusammengefasst 1 Alle nachfolgend genannte Dokumente liegen mir als Kopie des Originals vor .)

    Am 25.8.1943 war als U-Verlagerung für F1 ( Fertigungswerk in Peenemünde ) noch Höhlen bei Saarbrücken im Gespräch, um der Mittelwerk GmbH einem Generalauftrag zu erteilen, muss diese erst einmal als Firma firmieren ! Zu diesem Zeitpunkt die MW GmbH noch nicht firmiert !

    Auf Seite 2. ( von 6 ) einer Aktennotiz vom 11.9 unter Punkt 5. „Fertigungsplanung“ steht z.B. :“ Die Fertigungspläne für die einzelnen Baugruppen des Gerätes werden bei den Leitfirmen angefertigt. Die Fertigungspläne für die Montage bei der Wifo ( Einrichtungspläne ) werden von der Gruppe Sawatzki bei der Wifo hergestellt !
    Bei Punkt 10 ( Seite 4 geht es um den Abtransport der Maschinen aus F1 zu den
    „ Mittelwerken“, da mit sind aber alle A4 Verlagerungsfirmen in den „Mittelraum“ gemeint nicht das unterirdische Werk im Kohnstein! )

    In der gleichen Aktennotiz wird unter Punkt 7 Abgabe Arbeitskräften an die Mittelwerke. Geregelt, das in den nächsten Wochen mehrere Hundert Mann von Karlshagen nach Mittelwerke genannt.
    Unter Punkt 8 heißt es : Alle an die Wifo, zu den Leitfirmen usw. . abgestellten Leute bleiben Angehörige des HAP 11.
    Zu diesem Zeitpunkt kann man die U- Verlagerung der Wifo bereits schon mit dem Mittelwerk gleichstellen.


    Erst am 1.10.43 wurde ein Generalauftrag an das Mittelwerk besprochen( Dornberger, Kammler, Kunze, Kettler ) . Dieser sollte am 6.10 da sein , lag aber am 13.10 noch nicht vor.
    Am 19.10 wurde dieser dann ausgestellt und am 21.10. von der Mittelwerk GmbH in empfang genommen. Die Mittelwerk GmbH wird als Tochter der Wifo gegründet .

    In der Lagebesprechung vom 1.11.1943 Punkt 11.
    Sicherstellung des deutschen Führungspersonals für Mittelwerk,
    weist Sawatzki darauf hin das erst 470 Arbeiter und 220 angestellte als deutsche Führungskräfte von HAP 11 zum Mittelwerk umgesetzt sind .
    Als weiteres wird vermutet das der bedarf nicht gedeckt werden kann und man deswegen z.B. Personal aus den Vorwerken abziehen und durch Häftlinge ersetzt werden könnte.

    Im Schreiben vom 12.11 werden sogenannte „Saur – Leute“ genannt.
    Bei den sogenannten Saur – Leute, handelt es sich um Personen die nach einem Auswahlverfahren über die Arbeitsämter ermittelt, für die Fertigung des A4 zur Verfügung gestellt werden sollten. Es Handelt sich dabei um genau das Personal, das in der Notiz vom 1.11. gemeint ist.

    Diese Personen sind deutsche Fachleute und keine Zwangsarbeiter oder KZ Häftlinge.

    In dem Schreiben gehet es ausnahmslos darum, das angefordertes „HAP“ Personal nicht in dem Umfang zur Verfügung gestellt wurde, wie sie angefordert wurde.
    Aus der Anlage ist zu entnehmen ob wie fiele Lohn und Gehaltsempfänger für welche bereiche vorgesehen waren und wo diese verblieben sind.

    Es werden zwar KZ Häftlinge angesprochen, diese wurden aber als Ersatz für die deutschen Fachkräfte, entsprechend dem Vorschlag vom 1.11. zum betrieb zweier Vorwerke genannt.
    Bei den Vorwerken Mitte handelt es sich um den Prüfstand in Lehsten ( KZ Außenkommando Laura ) und dem Vorwerk Schlier, dem Prüfstand in Zipf ( Österreich, Außenkommando des KZ Mauthausen )


    Nun das ist nur ein Punkt von mehr als einem Dutzend !

    Gruß Henry
    [
    Thomas Kliebenschedel

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