Aller guten Dinge sind drei!

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  • McSchuerf
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    • 31.01.2001
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    #1

    Aller guten Dinge sind drei!

    Hallo

    und hier ist noch ein kleiner 'Leckerbissen' für alle Freunde der Mineralogie!


    Bemerkenswerte Neufunde von Florencit-(Ce) und Lithiophorit bei Lenzhahn im Taunus

    VON MCSCHUERF (im Original steht auch hier mein richtiger Name)

    Im Rahmen einer erneuten Begehung des alten Quarzit-Steinbruchs, direkt am Taunuskamm bei dem Dörfchen Lenzhahn zwischen Oberjosbach und Heftrich, im Wald versteckt, gelangen mir, am Karsamstag, den 22. April 2000, weitere bemerkenswerte Funde der Mineralien Florencit-(Ce) und Lithiophorit.
    Bereits Mitte März 1996 konnte ich die vorgenannten, zuerst in LAPIS 2/96 von dem Erstentdecker und Apotheker GERHARD MÖHN ausführlich beschriebenen Mineralien, in noch beträchtlicher Anzahl, Qualität und Größe entdecken.
    Damals wie heute, fand ich dort, neben tief-bis blauschwarzen, traubig-krustigen Aggregaten des Lithium-haltigen Manganoxids Lithiophorit, auch gelbbraune, sinterartige und zellige Krusten des ‘Seltenerden‘-Phosphats Florencit-(Ce), als Überzug auf brekziertem, unterdevonischem Taunusquarzit.
    Dabei entdeckte ich auch einige wenige Quarzitbrocken von rund 10 x 11 cm Größe, auf denen das Phosphat Florencit-(Ce) als jüngste Bildung in bis zu 6 x 10 cm messenden zelligen Krusten auf jeweils einer Seite der Quarzitbrekzie auskristallisierte. MÖHN beschrieb noch eine maximale Größe der Krusten von 2 x 3 cm! Auch konnte ich auf einigen Belegen mit Florencit-(Ce) eine Krustendicke von maximal 3-4 mm ! nachmessen.
    Die von mir aufgesammelten Belege mit Florencit-(Ce) wurden meistens von Lithiophorit und Milchquarz begleitet. Überwiegend fand ich jedoch Belege der Brekzie, die ausschließlich von Lithiophorit-Krusten palisadenartig ummantelt waren. Diese Ausscheidungen konnten auch in Größen von über 10 x 10 cm gefunden werden. Lokal ließ sich dabei eine Dicke der Lithiophorit-Krusten von bis zu 8 mm ! nachmessen.
    Bezeichnend für die Funde ist außerdem, daß die Krusten-Bildungen beider Minerale auch auf mehreren Seiten ein-und desselben Quarzit-Stückes und sogar rundherum festgestellt werden konnten!

    Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, würde ich nochmals auf die bereits durch MÖHN in LAPIS 2/96 ausführlich beschriebenen Analysen-Resultate (chemisch, Röntgenbeugung) zu den o.g. Mineralien, eingehen. Eine Lageskizze des Fundortes ist ebenfalls in der vorgenannten LAPIS-Ausgabe zu finden.

    Ungewöhnlich ist insbesondere die reichhaltige Seltenerden-Mineralisation als vermutlich tiefthermale Bildung an diesem Vorkommen im Taunus, da der Florencit-(Ce) global zwar recht verbreitet ist, in Deutschland aber bisher nur in unbedeutender Menge aus der Grube Clara im Nordschwarzwald (WALENTA 1992, S.151) und aus dem Saubachbruch im Sächsischen Vogtland (LAPIS 11/93, S.32) nachgewiesen werden konnte.
    Wie schon MÖHN hinreichend darlegte, dürften vermutlich tiefgreifende Verwitterungsprozesse den Transport der Seltenen Erden, des Phosphors und des Lithiums durch Oberflächenwässer entlang der Brekzienzone begünstigt haben (vgl. auch LEFEBRE & GASPARRINI 1980, S. 307).

    Neben den Mineralien Florencit-(Ce), Lithiophorit und auch mm-großen Quarz-Kristallen, konnte ich noch weitere Mineralien entdecken, bei denen es sich höchstwahrscheinlich auch um Manganoxide/hydroxide und um Pseudomorphosenbildungen, handeln dürfte. Eine Röntgenanalyse steht hierzu allerdings noch aus.


    Literaturhinweise

    HINTZE, C (1930): Handbuch der Mineralogie (Bd. I, 3. Abt., 1.Hälfte).- W. de Gruyter & Co., Berlin.
    PALACHE, C.; BERMAN, H. & FRONDEL, C. (1949): DANA’s system of mineralogy (Vol. I). -J. Wiley & Sons, New York, 834 S.
    JANDER, G. & BLASIUS, E. (1979): Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie.- Hirzel-Verlag, Stuttgart, 547 S.
    LEVEBRE & GASPARRINI (1980): Florencite, an occurrence in the Zairian Copperbelt.- Can. Min. 18, S. 301-311.
    POST & APPELMAN (1994): Chrystal structure refinement of lithiophorite.- Amer. Min. 79, S. 370-374.
    WALENTA, K. (1992): Die Mineralien des Schwarzwaldes.- Weise-Verlag, München, 334 S.
    MÖHN & WEIß (1996): Florencit-(Ce) und Lithiophorit aus dem Taunus. Lapis 2/96, S. 38-39 -Weise Verlag, München.

    Glück auf zu Hauf!
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    #2
    Hätte ich mir auch gleich schenken können!

    Oh wie toll, da hätte ich ja noch als Don Quichotte von la Mancha gegen die Windmühlen mehr Resonanz gespürt als hier!

    Lieber Harry - am besten löschst Dú gleich meine sämtlichen Beiträge - da ich es ohnehin bei Dir wohl hier wegen einer einmaligen Entgleisung (etwas Ungeduld) 'verschissen habe'. Ich weiß auch immer noch nicht wie man hier auf wenigstens einen goldenen Stern gekommen wäre - bzw. vom Einwanderer aufwärts 'befördert wird' - vielleicht habe ich auch den richtigen Button immer noch nicht gefunden aber ist auch egal.

    Ich melde mich jetzt ohnehin wegen eines Trauerfalls ab. Und zwar engültig!
    Interessiert sich ja sowieso keiner für meine Beiträge! Also was soll ich mich dann auch noch für andere Beiträge hier interessieren!

    Lebt wohl

    Peter (McSchuerf)
    Glück auf zu Hauf!

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    • Harry

      #3
      Das mit dem Trauerfall ist sch... tut mir leid.

      Das ganze nennt sich allgemein "Schatzsucherforum", auch wenn sich einige eher nebenbei für Mineralien interessieren. Von daher war nicht zu erwarten das es auf deine (für mich sehr interessanten) Texte gross Reaktion gab. Verschissen haste es auch nicht... warum auch. Und höher "klettert" man indem man mehr Beitraege schreibt. Eine genaue Erklärung ab wieviel Beiträge was möglich ist findet sich .... Jaaa in der Hilfe oben rechts

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        #4
        Danke, Harry!

        Hallo,

        ja diese kleine Aufmunterung habe ich gebraucht.
        Danke und es stimmt natürlich, daß bei schatzsucher.de das Hauptinteresse dem eigentlichen Sondengehen gilt.
        Ich hatte das nur kurz vergessen und wollte mich auch nur von den Hiobsbotschaften der letzten Tage etwas ablenken.
        Ich sehe ja auch an der Zahl der Abrufe, daß das Interesse auch hier doch recht groß ist.

        Wie gesagt - bin schon wieder auf dem Teppich! -

        *grins* *lach*

        Herzliche Grüße an Harry und alle anderen

        Euer Mc....
        Glück auf zu Hauf!

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        • Heerführer

          • 25.11.2000
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          #5
          Hiergeblieben!

          Hallo McSchuerf,

          bitte bleib. Wie Du schon sagst, werden Deine Beiträge hier schon gelesen!
          Daß Du hier zu einer Minderheit gehörst, damit mußt Du halt leben können..

          Berücksichtige bitte, daß hier sehr viele Leute eh schon zu vielen Hobbies nachgehen. Auch wenn Interesse da ist, fehlt es oft an der Zeit, sich in ein neues Thema einzuarbeiten.

          Außerdem sind Deine Beiträge oft voll von Fachwissen das den meisten ebenso wie mir komplett fehlt. Da ist eine Diskussion nur schwer möglich. :

          Wer sich z.B. nur mit Römern befasst, tut sich schwer, beim Jonastal mitzureden.

          Von mir aus schreib bitte weiter, was Du hier bringst ist interessant und vielleicht habe ich auch mal die Möglichkeit, was dazu zu antworten... :cool:

          ZuvielenHobbysnachgehenderweise, Wigbold
          Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
          Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

          Mark Twain



          ... weiter neue Wege gehen !

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            #6
            Hallo Wigbold,

            ja da muß ich Dir völlig zustimmen. Aber ich hatte inzwischen sowieso vor doch zu bleiben und weitere Beiträge zu schreiben.
            Die Fachbeiträge sollten auch hauptsächlich nur informieren - keine Diskussion auslösen.
            Diskussionsthemen folgen in Kürze.

            Zunächst habe ich schon mal in den Foren 'Elektronik' und 'Literaturaustausch' etwas reingeschrieben. Auch das dient erst mal nur der Info.

            Bis dann also

            und danke Wigbold,

            Gruß Peter (Mc..)

            Glück auf zu Hauf!

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