Hallo an alle Schatzsucher im Forum -
es folgt ein Artikel aus dem Wiesbadener Kurier von Dienstag, dem 13. März 2001:
„ ...Wörsdorfer Goldschatz gibt Historikern weiter Rätsel auf / Münzen werden auf dem Hessentag 2002 zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt “
„...IDSTEIN - Zuerst landete er in einer Grube voller Abraum. Da wäre er wahrscheinlich auch
geblieben, hätten die Bauarbeiter damals 1963 beim Abriß des alten Pfarrhauses nicht kleine
blinkende Metallplättchen entdeckt, die im Tageslicht erstrahlten. Schnell kamen mehr zum Vorschein, ohne Zweifel alle aus purem Gold: der Wörsdorfer Münzschatz.
‚Glücklicherweise hat der Pfarrer Hildebrandt die hektische Szenerie gleich bemerkt und ging dazwischen, da einige sich bereits mit Münzen die Taschen gefüllt hatten‘, erzählt Reinhard Wattenfeld. Als Lehrer und Lokalhistoriker, weiß er so ziemlich alles, was es über den Schatz und die Umstände seiner Entdeckung zu berichten gibt.
‚Insgesamt 74 Goldmünzen kamen zum Vorschein‘, weiß der Experte. Die Münzen muß ein Unbekannter in den Jahren nach 1421 auf dem Gelände der Kirche vergraben haben.
Das ist deshalb so genau festzustellen, weil alle gefundenen Goldstücke Prägestempel aus dem Zeitraum zwischen 1400 und 1421 aufweisen. Und warum sind sie gerade dort versteckt worden? Wattenfeld spekuliert: ‚das war vielleicht so eine Art Absicherung gegen Diebstahl‘. Dort, wo heute eine Rasenfläche ist, war nämlich früher ein Friedhof. ‚der dachte vielleicht, hier schaut keiner nach‘. Damit hatte derjenige, der die Goldstücke vergrub, auch recht, bis der Zufall half, den Schatz zu bergen. Alle Münzen stammten von den rheinhessischen Kurfürsten aus den Erzbistümern Trier, Köln und Mainz. Lediglich drei Münzen sind in Venedig geprägt worden.
In wessen Besitz die Münzen einmal waren, darüber gibt es eine Menge Theorien und Gedankenspiele. Denn wie soll ein Bauer in einem auf 300 Seelen geschätzten Dorf solch einen Reichtum besessen haben? Verschiedene Möglichkeiten haben sich herauskristallisiert, wovon der Hobby-Historiker eine für am wahrscheinlichsten hält: Danach könnten die Münzen von einem Händler stammen, der auf der Hohen Straße, einer alten Handelsverbindung nach Frankfurt, die direkt an Wörsdorf vorbeiführte, von Wegelagerern überfallen wurde. Die Räuber versteckten den Schatz dann auf dem Friedhof. ‚Durchaus nichts Ungewöhnliches‘, sagt der Kenner der Materie‘, denn die Lage war für Handelsreisende durch Banditen und Raubritter immer gefährlich‘. Dies würde auch die venezianischen Münzen erklären. Ein weiteres Indiz, das dafür sprechen würde ist, daß Geld im Mittelalter nur im Fernhandel in Gebrauch war, Steuern wurden in Naturalien geleistet.
Der Schatz stellte in seiner Zeit ein beträchtliches Vermögen dar, aber nicht wegen seines reinen Goldwertes, sondern wegen des Gewichtes. Die Münzen haben ungefähr die Dicke eines 50-Pfennig-Stückes. Nach heutigen Maßstäben hätte man sich für den Schatz ein Auto der gehobenen Mittelklasse leisten können: Experten schätzen ihn auf 50 000 Mark.
Zum Hessentag 2002 in Idstein sollen 20 ausgewählte Münzen zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wörsdorfs Pfarrer Ralf Wolter, der bei der Übernahme seines Amtes den Schatz im Kircheninventar aufgeführt sah, findet, daß die Münzen auch öffentliches Gut sind.‘ Sie sollen in Zukunft nicht länger ein Schattendasein in einem Bankschließfach führen. Darüber hinaus plant er, die Münzen der Stadt Idstein als Dauerleihgabe zu geben.
Aber wieso erst jetzt, da doch jeder vom Schatzfund wußte?
Pfarrer Wolter macht eine Kunstpause und antwortet dann mit einem Augenzwinkern: ‚Pfarrer Hildebrandt wollte ihn wohl als eiserne Reserve für die Kirchengemeinde behalten..‘
Dieses Schicksal ist dem Wörsdorfer Goldschatz aber zum Glück erspart geblieben, sonst wäre er vielleicht unter Sammlern aufgeteilt und in alle Himmelsrichtungen verstreut worden. ...“
Ich denke dies auch. Und wer weiß schon wieviele bedeutende oder auch weniger bedeutende Schätze (Münzen, etc.) noch in Bankschließfächern, im Vatikan oder bei Privatsammlern ‚verbunkert‘ sind ???
Eure Meinungen hierzu würden mich mal sehr interessieren!
Gruß
Peter (McSchuerf) :ha:ha
es folgt ein Artikel aus dem Wiesbadener Kurier von Dienstag, dem 13. März 2001:
„ ...Wörsdorfer Goldschatz gibt Historikern weiter Rätsel auf / Münzen werden auf dem Hessentag 2002 zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt “
„...IDSTEIN - Zuerst landete er in einer Grube voller Abraum. Da wäre er wahrscheinlich auch
geblieben, hätten die Bauarbeiter damals 1963 beim Abriß des alten Pfarrhauses nicht kleine
blinkende Metallplättchen entdeckt, die im Tageslicht erstrahlten. Schnell kamen mehr zum Vorschein, ohne Zweifel alle aus purem Gold: der Wörsdorfer Münzschatz.
‚Glücklicherweise hat der Pfarrer Hildebrandt die hektische Szenerie gleich bemerkt und ging dazwischen, da einige sich bereits mit Münzen die Taschen gefüllt hatten‘, erzählt Reinhard Wattenfeld. Als Lehrer und Lokalhistoriker, weiß er so ziemlich alles, was es über den Schatz und die Umstände seiner Entdeckung zu berichten gibt.
‚Insgesamt 74 Goldmünzen kamen zum Vorschein‘, weiß der Experte. Die Münzen muß ein Unbekannter in den Jahren nach 1421 auf dem Gelände der Kirche vergraben haben.
Das ist deshalb so genau festzustellen, weil alle gefundenen Goldstücke Prägestempel aus dem Zeitraum zwischen 1400 und 1421 aufweisen. Und warum sind sie gerade dort versteckt worden? Wattenfeld spekuliert: ‚das war vielleicht so eine Art Absicherung gegen Diebstahl‘. Dort, wo heute eine Rasenfläche ist, war nämlich früher ein Friedhof. ‚der dachte vielleicht, hier schaut keiner nach‘. Damit hatte derjenige, der die Goldstücke vergrub, auch recht, bis der Zufall half, den Schatz zu bergen. Alle Münzen stammten von den rheinhessischen Kurfürsten aus den Erzbistümern Trier, Köln und Mainz. Lediglich drei Münzen sind in Venedig geprägt worden.
In wessen Besitz die Münzen einmal waren, darüber gibt es eine Menge Theorien und Gedankenspiele. Denn wie soll ein Bauer in einem auf 300 Seelen geschätzten Dorf solch einen Reichtum besessen haben? Verschiedene Möglichkeiten haben sich herauskristallisiert, wovon der Hobby-Historiker eine für am wahrscheinlichsten hält: Danach könnten die Münzen von einem Händler stammen, der auf der Hohen Straße, einer alten Handelsverbindung nach Frankfurt, die direkt an Wörsdorf vorbeiführte, von Wegelagerern überfallen wurde. Die Räuber versteckten den Schatz dann auf dem Friedhof. ‚Durchaus nichts Ungewöhnliches‘, sagt der Kenner der Materie‘, denn die Lage war für Handelsreisende durch Banditen und Raubritter immer gefährlich‘. Dies würde auch die venezianischen Münzen erklären. Ein weiteres Indiz, das dafür sprechen würde ist, daß Geld im Mittelalter nur im Fernhandel in Gebrauch war, Steuern wurden in Naturalien geleistet.
Der Schatz stellte in seiner Zeit ein beträchtliches Vermögen dar, aber nicht wegen seines reinen Goldwertes, sondern wegen des Gewichtes. Die Münzen haben ungefähr die Dicke eines 50-Pfennig-Stückes. Nach heutigen Maßstäben hätte man sich für den Schatz ein Auto der gehobenen Mittelklasse leisten können: Experten schätzen ihn auf 50 000 Mark.
Zum Hessentag 2002 in Idstein sollen 20 ausgewählte Münzen zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wörsdorfs Pfarrer Ralf Wolter, der bei der Übernahme seines Amtes den Schatz im Kircheninventar aufgeführt sah, findet, daß die Münzen auch öffentliches Gut sind.‘ Sie sollen in Zukunft nicht länger ein Schattendasein in einem Bankschließfach führen. Darüber hinaus plant er, die Münzen der Stadt Idstein als Dauerleihgabe zu geben.
Aber wieso erst jetzt, da doch jeder vom Schatzfund wußte?
Pfarrer Wolter macht eine Kunstpause und antwortet dann mit einem Augenzwinkern: ‚Pfarrer Hildebrandt wollte ihn wohl als eiserne Reserve für die Kirchengemeinde behalten..‘
Dieses Schicksal ist dem Wörsdorfer Goldschatz aber zum Glück erspart geblieben, sonst wäre er vielleicht unter Sammlern aufgeteilt und in alle Himmelsrichtungen verstreut worden. ...“
Ich denke dies auch. Und wer weiß schon wieviele bedeutende oder auch weniger bedeutende Schätze (Münzen, etc.) noch in Bankschließfächern, im Vatikan oder bei Privatsammlern ‚verbunkert‘ sind ???
Eure Meinungen hierzu würden mich mal sehr interessieren!
Gruß
Peter (McSchuerf) :ha:ha