Seltsame Einschlüsse in Kreidegestein

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  • Twinrider
    Heerführer


    • 29.09.2004
    • 1232
    • Somewhere in the middle of nowhere !
    • c-scope tr440

    #1

    Seltsame Einschlüsse in Kreidegestein

    Wir waren vor 2 Wochen an der französischen Kanalküste und da war ja alles aus Kreidegestein. Im Gestein selbst waren schwarze Gesteins-einschlüsse.
    Weiß jemand was das ist und wie die Steine da rein gekommen sind ?
    Kann es sein daß es Feuerstein ist ? Sah auf jeden Fall so aus ?

    DSC02480 (Custom).JPG
    (man sieht die Einschlüsse relativ schlecht)


    Danke !

    der Twinrider
    Zuletzt geändert von Twinrider; 20.05.2006, 16:48.
    der Twinrider
    -------------------------------------------------
    Per mare et per terras - Scotland Forever ! Bannockburn 1314
  • oOC-DeviL
    Ritter


    • 28.09.2005
    • 417
    • Berlin - Prenzlauer Berg
    • Fisher F2

    #2
    es handelt sich um Feuerstein.den findet man an allen kreideküsten. in das gestein kommt er indem sich die karbonate durch verschiedene chemische einflüsse in siliziumdioxid umgewandelt haben (durch das eindringen von kieselsäure, welche dann dehydriert, also ausgehärtet ist). das da wo die knollen sind vorher kreide war, weiß man daher dass die knollen des öfteren organische einschlüsse (muscheln etc.) enthalten. und durch die umwandlung der kreide in Feuerstein befanden sich die fossilien dann im feuerstein.

    hoffe weitergeholfen zu haben

    DeviL
    komme aus Berlin und bin auf der Suche nach Leuten die mit mir in und um Berlin sondeln gehen würden. Wenn jemand interesse hat dann schreib mir bitte eine PM.

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    • Wealden
      Geselle


      • 20.01.2006
      • 75
      • Niedersachsen, Hannover

      #3
      *berufsbedingter Schlaumeier sei* ...bitte nicht böse sein!
      in das gestein kommt er indem sich die karbonate durch verschiedene chemische einflüsse in siliziumdioxid umgewandelt haben
      aua....chemisch gesehen können sich Karbonate ganz sicher nicht in Silikate umwandeln
      Da ist verschiedenes durcheinander gewürfelt.

      Aber es ist wirklich Feuerstein
      Entstehen tun solche Lagen, weil im damaligen Meer Kieselschwämme und Diatomeen (Kieselalgen) lebten, die eine anorganische Kieselsäureschale hatten. (Die Dinger kann man heutzutage teilweise als braunen Überzug im Wattenmeer finden). Unter dem Mikroskop sehen die Dinger einfach saagenhaft aus.
      Diese einzelligen Wesen zerfallen irgendwann und die Überreste lagern sich am Boden an. Während der jahrmillionenlangen Gesteindiagenese bilden sich dann Lagen, die aushärten. Alles was damal im Mehr war, konnte also entweder in die Kalk- oder in die Kiesellagen fallen, wobei es sich noch Seperationprozesse gab, die die Lagenbildung verstärkt hat. Je nach zusätzlichen Elementen, die es sonst noch im Material gab, können sich im entstehenden Feuerstein spannende Farben entwickeln (Eisen, Mangan...etc) . Sowohl an der Nordküste Frankreichs, als auch in Dänemark oder auf Rügen kann man schön gebänderte Oberkreide- (teilweise Untertertiär)lagen finden.

      Vielfach wurde es in der Steinzeit dort abgebaut und weit gehandelt. Teilweise wird es sogar heute noch als Baustein genutzt, wobei man es nur wirklich gut verarbeiten kann, wenn es Bergfrisch ist. Durch Austrocknung wird es hart und spröde...so wie man ihn halt kennt.

      Die Bilder sind aus Etretat (Nord-Frankreich)
      Bild 1+2: Küste
      Bild 3: Baugestein

      ---------
      Edit: Rechtschreibfehler
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Wealden; 21.05.2006, 15:51.

      Kommentar

      • oOC-DeviL
        Ritter


        • 28.09.2005
        • 417
        • Berlin - Prenzlauer Berg
        • Fisher F2

        #4
        so wörtlich war das auch nit gemeint mit der umwandlung. eher eine verdrängung der kreide durch chemische einflüsse, eben die kristallisierung von eingedrunger kieselsäure. wobei das mit der umwandlung aber umgekährt möglich ist, also die metamophose von quarz nach kreide, was aber natürlich nicht bedeuten soll das dort calcium in silizium oä. umgewandelt wird sondern eher elemente ausgetauscht werden und es in dessen folge dann zur dieser metamorphose kommt.

        MFG DeviL
        Zuletzt geändert von oOC-DeviL; 21.05.2006, 22:42.
        komme aus Berlin und bin auf der Suche nach Leuten die mit mir in und um Berlin sondeln gehen würden. Wenn jemand interesse hat dann schreib mir bitte eine PM.

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        • samara
          Einwanderer


          • 09.08.2007
          • 6
          • NRW

          #5
          Ich will auch nicht schlaumeiern, aber das stimmt überhaupt nicht.
          Methamorpose findet nur tief in der Erdkrust unter sehr hohen Druck- und Temperaturbedingungen statt. Der Kreidestein liegt dafür viel zu nahe an der Erdoberfläche.

          Was du mir dem Austausch von einem Element gegen das andere meinst, ist Fosslilisierung.

          Das passiert hier aber auch nicht. Es lagert sich einfach im Wassser gelöste Kieselsäure an organischer Substanz ab. Hat das einmal begonnen, lagern sich immer mehr Kieselsäuremoloküle an und es entsteht eine Konkretion.

          Das ist auch keine Kristallisation, sondern ganz im Gegenteil ist Feuerstein nicht kristalliner Quarz. Es ist ein Glas, die einzelnen Moleküle sind ungeordnet, wie in einer Flüssigkeit und nicht in einem Kristallgitter angeordnet, wie es z.B. bei einem Bergkristall wäre.

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          • HarryG († 2009)
            Moderator

            Heerführer

            • 10.12.2000
            • 2566
            • Bad Sachsa, Niedersachsen (Südharz)
            • Meine Augen

            #6
            Wikipedia reference-linkhttp://de.wikipedia.org/wiki/Feuerstein#Entstehung

            Man rätselt noch.
            Glück Auf!
            Harry

            Nur die Harten kommen in den Garten!
            Und ich bin der Gärtner

            Harry hat uns am 4.2.2009
            nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
            In stillem Gedenken,
            das SDE-Team

            Kommentar

            • El Manganito
              Bürger


              • 02.11.2006
              • 188
              • Ilfeld/Süd-Harz
              • in Arbeit!

              #7
              Recht haste, Harry !
              Glück Auf !
              Jürgen

              Moral ist die positive Balance des Verstandes!
              J.W., 25.04.2004

              Kommentar

              • samara
                Einwanderer


                • 09.08.2007
                • 6
                • NRW

                #8
                Nja, was in Wikipedia steht, stammt aus einer Arbeit von 54, die oft als Referenz genommen wird.
                Es gibt aktuellere Arbeiten, auch aus anderen Gebieten:



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                • Bascauda
                  Ritter


                  • 21.08.2007
                  • 417
                  • Oberbayern
                  • XP GOLDMAXX POWER

                  #9
                  Feuerstein

                  Hallo zusammen,
                  ich stimme mit der Aussage von Waelden vollkommen überein und möchte nur noch anmerken: Der eingeschloßene Feuerstein wird auch als Flint bezeichnet.
                  (Flinte, weil der Stein im 17. Jahrhundert in Steinschloßgewehren zum Funkenschlag verwendet wurde). Durch Wasserverlust aus Kieselpflanzen, Kieseltierchen und aufgelösten Skeletresten entstanden. Die erste Stufe der Umwandlung war amorpher Opal, die nächste feinkristalliener Chalzedon.
                  Das Vorkommen ist immer nur in Knollenform nachweisbar, nie schichtig vorkommend.
                  Durch die relativ große Härte wurde der Stein in der Steinzeit als Hauptwerkstein zur Geräte und Waffenherstellung genutzt. Auch heute wird er ob seiner Härte noch als Schleif u. Poliermittel verwendet. ( Am absterbenden Ast).
                  Grüße
                  Bascauda
                  Ertrage einer den anderen und vergebt euch untereinander Kolosser 3,13

                  Kommentar

                  • tandro
                    Einwanderer


                    • 22.08.2007
                    • 12
                    • Schweiz sedrun
                    • minelab x terra 70

                    #10
                    wird der sogennate feuerstein nicht auch silex gennant ????

                    Unwissender fragt

                    Kommentar

                    • Bascauda
                      Ritter


                      • 21.08.2007
                      • 417
                      • Oberbayern
                      • XP GOLDMAXX POWER

                      #11
                      Silex

                      Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber das Silex der Französische Name für
                      Feuerstein ist.
                      Gruß Bascauda
                      Ertrage einer den anderen und vergebt euch untereinander Kolosser 3,13

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