Hi DaddyCool,
ich bin Bodendenkmalpfleger, kenne mich etwas mit Steinartefakten aus und bin außerdem Mineraliensammler, deshalb mein etwas harter "Einwurf". Denn die hellen Kratzspuren bezeugen ein Gestein, welches nicht allzu hart sein dürfte. Steinwerkzeuge brauchen aber fast immer eine Härte von 7 (Mohs'sche Härteskala 1-10, 1 ist z.B. das Mineral Talk, 10 das Mineral Diamant), denn da beginnt die Härte von Quarz, demnach auch Chalcedon (Achat, Jaspis) und vor allem Feuerstein oder Flint (Das Hauptmaterial für Steinartefakte).
Der abgebildete Stein sieht eher wie ein Schiefersilikat oder wie Diabas aus, also wesentlich weicher. Versuche einfach mal, den Stein mit einer Nadel zu ritzen. Gelingt das, hat er eine Härte unter 7 und ist daher völlig ungeeignet für die "Werkzeugherstellung".
Aber vielleicht hatten die Steinzeitmenschen untereinander auch so große Unterschiede in der Intelligenz wie wir heute (auch Bodendenkmalpfleger), und da kann es schon mal passiert sein, dass ein Steinzeitblödmann sich im Material vergriffen hat. Darauf sind die Archäologen bestimmt noch nicht gekommen, daher bestimmt die vielen Interpretationsfehler .
Zuletzt geändert von El Manganito; 01.10.2008, 08:59.
Glück Auf !
Jürgen
Moral ist die positive Balance des Verstandes! J.W., 25.04.2004
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