Betrifft Dumortierit..

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  • McSchuerf
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    • 31.01.2001
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    #1

    Betrifft Dumortierit..

    Habe folgendes Mail an Lapis geschickt!

    Hallo - Liebes Lapis-Team!

    Mit bewundernder Anerkennung habe ich, wie schon so oft, ihre Septemberausgabe von LAPIS 'verschlungen'. Dabei habe ich mich näher mit dem Aluminium-Bor-Nesosilikat und Steckbriefmineral Dumortierit befasst, von dem ich glücklicherweise auch eine der 'berühmten' madegassischen Stufen mit den von Ihnen beschriebenen, nadelig-stengeligen Kristallen, eingewachsen in aluminiumreicher metamorpher Matrix, in meiner Sammlung habe.

    Meine Fragen lauten:
    1. Wodurch bzw. durch welche Farbzentren bzw. durch welche in die Kristallstruktur eingebauten Fremdionen wird die überwiegend blaue oder rotviolette Färbung bei den Dumortieriten verursacht? Da starker Pleochroismus und mehrere mögliche Farbgebungen genannt werden, müßte es sich doch um eine Allochromatie (Fremdfärbung) handeln? Leider ist in keiner einzigen Quelle der Fachliteratur auch nur annähernd etwas über die Farbursachen der Dumortierite beschrieben worden. Oder doch?

    2. Auf der madegassischen Kleinstufe (4,5 x 2,5 cm) zeigt sich der Dumortierit recht häufig in Paragenese mit gelben derben, glasglänzenden Aggregaten; in einem Fall konnte ich sogar einen nahezu idiomorphen gelben, kubooktaedrischen Kristall von 1,5 mm Größe mit bloßem Auge bzw. mit der Lupe ausmachen.

    Ich halte diesen Kristall sowie die derben Aggregate für Granat (möglicherweise Grossular oder gelben Almandin). Leider wird auch der Granat in keinem fachliterarischem Werk als Begleiter des Dumortierits aufgeführt, obwohl doch gerade der Granat wohl auch aus aluminiumreichen metamorphen Gesteinen bekannt ist; ja sogar selbst metamorpher Bildung ist.
    Hat das also einen bestimmten Grund, daß der Granat nicht als Begleiter genannt wird oder kommt der Granat definitiv nicht mit Dumortierit gemeinsam vor und wenn ja, warum nicht?

    Und zum Schluß noch einige Ergänzungen zum Steckbriefmineral:
    Dumortierit wird auch neben keramischen Zwecken für die Herstellung von kunsthandwerklichen Erzeugnissen und Schmuck eingesetzt und eignet sich auch für Isolatoren, z.B. Auskleidungen von Brennöfen.

    In HF (Flußsäure) dürfte aber auch der Dumortierit löslich sein, da davon abgeraten wird, dieses Mineral in der wohl mit am aggresivsten aller Säuren - HF - zu reinigen!

    Mit freundlichen Grüßen

    Peter K.
    Zuletzt geändert von McSchuerf; 04.09.2001, 19:38.
    Glück auf zu Hauf!
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