WAS SIND FOSSILIEN ?

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  • HarryG († 2009)
    Moderator

    Heerführer

    • 10.12.2000
    • 2566
    • Bad Sachsa, Niedersachsen (Südharz)
    • Meine Augen

    #1

    WAS SIND FOSSILIEN ?

    Was sind Fossilien?

    Alle aus früheren erdgeschichtlichen Zeiten überlieferten Lebensspuren, seien es nun Reste von Pflanzen oder Tieren - auch Tierfährten werden als Fossilien bezeichnet.
    Die ältesten bisher bekannten Fossilien stammen aus ca. 3,8 Milliarden Jahre alten Gesteinsschichten.
    Und was nach dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10 000 Jahren eingebettet wurde und überdauerte, gilt nicht mehr als fossil, sondern als "subfossil". Heute lebende Tiere und Pflanzen wiederum bezeichnet man als "rezent". Fossilien nannte man früher "Petrefakten"; der heute so oft gebrauchte Ausdruck "Versteinerung" trifft den Sachverhalt nur teilweise, denn nur ein Teil der Fossilien ist wirklich "versteinert'. Wer schon in fossilreichen Schichten gesammelt hat, weiß, in welcher Fülle die Überreste längst vergangenen Lebens auftreten können. An den entsprechenden Mergelhängen im Jura der Schwäbischen Alb finden sich Brachiopoden, Ammoniten, Seeigelreste, Bryozoen, Muscheln und Schnecken usw. zu Hunderten. Trotzdem aber stellen diese vielen Fossilien nur einen winzigen Ausschnitt aus der Fülle früheren Lebens dar. Fossilien sind immer die Ausnahme! Auf ein solches Relikt kommen unzählige andere, für immer vergangene Lebewesen. Entsprechend hoch müssen wir den Wert dieser Dokumente der Lebensentwicklung ansetzen! Die rezenten Lebensformen zeigen trotz ihrer Vielfalt nur einen Ausschnitt des Entwicklungsprogramms des Lebens. - Wieviele Formen aber vergangen sind, lässt sich nur durch Fossilien nachweisen. Nur mit ihrer Hilfe lässt sich das Entwicklungsprogramm rekonstruieren und in einen passenden Rahmen stellen. Freilich bleiben dabei viele Lücken, da zahlreiche Arten nicht überliefert sind - sei es mangels erhaltungsfähiger Hartteile oder wegen ungünstiger Fossilationsbedingungen. Prinzipiell sind alle Teile eines Lebewesens erhaltungsfähig, wie extreme Beispiele zeigen: Blütenblätter aus dem Travertin von Sezanne, Insekten in Bernstein, Wirbeltiere in Erdwachs und Eis usw. Solche Fälle bilden aber stets die Ausnahme.

    Fossilentstehung

    Die Vorgänge vom Absterben eines Lebewesens bis zu seiner Freilegung als Fossil werden unter dem Begriff Fossilentstehung oder Fossilisation zusammengefasst. Mit dem Zeitraum zwischen Tod und endgültiger Einbettung im Sediment beschäftigt sich die Biostratonomie, während die Fossildiagenese die daran anschließenden Vorgänge untersucht.

    Viel Spaß beim lesen wünscht Euch
    Euer Harry
    :cool:
    Glück Auf!
    Harry

    Nur die Harten kommen in den Garten!
    Und ich bin der Gärtner

    Harry hat uns am 4.2.2009
    nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
    In stillem Gedenken,
    das SDE-Team
  • McSchuerf
    Banned
    • 31.01.2001
    • 2168
    • Hessen
    • C-Scope

    #2
    Hallo HarryG!

    Ich habe mal bei Wiesbaden-Frauenstein (war früher auch mal Ozean!) eine Kombination aus Mineral und 'Fossil' (eben kein tatsächliches Fossil, da rezent gebildet) gefunden.

    Das Mineral ist ein Rollstück aus Milchquarz (durch Erosion abgeschliffen und gerundet) und bei den sog. 'Fossilien' handelt es sich nämlich um den von Dir o.g. definierten
    r e z e n t e n Bewuchs durch rötliche Schwämme (Korallen) oder Pryozonen im Ozean (d.h. diese 'Meeresfrüchte' leben auch heute noch??).
    Die o.g. Bezeichnung stammt übrigens von Prof. Menzel aus Wiesbaden, dem ich das gute Stück damals vorlegte! Ein Bild aus einer Fossilien-Fotokartei meiner Frau zeigte dann auch noch eine verblüffende Übereinstimmung mit den 'roten Würmern' auf Quarz, die ich fand!

    Die Pyrozonen oder Schwämme sehen nämlich genauso aus wie rote Würmer und befinden sich zahlreich auf der Oberfläche dieses Quarz-Rollstückes!

    Gruß Peter :
    Zuletzt geändert von McSchuerf; 23.09.2001, 10:32.
    Glück auf zu Hauf!

    Kommentar

    • McSchuerf
      Banned
      • 31.01.2001
      • 2168
      • Hessen
      • C-Scope

      #3
      STOP! Jetzt verstehe ich doch etwas nicht!

      Die 'Würmer' auf dem ca. 400 Mill. Jahre alten Quarz, die ich fand, müßten aber dann doch eher als 'subfossil' zu bezeichnen sein (über letzte Eiszeit..) und nicht rezent.

      Nach Deiner Definition würde rezent ja bedeuten, daß die Tiere und Pflanzen noch leben müßten. Tun sie aber doch nicht, sie sind doch versteinert und damit ein Fossil oder Subfossil! Oder doch nicht?

      HILFE? Ich verlier den Durchblick. Wer kann das aufklären????


      Gruß ratloser Peter : : :
      Zuletzt geändert von McSchuerf; 23.09.2001, 10:40.
      Glück auf zu Hauf!

      Kommentar

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