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  • HarryG († 2009)
    Moderator

    Heerführer

    • 10.12.2000
    • 2566
    • Bad Sachsa, Niedersachsen (Südharz)
    • Meine Augen

    #1

    Suchen

    Suchen

    Das Gestein bestimmt, welche Technik beim Suchen und Sammeln anzuwenden ist. Kalke und Sandsteine verlangen oft schweres Werkzeug wie Kreuzhacke und Fäustel, während wir in Sanden mit Schaufel und Sieb, in Tonen schließlich mit Spaten und Hacke, in kleinerem Maßstab mit Spachtel und Hammer auskommen.

    Zuerst untersuchen wir immer den Hangschutt oder den Abraum, um offen herumliegende, vielleicht sogar ausgewitterte Fossilien zu erfassen. Auch die Umgebung eines Aufschlusses, seien dies nun Felder, Wiesen oder Ödland, ist immer eine Untersuchung wert; mag sein, dass sich einiges an freigewittertem Material findet. Nach der Sondierung des Hangschuttes wenden wir uns dem anstehenden Gestein zu, bauen vielleicht ab und lernen auf diese Weise den Fossilinhalt der einzelnen Schichten kennen. Wir arbeiten immer von unten nach oben, um Materialverschleppung zu vermeiden. In Kalkbrüchen gehen wir bankweise vor; gründliche Sammler verwahren im Steinbruch ihre Fossilien bankweise und legen dazu einen Zettel mit der in das Profil eingetragenen Banknummer. Profis wie Paläontologen und Geologen sammeln ganz selbstverständlich schichtmäßig (stratigraphisch). Handelt es sich ausschließlich um Haldenfunde, z. B. beim Sammeln von Karbonpflanzen, können wir immerhin versuchen, die Fossilien anhand erkennbarer Gesteinsunterschiede zu trennen. Geschiebesammler sammeln blockweise, halten also alle Fossilien aus einem Block zusammen.
    Entnehmen wir dem Gesteinsverband Platten, so markieren wir die Hangendseite (oben) und die Liegendseite (unten) mit"H" und"L". Zu allen Fossilien werden an Ort und Stelle Zettel mit Fundortund Schichtangabe und dem Datum gelegt, wer weiß, wann wir zur Fundauswertung kommen.
    Bei verfestigten Gesteinen kommt die Hauptarbeit, nämlich die Präparation, erst zu Hause. Vor allem kleinere Fossilien fallen im Aufschluß kaum auf, wodurch wir gezwungen sind, alle Gesteinsstücke sehr aufmerksam durchzumustern. Suchen wir in Tonen, treten auch im Aufschluß mitunter reichlich Kleinformen in Erscheinung, freigewaschen vom Regen oder kleinen Rinnsalen. Sinnvollerweise entnehmen wir Ton en bloc und schlämmen dann erst zu Hause in Ruhe. Ähnlich gehen wir in Lockersanden vor von allen schlämmfähigen Gesteinen nehmen wir eine ordentliche Portion mit. Draußen im Gelände sondern wir größere Fossilien durch Sieben aus, am besten mit einem Sieb mit einer Maschenweite von ca. 5 mm.

    Empfindliche Fossilien werden Stück für Stück gesondert in Zeitungspapier oder Papiertaschentücher eingewickelt. Zum Transport bringen wir sie drucksicher unter. Fossilien aus Lockergesteinen lassen sich gegen Beschädigung ganz einfach durch ausreichende Zugabe von Gestein z. B. Sand schützen: Wir gewinnen dadurch gleich unser Schlämmaterial. Kalkige Fossilien verpacken wir ebenfalls Stück für Stück in Zeitungspapier, um Abrieb während des Transports zu vermeiden. Ist ein Fossil bereits im Aufschluß zerbrochen, verpackt man die Einzelteile getrennt, tut sie aber zusammen in einen Beutel.
    By
    Harry
    Glück Auf!
    Harry

    Nur die Harten kommen in den Garten!
    Und ich bin der Gärtner

    Harry hat uns am 4.2.2009
    nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
    In stillem Gedenken,
    das SDE-Team
  • Didi

    #2
    Hallo Harry,

    sehr gute Beiträge zur Fossilien-Hobby-Thematik! Klase! Weiter so!

    Kommentar

    • McSchuerf
      Banned
      • 31.01.2001
      • 2168
      • Hessen
      • C-Scope

      #3
      Hallo,

      da kann ich mich nur Didi anschließen!

      Einige ähnliche Aussagen zur Vorgehensweise bei der Fossiliensuche incl. anschließender Präparation können natürlich so auch für die Mineraliensuche getroffen werden!

      Gruß Peter
      Zuletzt geändert von McSchuerf; 29.09.2001, 16:17.
      Glück auf zu Hauf!

      Kommentar

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