BERNSTEIN - der Stoff aus dem das Bernsteinzimmer ist! - Teil 1

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  • McSchuerf
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    • 31.01.2001
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    #1

    BERNSTEIN - der Stoff aus dem das Bernsteinzimmer ist! - Teil 1

    Als Bewahrer feinster Fossilien erfreut uns seit 2000 Jahren

    B E R N S T E I N - chemisch: C-H-O - der ‘Rohstoff’ aus dem auch das berühmte Bernsteinzimmer ‘gezimmert’ wurde!

    Vom Bernstein zeugen eindrucksvoll zahlreiche Verse römischer Dichter, die uns aus der Zeit um Christi Geburt überliefert worden sind.

    Unser baltischer Bernstein ist ein fossiles, versteinertes Harz und mindestens 35 Millionen Jahre alt. Wir wissen das deshalb so genau, weil sich in Ablagerungen mit den bernsteinführenden Schichten ein Leitfossil (die Muschel Ostrea ventilabrum) befindet, dessen Alter mit 35 Millionen Jahren sehr genau bestimmt wurde. Da der Bernstein aber hier nicht in seiner ursprünglichen Lagerstätte liegt, muß er also noch etwas älter sein. Man rechnet heute mit 40 - 50 Millionen Jahren.
    Umso phantastischer ist die Tatsache, dass sich winzige Details, Fühlerhärchen von wenigen Tausendstel Millimeter, über diesen unvorstellbar langen Zeitraum so sauber erhalten haben. Freilich sind die Einschlüsse oft sehr klein. Ein Stereomikroskop, wie es viele Mineraliensarnmler besitzen, zeigt aber schon bei 6 - 20 facher Vergrößerung alle wunderbaren Einzelheiten. Diese wiederum lassen wertvolle Rückschlüsse auf den Lebensraum vor 4o Millionen Jahren zu.

    Was unseren Ostsee-Bernstein so einmalig macht, ist sein Gehalt an Bernsteinsäure (7 - 8%). Darin unterscheidet er sich von allen fossilen oder rezenten (jetztzeitlichen) Harzen, deren es eine ganze Reihe gibt und die u.a. als K o p a l e in den Handel kommen.

    Für den Laien ist es allerdings nicht möglich, diese genau zu unterscheiden. Er muß sich darauf verlassen, Natur-Bernstein zu kaufen, wenn ihm dies so angeboten wird. Damit nicht zu verwechseln ist der sogenannte Pressbernstein, der im Handel unter der Bezeichnung “Echt-Bernstein“ verkauft wird. Hier werden kleine Stücke oder auch Abfälle bei Temperaturen von 250-300 C und Druck bis zu 3000 bar zu Stangen gepreßt, die dann entsprechend weiter verarbeitet werden. Pressbernstein ist stofflich zwar dasselbe wie der Naturstein, weicht von diesem aber in der Feinstruktur ab.

    Die Sammler in Norddeutschland können sich glücklich schätzen: An allen Küsten gibt es Bernstein und auch im Binnenland lohnt sich das Suchen. Sogar in Hamburg und Umgebung: Im alten Segelschiffhafen z B. wurden bei Aufspülungen für neue Anlagen 1976 - 1977 mehr als 20 Kilo geborgen!

    Die Frage nach der Herkunft des Bernsteins in Norddeutschland lässt sich beantworten. Er stammt ebenfalls aus dem Gebiet der früheren Bernsteinwälder im heutigen Ostseeraum.

    Während der grossen Eiszeiten schoben gewaltige Gletscher Schutt-, Gesteins- und Erdmassen - und mit ihnen bernsteinführende Schichten - weit nach Süden bis Mitteldeutschland. Als die Gletscher abtauten, bildeten sich riesige ’Urströme’, in denen der Bernstein - dank seines leichten Gewichtes im Wasser fast schwebend - in Richtung Nordsee wanderte. An ruhigen Stellen lagerte er sich in Nestern ab.

    Ein Tip: Bernstein findet sich immer zusammen mit schwarzem, ‘verkohlten‘ Holz, welches das gleiche spezifische Gewicht hat. So auch am Strand der Nordseeküsten am sogenannten “Spülsaum“. Man schaue also insbesondere dort nach. Wenn Sie ein Stückchen finden und vermuten, es könnte Bernstein sein, wie kann man das prüfen?

    Schon vom Gewicht her unterscheidet sich Bernstein von ähnlich aussehenden Steinen: Er ist sehr viel leichter! Die “Zahnprobe“ liefert ein weiteres Indiz: Klopfen Sie mit dem Stück an Ihre Zähne - ein Stein klickt hell, Bernstein dumpf.

    Bernstein lädt sich auch negativ auf, d.h. er zieht Fussel oder winzige Stückchen Papier (Zellstoff) an, wenn er vorher, an Wolle schnell gerieben wird.

    Die sicherste Erkenntnis erlangen Sie, indem Sie die “Feuerprobe“ machen, d.h. den Bernstein oder das, was Sie dafür halten, anbrennen. Bernstein brennt mit ruhiger, nicht russender kleiner Flamme und bleibt dabei fest. Es entsteht ein charakteristischer Geruch, der in der Nase beisst und ganz unverwechselbar ist.

    Es gibt eine weitere Methode, zu prüfen, ob das betreffende Stück Bernstein ist, oder nicht. In etwa 5 %igem Salzwasser schwimmt Bernstein. Unechter bleibt “unten liegen“.

    Diese Merkmale treffen auch für den Dominikanischen Bernstein zu, der etwa aus der gleichen geologischen Epoche stammt.

    Nun sieht Rohbernstein für den Laien aus wie jeder andere Stein auch:

    Eierschalenweiss bis kohlschwarz, goldgelb bis rotbraun, klar bis trüb. Die Stücke, die Sie im Binnenland finden, sind außerdem mit einer dicken Verwitterungsschicht bedeckt, die durch den Luftsauerstoff entstanden ist. Aber keine Bange: Wenn Sie intensiv suchen, werden Sie bald den “gelben Blick“ bekommen (vielleicht auch einen krummen Buckel) und gut unterscheiden können.

    Höhepunkt für den engagierten Sammler, ist die Entdeckung einer Inkluse, vielleicht einer Mücke, einer Fliege oder einer kleinen Ameise! Wie stehen da die Chancen? Nun, nicht schlecht: Statistisch gesehen kommen auf 200 gefundene Stücke eines mit einer kompletten Inkluse. Dazu gehört natürlich auch etwas Glück.

    Von 100 Stücken mit Inklusen beinhalten 65 bis 70 Stück Fliegen oder Mücken (Dipteren). Dies sind die häufigsten Vertreter im baltischen Bernstein. Ameisen, Spinnen, Käfer und andere Insekten sind sehr viel seltener anzutreffen ......



    Viel Spass beim Lesen wünscht Euch jetzt Euer McS...
    Zuletzt geändert von McSchuerf; 10.11.2001, 22:54.
    Glück auf zu Hauf!
  • Jäger des feurigen Steins

    #2
    Hallo Peter,

    und wieder einmal ist es passiert, zuviele Smilies und
    weg wars...

    again...:

    das ging aber flott Suuuuuper Beitrag!

    "das berühmte Bernsteinzimmer"
    au ja, das ist die Legende schlechthin, ich hoffe das es
    noch irendwo auf uns hart, und das es nicht in den
    Flammern verbrutzelt ist, Bernstein und Feuer -> Autsch...

    "Bezeichnung “Echt-Bernstein“ verkauft wird"
    Man wird doch heut überall veräppelt, grrr...

    Aber an der Ostseeküste gibt es in den Geschäften
    eigentlich nur den echten zu kaufen, die haben ja
    auch genug. Das meiste bringen dort die Fischer
    mit ihren Netzen hoch, schöne grosse Brummer,
    die wandern dann
    in die Geschäfte als unverkäufliche Auslagen, oder
    die weniger schönen werden auch verkauft, bei Preisen
    ab 400 DM.

    "Eierschalenweiss bis kohlschwarz"
    Ich mag die Goldgelben

    Die Stücke mit Inklusen sind echt deftig, da sind ja
    auch die Laborwissenschaftler hinterher wegen dem im
    Mückenblut enthaltenen DNS, Jurrasic Park
    lässt grüssen...

    Viele Grüsse
    Markus

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    • McSchuerf
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      • 31.01.2001
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      #3
      ...ja..Jurassic Park lässt wirklich grüssen...

      Den 2. Teil zum Bernstein gibt es aber erst so ca. nächste Woche...will da vorher noch ein paar Infos zusammenstellen....

      Grüsse

      Peter
      Glück auf zu Hauf!

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      • Jäger des feurigen Steins

        #4
        Da fällt mir gerade ein Versuch ein, den ich mal
        gemacht habe

        Die Herstellung von "Bernstein" aus Baumharz,
        und zwar habe ich dazu Kiefernharz gesammelt, dieses
        über einer Kerze erhitzt und es dann in geschmolzenem
        Zustand in eine Form gegossen. Um Bläschenbildung
        zu vermeiden habe ich mit einem Zahnstocher
        gerührt.

        Das Ergebniss sah gar nicht schlecht aus, allerdings
        ist das Endprodukt sehr empfindlich. Wenn man
        dann noch eine Mücke reinschmeisst hat man eine
        prime "Inkluse" : ELch

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        • McSchuerf
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          • 31.01.2001
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          #5
          Danke für Dein Mail und freut mich auch, dass Dir mein Bernstein-Beitrag gefallen hat..


          Du hast doch aber nicht das selbst erstellte 'Bernstein-Produkt' verkauft oder...? Bei den Esotherikern hättest Du das aber gut an den Mann bringen können..die hätten keinen Unterschied bemerkt..


          Gruss Peter
          Glück auf zu Hauf!

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          • Jäger des feurigen Steins

            #6
            "selbst erstellte 'Bernstein-Produkt' verkauft"

            Um Gottes willen


            "die hätten keinen Unterschied"

            Das glaub ich auch, bis das Stück mal runtergefallen und in
            tausend Spltter zerbrochen wäre.
            Dann hätten die sich aber in die Hose gemacht
            (1000 Jahre Pech lol)

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            • McSchuerf
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              • 31.01.2001
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              #7
              ...und ich dachte immer Scherben bringen Glück....?? Gilt wohl nur für Glasscherben.....:ha :ha
              Glück auf zu Hauf!

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              • Jäger des feurigen Steins

                #8
                *kopfschüttel*

                ...das einzige was mir Glück bringt, sind paar
                schöne grosse, deftige, verzierte, vorgeschichtliche Tonscherben

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                • McSchuerf
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                  • 31.01.2001
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                  #9
                  ...das ist aber nicht Barny Geröllheimer, da ganz links aussen...??!

                  Könnte ein abstrahiertes Stonehenge sein..?
                  Glück auf zu Hauf!

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                  • Jäger des feurigen Steins

                    #10
                    ... für Barny bin ich noch nicht bereit

                    Das ist mein Klein-Stonehenge

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                    • McSchuerf
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                      • 31.01.2001
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                      #11
                      ... 'KLein Stonehenge' ist ja schon mal eine schöne 'Hütte für Barney..' *grins*
                      Glück auf zu Hauf!

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