Meteoritensuche

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Buddelbär
    Bürger

    • 31.10.2001
    • 170
    • Südhessen
    • Whites, Tesoro

    #1

    Meteoritensuche

    Moin Jungs,

    im neuen National Geographic Heft ist ein schöner und kurzer
    Berich über die Meteoritensuch im Eis, sie ist sehr erfolgreich, da die Dinger dunkel sind und das Eis hell ist.

    Doch wie findet man die schönen Stücke in der westlichen
    Hemisphäre, z.B. im Odenwald ?

    Grüße, Buddelbär
  • McSchuerf
    Banned
    • 31.01.2001
    • 2168
    • Hessen
    • C-Scope

    #2
    Hallo Buddelbär ...

    Sehr gute Frage! Die Antwort darauf könnte jetzt Dennis - als Meteoritenexperte - geben...den habe ich hier aber schon lange nicht mehr vernommen ..und sein Nickname ist mir momentan leider auch entfallen....
    Glück auf zu Hauf!

    Kommentar

    • Jäger des feurigen Steins

      #3
      Oh yes, das Problem kenn ich nur zu gut.

      Ich finde an einem kleinen Ort
      immer wieder schwere schwarzbraune
      Steinbrocken, und da ich die Steinsorten meines
      Gebiets kenne, kann ich mir die Herkunft
      nicht erklären.

      Aber allein das schwere Gewicht ist sicher keine
      Garantie das es sich um Meteoritenstücke
      handelt.

      Also, die einzige Chance hier was zu finden
      ist sicher nur der Acker...

      Viele Grüsse
      Jäger...

      Kommentar

      • McSchuerf
        Banned
        • 31.01.2001
        • 2168
        • Hessen
        • C-Scope

        #4
        Hallo...also jetzt doch etwas von mir zur Meteoritensuche....

        ...am Beispiel des Eisenmeteoriten vom berühmten Canon Diablo in Arizona, USA, möchte ich folgendes erklären:
        Es wurden hierzu bis jetzt ca. 30 Tonnen meteoritischen Materials gefunden. (bereits 1891 wurden schon die Fe-Meteorite beschrieben)..sie gehören zum Typ der groben Oktaedrite und enthalten neben rd. 90% Eisen auch zwischen 7 und 8,5 % Nickel (..man denke da auch an die besonders stabilen und rostfreien Eisen-Nickel-Stahlegierungen zum Vergleich..!)..
        Sehr schön sind oft die beim Fall durch die Lufthülle entstandenen Schmelzgruben (Piezoglypten), sowie die dunkle Schmelzrinde!

        Man kann übrigens die Struktur bei Eisenmeteoriten dadurch sichtbar machen, dass man von zu untersuchenden Meteoriten ein Stück absägt und die entstandene Fläche poliert und anschliessend mit stark verdünnter alkoholischer Salpetersäure ätzt. Dabei entstehen auf so behandelten Flächen verschiedene Strukturen, die für die einzelnen Meteorite jeweils typisch sind..

        Besonders häufig zeigen die angeätzten Flächen die sog. Widmanstättenschen Figuren. Es sind dies bis zu mehrere mm breite parallel verlaufende Bänder, die sich je nach Schnittrichtung im Meteorit in verschiedenen Winkeln kreuzen und dazwischen mehr oder weniger grosse Felder einschliessen..

        Diese gut sichtbaren Strukturen sind durch die unterschiedliche Widerstandsfähigkeit der daran beteiligten Nickel-Eisen-Legierungen bedingt: Das Mineral Kamacit bildet den Hauptteil der Lamellen (daher auch 'Balkeneisen' genannt). Es wird von Taenit oder 'Bandeisen' an den Seiten eingefasst, während der Plessit als drittes Mineral schliesslich die Zwischenräume ausfüllt ('Fülleisen').
        Die gesetzmässige Anordnung der Widmanstättenschen Figuren entspricht übrigens der Anordnung der erwähnten Mineralplatten parallel den vier Flächenpaaren eines Oktaeders....

        Erste Versuche zur Herstellung künstlicher Meteorite erfolgten 1855, wobei damals jedoch noch keine wirtschaftlichen Interessen im Spiel waren. Man wollte mit diesen Versuchen vielmehr den Entstehungsmechanismus der Himmelskörper aufdecken. Die extremen Bedingungen der Meteoritenbildung waren jedoch nicht nachvollziehbar.

        Der grosse Seltenheitswert der Meteorite - der sich längst auch in beträchtlichen Kaufsummen auswirkt - hat selbstverständlich dazu geführt, dass man geschickte Fälschungen herstellte, die jedoch einer fachmännischen Prüfung nicht standhalten. Für den normalen Sammler und Schatzsucher jedoch sind dadurch finazielle Schäden nicht auszuschliessen..

        Aber auch sonst werden vor allem Schlacken, eisenhaltige und nickelhaltige Mineralien (z.B. Bohnerze, Magnetit, Limonit, etc..) und sogar Schwefeleisen-Konkretionen immer wieder von Findern irrtümlich als Eisenmeteorite - dagegen Klinkerbruchstücke, etc. als Steinmeteorite angesehen. Die Enttäuschung ist dann jedesmal sehr gross, wenn sich herausstellt, dass dies alles mit Meteoriten nichts zu tun hat....

        Ich meine, dass die Seltenheit des Auffindens von echten Meteoriten-Bruchstücken einmal daran liegt, dass viele echte Stücke wegen ihrer Häufigkeit einfach auch übersehen werden (hierbei dürfte es sich vor allem meist um die Steinmeteoriten (Chondrite) handeln; die Eisenmeteorite sind auch sehr viel seltener runtergekommen.. ..auf der anderen Seite aber wahrscheinlich auch viele Einschlagsgebiete nicht mehr zu finden sind, da durch Erosion, Änderung des Meeresspiegels, Überwaldung, etc.. einfach zu gut versteckt...

        Eisenmeteorite sind natürlich immer stark magnetisch, egal ob mit höherem Nickelgehalt oder nicht....(also immer am besten für die Meteoritensuche einen gebrauchsüblichen Magneten mitnehmen..)

        Sicherlich ist auch einiges an Eisenmeteorit-Material eingeschmolzen worden..nur darüber fehlen mir die Informationen (d.h. von wem, wann, wo und in welchen Mengen...)..

        Gruss Peter.....
        Zuletzt geändert von McSchuerf; 26.11.2001, 21:48.
        Glück auf zu Hauf!

        Kommentar

        • Jäger des feurigen Steins

          #5
          Aber auch sonst werden vor allem Schlacken, eisenhaltige und nickelhaltige Mineralien (z.B. Bohnerze, Magnetit, Limonit, etc..), etc. als Steinmeteorite angesehen.
          Also Schlacken kann ich von Meteoriten schon
          unterscheiden

          Aber bei Magnetiten & Co. wirds haarig...


          Das Beste ist wohl das Labor, bis dahin werd ich die
          Dinger mal weiter aufsammeln

          Viele Grüsse
          Jäger...

          Kommentar

          • McSchuerf
            Banned
            • 31.01.2001
            • 2168
            • Hessen
            • C-Scope

            #6
            '....Man kann übrigens die Struktur bei Eisenmeteoriten dadurch sichtbar machen, dass man von zu untersuchenden Meteoriten ein Stück absägt und die entstandene Fläche poliert und anschliessend mit stark verdünnter alkoholischer Salpetersäure ätzt. Dabei entstehen auf so behandelten Flächen verschiedene Strukturen, die für die einzelnen Meteorite jeweils typisch sind.. '


            Hallo Markus,

            wenn Du Wittmannstettensche Figuren erzeugen kannst, ist es ein echter Eisenmeteorit, wenn nichts dabei rauskommt, ist es keiner...

            Bei Steinmeteoriten sollte man vielleicht auch genau schauen, ob eine schöne 'verräterische Schmelzkruste' auf einen solchen hinweisen könnte...Schmelzkruste muss aber nicht vorhanden sein.. (that's the problem...!)....

            ...Typische Begleitmineralien bei Stein-Eisen- oder Steinmeteoriten könnten auch sein: Olivin oder z.B. die Hochdruck-Kieselsäuremodifikationen Stishovit, Coesit....
            Allerdings kommt der Olivin bei irdisch entstandenem Magnetit natürlich auch vor; dann aber meist zusammen mit der Pyroxen-Gruppe und anderen basischen (also Silizium-armen) Mineralien ...

            Pyroxen-Funde in Meteoriten sind mir jetzt nicht bekannt; Olivingehalte, wie gesagt, schon...!
            Zuletzt geändert von McSchuerf; 28.11.2001, 05:31.
            Glück auf zu Hauf!

            Kommentar

            • Jäger des feurigen Steins

              #7
              Hallo Peter,

              ich hab grad eine Wittmannstettensche Denkblokade

              Wenn man noch nie mit Meteoriten zu tun hatte,
              ist es wirklich schwer. Kennst du vielleicht eine gute
              Homepage mit grossen Meteoritenbildern, wo man
              mal vergleichen kann und überhaupt mal sehen,
              wie die überhaupt aussehen :

              URL-Fahnder
              Markus

              Kommentar

              • McSchuerf
                Banned
                • 31.01.2001
                • 2168
                • Hessen
                • C-Scope

                #8
                Hallo Markus, versuchs mal mit diesem Link..dauert nur leider ewig lange, bis die tollen Meteorite mitsamt den W...stettenschen Figuren auch erscheinen..! :BUMM





                Gruss Peter
                Glück auf zu Hauf!

                Kommentar

                • Jäger des feurigen Steins

                  #9
                  Hallo Peter,

                  vielen Dank für den Tip!!! Ausser Text kommt gerade
                  nichts, aber das kenne ich schon von AOL, Bilder
                  sind da sehr lahm.

                  Ich probiere es nochmal heute Nacht, wenn die
                  Datenautobahn nicht so verstopft ist

                  Viele Grüsse
                  Markus

                  Kommentar

                  • McSchuerf
                    Banned
                    • 31.01.2001
                    • 2168
                    • Hessen
                    • C-Scope

                    #10
                    ...hatte es denn nun mit den Wittmannstettenschen Figuren geklappt., die anzuschauen...? :cool:
                    Glück auf zu Hauf!

                    Kommentar

                    Lädt...