Turkisfarbene Steinchen gefunden bei Altenahr.

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  • Rettman
    Bürger


    • 17.08.2006
    • 110
    • Leverkusen

    #16
    Hallo
    Also von den Kieseln haben wir als Kinder massenhaft aus der Ahr geholt .
    Wir hatten einen Wohnwagen in Schuld , da lagen die zuhauf rum .
    Grüße aus Leverkusen
    Rettman

    Die Wahrscheinlichkeit,das wir den Kampf Verlieren werden,
    darf uns nicht davon abhalten,eine Sache zu unterstützen,
    die wir für gerecht halten .

    Abraham Lincoln

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    • siegmund
      Ritter


      • 13.11.2010
      • 361
      • Eichsfeld/Thüringen

      #17
      @Biblio, natürlich sind Kupfer- und Eisenverhüttung verschiedene Prozesse.
      Jedoch wird beim ersten Verhüttungsschritt von Kupferkies (erschmelzen von Kupferstein) dem Erz Quarzsand und ein Flußmittel zugesetzt um das im Erz enthaltene Eisen in Schlacke zu bringen. Die hierbei entstehende Schlacke ist eine Eisensilikatschlacke von entsprechender Farbe. Und natürlich ergibt auch die Eisenverhüttung (speziell beim Verhütten von mehr oder weniger quarzreichen Hämatit) solche Schlacken, so dass meine Festlegung auf Kupferschlacke wohl etwas vorschnell war. Mich würde interessieren ob man die Schlacken aus der Kupfer- und Eisenverhüttung irgendwie unterscheiden kann. Im Harz ist man diesbezüglich über den Ursprung der "Achate" durchaus geteilter Meinung.

      Viele Grüße,

      Siegmund

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      • Biblio
        Landesfürst


        • 03.08.2011
        • 620
        • Ba-Wü

        #18
        Neu recherchiert: In Antweiler an der Ahr stand eine Eisenhütte, beim Bau der Ahrtalbahn 1908 wurden die letzten Gebäudereste abgerissen um Platz für die Eisenbahn zu schaffen.
        Auf der HP von Antweiler wird von mehreren Hochwasser-Ereignissen berichtet, die durchaus durch starke Strömung Schlackenstücke weit verfrachten können. Die gezeigten Stücke sind stark abgerollt.

        Eine weitere Eiswenhütte stand bei Dorstel, die sog. Stahlhütte.

        Diese Hinweise und die Geschichte des Eisenhüttenwesens in der Eifel (es waren um 1815 rd. 33 Eisenwerke in Betrieb) sind dem Band von Peter Neu: Eisenindustrie in der Eifel, Köln: 1989 entnommen.

        Eine vergleichbare Veröffentlichung, die den Eisenerzabbau der Eifel umfassend behandelt gibt es leider nicht. Man muss hier sehr kleinräumig suchen, dabei fallen auch Blei-, Zink- und Kupferabbaue auf. Selbst Hinweise auf Antimon und Zinn fehlen nicht.

        Die Schlacken aus der Metallgewinnung, hier speziell Fe und Cu-Gewinnung, sind augenscheinlich nur durch Einbeziehung der Fundumstände zu unter- scheiden. Schlacken sind Nachweis einer Metallgewinnung und bestehen aus verschiedenen Silikaten, Fe, Ca, Mg, Al, usw. Sie sind sehr verwitterungs- resistent und bilden im Idealfall eine sehr dünne Verwitterungskruste, die bei Eisenschlacken braun und bei Kupferschlacken grün ist. Ausschlaggebend für eine Schlacke sind die Faktoren: eingesetzte Erze, allfällige Zuschläge und der angewandte Hüttenprozess.
        Der Mineraliensammler hat noch eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit: Er achtet auf sekundäre Bildungen in den Blasenhohlräumen, das Vorkommen von Gips ist in fast allen Schlackentypen möglich.

        Definitiv kann eine Schlacke nur dann beurteilt werden, wenn sie auf ihre Be- standteile hin analysiert wird. Für den interessierten Laien ergibt sich noch eine weitere Möglichkeit einer Zuordnung indem er die geschichtlichen Hinter- gründe in seine Beobachtungen mit einbezieht. Hüttenwerke waren im Prinzip über einen sehr langen Zeitraum in Betrieb, in Reichweite von Erzvorkommen, in neueren Zeiten an Wasserläufen (Gebläsewind, Hammerwerk) und damals auf Holzkohle und evtl. Kalkstein als Zuschlag angewiesen. Diese Aktivitäten haben dann eine Menge an Schlacken hinterlassen, wenn sie in späteren Zeiten nicht wieder als Zuschlag verwendet worden sind.
        In Laurion wurden sogar Taucher eingesetzt um die noch blei- und silberhal- tigen Schlacken nochmals der Verhüttung zuzuführen.

        Glückauf!

        Biblio

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