Fibel - aus welcher Zeit?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • cz7tom
    Ritter

    • 27.07.2001
    • 347
    • Franken
    • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

    #1

    Fibel - aus welcher Zeit?

    Ich war diese Woche in Südtirol und habe auf dem Grundstück meines Bekannten neben anderen Dingen auch eine schöne Fibel gefunden.

    Obwohl ich google, etc. durchgesucht habe, konnte ich den Fund nicht eindeutig zeitlich einschätzen. Genau diese Fibelform habe ich nicht gefunden. Ich schätze den Ursprung auf ca. 100 n. Chr. .

    Normalerweise wurden solche Fibeln paarweise mit einer kleinen Kette verbunden zur Befestigung der Oberbekleidung verwendet. Ein Ring der Kette ist noch an der Fibel.

    Wer kann mir weiterhelfen?

    Danke vorab von CZ7
    Angehängte Dateien
  • mano511
    Bürger

    • 26.07.2002
    • 159
    • ???

    #2

    Kommentar

    • cz7tom
      Ritter

      • 27.07.2001
      • 347
      • Franken
      • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

      #3
      ... ich brauche noch mehr Hilfe....

      Danke für den Link. Mein gefundener Fibeltyp ist aber leider nicht dabei.

      Die Verarbeitung ist genial materialoptimiert, trotzdem sehr stabil und sehr sauber verarbeitet. Gerade deshalb glaube ich nicht, dass es sich hier um ein Einzelstück handelt.

      Gruß von cztom der nie aufgibt

      Kommentar

      • Noricus
        Bürger


        • 10.05.2005
        • 169
        • Oberösterreich
        • XP Goldmaxx

        #4
        Mir scheint, daß diese Fibel eher neueren Ursprungs ist - wenn man bei Fibeln von "neu" sprechen kann

        Schaut euch die Feder an, die die Nadel aufs Laged drückt.
        Wirklich alte Fibeln hatten so etwas m.W. nicht.

        Kommentar

        • cz7tom
          Ritter

          • 27.07.2001
          • 347
          • Franken
          • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

          #5
          Dieser "Bügel" hat keine technische Funktion sondern ist nur Schmuck.

          Aufgrund des Fundortes, den anderen Funden und der Form bin ich mir relativ sicher, dass die Herstellung spätestens bis 300 n. Chr. erfolgt sein müßte. In diesem Zeitraum gibt es schon ähnliche Stücke nur nicht mit der offenen Form an der Seite wo die Nadelspitze eingelegt wird.

          Was sicher selten ist, dass ein Stück so gut erhalten ist. Dies liegt aber auch an dem Gelände (Boden, Bewuchs,...). Ich habe selten so ideale Bedingungen gehabt, bei denen alle Fundstücke in relativ geringer Tiefe lagen und einen sehr guten Erhaltungszustand hatten. Leider gilt dies nicht nur für die Münzen aus dem 18. Jahrhundert sondern auch für die Blindgänger aus dem 1. Weltkrieg :-(( .

          Schau mer mal ob noch etwas genaueres herauskommt.

          Gruß von cz7tom

          Kommentar

          • Freddo
            Heerführer

            • 21.01.2001
            • 1398
            • Nds

            #6
            Moin cz7tom,
            in meiner Literatur hab ich auch kein Stück gefunden, dass deinem Fund entspricht. Eine Fibel sah ähnlich aus und war aus der vorrömischen Eisenzeit als noch etwas älter als von dir geschätzt.
            Ansonsten - toller Fund
            Viele Grüße
            Freddo

            Kommentar

            • cz7tom
              Ritter

              • 27.07.2001
              • 347
              • Franken
              • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

              #7
              Das Rätsel zu lösen ist nicht so einfach. Auf Seiten im Ausland bin ich etwas weiter gekommen. Ähnliche Formen gab es bei einem alten Germanischen Stamm (Gepidae, die deutsche Bezeichnung habe ich noch niocht gefunden) der sich im sog. Banat (Rumänien) niedergelassen hatte.
              Wie kommt aber die Fibel dann nach Südtirol? Auch dafür hätte ich eine Erklärung. Dieser Stamm bekam Zoff mit den Gründern der heutigen Lombardei.
              Siehe:"The Gepidae, a branch of the Old Germanic peoples who at the beginning of the first millennium AD were living along the shores of the Baltic Sea, started to migrate southward in the mid-third century. They settled in the region of the upper course of the Tisza (Rum. Tisa). Most of them remained in their places during the Hunnish domination and regained their independence in 453. In 471, they occupied the town Sirmium at the shore of the Sava and made it the residence of their kings. In the following century, they ruled over a large territory from the Sava to the eastern Carpathian mountains. In 567, the Avars, in coalition with the Longobards, defeated the Gepidae

              Entweder ist einer ins feindliche Lager gewechselt oder ein Lombarde hat das Stück auf seinem Kriegszug geraubt/gekauft.

              Die Formen sind wirklich sehr ähnlich.

              cz7tom

              Kommentar

              • jorge
                Lehnsmann


                • 20.04.2004
                • 44
                • Sachsen/Brandenburg

                #8
                gepiden

                moin,
                mit "gepidae" sind die "gepiden" gemeint.
                verlinken funzt (oder ka) im net-cafe nicht, daher einfach mal bei wikipedia eingeben.
                j

                Kommentar

                • cz7tom
                  Ritter

                  • 27.07.2001
                  • 347
                  • Franken
                  • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

                  #9
                  Unglaublich!

                  In dem Bereich wo ich 2006 damals die o.g. Fibel gefunden hatte, hat inzwischen ein Italiener mit sehr viel Mühe den Hang gerodet und vor 5 Jahren einen Weinberg mit einer alten Rebsorte bepflanzt.

                  Als ich letztes Jahr bei diesem sehr kleinen Weingut den ersten Wein kaufte ist mir aufgefallen, dass diese Familie sehr engagiert ist und sich auch viel mit der örtlichen Geschichte beschäftigt.

                  Als ich heute erneut Wein abgeholt habe, habe ich der Besitzerin am Ende eine Schmuckschachtel überreicht mit der Fibel und der argentinischen alten Münze.
                  Sie war sehr gerührt und hat mir als Gegengeschenk eine Flasche Grappa „aufgezwungen“.

                  Zwei Stunden später bekam ich am Ledrosee Besuch von dem Weingutbesitzer der emotional sehr bewegt/aufgerührt war.

                  Er breitete vor mir eine Reihe von Fundstücken aus unter denen sich ein Fragment des exakten Gegenstückes meiner Fibel befand.
                  Sein Fundort war ca 200 Meter und ca. 25 Höhenmeter entfernt.

                  Er hat selbst einen Metalldetektor und arbeitet mit dem örtlichen Museum zusammen.
                  Er konnte auch denBezug zur argentinischen Münze erklären und er hat uns viele Bilder von seinem Großvater gezeigt. Dieser war Mineur und hatte die Stellungen rund um den Ledrosee gesprengt bzw. gegraben.

                  Jetzt ist meine Fibelhälfte in den richtigen Händen und am richtigen Ort.


                  Kommentar

                  • Sorgnix
                    Admin

                    • 30.05.2000
                    • 25923
                    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                    • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                    #10
                    Unglaublich???

                    ... ja. Wenn man so ein Ding nach 15 Jahren noch im Kopf hat, und uns heute den
                    krönenden Abschluß präsentiert

                    DANKE!
                    Jörg

                    ... wobei Du die Bilder gern hier im Forum hättest hochladen können.
                    Die aus Beitrag 1 sind schöner - und auch "haltbarer" hier ...
                    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                    (Heiner Geißler)

                    Kommentar

                    • cz7tom
                      Ritter

                      • 27.07.2001
                      • 347
                      • Franken
                      • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

                      #11
                      Zitat von Sorgnix
                      Unglaublich???

                      ... ja. Wenn man so ein Ding nach 15 Jahren noch im Kopf hat, und uns heute den
                      krönenden Abschluß präsentiert

                      DANKE!
                      Jörg

                      ... wobei Du die Bilder gern hier im Forum hättest hochladen können.
                      Die aus Beitrag 1 sind schöner - und auch "haltbarer" hier ...
                      Hallo Jörg,
                      hier am Ledrosee werden die Bids and Bytes für‘s Internet anscheinend noch mit dem Schubksrren transportiert. Ich lade die Bilder am Montag hoch wenn ich wieder in D bin.

                      Gruß von Thomas alias cz7tom

                      Kommentar

                      • cz7tom
                        Ritter

                        • 27.07.2001
                        • 347
                        • Franken
                        • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

                        #12
                        So, am Rechner zu Hause und mit gescheitem Internet geht das besser.

                        Hier sind die beiden Fibelteile die nach ca. 1570 Jahren wieder zusammengefunden haben.

                        Rechts unten am Hang sieht man die damals (1921) noch einzeln stehende Casarena über der ich die Fibel gefunden habe. Heute sieht das schon dramatisch anders aus.

                        Ein Bild der Fibel soll in Zukunft ein Weinetikett zieren. Der dazugehörige Weinberg wurde um die Casarena herum angebaut.


                        Gruß von cz7tom
                        Angehängte Dateien

                        Kommentar

                        • Sorgnix
                          Admin

                          • 30.05.2000
                          • 25923
                          • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                          • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                          #13


                          Danke!

                          Nette Gegend! Auf dem alten Bild.
                          Gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber ein Blick auf die Ecke von HEUTE wäre auch nett
                          (gehört dazu - ist ja auch Fundgeschichte )

                          Gruß
                          Jörg
                          Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                          zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                          (Heiner Geißler)

                          Kommentar

                          • erich 1964
                            Heerführer


                            • 31.08.2007
                            • 4108
                            • Raetia - Rätien
                            • Cibola SE , Ace 150, Garrett Pro Pinpointer

                            #14
                            Das Ufergebiet unterhalb der Casarena sieht schwer nach Opferplatz aus. Habe einen römischen Opferplatz in optisch sehr ähnlichem Gebiet gefunden. Lg. Erich
                            Das Leben ist das, was man mit seinen Gedanken daraus macht!

                            Kommentar

                            • cz7tom
                              Ritter

                              • 27.07.2001
                              • 347
                              • Franken
                              • Fisher CZ 7 + White + GPS (eTrex + SW)

                              #15
                              Zitat von Sorgnix

                              ..... aber ein Blick auf die Ecke von HEUTE wäre auch nett
                              (gehört dazu - ist ja auch Fundgeschichte )
                              Gruß
                              Jörg
                              Genau von dem Blickwinkel gibt es keine neutzeitlichen Aufnahmen. Kann sein, dass es den Standort wegen dem lange dort betriebenen Steinbruch/Bergwerk nicht mehr gibt.

                              Das große rote Haus der Casarena ist gut zu erkennen. Viele der kleinen Häuser außenherum sind übrigens heutzutage in fränkischer/bayrischer Hand.

                              Ich hatte mich übriens immer gewundert, warum die Hänge im Wald bis in die letzte Ecke terrassiert waren, bis mich ein Einheimischer aufgeklärt hat.

                              Das Ledro-Tal war früher ein Rückzugsgebiet für Wohlhabendere in Zeiten von Seuchen und Kriegen, da es extrem leicht am Eingang Richtung Gardasee zu verteidigen war.
                              Deshalb hatten hier zeitweise viele Menschen versorgt werden müssen, weshalb man hier jedes Fleckchen landwirtschaftlich nutzte.

                              Da hier auch die frühere Grenze und Kampfline zwischen Österreich und Italien verlief und zusätzlich die Schlacht stattfand, die Garibaldi gewonnen hatte, finden sich hier leider extrem viele Munitionsreste im Boden.
                              Man muss hier wirklich extrem aufpassen!

                              Gruß von cz7tom
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von cz7tom; 04.07.2021, 11:45.

                              Kommentar

                              Lädt...