Ich habe dazu schon mal etwas in einem anderen Forum geschrieben.
Es könnte sich um eine Kapsel für Walpurgisöl handeln. Die Flüssigkeit wird bis heute in Fläschchen abgefüllt. Im Fundobjekt befindet sich vielleicht "nur" ein getränktes Stückchen Stoff. Die Gebeine der Heiligen befinden sich im Kloster Sankt Walburg in Eichstätt. Eichstätt für "Eichenstätte“, deshalb vielleicht die Form der Kapsel.
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Die heilige Walburga
Die angelsächsische Äbtissin Walburga, um 710 in Devon/England geboren, kam laut Überlieferung als Tochter des christlichen Königs Richard von Wessex und seiner Frau Wuna zur Welt. Wie ihre Brüder Wunibald und Willibald folgte sie um 750 dem Ruf des Apostels der Deutschen, Bonifatius (672-754), auf das Festland. Zur christlichen Mission im germanischen Gebiet beauftragt, lebte sie zunächst als Ordensfrau im Benediktinerinnen-Kloster der hl. Lioba zu Tauberbischofsheim. Nach dem Tod ihres Bruders Wunibald im Jahr 761 übernahm sie die Leitung des von ihm gegründeten Doppelklosters von Heidenheim in Mittelfranken, dem ersten Doppelkloster auf deutschem Boden.
Laut den Heidenheimer Klosterannalen starb Walburga am 25. Februar 779 in Heidenheim. Fast hundert Jahre später überführte man ihre Gebeine nach Eichstätt in Bayern. Anlässlich ihrer Umbettung sprach Papst Hadrian II. Walburga am 1. Mai 870 wegen ihrer Verdienste um die Christianisierung der Franken und ihres vorbildlichen, frommen Lebens heilig. Ihr Grab befindet sich heute im Benediktinerinnen-Kloster St. Walburg in Eichstätt.
Der Walburgisbiograf Wolfhard von Herrieden verhalf der Heiligen mit seiner 200 Jahre nach ihrem Tod verfassten Biografie zu weiterem Ansehen. Darin berichtet er von wundersamen Krankenheilungen, der Errettung eines Kindes vom Hungertod mit Hilfe dreier Ähren, der Beruhigung eines tollwütigen Hundes und der Heilung einer Wöchnerin vom Kindbettfieber. Walburga gilt bis heute als Schutzheilige gegen Krankheit und Seuchen, Tollwut, Hungersnot und Missernte sowie als Patronin der Kranken, Wöchnerinnen und Bauern. Im Mittelalter verbreitete sich die Verehrung der heiligen Walburga in ganz Europa. Besonders der mächtige Benediktinerorden, die Bischöfe und der Adel förderten den Reliquien-Kult. Einen Höhepunkt erreichte die Walburgaverehrung unter Erzbischof Anno II. von Köln. Er brachte Walburgas Hirnschale und ihren Reisestab um 1069 nach Kloster Walberberg im heutigen Bornheim bei Bonn, wo sie nach wie vor in der Pfarrkirche des Ortes verwahrt werden. Weitere Reliquien-, Wallfahrts- und Erinnerungsstätten der heiligen Walburga befinden sich heute in Köln und Essen sowie in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Belgien.
Laut den alten Chroniken des Klosters St. Walburg in Eichstätt fliesst seit etwa tausend Jahren, von Anfang Oktober bis Ende Februar, eine Flüssigkeit aus dem Reliquienschrein der heiligen Walburga. Bei dem in einer Schale gesammelten "Walburgisöl" handelt es sich um reines Wasser, dem eine Heilwirkung nachgesagt wird. Es ist schon seit dem 11. Jahrhundert bekannt und wird mit Sorgfalt und Ehrfurcht benutzt. Die Verwaltung des Walburgisöls obliegt den Klosterfrauen von St. Walburg. Die Schwestern des Klosters vermischen das Walburgisöl mit Weihwasser und füllen es in kleine Fläschchen ab. Die Behälter für die Walburgisölfläschchen gibt es in vielen verschiedenen Formen: aus Silberfiligran, Elfenbein, Metall und gedrechseltem Holz. Gleiches gilt für die mundgeblasenen Gläschen. Als Verschluss dient Kork oder Siegellack - manchmal bedeckt sie ein Damast- oder Brokatdeckchen. Weiterhin gibt es in unterschiedlichen Formen und Grössen aus Holz gefertigte "Walburgiskästchen". Die Nonnen bespannen die Behältnisse mit Stoff und statten sie mit Drahtarbeiten, Miniaturen, Stickereien und Spiegeln aus. Neben den Kästchen findet man Walburgisölfläschchen auch in Miniaturtruhen, Kommoden, Altärchen, Dosen, Eiern, Kastenbildern und als Anhänger an Rosenkränzen. In einigen Truhen und Kästchen befindet sich im Verschluss ein Pergamentzettel, der den Inhalt der Glasfläschchen eindeutig als Walburgisöl identifiziert.
Gibt es nähere Angaben zu der Pferdefigur, z.B. ob sie Massenware ist bzw. aus welcher Zeit sie stammt?
Ich habe letztes Jahr nämlich auch so eine gefunden. Komme leider momentan an kein besseres Bild ran als an das unten gezeigte. Wenn ich es richtig sehe, ist bei meinem Fragment lediglich die Beinstellung des Pferdes anders (?).
Hi,
Erstmal an alle Danke für die Glückwunsche und für die Hilfe!
@Lonestar: Danke für den Link und die Bestimmung, das ist eindeutig von einem Tschako! Ist ja auch irgendwie besser als vom BH!
@chabbs: ja, leider finde ich nur Münzen aus derselben Epoche! Ich scuhe auf einer großen Wiese! Meine älteste ist "nur" von 1874. Findet man nur auf Äckern ältere Münzen?
@tholos: Ich kann die Inschrift leider noch nicht lesen, aber ich versuch sie mal besser zu säubern!
Danke für deine Hilfe mit dem Walpurgisöl! Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, müsste in der Kapsel geweihtes Wasser drin sein?
Ich will sie zwar nicht öffnen, aber neugierig bin ich schon
@gcic: Ich habe die gleiche Zinnfigur in kleinerer Größe vor wenigen Wochen auch schoneinmal gefunden! Ich denke hierbei handelt es sich um Massenware!
Danke für die Glückwünsche, kann jemand noch etwas zu den Hülsen sagen?
Ich habe mich gerade mal über den Tschako schlau gemacht!
Und ich habe keine Ahnung, wie die Tschakoteile an den Fundort kommen!
Das Fundgebiet ist ein Schlachtfeld, andem 1794 die Preußen gegen die Franzosen gekämpft hatten. Ich dachte mir, dass die Teile von der Schlacht stammen würden, aber der Tschako wurde erst 1806 eingeführt! Später kam es dort zu keinen Kämpfen! Stammen die Teile vielleicht von einer früheren Version des Tschakos oder einer anderen Kopfbdeckung des 18.Jh?
Das Objekt auf den letzten beiden Bildern ist auch bestimmt! Es ist ein US "lift the dot" Druckknopf von diversen Ausrüstungsgegenständen der US Armee(WKII)!
Dein Bild5 kann ich auch genauer bestimmen:
Das sind Endstücke vom Kinnriemen, die am sogenannten Knopf91 festgemacht wurden.
Verwendung (auch) bei Tschakos, vor allem aber bei Pickelhauben und Stahlhelmen im ersten WK.
Selten zu finden!
Robert
Keiner ist so verrückt, daß er nicht noch einen Verrückteren fände, der ihn versteht.
Der Reiter ist aufgrund der Satteldecke, den Stiefeln (sog. Zieharmonikastiefel, auch heute noch Trachtbestandteil der Dachauer, Neuburger und Schrobenhausener historischenTracht) aus dem !9. Jhdt., ich würde wegen den Stiefeln auf die zweite Hälfte tippen, also bis dann
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