"Von der Hannenburg"...

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  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #1

    "Von der Hannenburg"...

    ... stand auf dem Karton. Ich habe heute mal ein bisschen weiter im Nachlass
    unseres Ortschronisten gestöbert. Neben etlichen Kartons mit Keramikscherben fanden sich in einem Karton mit der Aufschrift "Von der Hannenburg 1937" auch drei komplette Keramikgefäße.
    "Auf der Hannenburg" ist bei uns ein Flurname. Der Ortschronist war auch Dorfschullehrer und hat mit seinen Schülern immer historische Ausflüge gemacht. Von der Hannenburg, falls es je eine Burg im eigentlichen Sinne war, sieht man heute nur noch ein paar Wallreste. Ich tippe bei "1937" mal auf das Fundjahr. Hat jemand eine Ahnung, um was für Gefäße es sich handelt und wie sie in etwa datieren?

    Gefäß1 Hat eine Höhe von 17cm. Durchmesser: 16cm
    Angehängte Dateien
    Willen braucht man. Und Zigaretten!
  • sirente63
    Banned
    • 13.11.2005
    • 5348

    #2
    Hallo
    Die Schilderung des Sachverhalts hört sich ja recht interesant an.
    Es scheint sich um seltene archäologische Artefakte mit einem hohen Stellewert zu handeln.
    Folgendes aus dem Netz zur Thematik.

    5.4. Stichbandkeramik
    Hoffmann konnte die sächsische Stichbandkeramik (4900-4700 B.C)
    439
    anhand der böhm-
    ischen Unterteilung durch L. Horáková-Jansová
    440
    klassifizieren. Ausgehend von Gefäßfor-
    men und Ornamenten ist eine ältere Stufe mit dreiviertelkugeligen bzw. doppelkonischen
    Kümpfen und Schalen mit gerundeter oder gerader Wandung ausgewiesen
    441

    .
    In der jüngeren Stichbandkeramik wird die Form der doppelkonischen Kümpfe perfektioniert,
    neue keramische Formen aufgenommen. Neben Zickzackbändern werden vor allem horizont-
    ale und vertikale Stichbänder und Schachbrettmuster bevorzugt
    442
    .
    Kugelige Becher (Typ B), selten mit abgeplatteter Standfläche, gehören zu den stichbandkera-
    mischen Leittypen. Eine Vergrößerung der Einstiche und breitere Stichbänder sind der jüngeren Stufe zuweisbar. In den Brandgräbern von Göhlis fand sich ein Becher mit mehrfach
    gestochener Randbegrenzung und vertikalen Stichreihen zwischen den Horizontalbändern (Taf.
    44,5)
    443
    . Eine weitere Bechergruppe der jüngeren Stufe ist durch eine gerade bzw. leicht
    schrägstehende Wandung gekennzeichnet. Sie weisen ein S-förmiges Profil auf. Das flache
    Unterteil ist abgerundet, der Boden bisweilen abgeplattet. Aus Riesa-Großenhain sind zwei un-
    verzierte Exemplare von Moritz und Röderau (Taf. 44,6-7)
    444
    bekannt. In Neuseußlitz (Taf.
    44,8) und Göhlis (Taf. 44,9)
    445
    wurden S-Profil-Becher mit einer groben, aus mehreren hori-
    zontalen Stichbandgruppen bestehenden Verzierung gefunden
    446
    . Diese Becherform findet sich
    in großer Stückzahl in Böhmen. Der Lengyeleinfluß auf dem Gebiet der mitteldeutschen, jüng
    Gefäße in Flaschenform (Typ C) sind nur für die jüngere Stufe belegt. Die verzierten sächs-
    ischen Exemplare erscheinen im Vergleich zu den böhmischen Formen weniger ausgereift.
    Unverzierte Flaschen entziehen sich einer typologischen Zuordnung.
    Der Gebrauch von Schalen (Typ D) während der Stichbandkeramik wird gesteigert. Neben
    halbkugeligen Formen mit gerundeter Wandung treten konische Schalen mit gerader Wandung
    in Erscheinung
    448
    . An Stelle der üblichen Zickzackbänder finden sich einfache, kreuzförmige
    Stichbänder und Stichwinkel in den Zwischenfeldern, welche sich auf der Mitte des Gefäß-
    bodens treffen.
    Schalen mit Innenverzierung wurden in Böhmen und Mitteldeutschland nachgewiesen. Weit-
    ere Formen wurden mit S-förmig geschwungener bzw. geknickter Wandung hergestellt. Sie
    sind im Vergleich zu den halbkugeligen und konischen Schalen in Mitteldeutschland seltener
    anzutreffen. Ausgangspunkt der Verzierung sind horizontale Stichgruppen unterhalb des
    Randes. Darunter schließen sich Zickzackbänder, vertikale Stichbänder
    449
    , Rautenmuster oder
    parallele Horizontalbänder an. Der Boden bleibt in der Regel unverziert. Jede der vier Göhliser
    Brandbestattungen enthielt das Fragment von mindestens einer halbkugeligen bzw. S-profil-
    ierten Schale
    450
    . Die Entwicklung von geknickten und S-profilierten Schalen in Sachsen währ-
    end des jüngeren Abschnittes der Stichbandkultur wird durch den südöstlich gelegenen Leng-
    yelbereich beeinflußt. Schalen mit gerundeter bzw. gerader Wandung scheinen sich aus dem
    Formengut der jüngeren Linienbandkeramik abzuleiten
    Keramische Sonderfunde konnten - bis auf das Bruchstück eines steilwandigen Bechers mit
    geradem Boden aus Görzig (bei Strehla)
    452
    - im Kreis Riesa-Großenhain nicht beobachtet
    werden. Prozentual gesehen treten die Funde der älteren Stufe im Vergleich zur jüngeren
    Stichbandkeramik in den Hintergrund.
    Körpergräber in Streck- und Hocklage waren während der Stichbandkeramik übliche Be-
    stattungsformen. Als „Brandgräberprovinz“ läßt sich das nordwestsächsische Elbgebiet charak-
    terisieren
    453
    . Sie beinhalteten Becher und Schalen als Deck- und Beigefäße, Flachbeile, geloch-
    te Steingeräte und Feuersteingeräte (z. b. Grab 1 von Leutewitz, Taf. 45

    Quelltext Page 6bis8

    Kommentar

    • Siebken
      Heerführer


      • 12.01.2005
      • 6470
      • Nicht von dieser Welt.
      • XP Deus

      #3
      Hallo Sirente,
      Du hast jetzt eifrig aus dem Netz kopiert. Aber was soll uns das jetzt genau sagen? Ich denke das es mit dieser Keramik von der Hannenburg, eigendlich nichts zutun hat. Oder ist eine versuchte Erklärung zur Stichbandkeramik?
      Gruß
      Zuletzt geändert von Siebken; 22.06.2009, 12:50.
      "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
      Sophie Scholl/Jacques Maritain

      Kommentar

      • chabbs
        Heerführer


        • 18.07.2007
        • 12179
        • ...

        #4
        Zitat von Siebken
        Hallo Sirente,
        Du hast jetzt eifrig aus dem Netz kopiert. Aber was soll uns das jetzt genau sagen? Ich denke das es mit dieser Keramik von der Hannenburg, eigendlich nichts zutun hat. Oder ist eine versuchte Erklärung zur Stichbrandkeramik?
        Gruß
        Es scheint sich ja auf den ersten Blick tatsächlich um eine Art Stichbrand zu handeln. Und ich denke, das wollte der gute Sirente uns damit sagen.


        " We call upon the author to explain"

        Kommentar

        • Siebken
          Heerführer


          • 12.01.2005
          • 6470
          • Nicht von dieser Welt.
          • XP Deus

          #5
          Ok, das ist eine Stichbandkeramik, hiermal ein Link zu erklärung:



          Ach so, eine "Vase" habe ich Zuhause auch rumstehen.
          Zuletzt geändert von Siebken; 22.06.2009, 12:53.
          "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
          Sophie Scholl/Jacques Maritain

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          • sirente63
            Banned
            • 13.11.2005
            • 5348

            #6
            Zitat von Siebken
            Hallo Sirente,
            Du hast jetzt eifrig aus dem Netz kopiert. Aber was soll uns das jetzt genau sagen? Ich denke das es mit dieser Keramik von der Hannenburg, eigendlich nichts zutun hat. Oder ist eine versuchte Erklärung zur Stichbrandkeramik?
            Gruß
            Hallo
            Der Quelltext steht doch dabei,oder nicht.
            Wieso sollte das eine versuchte Erklärung zur Strichbandkeramik sein!
            Dort werden typische Strichbandkeramiken deutlich beschrieben.
            Der Fundplatz wird einige Jährchen vor der Hannenbrug eine Rolle gespielt haben.
            Oder der Lehrer wird mit seinen Schülern auf der Hanneburg einige kreavite Unterrichtsstunden mit der Herstellung dieser Keramik dort verbacht haben.

            Im Gegensatz zu dir @Siebken habe Ich einfach nur versucht einen konstruktiven Beitrag zu leisten,zu diesem nicht beantworteten Thread.

            Ansonsten habe Ich mir verkniffen zu posten das im Sucherforum zwei Keramikexperten sind,die das Artefakt ohne weiteres genau datieren und bestimmen können.
            Weil dieses der Sucherkollege @Fleischsalalt selber wissen wird.
            Mfg

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            • ogrikaze
              Moderator

              • 31.10.2005
              • 11296
              • Leipzig
              • Aktuell: DEUS, ORX, CZ21, MI 4, Garrett THD, Abgelegt: Blisstool,ACE250, Minelab Excalibur, Minelab Terra 70, Goldmaxx Power, Rutus Solaris

              #7
              Mhh, also auf dem Foto sieht mir das alles zu neu aus, hab auch schon z.B. Keramik aus der Bronzezeit gefunden, da sah schon die Oberfläche anders aus.
              Eventuell hat der gute Mann ja anhand der gefundenen Keramikreste versucht ein Gefäß nachzumodelieren, vergleiche mal die Bruchstücke. Kann mich aber auch täuschen, am Besten mal einem Fachmann vorlegen, wenns nicht der Archie sein soll, dann vielleicht mal bei einem guten Keramiker nachfragen.
              Gruß Sven

              Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.
              Eventuell vorhandene Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der Unterhaltung.

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              • Siebken
                Heerführer


                • 12.01.2005
                • 6470
                • Nicht von dieser Welt.
                • XP Deus

                #8
                Zitat von sirente63
                Hallo
                Der Quelltext steht doch dabei,oder nicht.
                Wieso sollte das eine versuchte Erklärung zur Strichbandkeramik sein!
                Dort werden typische Strichbandkeramiken deutlich beschrieben.
                Der Fundplatz wird einige Jährchen vor der Hannenbrug eine Rolle gespielt haben.
                Oder der Lehrer wird mit seinen Schülern auf der Hanneburg einige kreavite Unterrichtsstunden mit der Herstellung dieser Keramik dort verbacht haben.

                Im Gegensatz zu dir @Siebken habe Ich einfach nur versucht einen konstruktiven Beitrag zu leisten,zu diesem nicht beantworteten Thread.

                Ansonsten habe Ich mir verkniffen zu posten das im Sucherforum zwei Keramikexperten sind,die das Artefakt ohne weiteres genau datieren und bestimmen können.
                Weil dieses der Sucherkollege @Fleischsalalt selber wissen wird.
                Mfg
                Nicht frech werden Kollege! Es geht auch sachlich.
                Auch wenn der Quelltext dabei steht, ist es kopiert.
                Ich wollte nur mal zeigen das es auch einfacher geht, ganz ohne Umwege.
                Wobei weniger, meist mehr ist!
                "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                Sophie Scholl/Jacques Maritain

                Kommentar

                • sirente63
                  Banned
                  • 13.11.2005
                  • 5348

                  #9
                  Hallo
                  Kollege von dir bin Ich mit Sicherheit nicht @siebken!
                  Wenn man weiss worum es sich handelt,kann man auch nachsuchen,das ist richtig.
                  Am einfachsten wäre es gewesen einfach den Link mit einem Hinweis wie Seite 6bis8.
                  Mfg

                  Kommentar

                  • Siebken
                    Heerführer


                    • 12.01.2005
                    • 6470
                    • Nicht von dieser Welt.
                    • XP Deus

                    #10
                    Entschuldige Nicht-Kollege Sirente. Ich verkneiff es mir nächstes mal!
                    Dann wollen wir diesen Thread nicht kaputt machen, wenn er nicht schon kaputt ist!
                    Der Weg ist das Ziel, wenn auch über Umwege!
                    "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                    Sophie Scholl/Jacques Maritain

                    Kommentar

                    • fleischsalat
                      Moderator

                      • 17.01.2006
                      • 7794
                      • Niedersachsen

                      #11
                      ruhig Männers... .
                      Also die Gefäße passen absolut nicht zu der übrigen Keramik. Vielleicht hat er mit einer Klasse tatsächlich mal selbst gebastelt. Was solls- ich nehm sie das nächste Mal mit, wenn ich im Amt bin- nur um sicherzugehen.
                      PS: Ich würde ganz gerne noch Bilder der anderen beiden zeigen, aber irgendwie spinnt meine Digicam
                      Willen braucht man. Und Zigaretten!

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