UFO aus Blei. Was ist denn das?

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  • aquila
    Heerführer


    • 20.06.2007
    • 4522
    • Büttenwarder

    #1

    UFO aus Blei. Was ist denn das?

    Hallo,

    am Wegrand habe ich dieses seltsame Teil aus Blei gefunden. Es hat die Form und Größe einer Schuhsohle.

    Auf beiden Seiten gibt es einen Stempel. Ich glaube eine Lilie erkennen zu können.


    Für Eure Tipps bin ich jetzt schon dankbar...

    LG Aquila
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    Ich sehe verwirrte Menschen.
  • sirente63
    Banned
    • 13.11.2005
    • 5348

    #2
    Hallo
    Ganz schöner Brummer für eine Plombe.Wird am ehesten eine Tuchplombe sein,die gab
    es recht gross.
    Mfg

    Kommentar

    • jabberwocky6
      Heerführer


      • 08.08.2006
      • 3164
      • Spätzle-City (B-W)
      • XP Deus, G-Maxx II, Garrett ACE 250

      #3
      Ich habe gerade ein fast identisches Stück gefunden und rätsle auch noch rum. Plombe schließe ich jedoch aus. Bei meinem sind um den Zapfen noch Faserreste vorhanden - es war also vermutlich irgendeine Umlenkrolle oder etwas in der Richtung.

      LG Jan
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      • chabbs
        Heerführer


        • 18.07.2007
        • 12179
        • ...

        #4
        Wie Sirente schon sagt, ist eine Tuchplombe nicht unwahrscheinlich. Aber die ist wirklich sehr groß, vielleich war ja auch etwas anderes verplombt?

        Die Machart, mit der einen durchgedrückten Seite lässt mich schon an eine Plombe glauben. Seht´s euch mal an:



        (Nur zur Machart von Plomben.)

        Kommentar

        • sirente63
          Banned
          • 13.11.2005
          • 5348

          #5
          Zitat von jabberwocky6
          Ich habe gerade ein fast identisches Stück gefunden und rätsle auch noch rum. Plombe schließe ich jedoch aus. Bei meinem sind um den Zapfen noch Faserreste vorhanden - es war also vermutlich irgendeine Umlenkrolle oder etwas in der Richtung.

          LG Jan
          Hallo
          Bei Faserresten liegt wohl eine Tuchplombe nahe.
          Bilder??

          Kommentar

          • aquila
            Heerführer


            • 20.06.2007
            • 4522
            • Büttenwarder

            #6
            Also Leute, danke für die Antworten und die Ident. Nach Plombe sah es mir auch schon aus; allein der vielen kleinen Ausgaben, die so ähnlich sind.

            Würde mich mal interessieren, woran dieses wuchtige Teil im vorigen Leben gehangen hat.

            LG Aquila


            Achso. Kann man das Ding zeitlich irgendwie zuordnen?
            Ich sehe verwirrte Menschen.

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            • sirente63
              Banned
              • 13.11.2005
              • 5348

              #7
              Im Textilgewerbe wurde ab dem 14. Jahrhundert, zunächst im rheinischen und westfälischen Raum, dann überregional die Tuchplombe aus Blei eingeführt als Kennzeichen für Färbung, Qualität und Größe.

              Zunftstatuten, wie jene der Stadt Wesel (1386), legen neben Färbung und Größe auch die Webdichte fest. Sie regeln die Durchführung der Beschau, die Siegelgelder und die Strafgebühren für minderwertige Waren. Darin werden auch die wichtigsten Weseler Absatzmärkte genannt: Deventer, Münster, Soest, Dortmund, Essen und Osnabrück.

              Schon vor Wesel ließen 1345 die Wollweber in Osnabrück vom Rat der Stadt das Recht bestätigen, eine Qualitätskontrolle durchzuführen und Tuchplomben anzubringen. Aus der Tuchbeschau erzielte die Stadt Osnabrück unter anderem ihre Einnahmen. Osnabrücker Leinentuche wurden sogar aufgrund der Vergabe einer Leinenlegge und ihrer strengen Handhabung zum Markennamen. Heute aber ist die Verbindung der Stadt mit der Textilwirtschaft und als Markennamen kaum mehr bekannt. Einzig das schottische Dorf Osnaburg, in dem Osnabrücker Leinen gehandelt wurde, erinnert noch daran.


              Man könnte das Teil richtigerweise als Warenplombe bezeichnen.
              Zur Kennung und Güte der Ware,um diese danach richtig zuordnen und verzollen zu können.
              Mfg
              Zuletzt geändert von sirente63; 25.06.2009, 20:57.

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              • aquila
                Heerführer


                • 20.06.2007
                • 4522
                • Büttenwarder

                #8
                Danke Sirente! Sehr interessant. Ich hatte mich mal eingehender mit dem englischen Mittelalter und der Weberei beschäftigt... Tuchplomben habe ich allerdings erst hier im Forum kennengelernt.

                Aufgrund des Lilienstempels fühle ich mich frei, eine Datierung ins 15. Jhd. vorzunehmen;-)

                LG Aquila
                Ich sehe verwirrte Menschen.

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