Petschaft?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Globerider
    Ritter


    • 14.06.2010
    • 547
    • AUT
    • Deus, GMP

    #1

    Petschaft?

    Servus,

    hab ich heute gefunden, handelt es sich hier um eine Petschaft? Könnte der Knopf aus dem MA sein?

    mfg
    Angehängte Dateien
  • Colin († 2024)
    Moderator

    • 04.08.2006
    • 10262
    • "Oppidum Ubiorum"
    • the "Tejon" (what else..?)

    #2
    Hi,

    Zum Knopf und MA..keine Ahnung..aber Petschaft..unbedingt !

    lb. Gruß,

    Colin


    "In dubio melior est conditio possidentis" - "Im Zweifel verdient der Besitzer Vorzug"



    "Fotowettbewerbgewinner" 02.22 / 12.22 / 07.23 / 04.24
    "Fotowettbewerbmitgewinner" 10.21 / 01.22 / 05.23


    Colin hat uns am 16.07.2024
    nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
    In stillem Gedenken,
    das SDE-Team

    Kommentar

    • BERGMANN 78
      Heerführer


      • 02.06.2006
      • 5291
      • Preussen
      • Fisher F70, Ebinger 722 C, Aquanaut 1280X, OGF-W

      #3
      Es ist definitiv eine Petschaft.
      Gruß B78


      Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt?

      Zitat: Oelfuss



      Kommentar

      • chabbs
        Heerführer


        • 18.07.2007
        • 12179
        • ...

        #4
        Es ist ein Petschaft

        WLI steht da denke ich.
        Anhand der Handhabe, der Typographie und der gesamten Machart würde ich auf ein bäuerliches/bürgerliches Typar/Petschaft der Neuzeit denken. 17-18. Jhdt.


        Der Knopf ist nicht MA. Im MA gab es Fürspanne oder Fibeln. Aber außer in der FNZ die Duttenknöpfe nutzte man noch keine Knöpfe.

        Kommentar

        • Dirk.R.
          Heerführer


          • 25.12.2004
          • 6906
          • Dorf

          #5
          @chabbs: keine Knöpfe im MA? Du bist dir sicher...

          Kommentar

          • sifiboy92
            Landesfürst


            • 18.07.2008
            • 847
            • Hier
            • GMAXX 2

            #6
            Zitat von chabbs
            WLI steht da denke ich.

            Also ich lese da "W H" .
            Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubegrabgerät.

            Kommentar

            • Globerider
              Ritter


              • 14.06.2010
              • 547
              • AUT
              • Deus, GMP

              #7
              Also bäuerlich würde für die Gegend genau passen. Mich wundert nur, dass die Buchstaben so ungleich groß sind und allgemein nicht sehr symetrisch ausgearbeitet wurden. Ich dachte ja, dass da H T W steht.

              Kommentar

              • chabbs
                Heerführer


                • 18.07.2007
                • 12179
                • ...

                #8
                HTW ist richtig... Hatte das T für ein Symbol gelesen. Schnell, schnell. Dann passiert so etwas.

                Es gab natürlich sehr wohl im Mittelalter einige Knopfarten. Duttenknöpfe gegen Ende. Einige Formen von kleinen Zierknöpfen. Dann teilweise auch Knöpfe für Frauengewänder in der Hochgotik.

                Und mit Sicherheit noch einige Beispiele, die vergessen habe.



                Die meisten dieser Knöpfe sind jedoch nur sicher zu beurteilen im Fundzusammenhang/ bzw. wenn eine Stratigraphie vorliegt.

                Dass die Römer schon Knöpfe hatten ist teilweise klar. Aber die Römer haben so gut wie nichts mit dem Mittelalter in unseren Breiten zu tun. Man baute anders, kleidete sich anders, glaubte an andere Dinge.
                Der Standardknopf der Römer war dennoch die Fibel
                Zuletzt geändert von chabbs; 11.08.2010, 23:24.

                Kommentar

                • Dirk.R.
                  Heerführer


                  • 25.12.2004
                  • 6906
                  • Dorf

                  #9

                  Kommentar

                  • chabbs
                    Heerführer


                    • 18.07.2007
                    • 12179
                    • ...

                    #10
                    Eine kleine Anmerkung noch zum Petschaft:
                    es geistert im Netz ja auch eine Datierungshilfe anhand der Handhabe von Typaren herum.

                    Diese ist allerdings (nach langem Studium) Nonsens.

                    Im Vertragswesen ging es immer schon um Seriosität, Tradition und Glaubwürdigkeit.

                    Man hat deshalb einige Siegeltypen über sehr lange Zeit beinahe unverändert bewahrt. Die Handhabe würde anhand dieses Schaubilds wohl in das ausgehende MA datiert werden.

                    Die runde Form der Siegelplatte spricht ebenso dafür (in Hochmittelalter und zuvor waren mandelförmige Platten in. Oder eben der normannische Schild, wenn man so will... davor Gemmensiegel).

                    Hier ist jedoch die Schrift für die Datierung ausschlaggebend.

                    Es ist ein reines Monogrammsiegel, ohne Wappen (!!!) oder Zunftzeichen. Die Schrift könnte in den Handschriften vielleicht eben noch als 16. Jhdt. durchgehen. Sie wirkt aber sehr fahrig geschnitzt, was auf offiziellen Dokumenten natürlich erst mal blöd aussieht. Es scheint also schon eine Lockerung der ungeschriebenen Gesetze eingetreten zu sein, wer ein Siegel zu benutzen hat und wer nicht.

                    Vor dem 30jährigem Krieg war es für die meisten Bauern etc. unnötig zu siegeln, da sie kaum rechtsverbindliche Geschäfte abschlossen. Danach lockerte sich das etwas, weshalb ich das Typar eben ab dem 17. Jhdt. datieren wollen würde.

                    Kommentar

                    • Globerider
                      Ritter


                      • 14.06.2010
                      • 547
                      • AUT
                      • Deus, GMP

                      #11
                      Zitat von chabbs

                      .

                      Es ist ein reines Monogrammsiegel, ohne Wappen (!!!) oder Zunftzeichen. Die Schrift könnte in den Handschriften vielleicht eben noch als 16. Jhdt. durchgehen. Sie wirkt aber sehr fahrig geschnitzt, was auf offiziellen Dokumenten natürlich erst mal blöd aussieht.
                      Ja Wappen oder ähnliches ist leider nicht vorhanden. Vielleich war es auch so etwas wie ein Probestück. Jemand wollte sich eine Petschaft machen, hat gesehen, dass es nicht richtig hingehauen hat und hat das Ding anschließend entsorgt. Die wirklich sehr ungleichen und nicht sehr kunstvoll geschnitzen Buchstaben würden dafür sprechen.

                      Kommentar

                      • chabbs
                        Heerführer


                        • 18.07.2007
                        • 12179
                        • ...

                        #12
                        Nein, ein Probestück würde anders aussehen, denke ich. Man hat auch nicht einfach 20 Gramm Kupfer einfach ohne weiteres weggeschmissen.

                        Zudem hätte man das Motiv noch mal überstechen oder glätten und neu bearbeiten können.

                        Die "hausgemachten" Petschaften dieser Zeit ließen viel Sorgfalt missen.

                        Kommentar

                        • Globerider
                          Ritter


                          • 14.06.2010
                          • 547
                          • AUT
                          • Deus, GMP

                          #13
                          Zitat von chabbs
                          Die "hausgemachten" Petschaften dieser Zeit ließen viel Sorgfalt missen.
                          ja sieht wohl so aus. egal, hab mich trotzdem sehr darüber gefreut.

                          Kommentar

                          Lädt...