Kartusche - was lässt sich aus der Stempelung ableiten?

[thuringia99]

Bei der gestrigen Holzfahrt gab es 2 Lesefunde weit abseits der Zivilisation und Müllberge. Keine weiteren Teile in der Nähe.

Nr. 1 eine Kartusche. Die Stempelung s. I. G. 33 habe ich im web gefunden = schweres Infanterie-Geschütz 33 der Wehrmacht. Kaliber 15 cm passt. Kein Abnahmevogel und keine Jahreszahl. Erinnerungsstück oder Ausbildungsexemplar für die Schule? Da ich Weltkriegsschrott normal hier nicht finde und keinen Plan von Munition habe, im Forum keine Vergleichsinfos fand, hier Fragen, die für viele hier sicher Anfängerfragen sind:

Gab es eine einheitliche Richtlinie, wie Munition am Boden gestempelt wurde?
Lässt sich aus den Nummern erkennen, in welcher Muna die Kartusche gefertigt wurde?
Was bedeutet Stiel-Gr S2?
War es üblich, die Munitionsart per Hand in die Hülse zu stempeln?
Hat jemand ein Foto, wie diese oder eine ähnliche Kartusche verschussfähig aussah?

Nr. 2 eine Glasflasche, lag gleich neben der Kartusche. Wecks Frischhaltung 8 A mit Skala von 0 - 250. Dachte erst, für Labor oder Apotheke. Aber dank www die Aufklärung, dass es eine Sterilisierflasche für Säuglingsmilch ist. Müsste so 20 - 40er Jahre sein. Seltsame Kombi von Militärschrott mit Altglas.

[sept.sev]

Servus,

P131 steht für DWM Deutsche Waffen und Munitionsfabriken AG

Werk Berlin-Borsigwalde

sept.sev

[DEFA]

.....und keine Jahreszahl

doch...das K auf 3 Uhr = 1934

Gab es eine einheitliche Richtlinie, wie Munition am Boden gestempelt wurde?

Ja

Lässt sich aus den Nummern erkennen, in welcher Muna die Kartusche gefertigt wurde?

Wurde schon beantwortet.

Was bedeutet Stiel-Gr S2?

Stielgranate, es ist also eine Hülse die zum verschießen der Stielgranate 42 aus dem s.IG.33 diente.
Das S2 ist die Abnahme

War es üblich, die Munitionsart per Hand in die Hülse zu stempeln?

Nein