Anmerkungen zu Fund-Ident

[Ironpic]

Hallo,

Mir ist da etwas aufgefallen. Es gibt Sucher, die finden etwas, fotografieren es und stellen
es mit der Bitte um Identifizierung ins Forum. Dafür ist das Forum ja auch da. Wenn man
etwas nicht weiß, hier kriegt man geholfen. Aber nach einer gewissen Zeit sollte man in
der Lage sein, Dinge die man öfter findet selbst zu erkennen. Eigentlich bringen sich
manche um das Vergnügen Funde zweimal zu finden. Nämlich einmal auf dem Acker und
beim zweiten Mal, wenn man es selbst identifizieren konnte. Münzen sind da ein gutes
Beispiel. Wenn ich eine Münze gefunden habe und sie nicht auf Anhieb erkennen konnte,
geht die Sucherei los. Es gibt hier eine ganze Reihe von erstklassigen Links, die dazu
geeignet sind z. B. Münzen zumindest grob oder einwandfrei zu erkennen. Erst wenn
diese Linksammlung nicht mehr weiterhilft, würde ich die Spezialisten um Hilfe bitten.
Als Nebeneffekt lernt man nicht nur die gesuchte Münze kennen, sondern bei Interesse
auch alles, was es darum herum zu wissen gibt. Z. B. finde ich eine kleine Silbermünze,
die intensive Suche ergibt Phillip von Heinsberg, Erzbischof von Köln, 1190. Alles was ich
an Informationen bekommen kann wird gelesen. Sein Werdegang, seine Verbündeten
seine Gegner, sein ganzes Leben, alle möglichen Infos zu seiner Zeit. Das ist der wahre
Schatz, und nicht die 20,- € für die Münze. Um diesen nicht zu bezahlenden Wert, bringen
sich diejenigen, die nur Suchen und Zeigen und von anderen die Ident erbitten.
Aber das ist nur meine Meinung. Bestimmt gibt es auch Argumente die mir widersprechen.

[BWGuenni]

Na ja, es scheint eine Vielzahl von Leuten zu geben, denen die Geschichte hinter dem Fund schnurzegal ist, Hauptsache finden, Hauptsache alt....oder die einfach zu faul oder zu blöd sind, mal selber zu recherchieren, um was es sich da handeln könnte, was man da gefunden hat.
Wieder andere fragen sofort nach dem Wert dessen, was gefunden wurde, um es vll. gewinnbringend zu verscherbeln.

Aber irgendwann fallen solche "Strickmuster" eben auch auf und dann sollte man am Besten garnicht mehr drauf eingehen.

Gruß

Günni

[jabberwocky6]

Mir sprichst Du aus dem Herzen, Ironpic!

LG Jan

[michimichl]

Falls sich das hier auf meine Einstellung bezieht.

1. Verkauft wird gar nix.
2. Hab die meisten jetzt schon selbst bestimmt.
3. Stell ich das nur rein zwecks Zeitersparnis da es ja viele gibt die sowas aus dem Kopf wissen
4. Sind noch 4 Münzen dabei bei denen ich überhaupt nicht weiterkomme!!

5. Interessieren sich ja vielleicht auch andere dafür was man gefunden hat.

Danke gute Nacht.

[Ted]

Aber ist es nicht irgendwie auch verständlich, daß man ganz "heiß" darauf ist, seine Funde so schnell wie möglich zu identifizieren? Es gibt hier so findige Leute, die sind besser als jeder Verweis im Internet. Und wenn hier nach Identifizierung gefragt wird, läuft jedenfalls bei mir auch gleichzeitig die Suche im Internet und sämtlichen anderen, verfügbaren Möglichkeiten. Ich habe zum Beispiel fast täglich einen 18h Tag und einfach nicht die Zeit, für ausgiebige Recherche und bin froh über jede Hilfe, wenn ich sie mal brauche.

LG
Torsten

[chabbs]

Mir sprichst Du aus dem Herzen, Ironpic!

LG Jan

Eindeutig!

[Ironpic]

Ups,

Ich wollte mit meiner Geschichte eigentlich niemandem auf die Füße treten. Es geht mir
auch garnicht um Verkauf oder so. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Geschichte
hinter dem Fund meistens viel wichtiger und interessanter ist, als das Fundobjekt selbst.
Eine 3-g-Silbermünze sind nur 3 g Silber (1 Feinunze = 30 g = 18,65 €). Das Wissen hinter
dieser Münze ist meines Erachtens fast unbezahlbar. Und bei mir ist es so, wenn ich mir
dieses Wissen erarbeitet, also mühsam angeeignet habe, dann habe ich etwas, dass ich
nicht mehr vergesse. Eine Vielzahl solcher Wissens-Stücke nenne ich Erfahrung. Und
davon kann ich nie genug bekommen.
Zum Einwand "wenig Zeit": Unsere Betätigung ist zeit-intensiv. Recherche, Suche und
Auswertung müssen den gleichen Stellenwert bekommen. Ich glaube, wenn man 6 Std. in
der Woche aufwendet, kann man davon ausgehen, dass jede Phase der Suche ein Drittel
für sich beansprucht. Ich bin damit meistens zurecht gekommen.
Ich wünsche Euch gute Funde.

[Shakerz]

Eigentlich kann man dieses Phänomen mit der ewigen Frage nach dem besten Metalldetektor vergleichen. Da wurde auch schon viel geschrieben u. trotzdem wird nicht selbstständig nachgeschlagen sondern lieber gefragt. Das ist einfach so u. wird auch immer so bleiben. Ich denke mal das ist alles halb so wild. Muss ja jeder selbst wissen, ob er auch die Geschichte zu seinem Fundobjekt haben möchte od. sich einfach nur an dem rein materiellen Wert ergötzen möchte. Ich bin auch einer der Idealisten, die alles wissen wollen, aber leider sind wir eben eine aussterbende Spezies...


Gruß

S.

[Ironpic]

Hallo Shakerz,

Das Wissen um die Dinge für die Du Spezialist bist, ist Dir ja wohl auch nicht
zugeflogen, sondern Du wirst es Dir genauso erarbeitet haben, wie viele
andere, die sich auf bestimmte Themen eingeschossen haben.
Ich bin froh, dass es solche Kollegen gibt, die man um Rat fragen kann, wenn
man nicht mehr weiter weiß. Zum Glück gibt es hier in diesem Forum eine
ganze Reihe davon. Was mich aber nicht davon entbindet, mir selbst
Gedanken um meine Funde zu machen.
Auch diese Aussage gilt zuerst nur für mich. Andere Sucher gehen vielleicht
nach ganz anderen Kriterien vor. Ob man das akzeptiert oder nicht, ist die
Entscheidung jedes einzelnen.