Seltsame Blei Objekte

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  • straight_6
    Bürger


    • 27.02.2012
    • 141
    • ...aus der Börde

    #1

    Seltsame Blei Objekte

    Hallo in die Runde,

    ich habe hier zwei wirklich seltsame Bodenfunde gemacht. Die Objekte sind vom Material her sehr dicht und schwer. So das ich vermute, dass dies irgendeine Bleiverbindung sein könnte. Beide haben vier eingeritzte Kerben und das Runde hat in der Mitte ein eckiges Loch. Vermutlich hat da mal ein geschmiedeter Nagel gesessen. Die Teile erscheinen mir recht alt, wobei ich keinen blassen Schimmer habe, was das sein könnte und aus welcher Zeit das stammt?!

    Gruß
    Sascha
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  • chabbs
    Heerführer


    • 18.07.2007
    • 12179
    • ...

    #2
    Hallo auch aus Beckum.

    Das Runde könnte eine Art Spinnwirtel gewesen sein. Damit wärst Du irgendwo zwischen RKZ und Mittelalter.

    Beste Grüße
    Bjoern

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    • straight_6
      Bürger


      • 27.02.2012
      • 141
      • ...aus der Börde

      #3
      Weiß denn jemand, welcher Epoche und welcher Kultur diese Bleiverarbeitung zuzuordnen wäre? Habe mittlerweile ne kleine Sammlung solcher Fundstücke zusammengetragen. Wär schon interessant zu wissen, was dahinter steckt....!

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      • straight_6
        Bürger


        • 27.02.2012
        • 141
        • ...aus der Börde

        #4
        Hier noch weitere....
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        • Schneewolf
          Heerführer


          • 18.07.2011
          • 1192
          • Süd-Niedersachsen
          • Tesoro Tejon + Cortes

          #5
          Also ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, das Blei lange und auch in größeren Mengen verarbeitet wurde.

          Seneca gibt dir oben ja einen kleinen Denkanstoß.

          Ich habe Felder da liegt dermaßen viel Blei herum, das ich manches mal geneigt bin mir ne Regentonne zum sammeln da hin zu stellen.

          Und das ist echt nicht übertrieben. Witzigerweise liegen dort keine Musketenkugeln sondern einfach Bleifragmente in den erdenklichsten Formen.

          Von kleinen Tropfragmenten, bis hin zu Kiloschweren Gussresten. Und dort liegen wenig bis noch weniger Scherben aus der Neuzeit ( überwiegend 18. Jahrhundert). In der angrenzenden Stadt gab es aber viel Handwerk und auch Schmiedehandwerk.

          Den konkreten Zusammenhang habe ich noch nicht entdecken können, weshalb ich es einfach so hinnehme.
          Da auch keinerlei anderer Siedlungsspuren zu sehen sind, das Gelände auch kein typisches Areal für Siedlungen in den in Frage kommenden Epochen darstellt und auch nichts anderes außergewöhnlich erscheint, ist es einfach so.

          Interessant wird es in dem Moment wenn du einzelne Bleiobjekte findest wie oben der Fall. Dann sollte man sich das Gelände anschauen, sich eventuell bekannte Infos einholen und die Augen nach Keramik und anderen Lesefunden offen halten.
          Auch auf mittelalterlichen Siedlungsplätzen findet sich häufig ein gewisser Bleischleier.
          Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.

          Albert Einstein

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          • straight_6
            Bürger


            • 27.02.2012
            • 141
            • ...aus der Börde

            #6
            Danke, ich werde das Areal auf jeden Fall demnächst mal genauer untersuchen.
            Neben dem Blei hat der Acker auch ne ganze Menge Eisen beherbergt. Diese Fundstücke lagen alle in der nähren Umgebung des Bleis.
            Angehängte Dateien

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            • palaeo1
              Einwanderer


              • 18.04.2012
              • 1
              • Neustadt

              #7
              Hier mal ein Aufsatz dazu!:
              Zusammenfassung: Aufgrund eines Luftbildbefundes wurden ab 2009 in der Nähe von Mariensee, Gde. Stadt Neustadt am Rübenberge, systemati- sche Begehungen durchgeführt, die überwiegend mittelalterliches Fundmaterial erbrachten. In Verbindung mit den


              Da ist von uns so einiges zum Fundmaterial des frühen und hohen Mittelalters beschrieben.

              Die Funde auf jedenfall der zuständigen Denkmalbehörde melden.

              Gruß
              palaeo1
              Zuletzt geändert von ghostwriter; 08.04.2017, 18:50. Grund: direktes vollzitat entfernt

              Kommentar

              • Schneewolf
                Heerführer


                • 18.07.2011
                • 1192
                • Süd-Niedersachsen
                • Tesoro Tejon + Cortes

                #8
                Sehr schöner Bericht! Vielen Dank für den Link!!!!
                Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.

                Albert Einstein

                Kommentar

                • straight_6
                  Bürger


                  • 27.02.2012
                  • 141
                  • ...aus der Börde

                  #9
                  Zitat von palaeo1
                  Hier mal ein Aufsatz dazu!:
                  Zusammenfassung: Aufgrund eines Luftbildbefundes wurden ab 2009 in der Nähe von Mariensee, Gde. Stadt Neustadt am Rübenberge, systemati- sche Begehungen durchgeführt, die überwiegend mittelalterliches Fundmaterial erbrachten. In Verbindung mit den


                  Da ist von uns so einiges zum Fundmaterial des frühen und hohen Mittelalters beschrieben.

                  Die Funde auf jedenfall der zuständigen Denkmalbehörde melden.

                  Gruß
                  palaeo1


                  Danke, für den aufschlussreichen Bericht!

                  ...ja das werd ich tun.

                  Viele Grüße!

                  Kommentar

                  • straight_6
                    Bürger


                    • 27.02.2012
                    • 141
                    • ...aus der Börde

                    #10
                    Update, wen es interessiert:

                    Habe etwas recherchiert und mich mit meinem hiesigen Archäologen in Verbindung gesetzt. Das Runde kegelförmige Objekt mit dem Loch in der Mitte, ist ein germanischer Gusszapfen. Blei ist bei uns in der Ecke ein großes Thema, es wurde hier über Jahrhunderte verhüttet. Dementsprechend viel findet man heut noch auf den Äckern.

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