Was ist das für ein Gerät?

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  • Ironpic
    Heerführer


    • 23.05.2011
    • 1722
    • Mönchengladbach
    • XP GMP

    #1

    Was ist das für ein Gerät?

    Hallo!

    Wir haben in unserem Heimatmuseum ein Teil von dem wir nicht wissen wofür
    es gedient haben könnte. Ich schätze der ehemalige Besitzer hat das
    Geheimnis mit ins Grab genommen. Nun habe ich dieses Stück bis auf die
    letzte Schraube zerlegt und mit der Reinigung begonnen (Rost ab). Wir werden
    es anschließend nur fetten, damit es nicht wieder rostet. Lack war nämlich
    keiner drauf.
    Wenn man an der Kurbel dreht, bringt die Spindel ein Metallklötzchen nach
    vorne. Damit wird das, was in der Maschine liegt und mit dem arretierten
    Deckel verschlossen wurde, unter eine Klinge geschoben, die mittels eines
    Hebels von dem Material etwas abschneidet.
    Vom Beginn des Austritts des Materials bis zur Messerklinge ist ein Spalt von
    etwas 5 mm. Das heißt, das Schneidgut muss so fest gewesen sein, dass es
    vom Messer nicht nach unten gedrückt werden konnte.
    Das ganze Gerät ist etwa 50 cm lang.
    Falls jemand eine vernünftige Idee hat, was das sein könnte, würde ich mich
    freuen. Besten Dank!
    .
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    Viele Grüße von
    Ironpic

    ------------------


    Manchmal, wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage wann die Sendung mit der Maus kommt!
  • furchenmolly
    Ritter


    • 24.02.2011
    • 321
    • NRW

    #2
    Hi,

    mein erster spontaner Gedanke war, das muss irgendwas mit Pfeifen-und/oder Kautabakherstellung zu tun haben.

    Das könnte ein sehr alter Tabakschneider sein. Im Web gibt es unter diesem Stichwort Unmengen verschiedener Geräte , die alle ähnlich aussehen.

    Ein Beispiel : https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-...074836-240-357

    An diesem Exemplar kann man die Funktionsweise sehr gut erkennen.
    Mit dem Herunterziehen des Messers wird über die Ratsche die Welle unterhalb des Kastens betrieben bzw. der Presskolben betätigt.

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    Gruß

    FM
    Zuletzt geändert von furchenmolly; 26.11.2020, 21:42.

    Kommentar

    • Ironpic
      Heerführer


      • 23.05.2011
      • 1722
      • Mönchengladbach
      • XP GMP

      #3
      Hallo furchenmolly!

      Genau das war auch mein erster Gedanke. Ich wollte es nur nicht glauben. Man
      liegt ja mit dem ersten Gedanken manchmal voll daneben.
      Viele Grüße von
      Ironpic

      ------------------


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      • Palleon
        Ritter


        • 06.08.2018
        • 500
        • NRW, im Tal der Rur (ohne "h")
        • Deus XP, Nokta Legend

        #4
        Tabakschneider ist gar nicht so unwahrscheinlich. Hier am Niederrhein wurde bis nach dem 2. Weltkrieg Tabak angebaut, ist dann aber meines Wissenes Mitte der 50er wegen fallender Weltmarktpreise, geringer Erträge und Schädlingsproblemen eingestellt worden. Hier eine Quelle für den Kreis Heinsberg:

        Josef SCHMITZ, Kleinbäuerlicher Tabakanbau bei Waldfeucht, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg, Jg. 6, 1978, S. 98

        Hier ein Zeitungsbericht:

        Ich traute zuerst meinen Augen nicht. Eine Tabakpflanze, nein mehrere Tabakpflanzen. Eigentlich nichts außergewöhnlich, man findet sie auch häufig in Gärten.




        "Am Niederrhein hatte sich der Tabakanbau im Laufe des 18. Jahrhunderts durchgesetzt, auch wenn es immer wieder zahlreiche Rückschläge gegeben hatte."
        Hobbyheimatforscher im unteren Rurtal, Kreis Heinsberg
        --------------------------------------------

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        • Donnerstag
          Heerführer


          • 15.02.2014
          • 1674
          • Pommern

          #5
          Für die Tabakverarbeitung ist es zumindest hier regional nicht verwendet worden.
          Unsere Ecke ist seit der Zuwanderung der Hugenotten Tabakanbaugebiet, selber haben wir auch einige Jahre Tabak angebaut -nie etwas vergleichbares gesehen.
          Vielleicht habe ich es ja übersehen, der Link zum Tabakmuseum:

          Gruß
          Dirk


          Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

          Otto Von Bismarck

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          • wobo
            Heerführer


            • 12.03.2013
            • 1192
            • Uelzen

            #6
            Moin Leute
            Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Tabakschneidemaschine,
            hergestellt im Heimarbeit für den privaten ge/verbrauch, etwas ähnliches (nicht ganz so massiev)
            habe ich zusammen mit anderen Nachkriegsbastelleien aus meinem Elternhaus entsorgt.

            Das Teil funktioniert wie eine Häckselmaschine für Stroh, die Tabakblätter
            werden in passende Streifen geschnitten in der Lade gestapelt, dann kommt der Deckel darauf.
            Der Hebel vorn ist/hat ein Messer welches mit der hinteren Klinke verbunden ist.
            Bei jedem Leerhub wird das Tabak Blattpaket einige mm vorgeschoben und beim herunterdücken geschnitten.

            Edit ruft:
            Der vordere Hebel wird fest mit der Welle verschraubt, dann liegt das Messer an der vorderen Lade an.
            Die Kurbel dient zum zurückdrehen des Vorschubteils,
            es fehlt die Verbindung von der Messerwelle zur Klinkenmutter.

            PS: Kenne auch Raps-Ölmühlen aus 3,7 cm Geschützrohre und Teile zum Schnapsbrennen ...

            Gruß Wolf
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von wobo; 27.11.2020, 16:44.

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            • Bergedienst
              Heerführer


              • 16.09.2019
              • 1838
              • TH

              #7
              Zitat von Donnerstag
              Für die Tabakverarbeitung ist es zumindest hier regional nicht verwendet worden.
              Unsere Ecke ist seit der Zuwanderung der Hugenotten Tabakanbaugebiet, selber haben wir auch einige Jahre Tabak angebaut -nie etwas vergleichbares gesehen.
              Vielleicht habe ich es ja übersehen, der Link zum Tabakmuseum:

              https://www.schwedt.eu/de/tabakmuseum/137846
              "Unsere" Ecke ist dank der Kurfürstin Tabakanbaugebiet...



              Und das Gerät sieht tatsächlich wie ein Blattschneider für Tabak aus.
              Wenn man tot ist, ist das für einen selber nicht schlimm, weil man ja tot ist, nur die anderen müssen leiden. Genauso ist das, wenn man dumm ist.

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              • Ironpic
                Heerführer


                • 23.05.2011
                • 1722
                • Mönchengladbach
                • XP GMP

                #8
                Hallo!

                Vielen Dank für Euere Einschätzungen. Eigenbau kann durchaus sein. Das ganze Teil sieht
                nicht sehr professionell aus. Zumindest konnte der nicht schweißen. Und einige
                Bestandteile sind schief angebracht. Irgendwie zusammengedengelt. Aber kann ja auch
                aus der Not heraus entstanden sein. Hauptsache es schneidet besser als mit der Schere.
                Viele Grüße von
                Ironpic

                ------------------


                Manchmal, wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage wann die Sendung mit der Maus kommt!

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                • wobo
                  Heerführer


                  • 12.03.2013
                  • 1192
                  • Uelzen

                  #9
                  Zitat von Ironpic

                  ... aus der Not heraus ....
                  Davon gab es nach 1945 sicher genug und Tabak war eine gängige Währung ...

                  Gruß Wolf

                  Kommentar

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