Sperrmüllfund

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  • ThomasII
    Geselle


    • 09.06.2005
    • 88
    • Ohio, USA

    #1

    Sperrmüllfund

    Hallo!

    Ich konnte 2 Gehilfen, oder auch Krücken gennant, vor dem Sperrmüll retten.
    Sie sind mit Datum und Namen beschriftet. Die Auflage unter der Schulter war wohl mal mit Leder bezogen, hat sich aber aufgelöst. Nur die Nieten sind übrig. Aber sonst sind sie noch ganz Ok.
    Hab mir gedacht wegschmeißen kann ich die immer noch.

    Was haltet ihr davon?

    Gruß Thomas
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von ThomasII; 20.06.2005, 22:21. Grund: Bild Falsch...
    In nomine Patris et filii et spiritu sancti
  • Full
    Bürger


    • 05.05.2005
    • 145
    • Stadthagen
    • MD 3006 & Viking VK 30

    #2
    Klasse

    Fund hätte ich auch mitgenommen.Kannst du mit dem Namen was anfangen vieleicht gibts den Mann ja noch




    Gruss Full

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    • Schw Herzog
      Bürger

      • 14.10.2003
      • 181
      • Braunschweig
      • Keiner

      #3
      Wenn Du die wegschmeißt, dann bin ich sauer und einige andere bestimmt auch.
      Ich habe hier in der Nähe einen Menschen mit Beinproblemen, der benutzt sowas, die sehen genauso aus, ist allerdings kein Deutscher. Ich weiß die Nationalität nicht, aber Auto kann er fahren. Ist etwas seltsam. Auch an seinen Gehhilfen (Geh-hilfen,Krücken, wie auch immer) steht sein Name.
      Lieber was Falsches selbstsicher wiedergeben als die halbe Wahrheit zu sagen.

      Kommentar

      • ThomasII
        Geselle


        • 09.06.2005
        • 88
        • Ohio, USA

        #4
        Zitat von Full
        Kannst du mit dem Namen was anfangen vieleicht gibts den Mann ja noch
        Ich hab im Telefonbuch einen Wilhelm Käseberg gefunden. Er war es leider nicht. Sein Vater, der auch Wilhelm hieß, sei im Krieg schon 43 gefallen. Der war es also auch nicht. Allerdings hat sich der nette Herr Käseberg sehr gefreut das ich ihn angerufen hab und mich mit der Geschichte dieser "Krücken" befasse. War ein sehr nettes Gespräch.

        @Schw Herzog, es gibt jemanden der so Dinger heute noch benutzt!?! Das find ich irgendwie witzig.

        Also wenn jemand ein "Beinleiden" hat stelle ich meine Krücken gerne zur Verfügung.

        Gruß Thomas
        In nomine Patris et filii et spiritu sancti

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        • Profitaenzer
          Heerführer

          • 12.12.2003
          • 1514
          • Schwabach bei Nuernberg
          • Whites MX 5, Garret PP Pro

          #5
          ...

          Hier in Indien laufen einige Menschen, leider auch Kinder mit diesen Kruecken rum. Vor allem die vielen Minenopfer aus der Region um Kaschmir.


          Chris
          ...ne Huelse ist auch was wert

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          • Muecke
            Heerführer

            • 12.10.2003
            • 2414
            • Deutschland

            #6
            Ich kriege ja richtige Angst....

            ....beim Anblick dieser Krücke und sehe sofort den alten John Silver (bekannt aus R.L. Stevenson's Kindheitsthriller) vor mir und vor allem, wie das Ding mit mächtigen Schwung, auf der Schatzinsel, im Kreuze eines abtrünnigen Piraten landete.

            Ne aber mal im Ernst, die Beschriftung wurde später angebracht da mit Filzstift oder Edding hergestellt. So etwas gab es meines Wissens nicht 1945. Das Datum stammt bestimmt von einer Verwundung, wo sich der Kamerad Käseberg noch was eingefangen hat. Das Modell allerdings ist typisch für jene Zeit. In manchen Dokus sieht man in den Marschkolonnen der Gefangenen öfter mal einen Landser samt Gehhilfe.

            MfG Uwe

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            • seal
              Landesfürst


              • 02.12.2004
              • 747
              • Frankfurt am Main
              • Tesoro Tejon

              #7
              Die Amerikaner

              versorgen ihre Verwundeten in Militärkrankenhäusern noch immer mit diesem Typ Krücke, jedenfalls zu meiner Dienstzeit in den 90ern wars noch so.
              Das sind dort fast schon Einwegkrücken.
              Tom
              Lieber ein stabiler Bunker als ein wackeliges Fertighaus

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              • ThomasII
                Geselle


                • 09.06.2005
                • 88
                • Ohio, USA

                #8
                Zitat von Muecke
                die Beschriftung wurde später angebracht da mit Filzstift oder Edding hergestellt.
                Richtig! Ich hab mal mit dem "Entsorger" gesprochen. Es handelt sich bei Uffz. Käseberg um einen ehemaligen Bekannten seiner Frau den es kurz vor Kriegsende nochmal erwischt hat und der dann nach dem Krieg mit diesen Krücken nach Hause kam. Datum und Name wurden nachträglich notiert.

                Gruß Thomas

                PS: Falls jemand interesse an den Dingern hat kann er sich gerne melden!
                Zuletzt geändert von ThomasII; 21.06.2005, 14:25.
                In nomine Patris et filii et spiritu sancti

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                • Kunstpro
                  Banned
                  • 05.02.2005
                  • 1999
                  • Dortmund / Bielefeld
                  • Hab ein Detector gebaut

                  #9
                  Hallo Thomas,

                  hast Du schon bei einem Museum an deinem Wohnort gefragt.
                  Diese Krücken haben zeitgeschichtlichen Wert. Du kennst auch die dazu passende Hintergrundgeschichte.

                  Heimkehrer vor dem Leipziger Hauptbahnhof

                  Heimkehrer
                  Viele Grüße
                  Kunstpro
                  Zuletzt geändert von Kunstpro; 21.06.2005, 16:50.
                  Wir leben im Zeitalter grenzdebiler Wissenschafts- und Expertengläubigkeit.

                  Kommentar

                  • ThomasII
                    Geselle


                    • 09.06.2005
                    • 88
                    • Ohio, USA

                    #10
                    Hallo Kunstpro!

                    Ich habe mal eine e-mail an den örtlichen Geschichts- und Heimatverein geschickt. Vielleicht wollen die sie ja haben. Mal sehen was ich sonst damit mache.


                    Ich konnte auch noch ein 2. Teil retten. Ein Blechschild. Vielleicht weiß dazu jemand was?
                    Ich konnte bereits rausfinden das es sich um ein Reparaturwerk für Elektromaschinen handelte. Bis 1945 war es ein Flugzeugreparaturwerk. 1991 wurde der VEB von Siemens erworben und nennt sich heute "Siemens AG Generatorenwerk Erfurt".

                    Was ich jetzt nicht verstehe, was muß ich mir denn genau unter "Ferienheim" vorstellen? Wie sahen denn solche Ferienheime von VEB´s aus?
                    Ich nehme ja mal an daß das Ferienheim vom "VEB Reparaturwerk Clara Zetkin" nicht auch in Erfurt war!? Oder seh ich das falsch?

                    Gruß Thomas
                    Angehängte Dateien
                    In nomine Patris et filii et spiritu sancti

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                    • Muecke
                      Heerführer

                      • 12.10.2003
                      • 2414
                      • Deutschland

                      #11
                      Zitat von ThomasII
                      Was ich jetzt nicht verstehe, was muß ich mir denn genau unter "Ferienheim" vorstellen? Wie sahen denn solche Ferienheime von VEB´s aus?
                      Ich nehme ja mal an daß das Ferienheim vom "VEB Reparaturwerk Clara Zetkin" nicht auch in Erfurt war!? Oder seh ich das falsch?

                      Gruß Thomas
                      Da kann ich Dir helfen.

                      Viele Betriebe in der DDR hatten Ferienheime im eigenen Land, oder in den befreundeten "Bruderstaaten". Organisiert wurde das meistens vom FDGB (Freier Deutscher Gewerkschafts Bund). Da war man Mitglied, bezahlte seinen Beitrag, klebte die Marken ins Büchlein und konnte sich dann, zu einem bestimmten Zeitpunkt, auf eine Reise bewerben.

                      Wenn man dann Glück hatte, bekam man die dann auch. Die meisten Reisen waren sehr begehrt und wurden auch als Auszeichnung zugeteilt. Wenn jemand ein fleißiger Arbeiter, strammer Genosse oder was weiß ich noch alles war, erhöten sich die Chancen erheblich.

                      Ja, ja, so war dat damals.

                      Gegessen wurde meistens in großen Speisesälen und in Durchgängen. Wer zu spät kam, hatte schlechte Karten. Extrawürste wurden meistens nicht gebraten.
                      Hoffe, Du hast nun einen kleinen Einblick bekommen.


                      Gruß Uwe

                      Kommentar

                      • tichy
                        Landesfürst

                        • 07.09.2001
                        • 926
                        • Nähe Wien
                        • Eigen Umbau

                        #12
                        Hallo Uwe

                        Ich liebe alte Geschichten aus der DDR hast du da noch mehr auf Lager ?

                        Tichy aus Österreich

                        Kommentar

                        • Störtebecker
                          Landesfürst

                          • 17.01.2002
                          • 799
                          • Im sonnigen und ruhigen Städtchen Hamburg

                          #13
                          Zitat von tichy
                          Hallo Uwe

                          Ich liebe alte Geschichten aus der DDR hast du da noch mehr auf Lager ?

                          Ich liebe sie auch (Die Geschichten) Ja das war"n noch Zeiten !!!!

                          Kommentar

                          • ThomasII
                            Geselle


                            • 09.06.2005
                            • 88
                            • Ohio, USA

                            #14
                            @ Muecke, sehr interessant! Danke für Info.

                            Wie kann ich denn jetzt rausfinden wo mein Ferienheim war?
                            Bei Google gibts zwar jede Menge zu dem Werk aber nichts zum Ferienheim.
                            Kann ja schlecht bei Siemens anrufen, nach einem Mitarbeiter verlangen der schon zu VEB zeiten da war und den fragen wo er 85 im Urlaub war.

                            Gruß Thomas
                            Zuletzt geändert von ThomasII; 22.06.2005, 10:01.
                            In nomine Patris et filii et spiritu sancti

                            Kommentar

                            • Muecke
                              Heerführer

                              • 12.10.2003
                              • 2414
                              • Deutschland

                              #15
                              Zitat von tichy
                              Hallo Uwe

                              Ich liebe alte Geschichten aus der DDR hast du da noch mehr auf Lager ?

                              Wenn Du in der DDR aufgewachsen bist, kannst Du genug Geschichten erzählen. Aber ging es hier eigentlich nicht ursprünglich um eine Krücke?
                              Wo das entsprechende Ferienheim mal stand, kann ich leider auch nicht sagen. Ein Betrieb hatte ja meistens mehrere und da wird eine genaue Zuordnung schwer.

                              MfG Uwe

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