Hallo allerseits,
ich wollte Euch heute mal eine besondere Fundgeschichte zum besten geben. Da es hier allerdings kein extra Unterforum für Fundgeschichten gibt, stell ich es mal hier rein.
Also, alles begann damit , als mich mein Vater vor einigen Jahren anrief und mich fragte, wann ich und meine Frau denn wohl mal Zeit für ein „Onkel Max Fest“ hätten. Wie ? fragte ich, was gibt’s zu feiern, und wer bitte schön ist „Onkel Max“? Ja, also der Onkel Max war der Onkel deiner Großmutter ,also so was wie Dein Urgroßonkel (?) fuhr mein Vater fort. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an den Zylinder ,der oben auf dem Boden steht, und den ihr Kinder immer zu Karneval hergenommen hat? Ja, der gehörte mal Onkel Max. Langsam dämmerte es mir, ja da war mal die Rede von einem Max.
Und was gibt es denn zu feiern? wollte ich wissen. Stell dir vor, erzählte mein Vater, dein Onkel las vor einigen Monaten in der FAZ eine große Anzeige einer Berliner Bank , in der Konten von Personen veröffentlich worden waren, von denen man annehmen musste, dass sie aufgrund ihres Geburtsdatum wohl schon längst verstorben sein müssten. Es war ein Aufruf an potentielle Erben ,sich zu melden und die Erbschaft anzutreten.
Sag bloß, dieser Onkel Max hatte dort auch ein Konto gehabt?, wollte ich wissen. Bingo! ,sagte mein Vater, genauso ist es .Bevor Du jetzt von vielen Millionen träumst – es sind nur ein paar tausend Euro .Unverhofft kommt oft, dachte ich. Und was soll nun mit dem Geld geschehen ? fragte ich meinen Vater. Er habe sich mit meinem Onkel folgendes überlegt: Da der Onkel Max wohl ein alter Haudegen und Lebemann war , würde er sich wohl im Grabe umdrehen ,wenn man das Geld z.B. in einem Bausparvertrag anlegen würde. Nein, wie er so den Onkel Max in Erinnerung hatte , würde es ihm wohl gefallen ,wenn man sein Geld in gutes Essen und guten Wein anlegen würde und auf den alten Onkel Max anstoßen würde. Von diesem Augenblick an war mir mein Onkel Max sofort sympathisch !
Und deswegen nun das „Onkel Max Fest „ , fragte ich meinen Vater ,um das ganze Geld von Onkel Max zu seiner Erinnerung in einem rauschenden Festmahl zu verpulvern ? Genauso ist es, sagte mein Vater. Er habe sich überlegt, die gesamte Familie über das Wochenende in einem schicken Hotel in Berlin ( dort hat Onkel Max gelebt ) einzuquartieren , am Samstag auf Spurensuche von Onkel Max zu gehen und dann am Abend steigt dann ein opulentes Abendessen. Super Idee ,dachte ich und freute mich schon auf das „ Onkel Max Fest „
Ein paar Monate später war es dann soweit. Die gesamte Familie ( 10 Personen) trafen sich in Berlin und feierten ein rauschendes Fest. Im laufe des Abends wurden dann die wenigen Erinnerungsstücke ( z.B. der o.g. Zylinder ) von Onkel Max herumgereicht und mein Vater und mein Onkel versuchten sich an die kurzen und lang zurückliegenden Begegnungen mit ihm zu erinnern. Allerdings wusste niemand kaum etwas über ihn ,es existierten auch nur drei Fotos von ihm. Es war nur bekannt, dass er wohl sein ganzes Leben beim Militär war. Aber wo und was er da gemacht hatte – keiner hatte auch nur irgendeine Ahnung.
Auf der Rückreise fasste ich dann den Entschluss, etwas mehr über unseres Onkel Max in Erfahrung zu bringen. Als ich dann mal wieder bei meinen Eltern war, durchforstete ich den Dachboden in der Hoffnung, irgendeinen Anhaltspunkt über ihn zu finden. Nach stundenlangem Suchen machte ich dann den Sensationsfund: In einem alten Koffer mit alten Briefen und Dokumenten fand ich ein unscheinbares Blatt Papier. Als ich es aufschlug hielt ich die Ernennungsurkunde unseren Onkel Max zum Oberstleutnant der Wehrmacht in der Hand!! Mit Original Unterschriften von Hitler und Brauchitsch !! Ja, so was findet man nicht alle Tage. Endlich hatte ich einen Anhaltspunkt,
Um es kurz zu machen, nachdem ich bei diversen Archiven angefragt hatte , bekam ich eines Tages Antwort vom Bundesarchiv Aachen. Man habe dort die Personalakte von der Wehrmacht, seien ca. 60 Seiten das ganze und würde mich etwa 50 Euro an Gebühren kosten.
Ob ich die haben möchte? Na, und ob ich die haben wollte ! Eine Woche später war die Akte dann bei mir , und ich verbrachte die nächste Zeit mit dem studieren dieser alten Akte.
Besonders interessant fand ich ja die ganzen Beurteilungen ,was die damals so für Ausdrücke drauf hatten – einfach köstlich !
Ich möchte euch diese Funde nun nicht vorenthalten ,und so haben ich mal seine Ernennungsurkunde hier mit reingestellt und zwei Seiten aus seiner Personalakte.
Für mich ist die Akte „ Onkel Max“ noch nicht geschlossen ,so werde ich wohl auch in Zukunft versuchen etwas mehr über zu ihn erfahren. Eigentlich finde ich es sehr schade das ich ihn nicht mehr erlebt habe , ich denke er hätte mir bei seinem Lebenslauf sicherlich viel interessantes aus der damaligen Zeit erzählen können.
Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß an dieser Geschichte, und vergesst nicht, man kann auch interessante Funde ohne Sonde machen.
Gruß Christian
ich wollte Euch heute mal eine besondere Fundgeschichte zum besten geben. Da es hier allerdings kein extra Unterforum für Fundgeschichten gibt, stell ich es mal hier rein.
Also, alles begann damit , als mich mein Vater vor einigen Jahren anrief und mich fragte, wann ich und meine Frau denn wohl mal Zeit für ein „Onkel Max Fest“ hätten. Wie ? fragte ich, was gibt’s zu feiern, und wer bitte schön ist „Onkel Max“? Ja, also der Onkel Max war der Onkel deiner Großmutter ,also so was wie Dein Urgroßonkel (?) fuhr mein Vater fort. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an den Zylinder ,der oben auf dem Boden steht, und den ihr Kinder immer zu Karneval hergenommen hat? Ja, der gehörte mal Onkel Max. Langsam dämmerte es mir, ja da war mal die Rede von einem Max.
Und was gibt es denn zu feiern? wollte ich wissen. Stell dir vor, erzählte mein Vater, dein Onkel las vor einigen Monaten in der FAZ eine große Anzeige einer Berliner Bank , in der Konten von Personen veröffentlich worden waren, von denen man annehmen musste, dass sie aufgrund ihres Geburtsdatum wohl schon längst verstorben sein müssten. Es war ein Aufruf an potentielle Erben ,sich zu melden und die Erbschaft anzutreten.
Sag bloß, dieser Onkel Max hatte dort auch ein Konto gehabt?, wollte ich wissen. Bingo! ,sagte mein Vater, genauso ist es .Bevor Du jetzt von vielen Millionen träumst – es sind nur ein paar tausend Euro .Unverhofft kommt oft, dachte ich. Und was soll nun mit dem Geld geschehen ? fragte ich meinen Vater. Er habe sich mit meinem Onkel folgendes überlegt: Da der Onkel Max wohl ein alter Haudegen und Lebemann war , würde er sich wohl im Grabe umdrehen ,wenn man das Geld z.B. in einem Bausparvertrag anlegen würde. Nein, wie er so den Onkel Max in Erinnerung hatte , würde es ihm wohl gefallen ,wenn man sein Geld in gutes Essen und guten Wein anlegen würde und auf den alten Onkel Max anstoßen würde. Von diesem Augenblick an war mir mein Onkel Max sofort sympathisch !
Und deswegen nun das „Onkel Max Fest „ , fragte ich meinen Vater ,um das ganze Geld von Onkel Max zu seiner Erinnerung in einem rauschenden Festmahl zu verpulvern ? Genauso ist es, sagte mein Vater. Er habe sich überlegt, die gesamte Familie über das Wochenende in einem schicken Hotel in Berlin ( dort hat Onkel Max gelebt ) einzuquartieren , am Samstag auf Spurensuche von Onkel Max zu gehen und dann am Abend steigt dann ein opulentes Abendessen. Super Idee ,dachte ich und freute mich schon auf das „ Onkel Max Fest „
Ein paar Monate später war es dann soweit. Die gesamte Familie ( 10 Personen) trafen sich in Berlin und feierten ein rauschendes Fest. Im laufe des Abends wurden dann die wenigen Erinnerungsstücke ( z.B. der o.g. Zylinder ) von Onkel Max herumgereicht und mein Vater und mein Onkel versuchten sich an die kurzen und lang zurückliegenden Begegnungen mit ihm zu erinnern. Allerdings wusste niemand kaum etwas über ihn ,es existierten auch nur drei Fotos von ihm. Es war nur bekannt, dass er wohl sein ganzes Leben beim Militär war. Aber wo und was er da gemacht hatte – keiner hatte auch nur irgendeine Ahnung.
Auf der Rückreise fasste ich dann den Entschluss, etwas mehr über unseres Onkel Max in Erfahrung zu bringen. Als ich dann mal wieder bei meinen Eltern war, durchforstete ich den Dachboden in der Hoffnung, irgendeinen Anhaltspunkt über ihn zu finden. Nach stundenlangem Suchen machte ich dann den Sensationsfund: In einem alten Koffer mit alten Briefen und Dokumenten fand ich ein unscheinbares Blatt Papier. Als ich es aufschlug hielt ich die Ernennungsurkunde unseren Onkel Max zum Oberstleutnant der Wehrmacht in der Hand!! Mit Original Unterschriften von Hitler und Brauchitsch !! Ja, so was findet man nicht alle Tage. Endlich hatte ich einen Anhaltspunkt,
Um es kurz zu machen, nachdem ich bei diversen Archiven angefragt hatte , bekam ich eines Tages Antwort vom Bundesarchiv Aachen. Man habe dort die Personalakte von der Wehrmacht, seien ca. 60 Seiten das ganze und würde mich etwa 50 Euro an Gebühren kosten.
Ob ich die haben möchte? Na, und ob ich die haben wollte ! Eine Woche später war die Akte dann bei mir , und ich verbrachte die nächste Zeit mit dem studieren dieser alten Akte.
Besonders interessant fand ich ja die ganzen Beurteilungen ,was die damals so für Ausdrücke drauf hatten – einfach köstlich !
Ich möchte euch diese Funde nun nicht vorenthalten ,und so haben ich mal seine Ernennungsurkunde hier mit reingestellt und zwei Seiten aus seiner Personalakte.
Für mich ist die Akte „ Onkel Max“ noch nicht geschlossen ,so werde ich wohl auch in Zukunft versuchen etwas mehr über zu ihn erfahren. Eigentlich finde ich es sehr schade das ich ihn nicht mehr erlebt habe , ich denke er hätte mir bei seinem Lebenslauf sicherlich viel interessantes aus der damaligen Zeit erzählen können.
Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß an dieser Geschichte, und vergesst nicht, man kann auch interessante Funde ohne Sonde machen.
Gruß Christian
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