und die chronik dazu,was da abging.
Ostern 1945
Die Front nähert sich xxxxxxx. Am Ostersonntag, dem 1. April, kann der Ostergottesdienst noch wie gewohnt stattfinden. Pfarrer Dechant Johann Wolf schließt seine ergreifende Predigt mit den prophetischen Worten: "Wir gehen einer schicksalsschweren Zeit entgegen. Die nächsten Tage werden eine verlängerte Karwoche bringen!" Er soll leider recht behalten.
Am Donnerstag in der Osterwoche erreichen die Spitzen der Roten Armee xxxxxxx und stoßen auf energischen Widerstand, da sich im Ort SA- und SS- Truppen aufhalten. Zwar ist das Gros der rund 400 Mann starken "SA-Standarte Feldherrnhalle" rechtzeitig nach Westen verlegt worden, aber als Ersatz kommt noch im letzten Augenblick SS in den Ort mit dem Auftrag, die russischen Soldaten möglichst lange aufzuhalten.
Architekt Rudolf Weiß, als Bürgermeister 1938 von den Nationalsozialisten abgesetzt, erlebt die Kampfbandlungen mit und schildert deren Verlauf detailliert in seiner" Chronik des Ortes
xxxxxxx " sowie in der " Pfarrchronik". Die folgende Schilderung stützt sich auf seinen Augenzeugenbericht.
Donnerstag, 5. April Es ist ein klarer, sonniger und warmer Frühlingstag. Die Bevölkerung ist teils in den Häusern geblieben, teils in die Luftschutzstollen oder in die Wälder der Berghänge geflüchtet Um 1/2 10 Uhr vormittags kommen die ersten Russen den xxxgraben herunter. SS-Männer laufen die xxxwiese hinauf: andere kommen vom xxx-Felsen her. Von dort und von noch weiter oben wird heruntergeschossen. Auch vom xxxkreuz und von der Nervenruh ist Gewehr- und Maschinengewehrfeuer zu hören. Maschinenpistolenfeuer wird gegen die xxxbergwiese hin eröffnet, gleich darauf schießt von oben ein Maschinengewehr herunter. Die SS-Leute werden abgedrängt, eine russische Schwarmlinie dringt von der xxxbergwiese in die Waldblöße ein und stößt gegen den Felsgrat vor. Im xxxmelwald über dem Fieglmüllerhaus bat sich ein Maschinengewehrschütze eingenistet, der auf die Russen auf dem Felsgrat schießt.
Bald darauf setzt Artilleriefeuer von der Gaisbergwiese auf die Ortsmitte ein. Gegen 2 Uhr nachmittags ist lebhaftes Einzelfeuer aus dem Mittelort zu hören, wo sich die zurückgewichene SS und die restlichen SA-Männer festgesetzt haben. Obwohl das Artilleriefeuer nach dem Einschießen wieder eingestellt wird, gehen mehrere Gebäude, darunter die Volksschule, Teile des ehemaligen Kurhauses, Hotel Austria und die Franzensvilla, in Flammen auf.
Ein russischer Angriff wird zunächst abgeschlagen; ein weiterer, diesmal erfolgreicher Nahangriff, erfolgt gegen 4 Uhr nachmittags. Die Verteidiger ziehen sich auf die Linie Kaltbrunn/Wilhelmgasse/Stefaniegasse zurück. Zwei Stunden später erfolgt auch auf diese Stellungen ein Angriff. Die Häuser nächst der Wilhelmgasse werden dabei schwer beschädigt. Die Verteidiger müssen sich in den Unterort in den Bereich Löwenkopf/Bahnwiese/Gernberg zurückziehen. Im Wald rechts und links der Talsohle bleiben aber Maschinengewehr*stützpunkte zurück, die den Durchzug auf der Hauptstraße und die Abfahrt von der Gaisbergstraße verhindern sollen. Gegen Mitternacht entbrennt in der Gegend des Roten Kreuzes ein heftiges Feuergefecht.
Freitag, 6. April. Bei Tagesanbruch ist lebhaftes MG-Feuer vom Rand der xxxbergwiese zu vernehmen, das sich gegen die gegenüberliegenden Hänge des Flössels richtet. Vom Oberort her führt russische Artillerie in den Mittelort ein. Im Laufe des Tages flackert bald da, bald dort Gewehr- und Maschinengewehr*feuer auf. Gegen Abend wird es ruhiger.
Das Wetter ist schlecht: Es gibt einen mit Regen vermischten Schneesturm, und Nebel fällt ein. Nach Einbruch der Nacht leuchtet Feuerschein durch den Nebel: Im Oberort brennen zwei Häuser (Kunde und Richter). In der Nacht wird die letzte Widerstandslinie im Unterort geräumt, und die Verteidiger ziehen sich in das xxxaunertal zurück. Die Kampfhandlungen in xxxxxxxx sind zu Ende.
Von Donnerstag vormittags bis Freitag abends ist um xxxxxxx gekämpft worden. So gesehen ist der Ort noch verhältnismäßig glimpflich davongekommen, obwohl die Granaten* und Feuerschäden bedeutend sind. Auch wenn nun das unmittelbare Kriegsgeschehen ein Ende gefunden hat, die Leiden der Zivilbevölkerung gehen weiter, und letztlich sind 69 Ziviltote zu beklagen, unter ihnen Dechant Johann Wolf, der im Pfarrhof erschossen aufgefunden wird.
xxxxxx=zensur
Ostern 1945
Die Front nähert sich xxxxxxx. Am Ostersonntag, dem 1. April, kann der Ostergottesdienst noch wie gewohnt stattfinden. Pfarrer Dechant Johann Wolf schließt seine ergreifende Predigt mit den prophetischen Worten: "Wir gehen einer schicksalsschweren Zeit entgegen. Die nächsten Tage werden eine verlängerte Karwoche bringen!" Er soll leider recht behalten.
Am Donnerstag in der Osterwoche erreichen die Spitzen der Roten Armee xxxxxxx und stoßen auf energischen Widerstand, da sich im Ort SA- und SS- Truppen aufhalten. Zwar ist das Gros der rund 400 Mann starken "SA-Standarte Feldherrnhalle" rechtzeitig nach Westen verlegt worden, aber als Ersatz kommt noch im letzten Augenblick SS in den Ort mit dem Auftrag, die russischen Soldaten möglichst lange aufzuhalten.
Architekt Rudolf Weiß, als Bürgermeister 1938 von den Nationalsozialisten abgesetzt, erlebt die Kampfbandlungen mit und schildert deren Verlauf detailliert in seiner" Chronik des Ortes
xxxxxxx " sowie in der " Pfarrchronik". Die folgende Schilderung stützt sich auf seinen Augenzeugenbericht.
Donnerstag, 5. April Es ist ein klarer, sonniger und warmer Frühlingstag. Die Bevölkerung ist teils in den Häusern geblieben, teils in die Luftschutzstollen oder in die Wälder der Berghänge geflüchtet Um 1/2 10 Uhr vormittags kommen die ersten Russen den xxxgraben herunter. SS-Männer laufen die xxxwiese hinauf: andere kommen vom xxx-Felsen her. Von dort und von noch weiter oben wird heruntergeschossen. Auch vom xxxkreuz und von der Nervenruh ist Gewehr- und Maschinengewehrfeuer zu hören. Maschinenpistolenfeuer wird gegen die xxxbergwiese hin eröffnet, gleich darauf schießt von oben ein Maschinengewehr herunter. Die SS-Leute werden abgedrängt, eine russische Schwarmlinie dringt von der xxxbergwiese in die Waldblöße ein und stößt gegen den Felsgrat vor. Im xxxmelwald über dem Fieglmüllerhaus bat sich ein Maschinengewehrschütze eingenistet, der auf die Russen auf dem Felsgrat schießt.
Bald darauf setzt Artilleriefeuer von der Gaisbergwiese auf die Ortsmitte ein. Gegen 2 Uhr nachmittags ist lebhaftes Einzelfeuer aus dem Mittelort zu hören, wo sich die zurückgewichene SS und die restlichen SA-Männer festgesetzt haben. Obwohl das Artilleriefeuer nach dem Einschießen wieder eingestellt wird, gehen mehrere Gebäude, darunter die Volksschule, Teile des ehemaligen Kurhauses, Hotel Austria und die Franzensvilla, in Flammen auf.
Ein russischer Angriff wird zunächst abgeschlagen; ein weiterer, diesmal erfolgreicher Nahangriff, erfolgt gegen 4 Uhr nachmittags. Die Verteidiger ziehen sich auf die Linie Kaltbrunn/Wilhelmgasse/Stefaniegasse zurück. Zwei Stunden später erfolgt auch auf diese Stellungen ein Angriff. Die Häuser nächst der Wilhelmgasse werden dabei schwer beschädigt. Die Verteidiger müssen sich in den Unterort in den Bereich Löwenkopf/Bahnwiese/Gernberg zurückziehen. Im Wald rechts und links der Talsohle bleiben aber Maschinengewehr*stützpunkte zurück, die den Durchzug auf der Hauptstraße und die Abfahrt von der Gaisbergstraße verhindern sollen. Gegen Mitternacht entbrennt in der Gegend des Roten Kreuzes ein heftiges Feuergefecht.
Freitag, 6. April. Bei Tagesanbruch ist lebhaftes MG-Feuer vom Rand der xxxbergwiese zu vernehmen, das sich gegen die gegenüberliegenden Hänge des Flössels richtet. Vom Oberort her führt russische Artillerie in den Mittelort ein. Im Laufe des Tages flackert bald da, bald dort Gewehr- und Maschinengewehr*feuer auf. Gegen Abend wird es ruhiger.
Das Wetter ist schlecht: Es gibt einen mit Regen vermischten Schneesturm, und Nebel fällt ein. Nach Einbruch der Nacht leuchtet Feuerschein durch den Nebel: Im Oberort brennen zwei Häuser (Kunde und Richter). In der Nacht wird die letzte Widerstandslinie im Unterort geräumt, und die Verteidiger ziehen sich in das xxxaunertal zurück. Die Kampfhandlungen in xxxxxxxx sind zu Ende.
Von Donnerstag vormittags bis Freitag abends ist um xxxxxxx gekämpft worden. So gesehen ist der Ort noch verhältnismäßig glimpflich davongekommen, obwohl die Granaten* und Feuerschäden bedeutend sind. Auch wenn nun das unmittelbare Kriegsgeschehen ein Ende gefunden hat, die Leiden der Zivilbevölkerung gehen weiter, und letztlich sind 69 Ziviltote zu beklagen, unter ihnen Dechant Johann Wolf, der im Pfarrhof erschossen aufgefunden wird.
xxxxxx=zensur
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