Fuß gefunden

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  • Pibo
    Ratsherr


    • 08.10.2009
    • 232
    • Hamburg
    • XP-ADX 250

    #1

    Fuß gefunden

    Hi Leute!!!

    Ich hab da so ein Fuß gefunden. Hab aber keine Ahnung von was der sein kann.
    Das Teil ist 215 Gramm schwer.

    Wenn jemand eine Idee hat und es gibt im Netz ein Bild davon, dann bitte mit
    Link. Danke!!!

    Mfg Pibo
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    „Wenn man schnell vorankommen will, muss man allein gehen. Wenn man weit kommen will, muss man zusammen gehen…”

    Indianisches Sprichwort
  • chabbs
    Heerführer


    • 18.07.2007
    • 12179
    • ...

    #2
    Das ist ein Grapenfuß. Die Dinger gibt es schon aus römischen Zeitstellung, meist findet man aber die aus dem Mittelalter. Leider sind die Dinger sogar für Archäologen schwer zu datieren- die Grapen gehörten mit zum kostbarsten, was man so im Haushalt hatte. Deshalb wurden die manchmal sogar über Jahrhunderte benutzt. Ich würde bei Deinem Stück auch vom 14.-15. Jhdt ausgehen.

    Liebe Grüße

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    • 1_highlander
      Heerführer


      • 13.03.2008
      • 5055
      • L
      • GMP

      #3
      Zitat von chabbs
      Das ist ein Grapenfuß. Die Dinger gibt es schon aus römischen Zeitstellung, meist findet man aber die aus dem Mittelalter. Leider sind die Dinger sogar für Archäologen schwer zu datieren- die Grapen gehörten mit zum kostbarsten, was man so im Haushalt hatte. Deshalb wurden die manchmal sogar über Jahrhunderte benutzt. Ich würde bei Deinem Stück auch vom 14.-15. Jhdt ausgehen.

      Liebe Grüße
      Mensch Chabbs, ich ziehe meinen Hut! Hätte das Ufo nie als solch einen Grapenfuß erkannt. Jetzt bin ich wieder ein wenig schlauer...
      Gruß Carsten

      "Es irrt der Mensch, solang`er strebt."
      (Goethe Faust I)

      Gewinner Fotowettbewerb Mai 2011/April, Mai, Juli, August 2017, Dezember 2018, Oktober 2019, April 2021
      Mitgewinner Fotowettbewerb März/April 2013/Dezember 2016

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      • chabbs
        Heerführer


        • 18.07.2007
        • 12179
        • ...

        #4
        Ist schon eine relativ häufige Form, aber genauer Hinsehen musste ich auch. Im übrigen würde ich bei so etwas (wie immer) eine Meldung ans LDA empfehlen- die Dinger sind hervorragende Siedlungsanzeiger und somit für die Archäologen von großer Wichtigkeit!


        Liebe Grüße und dank dir, Carsten!

        Bjoern

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        • aquila
          Heerführer


          • 20.06.2007
          • 4522
          • Büttenwarder

          #5
          Sind diese Längsrillen typisch für eine bestimmte Gegend oder Zeit? Ich habe zwei von den Dingern, eins mit Rillen, eins ohne.


          LG Aquila
          Ich sehe verwirrte Menschen.

          Kommentar

          • chabbs
            Heerführer


            • 18.07.2007
            • 12179
            • ...

            #6
            Zitat von aquila
            Sind diese Längsrillen typisch für eine bestimmte Gegend oder Zeit? Ich habe zwei von den Dingern, eins mit Rillen, eins ohne.


            LG Aquila

            Also regionale Unterschiede wären mir da nicht bekannt. Aber ich weiß ja auch nicht so viel darüber.

            Zeitlich darf man sicherlich die Herstellungsart auseinanderhalten, obwohl das für den Laien schwer werden dürfte. Im Hochmittelalter wurde mit einer "verlorenen Form" gearbeitet, also einer Wachsform, die ausfloss. Später dann mit wiederverwendbaren Formen, die auch eine höhere Genauigkeit besessen haben dürfte.

            Ich würde generell die Stücke, die aufwändiger gearbeitet sind, in diese spätere Zeit packen. Also, Rillen, Verzierungen etc. sind m.E. meist etwas jünger einzuordnen.

            Wir als Sondengänger haben sowieso einen falschen Eindruck von der Häufigkeit der Stücke. Wir finden eben meist die metallenen.... weit häufiger waren die Viecher aber aus Ton oder Keramik.

            Ein anderes Problem, was ich ja schon angesprochen habe ist ingesamt die Datierbarkeit, mit der selbst die Archis Probleme haben, wenn der Fundhorizont nicht aussagekräftig ist.

            Der Metallwert war hoch, so etwas stand nicht unbedingt in jedem Haushalt und wurde von Generation zu Generation weitervererbt. Bis die eben wirklich kaputt waren, was bei so massiven Stücken eben dauern kann.

            Soll heißen: ein Stück des 13. Jhdts. kann auch locker in einem Fundzusammenhang des 17. Jhdts auftauchen. Eine falsche Datierung erweckt dann mitunter den Eindruck, dass dort viel länger Besiedlung stattgefunden haben könnte, als das eigentlich der Fall war.

            Vorsicht also mit den Grapen. Im Zweifel ist hier immer der Archi der geeignete Ansprechpartner, selbst wenn aus denen bei Grapen auch nicht immer eine exakte Einordnung zu erwarten ist: dafür liefern die einfach zu wenig stilistische Unterschiede. Sie sind dennoch hervorragende Siedlungsanzeiger und gehören m.E. auf jeden Fall gemeldet.


            Liebe Grüße


            Bjoern

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            • chabbs
              Heerführer


              • 18.07.2007
              • 12179
              • ...

              #7
              Meist benutzt für die Buntmetallgrapen war übrigens die sog. Glocken- oder Kanonenbronze: http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_3517.html

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              • aquila
                Heerführer


                • 20.06.2007
                • 4522
                • Büttenwarder

                #8
                Zitat von chabbs

                Soll heißen: ein Stück des 13. Jhdts. kann auch locker in einem Fundzusammenhang des 17. Jhdts auftauchen. Eine falsche Datierung erweckt dann mitunter den Eindruck, dass dort viel länger Besiedlung stattgefunden haben könnte, als das eigentlich der Fall war.

                Hi Chabbs,

                ich danke Dir für die ausführliche Erläuterung. Und deine, als Beispiel gedachte Datierung passt sogar.

                Zisterziensische Besiedlung mit Westfalen! im Gepäck, 13. Jahrhundert und fast völlige Zerstörung des Dorfes im 30igjährigen Krieg. In der Chronik steht, dass die Überlebenden alles verloren hatten...bis auf den letzten Löffel!

                Dann wird dieser Grapen vielleicht ein letzter Gruß aus dieser Zeit sein.

                LG Aquila
                Ich sehe verwirrte Menschen.

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