Ein Tellereisen...

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  • Columbo
    Heerführer


    • 12.07.2020
    • 1221
    • Bayern

    #1

    Ein Tellereisen...

    ...habe ich neulich aus dem Altmetallcontainer gerettet. Einige Infos dazu habe ich im Netz schon gefunden, auch ein vergleichbares Exemplar.

    Tellereisen mit einer Metallplatte (Teller) in der Mitte und zwei Eisenspangen (Bügel), die durch Aufklappen unter Spannung gesetzt wurden. Bei Berühr...


    Ein paar Fragen habe ich aber noch und hoffe die Waidmänner unter euch können mir weiterhelfen.
    Ist die Datierung auf erste Hälfte 20 Jhd. korrekt?
    Für oder besser gegen welche Tiere wurde es eingesetzt?
    Ist der Besitz legal oder schreibe ich mich gerade um Kopf und Kragen?
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  • ghostwriter
    Moderator

    • 24.09.2003
    • 12048
    • Großherzogtum Baden
    • Suchnadeln

    #2
    Während der Verwendungszweck heute in der Fallenjagd auf Jagdwild besteht, wurden Tellereisen in historischen Zeit auch genutzt um Wilderer zu fangen, zu verkrüppeln oder zu töten – eine Praxis, die etwa im Vereinigten Königreich, zusammen mit Selbstschussapparaten, bis zu ihrem Verbot im Jahr 1827 legal und üblich war.
    alle tiere und eine sorte mensch ...

    EU-weit ist die Verwendung von Tellereisen seit 1. Januar 1995 durch die „Tellereisenverordnung“ VO 3254/91 verboten.
    aber der besitz wohl nicht ...


    ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
    … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

    dr. koch - "1984"
    😲

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    • aquila
      Heerführer


      • 20.06.2007
      • 4522
      • Büttenwarder

      #3
      ... und eine Sorte Mensch

      Das verstehe ich nicht. Kannst Du mir das erklären?


      LG Aquila
      Ich sehe verwirrte Menschen.

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      • Deistergeist
        Moderator

        • 24.11.2002
        • 19528
        • Barsinghausen am Deister

        #4
        Wilderer sind doch Menschen. Schwarzarbeiterjäger...
        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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        • Sir Alottafind
          Heerführer


          • 05.11.2018
          • 1044
          • BY

          #5
          ....ein Scheixxding......
          Fürs Jagdmuseum taugts aber allemal.
          Wenn Dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus!

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          • wobo
            Heerführer


            • 12.03.2013
            • 1192
            • Uelzen

            #6
            Moin,
            der Besitz von Schrott ist nicht verboten ...

            Das Teil ist eine sog. Trittfalle, sie wirkt wie eine Mine, wer drauftritt hat verloren,
            Jagdlich schon lange verboten, früher sehr beliebt gegen Diebe aller Art (siehe Anhang)
            Zitat: ... gut geeignet für Wild und Gartendiebe.

            Heute arbeiten Bügelfallen als sog. Abzugeisen, es wird ein Köder am Teller befestigt
            und die Falle löst aus wenn an diesem Köder gezogen wird,
            zudem dürfen Schlagfallen nicht mehr offen verlegt werden,
            sondern werden in sog. Fallenbunker eingebaut.
            Auch braucht man außer Jagdschein noch eine zusätzliche Lizenz für die Fallenjagd.

            Weidmannsheil
            Wolf
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            • ghostwriter
              Moderator

              • 24.09.2003
              • 12048
              • Großherzogtum Baden
              • Suchnadeln

              #7
              Zitat von aquila
              Kannst Du mir das erklären?
              muss ich jetzt nicht mehr ... oder?

              ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
              … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

              dr. koch - "1984"
              😲

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              • Columbo
                Heerführer


                • 12.07.2020
                • 1221
                • Bayern

                #8
                Danke für die Infos und Antworten.

                Dass diese Fallen auch gezielt gegen Personen eingesetzt wurden ist schon ne Nummer für sich, aber es waren damals halt andere und härtere Zeiten.
                Bei der von mir Gezeigten schließe ich das anhand der geringen Größe allerdings aus. Meine Vermutung geht in Richtung Jagd von Hasen oder Fasanen oder ähnlichem. Mich fasziniert bei der Konstruktion vor allem die einfache Mechanik und wie diese eingesetzt wird. Das Teil würde noch heute, nach Jahrzehnten ohne Pflege, auf Anhieb seinen Zweck erfüllen.

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                • Robbells († 2021)
                  Heerführer


                  • 11.08.2004
                  • 2823
                  • Berlin
                  • nun ja ...ja auch ich hab einen MD 3009...

                  #9
                  Ja so ein Teil habe ich auch schon einmal gefunden. Schon ne Weile her...



                  Gruß Robbells

                  ++++Fotowettbewerbsgewinner Februar 2019, Januar 2020 und Oktober 2020 ++++

                  Robbels hat uns am 10.08.2021
                  völlig überraschend für immer verlassen.
                  In stillem Gedenken,
                  das SDE-Team

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                  • ghostwriter
                    Moderator

                    • 24.09.2003
                    • 12048
                    • Großherzogtum Baden
                    • Suchnadeln

                    #10
                    Zitat von Columbo
                    Das Teil würde noch heute, nach Jahrzehnten ohne Pflege, auf Anhieb seinen Zweck erfüllen.
                    genau wegen dem, wurden die teile so konstruiert!?

                    ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
                    … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

                    dr. koch - "1984"
                    😲

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                    • wobo
                      Heerführer


                      • 12.03.2013
                      • 1192
                      • Uelzen

                      #11
                      Zitat von Columbo
                      Bei der von mir Gezeigten ...
                      Diese Falle wurde von der Größe und von den Bügeln her
                      wahrscheinlich für Marder und Iltis verwenden,
                      die wurden früher auch wegen ihres Pelzes gejagd
                      und der sollte möglichst heil bleiben,
                      daher auch die glatten Bügel (und kein Schrotschuß)

                      Marderjagd war bei den Alten eine Wissenschaft für sich,
                      es wurden dubiose Lockstoffe gebraut,
                      aber auch listenreiche Hinterhalte gelegt.

                      Ein Marder überwindet im Sprung locker 5 m
                      von einem Baum zu einem Haus/Scheune.

                      Hatte der Jäger nun herausgefunden,
                      wo an Haus/Scheune der "Landeplatz" des Marder ist,
                      befestigt er dort das Tellereisen, ist der Marder erst mal abgesprungen,
                      hat er keine Möglichkeit mehr seinem Schicksal zu entkommen

                      Die 4 Nägel/Zacken sind ev. später angebracht worden
                      und man hat sie dann für Ratten eingesetzt.

                      Gruß Wolf

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                      • trilobit
                        Heerführer


                        • 01.09.2009
                        • 3056
                        • thüringen

                        #12
                        @wobo

                        Wieder was dazu gelernt!

                        Als werbung noch alles durfte.....

                        Und modell nr 007 für elefanten,giraffen,blauwale und einhörner...! (O.abb.)
                        Angehängte Dateien
                        Fotowettbewerbgewinner März 2020 & Kettengliedmagnettesterfinder und seit dezember 2021 professionellen ghostwriteraufdensenkelgeher

                        -Angesichts derart sinnfrei angewandter Mathematik, streiche ich die Segel und komme stattdessen einfach mit-
                        (SirQuickly)

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                        • Columbo
                          Heerführer


                          • 12.07.2020
                          • 1221
                          • Bayern

                          #13
                          @wobo

                          1A Infos! Vielen Dank dafür.

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                          • Ackerbuddler
                            Ritter


                            • 01.04.2019
                            • 326
                            • Bayern
                            • Fisher F44 mit Cors Strike Spule, Fisher F75+ und 2 Augen.

                            #14
                            Servus,

                            habe vor einiger Zeit auch so ein Fanggerät gefunden.
                            Hat aber eine Länge von 70 cm und der Durchmesser vorne von 25 cm.
                            Wahrscheinlich hat man hiermit Elefanten gefangen
                            Bin am Überlegen, ob ich es nicht in die Lyse lege und dann
                            mit heißem Paraffin behandle.

                            Frage an Wobo: Was hat man in unseren Wäldern
                            mit solch einem großen Teil gefangen?
                            Bären, Hirsche????

                            Gruß
                            Jürgen
                            Angehängte Dateien

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                            • wobo
                              Heerführer


                              • 12.03.2013
                              • 1192
                              • Uelzen

                              #15
                              Zitat von Ackerbuddler
                              Servus,
                              Frage an Wobo: Was hat man in unseren Wäldern
                              mit solch einem großen Teil gefangen?
                              Bären, Hirsche????
                              Nun ja, die nutzbare Größe beträgt 25 cm, das reicht gerade mal für einen Fuchs,
                              wobei der glatte Bügel und die schwache Feder dem entgegenstehen,
                              als Tritteisen würde die Falle ihn am Lauf festhalten,
                              bekäme er diesen nicht rausgezogen, würde er ihn abbeißen.
                              Zur Strecke käme er mit dieser Falle jedenfalls nicht ...

                              PS: Bei einem modernen Abzugeisen muß er den Köder (zB. tote Taube)
                              mit dem Fang greifen und das Eisen würde ihn am Hals Treffen.

                              Die gezeigte Falle wäre für Enten, Gänse geeignet, hochkannt an einen Pfahl
                              kurz über der Wasserlinie befestigt, mit altem Brot beködert, passt das.
                              Wenn das Federvieh gegen den Teller pickt, schlägt die Falle zu.
                              Waagerecht auf einem Pfahl wäre sie auch gegen Krähen und Greifvögel
                              einsetzbar gewesen.

                              Gruß Wolf

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