Eine Frage zu Münzgewichten

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  • jabberwocky6
    Heerführer


    • 08.08.2006
    • 3164
    • Spätzle-City (B-W)
    • XP Deus, G-Maxx II, Garrett ACE 250

    #1

    Eine Frage zu Münzgewichten

    Münzgewichte sind ja ein gern gemachter Sondenfund. Im Normalfall handelt es sich dabei um Münzgewichte für Escudos, Real, Sovereign, Dukaten und ähnliches.

    Wieso gibt es so gut wie keine Münzgewicht-Funde zu den bei uns vorkommenden Münzen wie Talern oder Gulden? Diese müßten doch viel häufiger sein? Und wieso findet man relativ oft Münzgewichte für exotische Währungen, jedoch so gut wie nie mal eine dazu passende Münze? Man sollte doch annehmen können, daß es bei der Anschaffung eines solchen Gewichts auch den entsprechenden Geldumlauf gegeben haben muß?

    Das Gewicht an sich ist mir auch ein wenig rätselhaft - die Gewichte sind ja immer relativ groß und dick und dürften doch mehr wiegen als die Münzen, die sie repräsentieren, oder?

    Vielleicht kann mich ja jemand mal diesbezüglich ein wenig aufklären. Danke!

    Grüßle von Jan
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  • Bert603
    Geselle

    • 01.02.2002
    • 92
    • absurdistan

    #2
    Hi jabberwocky,

    zu 1.: Es stimmt, dass Münzgewichte für Großsilbermünzen (Taler, Gulden) sehr selten sind. Offensichtlich war das Problem der Goldmünzen, dass durch Umlauf und Beschneidung das reguläre Gewicht unterschritten wurde, bei Silbermünzen nicht so eklatant.
    zu 2.: Münzgewichte werden im Vergleich zu Goldmünzen so häufig gefunden, weil die Gewichte fast keinen Wert besaßen, die Münzen dagegen schon. Im Umlauf waren die Münzen, für die wir die Gewichte finden, bei uns sehr wohl. Und gerade für exotische Goldmünzen, die eher seltener im Umlauf waren, brauchte man gute Gewichte, weil man ja keinen Erfahrungswert dafür hatte.
    Zu 3.: Selbstverständlich wog das Gewicht genau so viel wie die zugehörige Münze. Gold ist nunmal ein vielfaches schwerer als Bronze, deswegen das größere Volumen der Gewichte.

    Adios, Bert

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    • jabberwocky6
      Heerführer


      • 08.08.2006
      • 3164
      • Spätzle-City (B-W)
      • XP Deus, G-Maxx II, Garrett ACE 250

      #3
      Herzlichen Dank für diese umfassende Antwort!

      LG Jan
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      • Septimius
        Heerführer


        • 10.01.2009
        • 3990
        • Königreich Bayern

        #4
        Das mit den Goldmünzen hat m. E. noch andere Gründe: Der Leitwert von Gold liegt sehr nah an dem von "Schrott", drum werden die sicher häufig nicht ausgebuddelt, die Menge der damals im Umlauf befindlichen Goldmünzen an sich war nicht so häufig wie die von Silber und anderen Metallen, und auf die Goldmünzen und Taler wird wohl besser aufgepasst worden sein, als auf Pfennige etc. die man ja auch heute eher verliert als die 2 € Stücke
        Gruß Septi

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        Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

        "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
        Jebediah Springfield

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