Als Medaillon missbraucht

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  • Donnerstag
    Heerführer


    • 15.02.2014
    • 1674
    • Pommern

    #1

    Als Medaillon missbraucht

    gestern auf dem Rückweg an meinem jungfräulichem Lieblingsfeld angehalten - 15min, dann war es dunkel -
    Leider gelocht und zum Medaillon verformt - 24x28mm 3,9g.
    Wer kann helfen?
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    Gruß
    Dirk


    Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

    Otto Von Bismarck
  • dcag99
    Heerführer


    • 11.09.2012
    • 4738
    • Königreich Württemberg
    • AT Pro

    #2
    Sachsen-Altenburg 1603-1672

    Kipper 24 kreuzer



    AV: IOH.PHIL.FRID.IOH.WIL.FRI.WI
    RV: MO.NO.ARG.FRA.DVC.SAX.LIA
    Gruss Matthias

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    • Donnerstag
      Heerführer


      • 15.02.2014
      • 1674
      • Pommern

      #3
      Alter, du bist ja so schnell, wenn mal die Identifizierung drin steht, bevor ich die Münze vorgestellt habe, würde es mich nicht wundern, danke
      Gruß
      Dirk


      Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

      Otto Von Bismarck

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      • dcag99
        Heerführer


        • 11.09.2012
        • 4738
        • Königreich Württemberg
        • AT Pro

        #4
        Zitat von Donnerstag
        Alter, du bist ja so schnell, wenn mal die Identifizierung drin steht, bevor ich die Münze vorgestellt habe, würde es mich nicht wundern, danke
        wenn du so einfache münzen reinstellst ;-)

        Versuch die grad noch im Katalog zu finden.. davon gibts aber ewig viele variationen.

        sollte aber von 1621 sein mit der Umschrift mit der Münzstätte Altenburg.

        Meine Geburtsstadt! Du Glücklicher
        Zuletzt geändert von dcag99; 19.11.2014, 12:00.
        Gruss Matthias

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        • Donnerstag
          Heerführer


          • 15.02.2014
          • 1674
          • Pommern

          #5
          hast pn
          Gruß
          Dirk


          Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

          Otto Von Bismarck

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          • Drusus
            Heerführer


            • 31.08.2005
            • 3464
            • München, Bayern
            • Goldmaxx, was sonst?? ;)

            #6
            Ich glaube nicht, dass Loch unbeding Medaillon bedeutet.

            Ich habe schon mal den eindeutigen Streufund eines verlorenen Geldbeutels mit Münzen aus dem 18. und 19. Jh. gefunden, von denen auch zwei gelocht waren.

            Meine bisher unbestätigte Theorie ist, dass die Münzen so von manchen Leuten mittels Schnur oder Draht gesichert wurden, aber ganz normal in Umlauf waren.

            Viele Grüße,
            Günter
            Quis custodiet ipsos custodes?

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            • chabbs
              Heerführer


              • 18.07.2007
              • 12179
              • ...

              #7
              Zitat von Drusus
              Meine bisher unbestätigte Theorie ist, dass die Münzen so von manchen Leuten mittels Schnur oder Draht gesichert wurden, aber ganz normal in Umlauf waren.

              Das denke ich auch.
              Beides wird außerhalb eines geschlossenen Fundkomplexes aber schwer zu beweisen sein.

              Es gilt ganz sicher nicht für einige Rechenpfennige, die man getragen hat, weil das Messing wie Gold aussah und recht nette Sprüchlein und Heiligenbilder gezeigt wurden.

              Am ehesten kann man auf die Verwendung schließen, wenn man das Loch genau betrachtet. Ist es sorgfältig gebohrt oder eingeschlagen oder ausgerissen? Lässt es den Herrscherkopf/andere Darstellung ganz und ist so angebracht, dass das Konterfei beim Tragen auch richtig herum hing?

              Das Loch bei oben gezeigter Münze ist unregelmäßig, falsch angebracht und auf einer "weltl." Münze angebracht. Ich halte hier die Münzkette auch für passender.

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              • dcag99
                Heerführer


                • 11.09.2012
                • 4738
                • Königreich Württemberg
                • AT Pro

                #8
                Zitat von chabbs

                Das denke ich auch.
                Beides wird außerhalb eines geschlossenen Fundkomplexes aber schwer zu beweisen sein.

                Es gilt ganz sicher nicht für einige Rechenpfennige, die man getragen hat, weil das Messing wie Gold aussah und recht nette Sprüchlein und Heiligenbilder gezeigt wurden.

                Am ehesten kann man auf die Verwendung schließen, wenn man das Loch genau betrachtet. Ist es sorgfältig gebohrt oder eingeschlagen oder ausgerissen? Lässt es den Herrscherkopf/andere Darstellung ganz und ist so angebracht, dass das Konterfei beim Tragen auch richtig herum hing?

                Das Loch bei oben gezeigter Münze ist unregelmäßig, falsch angebracht und auf einer "weltl." Münze angebracht. Ich halte hier die Münzenkette auch für passender.

                durchaus eine interessante theorie für die manches spricht.. jedoch einiges andere halt auch dagegen.

                pro:

                - lochung nicht so, dass man beim tragen als schmuck viel sehen würde (gedrehtes bild etc)
                - unschöne lochungen
                - teilweise nicht wertvolle münzen bei denen es eigentlich keinen sinn macht

                contra:

                - ein Loch verringert den Silberanteil und damit den Wert
                - im Verhältnis gelocht / ungelocht gibt es zuviele ungelochte als dass es ein "standard" war.
                - geld"beutel" waren auch schon zu römerzeiten bekannt und benötigten kein loch für die sichere aufbewahrung.
                - lochen war auch eine praxis zur geldentwertung

                gerade bei kippermünzen könnte also gut eine entwertung stattgefunden haben.
                speziell auch bei dieser münze hier kommt hinzu, dass sie nur 1-2 jahre lang geprägt wurde (in unters. ausführungen). vlt. wurde sie ungültig / nichts mehr wert und wurde einem anderen zweck zugeführt wie spielgeld, als glücksbringer etc.

                vlt. ergänzen wir aber die pro/contra liste noch etwas und schauen wo es uns hinbringt!

                hier sieht man so einige gelochte münzen:

                Zuletzt geändert von dcag99; 19.11.2014, 15:16.
                Gruss Matthias

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                • Donnerstag
                  Heerführer


                  • 15.02.2014
                  • 1674
                  • Pommern

                  #9
                  Hmm, die wurden auch häufig angenagelt ins Gebälk und wohl auch an Kutschen - als Glücksbringer - würde sich hier wegen des Engels anbieten.
                  Allerdings ist hier auch die Form seitlich gedrückt wurde. Sie ist also recht gleichmäßig oval. Allerdings stünde der Engel auf dem Kopf.
                  Ich glaube in Stralsund(?) habe ich mal so einen Draht mit aufgefädelten Münzen gesehen. Damit wurden Steuern, Abgaben, Lehen bezahlt - Prinzip wie gerollte Münzen heute.
                  Gruß
                  Dirk


                  Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

                  Otto Von Bismarck

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                  • chabbs
                    Heerführer


                    • 18.07.2007
                    • 12179
                    • ...

                    #10
                    Die ovale Form kann auch gut aus der Walzenprägung mit zu viel Druck entstehen. Sieht man häufig.

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                    • Drusus
                      Heerführer


                      • 31.08.2005
                      • 3464
                      • München, Bayern
                      • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                      #11
                      Hier besagter Münzkomplex, der sich auf ein Gebiet ca. 1,5 x 0,5 cm entlang eines ehemaligen Weges erstreckte. Also mMn ein Geldbeutel, der sich unbemerkt wahrscheinlich während des Reitens geöffnet hatte.

                      Zwei der Billonmünzen weisen ein Loch auf. Das österreichische 10 Kreuzer Stück noch dazu derart, dass es als Anhänger wenig Sinn machen würde, da das Loch eben recht willkürlich gesetzt ist.

                      Die Tatsache, dass von insg. 21 Münzen gerade mal zwei gelocht sind lässt mich vermuten, dass sie sich ganz normal im Geldfluss befanden, also nicht entwertet waren.

                      Viele Grüße,
                      Günter
                      Angehängte Dateien
                      Quis custodiet ipsos custodes?

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                      • Preussengold
                        Berufs-Querulant
                        • 30.09.2012
                        • 3577
                        • Preussen

                        #12
                        Zitat von Drusus
                        Hier besagter Münzkomplex, der sich auf ein Gebiet ca. 1,5 x 0,5 cm entlang eines ehemaligen Weges erstreckte. Also mMn ein Geldbeutel, der sich unbemerkt wahrscheinlich während des Reitens geöffnet hatte.

                        Zwei der Billonmünzen weisen ein Loch auf. Das österreichische 10 Kreuzer Stück noch dazu derart, dass es als Anhänger wenig Sinn machen würde, da das Loch eben recht willkürlich gesetzt ist.

                        Die Tatsache, dass von insg. 21 Münzen gerade mal zwei gelocht sind lässt mich vermuten, dass sie sich ganz normal im Geldfluss befanden, also nicht entwertet waren.

                        Viele Grüße,
                        Günter
                        Der arme Hund, der hat bestimmt von seiner Alten den Arsch vollgekriegt, die hat doch nie und nimmer geglaubt das er die verloren hat
                        Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                        • dcag99
                          Heerführer


                          • 11.09.2012
                          • 4738
                          • Königreich Württemberg
                          • AT Pro

                          #13
                          Zitat von Drusus
                          Hier besagter Münzkomplex, der sich auf ein Gebiet ca. 1,5 x 0,5 cm entlang eines ehemaligen Weges erstreckte. Also mMn ein Geldbeutel, der sich unbemerkt wahrscheinlich während des Reitens geöffnet hatte.

                          Zwei der Billonmünzen weisen ein Loch auf. Das österreichische 10 Kreuzer Stück noch dazu derart, dass es als Anhänger wenig Sinn machen würde, da das Loch eben recht willkürlich gesetzt ist.

                          Die Tatsache, dass von insg. 21 Münzen gerade mal zwei gelocht sind lässt mich vermuten, dass sie sich ganz normal im Geldfluss befanden, also nicht entwertet waren.

                          Viele Grüße,
                          Günter
                          schöner fundkomplex an dem dann aber auch gleich etwas auffällt. die 2 gelochten münzen sind beides "ausländische". einmal österreich einmal württemberg.

                          wurde diese vlt. gerade zu dieser zeit entwertet bzw abgewertet? wäre doch eine möglichkeit.


                          was mich immer noch wundert ist doch: wäre es eine gängige praxis gewesen geld zu lochen aufzufädeln um es nicht zu verlieren, warum sind es dann so wenige münzen? das weist ja drauf hin, dass diese praxis nicht so verbreitet war.

                          und andersrum führt das zur nächsten frage: wenn es doch aber keine verbreitete praxis war, warum nehmen dann leute die diese praxis nicht kennen oder praktizieren diese münzen an?
                          Gruss Matthias

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                          • chabbs
                            Heerführer


                            • 18.07.2007
                            • 12179
                            • ...

                            #14
                            Was mir hier besonders auffällt an diesem -nebenbei bemerkt- netten Fundkomplex. Für gelochte Münzen sind die hier relativ spät. Gelochte Münzen treten fast ausschließlich in der frühen Neuzeit auf (16.-18. Jhdt), danach so gut wie gar nicht mehr.

                            Die früheren Münzen der RKZ muss man gesondert betrachten. Dazu gibt es hier einen schönen Aufsatz, leider auf Englisch:

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                            • Drusus
                              Heerführer


                              • 31.08.2005
                              • 3464
                              • München, Bayern
                              • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                              #15
                              Das wäre ja dann auch die Zeit der Scheidemünzen, bei denen der Materialwert unter dem Nennwert liegt und somit eine Lochung evt. keinen Wertverlust darstellte.

                              Viele Grüße,
                              Günter
                              Quis custodiet ipsos custodes?

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