Merkwürdiges Münzlein - Bitte um Hilfe

[Schneewolf]

Hallo an alle...

Ich habe hier eine Münze (?), mit der ich absolut gar nichts anzufangen weiß.

Es ist optisch ein Brakteat...Jahreszahl ist 1723.
Leider kann ich absolut garnichts dazu finden.

Habt ihr eine Idee dazu?

Schreibe das erste mal vom Handy aus, da ich mitten im Umzug bin.
Darum bitte ich über eventuelle Formfehler hinweg zu sehen.

Beste Grüße

[Schneewolf]

Durchmesser beträgt ca. 30mm.
Ich kann das leider zwischen Tür und Angel nur grob schätzen.

[dcag99]

ach das ärgert mich gerade.. ich kenne das wappen und komme nicht drauf :/ mein erster gedanke war schwarzburg-sondershausen, aber das wars nicht ...

aber wir hatten das erst (innerhalb der letzten 2-3 monate)


edit: got it.

ist anhalt :/ ich hatte dank der drehung den kranz nicht gesehen :/

ich schau mal nach passenden münzen.

könnte aber auch knopf etc sein.

[Schneewolf]

Ein Knopf... hm... wurden die denn so hergestellt. Habe ich noch nie
gesehen...
Und es ist echt mehr als dünn... und dann noch ne Jahreszahl...

Ich bin gespannt ob sich da was finden lässt...

[dcag99]

das problem ist tatsächlich das durchprägen.

1723 sollte man eigentlich sowas nicht mehr gemacht haben.

problematisch hier auch, dass das gesamtanhaltinische wappen ja von allen 4 linien verwendet wurden, sich daraus also nichts ableiten lässt.

wirklich schwer zu sagen .. aber beschlag oder knopf oder irgendwas in der richtung wäre auch möglich.

[Schneewolf]

Da geb ich dir schon recht... aber es scheint ja Silber zu sein...
Warum jedoch sollte es keine Münze sein...
Form und Art würden ja - abgesehen vom Alter - schon recht gut passen oder?

Merkwürdig ist es allemal... aber ich muss rausbekommen
was das ist.

[dcag99]

ich kann jetzt nur meine Meinung dazu äußern, ohne hier den Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.


Münzen wurden normalerweise zu dieser Zeit (auch davor schon länger!) so geschlagen, dass auf der Rückseite kein Durchdruck entstand.

Dabei spielt die Dicke keine bzw nur eine unwesentliche Rolle (siehe z.b. Kreuzer aus Bayern um 1840. klein und dünn)

Die hier vorliegende Münze zeigt aber genau eine "negative" Rückseite. Das ist für mich schon mal Indiz Nr. 1.

Selbst wenn hier quasi eine Art "Notmünze" geschlagen wurde, sollte das nicht so sein.

Klar könnte das bei einer Notmünze anders sein, aber hier gibt es einen 2. Fakt: das Wappen.
1723 war Anhalt in 4 Teile gespalten. Jeder dieser Teile durfte selbst Münzen prägen und tat dies auch. Für gewöhnlich wurde schon daher benötigt eine umschrift oder sonstige kennzeichnung des herrschers zu haben.

Notmünzen waren meist auch lokal (Städte) und zeigten daher wenn, dann das Stadtwappen!

alle in meinem katalog verzeichneten anhaltinischen Münzen (egal welche linie) sind 2 seitig. selbst die silbernen Heller.

30mm ist sehr groß und sollte schon daher einen höheren Wert haben. Höhere Werte waren eigentlich auch immer benannt .. durch zahlen oder ausgeschrieben.
Wobei hier das Gewicht interessant wäre.

alles zusammen würde für mich dafür sprechen, es hier nicht mit einer regulären Münze zu tun zu haben.
Aufgrund der Größe würde ich Richtung "Auflage", "Beschlag","Knopf" oder wegen mir Token tippen.

[erich 1964]

Super Matthias-deine Ausführungen gefallen mir
Ich vermute da ganz stark eine Pseudomünze als Knopfauflage...
Hab So was ähnliches schon gefunden...1809 zu den Tiroler Freiheitskämpfen passend.Aber was sagt uns die Jahrzahl in diesem Fall
HG Erich

[Schneewolf]

Danke für die super detaillierten Ausführungen. Ihr habt mich überzeugt.

Nun interessiert mich 1723 natürlich...was war da... und warum ein Knopf/Token mit dieser Zahl?

Wenn Münze wäre mein Vorschlag auch Notgeld gewesen...