Ferromagnetismus

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  • Eva

    #1

    Ferromagnetismus

    Liebe Anfänger,

    das ist mein 2. und letztes Kapitel zum Thema Metallunterscheidung.
    Gehen wir davon aus, dass ich jetzt genug vom Leitwert verstehe, um mich zur Ergänzung oder Alternative der "Eiseneigenschaft" Ferromagnetismus widmen zu dürfen. Der Ferromagnetismus ist im Gegensatz zum Leitwert eine Materialeigenschaft, im Gegensatz zur Leitfähigkeit eine qualitativ andere physikalische Eigenschaft von Eisen, Kobalt, Nickel gegenüber allen anderen Metallen, nicht nur eine quantitativ verschieden stark ausgeprägte Eigenschaft aller Metalle.

    Ich wüsste gern, ob es brauchbare Geräte gibt, denen eine Eisen-Nichteisen-Unterscheidung auf dieser Basis eindeutig gelingt, unabhängig von der Größe etc.

    Folgende Verfahren kommen nach meiner Kenntnis in Frage:
    1. TR-Verfahren
    Das Messsignal setzt sich aus einem Anteil, den alle Metalle liefern, und ggf. einem dominierenden Eisenanteil zusammen. Wird es in einen einzigen Messwert umgesetzt, so kann man nie sicher zwischen Eisen und Nichteisen unterscheiden. Ist der Prozessor smart genug, so kann er die beiden Anteile vielleicht separieren. Das scheint beim Explorer der Fall zu sein, und das scheint nicht leicht zu sein: "resemblance to ferrous characteristics" klingt ziemlich mühsam. Frage: Wird bei Iron Mask 0 tatsächlich alles Eisen ausgeblendet, und sonst nichts? Das wäre die Unterscheidung, die ich meine. Welche anderen TR-Geräte können das auch? Der XLT liefert "nur" den Leitwert, wenn ich das richtig sehe, auch wenn der raffiniert gewählte Wertebereich von -95 bis +95 mehr suggeriert.
    2. BFO-Verfahren
    Das MSG 75 soll nicht empfindlich für kleine Teile sein, also für mich nicht "brauchbar".
    3. Off-Resonance-Verfahren
    4. Die Kombination von einem Verfahren, das alle Metalle detektiert, mit einem, das nur Eisen detektiert (Magnetometer) liefert natürlich auch alles Nichteisen, aber das kommt sogar mir unpraktisch vor.
    (Lieber Albus! Welches Verfahren hatte Dein Arado?)

    Ich kann mir vorstellen, dass es mir reichen würde, Eisen auszuschließen. Ich weiß, damit schließe ich auch interessante Eisenfunde aus, aber auch Bomben. Ich weiß auch, dass es noch mehr Schrott als den aus Eisen gibt. Den würde ich nichttechnisch bewältigen (wer traut mir das noch zu?), also einerseits den modernen Aluminiumabfällen aus dem Weg gehen und andererseits fleißig sein. Aber Nägel und andere mehr oder weniger definierbaren Eisenteile machen schon die größere Hälfte allen Schrotts aus.

    Eva
  • FREEBIKER

    #2
    Hallo Eva,

    bedenke aber bitte auch, das Bomben nicht ausschließlich aus Eisen bestehen. Die Zünder bei diversen Bomben bestehen aus Messing / Kupfer und deren Legierungen. Also trotzdem immer Vorsicht walten lassen !!!

    G@GF
    Jürgen

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    • FELIX

      #3
      Metallunterscheidung und so...


      Hallo,

      also ich denke das der Explorer derzeit deinen Forderungen wohl am naechsten kommt. Nur Gold und Silberfolie liegen
      sehr eng vom Leitwert her zusammen, daher riskiere ich persoenlich keine zu grosse Diskriminierung.
      Eher aus Angst was zu verpassen leiber grabe ich etwas mehr.
      Mit der Zeit hoert man aber auch sehr gut Alu heraus.

      GF
      FELIX

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      • Landesfürst

        • 08.09.2000
        • 754
        • Bayern
        • Garrett GTI 2500

        #4
        Hallo Eva,

        du schreibst "Ich wüsste gern, ob es brauchbare Geräte gibt, denen eine Eisen-Nichteisen-Unterscheidung auf dieser Basis eindeutig gelingt, unabhängig von der Größe etc.".

        Mit der Theorie der Geräte habe ich mich nicht so intensiv beschäftigt wie du. Trotzdem möchte ich folgendes einwerfen:

        1) In keiner Schilderung der Funktionsweise von Detektoren, die ich bisher gelesen habe, war vom Ferromagnetismus die Rede. Mir ist kein Gerät bekannt, das diesen Effekt verwendet.

        2) Ist der ferromagnetische Effekt unabhängig von der Objektgröße? Sicher nicht, wenn die Anziehungskraft gemeint ist. Ein Detektor würde sicher etwas anderes messen. Aber wäre nicht auch das abhängig von der Größe des Objektes? Meiner Meinung wird die 'Response' des Objektes, welche physikalische Größe das auch immer sein mag, immer von der Größe bzw. Masse des Objektes abhängen.

        3) Selbst wenn du nur das Material eines Objektes bestimmen könntest - was wäre damit gegenüber der heutigen Situation (Leitwert und Größe werden angezeigt, daher Material grob abschätzbar) gewonnen? Die Größe willst du doch vielleicht auch gerne vor dem Ausgraben wissen, oder?

        Kurzum, bisher sehe ich nicht, daß du mit Hilfe des Ferromagnetismus zu besseren Geräten gelangen könntest.

        Was soll's, praktisch gesehen liefern die heutigen Geräte doch durchaus brauchbare Resultate - wie man sich in jedem Fundforum überzeugen kann.

        Gruß Rabbit


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        • Ratsherr

          • 16.01.2001
          • 207
          • Schwaben

          #5
          Hallo Eva,

          ich benutze einen Explorer, deshalb nur zur Richtigstellung: wenn Du die "Iron Mask" auf Null stellst, hast Du sie sozusagen voll aufgedreht, d.h. alles eisenartige wird ausgeblendet (bei Einstellung auf -16 wird alles angezeigt).

          Der Explorer misst den Leitwert (Conductivity) und eine Eigenschaft genannt "ferrous" oder "ferrous content".

          Mich würde interessieren, ob jemand weiß, ob es sich dabei um den von Dir erwähnten Ferromagnetismus handelt.

          Kannst Du den Begriff näher erläutern, um was für eine physikalisch Größe handelt es sich?
          Viele Grüße
          Jago

          Kommentar

          • Eva

            #6
            Hallo Jago, hallo Rabbit,
            "ferrous" ist das Eigenschaftswort zu "iron". Die besondere Eigenschaft des Eisens, die auch der Explorer meint, ist der Ferromagnetismus. Als Übersetzung für ferrous schlage ich vor: ferromagnetisch, umgangssprachlich magnetisch. Ich mach's mir jetzt leicht und sage: Magnetisch ist alles, was an einen Magneten springt, oder umgekehrt. (Reicht das?) Das sind nur Eisen, Kobalt, Nickel und ihre Legierungen. Es gibt natürlich auch schwach ferromagnetische Legierungen (mit anderen Metallen) und zusammengesetzte Objekte (die Bomben mit ihren Zündern). Die sollten sich aber alle insgesamt noch wie Ferromagnetika verhalten.

            Die Verfahren, von denen ich gelesen habe, BFO und Off-Resonance, funktionieren beide so, dass eine (ohne Störung konstante) Ausgangsfrequenz bei Störung durch ein ferromagnetisches / nicht ferromagnetisches Objekt in die eine / andere Richtung verschoben wird. Bei der Richtung der Verschiebung kommt es nicht auf die Größe an, das Objekt muss nur groß genug sein, um überhaupt eine hörbare oder messbare Verschiebung zu erzielen. Wahrscheinlich kann man die Größe des Objekts aus dem Maß der Verschiebung oder der Intensität des Messsignals ableiten, so weit habe ich gar nicht gedacht.

            Der Ferromagnetismus ist jedenfalls die einzige physikalische Eigenschaft, mit der man die Charakterisierung eines Metallobjekts durch den Leitwert noch ergänzen kann, das hat sich Minelab auch gedacht.

            Ob man gleich in dieses Extrem verfallen und nur noch den Ferromagnetismus messen soll, ist natürlich fraglich. Wenn so viel Entwicklungsarbeit in diese Geräte gesteckt würde wie in TR-Geräte, hätten sie vielleicht auch ihre Vorzüge.

            Schöne Grüße
            Eva

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            • Cowboy

              #7
              Demnächst hier im Anfängerforum:Quanteneffekte im be-
              sonderen Zusammenhang mit Magnetischen Monopolen,
              Antimaterie und Veränderungen der Fündimensionalen Riemann'schen Raumzeitstruktur. Bis bald.

              Kommentar

              • Ratsherr

                • 16.01.2001
                • 207
                • Schwaben

                #8
                Hallo Forum,

                @Cowboy:
                Prima Idee Cowboy, ich hoffe, das war eine Ankündigung für ein ausführliches Posting von Dir zu diesem Thema .

                @Eva:
                Vielen Dank für Deine ausführliche und wie immer informative Antwort .
                Wenn der Explorer also den Ferromagnetismus misst, müssten die magnetischen Nichteisenmetalle Nickel und Kobalt einen hohen Ferrous-Wert ergeben, oder?

                Bei Gelegenheit probiere ich das mal mit den deutschen Umlaufmünzen aus Cu-Ni aus, oder hat´s vielleicht schon jemand herausgefunden?
                Viele Grüße
                Jago

                Kommentar

                • Heerführer

                  • 14.12.2000
                  • 1907
                  • irgendwo im Land Brandenburg
                  • XP Reaktor , Ebinger

                  #9
                  Liebe Anfänger,

                  Habe dazu auch was zu sagen!

                  Also -- wenn bei mir die Leistung des MD leicht nachlässt, tausche ich einfach die Akkus untereinander aus !!

                  @ Cowboy

                  DAff sagt "Krassss" !!

                  Kommentar

                  • Ratsherr

                    • 16.01.2001
                    • 207
                    • Schwaben

                    #10
                    Hallo Forum,

                    mal was Grundsätzliches:

                    Es gibt im Forum viele Sondengänger, die nach dem Grundsatz "Was muß ich verstehen, wie ein Motor funktioniert, um gut Auto zu fahren" sich einen möglichst guten Detektor kaufen, losziehen und (hoffentlich viel ) finden.
                    Das ist eine absolut nachvollziehbare Haltung und O.K.

                    Dann gibt es eben einige, die sich davon abgesehen dafür interessieren, was da beim Suchen technisch so abgeht.

                    Das ist für mich einfach ein weiterer Aspekt des Hobbys und genauso O.K. .
                    Viele Grüße
                    Jago

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                    • Heerführer

                      • 14.12.2000
                      • 1907
                      • irgendwo im Land Brandenburg
                      • XP Reaktor , Ebinger

                      #11
                      HAy Jago

                      Zu deinem Beitrag kann ich nur sagen : Richtig!

                      Was mich nur etwas verwundert, und deshalb mein "Senf",
                      das diese Diskusion, höchsten Niveaus! in der Rubrik
                      "Anfänderprobleme" diskutiert wird.
                      Im übrigen bin ich stolz solch schlaue "Bekannte" zu haben!
                      Solche Beiträge brauch das Forum natürlich. Wenn alle nur "rumsenfen" würden, wäre ich auch nicht mehr hier!


                      Mit freundlichsten Grüssen
                      DAff

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                      • Ratsherr

                        • 16.01.2001
                        • 207
                        • Schwaben

                        #12
                        Hallo Daff,

                        erst mal viele Grüsse aus dem Schwabenland nach Brandenburg .

                        Ich denke der Thread steht deshalb im Anfänger-Forum, weil Eva glaubt, sie wäre Anfängerin (was sich wohln höchstens aufs Suchen aber nicht auf technische Verständnis beziehen kann).

                        Übrigens, wann gibts auf Deiner Homepage den zweiten Teil des Erlebnisberichts der Tigerbesatzung?
                        Viele Grüße
                        Jago

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                        • Cowboy

                          #13
                          Erstellt von Jago
                          Hallo Forum,

                          @Cowboy:
                          Prima Idee Cowboy, ich hoffe, das war eine Ankündigung für ein ausführliches Posting von Dir zu diesem Thema .

                          @Eva:
                          Vielen Dank für Deine ausführliche und wie immer informative Antwort .
                          Wenn der Explorer also den Ferromagnetismus misst, müssten die magnetischen Nichteisenmetalle Nickel und Kobalt einen hohen Ferrous-Wert ergeben, oder?

                          Bei Gelegenheit probiere ich das mal mit den deutschen Umlaufmünzen aus Cu-Ni aus, oder hat´s vielleicht schon jemand herausgefunden?
                          Für ausführliche Postings zum Thema Quantenphysik
                          und Relativität bin ich immer zu haben.Bisher nur
                          angedroht.

                          Kommentar

                          • Albus

                            #14
                            Hi Eva,


                            Erstellt von Eva

                            (Lieber Albus! Welches Verfahren hatte Dein Arado?)
                            [/B]

                            TR. Da ich das Gerät seinerzeit gebraucht gekauft habe, habe ich keine technischen Daten, aber in der Beschreibung (Testbericht in "TREASURE HUNTING") hieß es damals:

                            "A sensitive ground excluding circuit indicates the presence of metal - ferrous or non-ferrous - via the headphones. At the same time, a second circuit indicates on the meter whether the object detected is strongly magnetic (i.e. of iron)."

                            Wie andere non-Motion-Geräte der damaligen Zeit mit Meter Disc. (z.B. C-SCOPE 1200) unterlag auch der Arado dem Anomalieeffekt, d.h. ab einer gewissen Größe schwenkte die Nadel in den Nichteisenbereich, wenn die Spulenmitte genau über dem Objekt war. War aber in Kombination mit dem Tonsignal einfach zu erkennen.

                            Sehr gut gefallen hat mir an dem Gerät die hohe Empfindlichkeit, negativ war der fehlende Bodenausgleich. Mit Sicherheit kein Anfängergerät und erst recht nichts für stark schrotthaltige Böden, weil es wirklich jeden Splitter anzeigt.

                            Gruß,
                            Albus

                            Bin laborgeschädigt, darum hat die Antwort etwas gedauert

                            Kommentar

                            • Heerführer

                              • 14.12.2000
                              • 1907
                              • irgendwo im Land Brandenburg
                              • XP Reaktor , Ebinger

                              #15
                              @ Jago

                              Danke für die fernen Grüsse. Ich sende dir hiermit auch welche!
                              Welchen zweiten Teil des Berichtes meinst du? :
                              Weil das Ende der Anfang einer neuen Schlacht sein könnte ?


                              Ist zwar nicht direkt zum Thema, aber ich hoffe es wird verziehen!?
                              DAff

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