Neuling sucht Antworten

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  • nk919
    Einwanderer


    • 28.09.2007
    • 3
    • Baden Württemberg

    #1

    Neuling sucht Antworten

    Hallo,
    Bin Neuling. Papa ca 46 Jahre, habe Sohnemann Sonde zum 11. Geburtstag gekauft. Bei Fa Seben Deep target 60 € plus Versand.
    Papas Absicht war,
    1. Taschengeldaufbesserungsgerät, man findet die Münzen (€) auf Rast- und Parkplätzen, Parkanlagen,
    2. Sohnemann lernt noch etwas Geschichte,
    3. Sohnemann lernt noch ein bischen etwas über Elektronik, Wie funktioniert eine Sonde,
    Im Vorfeld habe ich ein bischen im Internet gestöbert, wurde etwas verunsichert, besuchte den örtlichen Polizeiposten, suchte das Kreisdenkmalamt auf. Die Eine hatte keine Ahnung, darf man nicht barsch dahingeworfen, die Andere war hilfsbereiter hatte aber auch keine Ahnung bezüglich was darf ich mit der Sonde und was nicht. Und dann gabs noch ein Telefonat mit Herrn xxx xxxxxx, zuständig für Denkmalschutz im Landkreis.
    Der war nicht nur nett sondern auch hilfsbereit und gab mir seine Handynummer für den Fall eines Fundes.
    Gefunden haben wir, (Sohnemann sondelt nicht alleine, schon wegen der ganzen Munition), einen Sheriffstern, einen Zelthering, Kronkorken, coladosen, und Munition. Der zuständige Polizeiposten, der vorschriftsmäßig informiert wurde, gab Anweisung die Funde mitzunehmen und am nächsten Tag, Montag, der Polizei des Kleindorfes zu übergeben. (Aussenstelle sei am Wochenende nicht besetzt, "So einfach wird es ja nicht explodieren" )
    Mittlerweile wurde die Munition bei unserer Polizeidienststelle vorgelegt.
    Wir haben am letzten Sonntag sicherlich auch Münzen gefunden, ich glaube hochgerundet in kleinstmöglicher Sortierung ca 73 Cent, jedoch in einer halben Stunde, bei maximal 2 cm buddeln auf ca 50qm sondeln. Selbstverständlich haben wir die Löcher wieder geschlossen. Messingflügelmutter M5 lag noch getrennt von Schraube M5. Nun wiedervereint. Beim abendlichen Haurucksondeln es war Dienstag wieder Munitionsfund, wieder Polizei die sich diesmal drum kümmerte und hilfsbereit Fundort aufsuchte, Munition zur entsorgung mitnahm, mit Hinweis man solle zur Information auf die Seiten vom württembergischen Kampfmittelbeseitigungsdienst gehen. Auch das tat ich. Da wird einem richtig schlecht.
    Und dann die Frau M. vom Denkmalamt, die da, Papa hat ja überall, aufrichtig, ehrlicherweise seine Adresse und Telefonnumer hinterlassen, die da meinte ich solle mich mit dem Herrn.... in Esslingen bei der Denk....behörde in Verbindung setzen, zwecks Genehmigung. Wo sondeln, wie sondeln, wo nicht sondeln, also..............
    So geschehen heute. Auf die Frage wo ich sondeln darf oder wo im Landkreis Bodendenkmäler wären, wurde mir gesagt, daß ich mit einem solchen Verzeichnis nichts anfangen kann, weil 90% der Bodendenkmäler noch gar nicht entdeckt sind. Ich wurde an den Chef ( Professor Biel) verwiesen, zwecks Erteilung einer Erlaubnis aber ich hätte keine Chance sie zu bekommen, mir wurde gesagt, die gesetzliche Regelung spricht gegen sondeln, ich soll meine Sonde vergessen. Der Professor Biel ist mir bekannt aus einem Artikel einer Denkmalschutztagung, wie auch ein Polizist der mit einer Halbschale denkmalschützerischerweise ausgezeichnet wurde.
    Ich glaube von mir sagen zu können ich bin ein geschiedener Wochenenderziehungsberechtigter Handwerksmeister mit nachweislicher ca 20 jähriger Mitgliedschaft im ortsansässigen Kunst- und Kulturverein, der gelobt keine staatsbegründeten Kulturgüter zu suchen. Ich halte mich für mündig genug anderen ein gewissen Respekt und Achtung zuzugestehen, ich glaube ein mündiger unvorbestrafter deutscher Staatsbürger zu sein. Im Falle eines Zufallsfundes, dem Rheingold an der Brenz, dem Bernsteinzimmer im Schurwald, oder sei es nur ein Hosenknopf von Napoleon würde ich ihn tugendhafter Weise nicht unterschlagen, nicht verhöckern oder verhehlern.
    Sowenig wie mein Sohnemann den gefundenen 500 € Schein behält.
    Trotzalledem werde ich im Moment wie ein Grabräuber behandelt.
    Welche Erfahrungen habt Ihr ? Wer weiß Rat?


    xxxx - Name wurde im allg. Interesse entfernt

    Sorgnix - 16:45
  • Hottenhorst
    Ritter


    • 27.04.2005
    • 367
    • Ecke Venloer Heide
    • XP ADX100

    #2
    Tja, da scheint guter Rat teuer. Wenn ich jetzt schreiben würde: "geh doch einfach ohne Genehmigung sondeln", dann würde ich mir den Zorn der hier zuständigen Admins an den Hals hängen.
    Trotzdem tun das die meisten.
    Eine andere Regelung gibt es anscheinend auch nicht, solange die Denkmalämter so kleinkariert sind, und sich mit Genehmigungen so schwer tun. Manchmal mögen sie mit dem Verdacht, "alle, die sondeln, sind Raubgräber", Recht haben, in den meisten Fällen scheint dieser Ausspruch allerdings unbegründet.

    Wenn Du hier im Forum mal die Suchfunktion zum Thema "Suchgenehmigung" bemühst, wirst Du dann den raurigen Rest finden, der Dir wahrscheinlich auch nicht mehr Mut machen wird, denke ich.

    Was Du allerdings machen kannst, ist folgendes: geh doch mal an ortsansässigen Schwimmbädern, Badeseen oder Spielplätzen vorbei. Da steigt dann auch die Wahrscheinlichkeit, das Taschengeld aufzubessern merklich.

    Trotz dieser weitestgehend negativen Aussage noch viel Spaß mit eurer Sonde wünscht

    Hotte

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    • Watzmann
      Heerführer

      • 26.11.2003
      • 5014
      • Großherzogtum Baden

      #3
      Tja,lieber Leidensgenosse,willkommen in der Realität von Baden Würrtemberg,wo der "kleine Bürger mit ehrlichen Vorsätzen" nichts zählt und die "Herrscher vom Amt" das sagen haben,nach gutdünken herrschen und auf ihrem Monopol bestehen.
      Aber der Kampf gegen diese Herrn wurde zwischenzeitlich von einigen Wagemutigen schon aufgenommen.


      Gruß Daniel

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      • Pfälzer
        Ritter


        • 09.01.2006
        • 518
        • B.-W.

        #4
        Was Du allerdings machen kannst, ist folgendes: geh doch mal an ortsansässigen Schwimmbädern, Badeseen oder Spielplätzen vorbei. Da steigt dann auch die Wahrscheinlichkeit, das Taschengeld aufzubessern merklich.
        Das ist wirklich eine klasse Aussage. Danke.
        Gerade mit dem Junior, bleib aus Wäldern draussen. Da besteht auch nicht immer wieder die grosse Gefahr von Munitonsfunden.

        Ansonsten mache das, was dir der Herr X. geraten hat. Hoffentlich hast du dem armen Kerl, mit dem Posting hier, keinen Bärendienst erwiesen.

        Jürgen
        Jürgen

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        • Watzmann
          Heerführer

          • 26.11.2003
          • 5014
          • Großherzogtum Baden

          #5
          Zitat von Hottenhorst
          geh doch mal an ortsansässigen Schwimmbädern, Badeseen oder Spielplätzen vorbei. Da steigt dann auch die Wahrscheinlichkeit, das Taschengeld aufzubessern merklich.
          So ähnlich wurde es mir ,als ich mich vor einigen Jahren naiverweise direkt an den Herrn Dr. B... wendete,auch gesagt.
          Festplätze waren da auch noch in der Auswahl.
          Da würden sie angeblich ein Auge zudrücken.
          Aber nur da!
          Zwischenzeitlich würde ich mich auf seine damalige Aussage allerdings auch nicht mehr darauf verlassen!

          Gruß Daniel
          Zuletzt geändert von Watzmann; 29.09.2007, 16:41.

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          • nk919
            Einwanderer


            • 28.09.2007
            • 3
            • Baden Württemberg

            #6
            Danke für eure Ratschläge,
            Problem Munitionsfunde
            Ich Sondenbesitzer, Wie geht ihr damit um? Bis jetzt hatten wir noch nicht das Unglück auf scharfe Munition beim sondeln zu stoßen, Gott sei Dank! Habe doch jetzt innerhalb von einer Woche schon erschreckend viel gefunden. Zum Glück Munition von Handfeuerwaffen bis schweres Maschinengewehr, vielleicht auch Flak alles noch im Bereich unter 20 mm.
            Liegen Erfahrungen vor bei größerem Kaliber? Meine Munitionsfunde in 10 cm Tiefe max 10 m von der Land- oder Kreisstraße entfernt, auch ohne Wald stand nur 1 Linde da, oder der Waldrand.
            Besteht nicht die Möglichkeit sich auf Munitionssuche zu spezialisieren. In Baden Württemberg haben sie ca 60 t in über 50 Jahren freigelegt, bei über 10 Toten beim Kampfmittelbeseitigungsdienst. Da gibt es tatsächlich eine qm Zahl die als gereingt gilt.
            Ich bemühe mich nicht politisch zu werden,
            Ich deutscher Staatsbürger benötige, zumindest habe ich nicht das Gefühl meine deutsche Identität durch die Oder Neise Grenze, den Altvater Rhein, durch bayrische Gauen zu definieren. Meine Herkunft auf irgendwelche edle Geschlechter meiner Ururur abzuleiten. Ich glaube eher von mir sagen zu können daß der letzte Krieg bestimmender war, für mein Sein und meine Identität. Es braucht die Kulturdenkmäler , ohne Zweifel. Gehören die Altlasten des 1. Weltkrieges in 7 Jahren dann auch zum Denkmalschutz und der Rest ein paar Jahre später? Was ist mit den atomaren Endlagerstätten den Salzbergwerken vollgestopft mit Sondermüll?
            Ich denke so völlig unpolitisch, sollte man sich doch als Sondengänger auf die ungeschätzten Kriegskulturgüter des 1. und 2. Weltkrieges stürzen bevor der Denkmalschutz deren brisante Sprengkraft, den unwiederbringlichen kulturellen Wert entdeckt.

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