Minengefahr vorhanden ???

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Bacchus

    #1

    Minengefahr vorhanden ???

    Servus !

    In der nächsten Zeit werde ich aktiv an einem Projekt mitarbeiten, dessen Ziel das Auffinden vergrabener Werte durch dt. Truppen kurz vor dem Ende des II WK ist. Location ist näher bekannt, doch ich habe Bedenken bzgl. möglicher Minen, die das Versteck "schützen" könnten. Kann mir jemand sagen, wie gross die Gefahr ist, dass das Objekt vermint ist, und v. A. wie ich mich bei der Grabung verhalten soll, um möglichst vorsichtig und delikat zu Werke zu gehen ???

    Lieben Dank im Voraus
    Bacchus
  • Schuppi

    #2
    Moin!

    Das ist äußert gefährlich!

    Natürlich wurden Wertgegenstände nicht einfach irgendwo eingelagert, sondern mit Fallen gesichert. Zum Beispiel mit Splittergranaten oder Tretminen.

    Zu beachten ist als erstes, das die Gefahr nicht nur von "unten" kommt. Auch an den Wänden kann z.B. eine Granate angebracht sein, welche schon allein durch das Öffnen der Tür mit einer Zerlegeladung in 1000 Stücke gerissen wird!

    Man sollte ganz, ganz langsam vorgehen, und jeden Schritt genau durchdenken.

    Vor Stolperdrähten ist im FREIEN weniger zu befürchten als in Gebäuden drin. Dort rosten sie nämlich nicht so schnell durch.

    Auch sollte man die Drähte NIEMALS kappen, sondern einfach übersteigen.

    Man könnte diese Liste ewig fortsetzen.

    Anfänger sollten sich auf jeden Fall im Hintergrund halten und den "erfahrenen Hasen" den Vortritt lassen.

    Gut Fund!
    Schuppi

    Kommentar

    • Bacchus

      #3
      Okay, vielen Dank für Deine Antwort!
      Gibt es jedoch eine wirksame Möglichkeit, Minen zu identifizieren, bevor es "bum" macht ? Wie kann ich z.B erkennen, ob eine Sprengladung hinter einer zugemauerten Wand angebracht ist ? Und wie könnte ich notfalls versuchen, die Ladung zu neutralisieren, ohne dass man mich - ganz krass ausgedrückt - von den Wänden abkratzen muss ??? Dass man diese Aufgabe dafür ausgebildeten Pionieren oder Sprengstoffexperten überlassen sollte, ist ´irgendwie´ schon klar, aber gibt es nichtsdestotrotz eine erprobte Methode ?

      Danke & gut Fund
      Bacchus

      Kommentar

      • Thorsten

        #4
        @ Schuppi

        Man hört ja dauernd was von Sprengfallen etc. im Zusammenhang mit Einlagerungen und ähnlichem. Ist das irgendwo explizit beschrieben oder sind das nur Gerüchte?

        @ Bacchus

        Solltest Du wirklich in einem Gebiet tätig sein, wo Minen oder Sprengfallen jeglicher Art vorhanden sind, laß um Gottes Willen die Finger davon!! Ein Bekannter von mir ist Munitionssammler und hat auch entschärfte Granaten und Minen, mit ihm habe ich mich sehr ausführlich über diese Sachen unterhalten. Auf Grund seiner langjährigen Erfahrung und seinen fachbezogenen Kontakten rät er dem Laien unbedingt von jeder Manipulation ab, oft soll es schon genügen, die Lage des Sprengkörpers minimal zu verändern, um die Reaktion auszulösen. Dies erklärte er mir damit, daß Teile im Mechanismus, die der Auslösung dienen, oft so korrodiert oder zersetzt sind, daß sie nur noch von Fragmenten im Hundertstelmillimeterbereich gehalten werden. : Den Rest kann man sich ausmalen.

        GugF, Thorsten

        P.S.: Solltest Du zufällig Sprengkörper finden, ruf´unbedingt den Räumdienst an, wer weiß, wer sonst das Teil noch findet!!

        Kommentar

        • Bacchus

          #5
          Hmmm... Das stimmt natürlich nachdenklich...

          Kommentar

          • Schuppi

            #6
            Moin!

            Da kann ich nur zustimmen: Entschärfung ist nichts für uns - sondern für die Spezialisten vom KRD.

            Ich könnte Dir jetzt eine kilometerlange Liste von Dingen tippen, was eine Mine bzw. eine Bombe kennzeichnet. Aber nur mal ein Auszug:

            Man unterscheidet die Bombentypen. Es gibt welche, deren Sprengladung (Trinitrotuloul oder Ammoniumgellit in den meisten Fällen) durch einen Zünder (Aufschlag-, Druck-, Säurezünder) direkt zur Explosion gebracht wird.

            Dann gibt es Typen (Brandbomben z.B.), deren eigentliches Brandmittel (Phosphor) erst durch eine sogenannte "Zerlegeladung" in alle Himmelsrichtungen geblasen wird.

            Minen haben immer einen Zünder. Um eine Mine zu entschärfen, muß der Zünder raus.

            Der Zünder muß zuerst bestimmt werden. Säurezünder entschärft man nicht, man "sprengt die Bombe an". Alle anderen Type werden rausgeschraubt.

            Je nach Bombenklasse sind die Gewinde rechts oder links. Eine 500kg amerikanisch hat links, eine 1000kg sowjetisch hat rechts. Aber auch das kann man nicht pauschal anwenden, weil eine sowjetische Werfergranate 36kg einen Zünder mit Hakenmechanismus links hat.

            Lageveränderung kann, wie angesprochen, schon zur Detonation ausreichen.

            Explizit beschrieben ist das eigentlich nicht. Aber wenn Du Leute kennst, die damals bei der SS waren, können die Dir allerhand über die sogenannte "Objektsicherung" erzählen.

            Wer "Götterdämmerung-Morgen stirbt Berlin" gesehen hat, der denkt vielleicht "Puh...wäre ja Wahnsinn, wenn es sowas tatsächlich gäbe". Solche Aufbauten (geplant, nur 5-10 wirklich gebaut) gibt es im kleinen Stil tatsächlich!

            Ich rate Dir dringend, die Finger von allem zu lassen, was Du nicht genau erkennen kannst.

            Grüße
            Schuppi

            Kommentar

            • Bacchus

              #7
              Hmmm... Das ist allerdings wirklich sehr ernüchternd... Alles klar, den Rat werde ich beherzigen.

              Danke & gut Fund
              Bacchus

              Kommentar

              Lädt...