Hi Gordon
Eine Reiseroute kann ich Dir nicht bieten, aber man findet sie in der einschlägigen Literatur.
Ich kann Dir aber ein Etappenziel anbieten, das ca. 60 km von Hannover liegt.
Im Frühling und Sommer des Jahres 1626 standen sich in Norddeutschland die Heere der protestantischen und katholischen deutschen Fürsten in drei gesonderten Gruppen nördlich und westlich des Harzes. Tilly, der Feldherr der katholischen Liga, hielt das Leinetal mit Ausnahme von Göttingen und Nordheim besetzt, Wallenstein, des Kaisers Generalissimus, lag mit seinen Truppen jenseits des Harzes in den Stiften Magdeburg und Halberstadt. Ihnen gegenüber stand König Christian IV. von Dänemark, der Feldherr des Niedersächsischen Kreises, an der mittleren Oker und stützte sich auf die Festung Wolfenbüttel.
Nachdem Tilly Göttingen besetzt hatte und Wallenstein Richtung Schlesien zog, entschloß sich Christian IV. zum Angriff. Er zog gegen Tilly, zahlenmäßig überlegen. Nachdem jedoch Wallenstein Verstärkung schickte und sich diese auch mit Tillys Herr vereinigten konnte, legte Christian IV. den Rückwärtsgang ein.
Die Schlacht bei Lutter am 27.08.1626
Bei Lutter kam es dann zur entscheidenden Schlacht, die Christian verlor.
Als Daten habe ich folgendes: 5000 Tote
3000 Gefangene
Gesucht habe ich selber dort noch nicht. Aber ich habe gehört, dass die Bauern noch immer mal `ne Kanonenkugel rauspflügen.
Das Gelände besteht fast nur aus Ackerland. Wenn du dort mal suchen solltest, sag bescheid. Vielleicht komm ich mit.
kann mir vielleicht Jemand sagen ( schreiben ) ob sich der 30 jähr. Krieg auch in meiner Heimat ( Saarland - Rheinl.Pfalz - Lothringen ) abgespielt hat ???
Bin leider in dieser Epoche ziemlich unbedarft !
Hallo Freebiker,
gerade in diener Gegend um Lothringen gings damals schon heiß her. In der 2. Hälfte des 30.j.K. waren vor allem die Franzosen darauf aus, Landgewinne zu machen. In den tiefen Wäldern der Pfalz (Reiter aus Kurpfalz!- war der Kurfürst, später (Winter)König von Böhmen) versteckten sich die Bauern vor der plündernden Soltateska. Dort dürften heute noch einige Sachen versteckt sein. Geh mal einfach ins Heimatmuseum der verschiedensten Orte. Dort findest du öfter bessere Anhaltspunkte zur Suche als in großen Museen.
vielen Dank für die rasche Antwort. Schon wieder bin ich ein bischen schlauer.
Wußte echt nicht, was zu dieser Zeit hier los war. Mein Gebiet sind die Gallier und Römer in unserer Heimat. Da war auch einiges los.
Hm, der „Dreißigjährige Krieg“ wurde aber von 1618-1648 geführt!? Beendet wurde der Krieg durch den „Westfälischen Frieden zu Münster und Osnabrück“ im Jahre 1648!
Ahoi und Gruß
Eifelgeist
Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein
Wer hier vorüber geht, verweile!
Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
Deutschland zerfällt in viele Teile.
Das Substantivum heißt: Zerfall.
Was wir hier stehn gelassen haben,
das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
auf den ein Volk gekommen ist.
also die schwedische Armee landete im Sommer 1630 an der Odermündung (ca. 13.000 Mann). Im ersten Jahr baute die Schweden ihre Position im Ostseeraum aus und verstärkten ihre Truppen. Dann zogen sie endlang der Oder bis Frankfurt/Oder, dann über Berlin in Richtung Magdeburg. Vor Magdeburg schwenkten sie ab in Richtung Breitenfeld, wo es am 17.09.1632 zu einer Schlacht kam.
Danach zogen die Schweden in die Gegend um Mainz, dann In Richtung München. Von hier ging es über Nürnberg nach Lützen, wo es im November 1632 zu einer Schlacht kam, in der der schwedische König Gustav Adolf fiel. Soweit zu den ersten Jahren.
Übrigens kam es bei Wittstock am 24 September 1636 zu einer der blutigsten Schlachten des 30-jährigen Krieges.
Nachdem die hier praktizierte Recherche wohl nicht unbedingt befruchtend für´s Sucherherz ausfiel (??), geb´ich mal ´nen Buchtip:
"Früher" galt dieses Buch als DIE Pflichtlektüre über den Dreißigjährigen Krieg. Eine umfassende Darstellung der politischen Verhältnisse, Ziele und Absichten aller beteiligten Parteien und diverse Angaben zum Leiden im Volk.
Ganz nebenbei ziehen sich durchs gesamte Buch in chronologoischer Reihenfolge Angaben zu kleinen und größeren Scharmützeln. In meinem Buch stecken an die Hundertfünfzig Post-it-Blättchen als Wiederfindhilfe ...
Was das Buch nicht hergibt sind selbstverständlich GENAUE Ortsangaben und Beschreibungen. DAS ist ja teilweise bei den meisten Begebenheiten bis Heute nicht genau bekannt.
Und wer erwartet, das jedes geplünderte Dorf oder Gehöft aufgeführt ist, sollte wohl eher die 12.376-Seitige Detailausgabe zu Rate ziehen ...
Solche Dinge, oder auch Anmarsch- bzw. Fluchtwege, Lager, etc. findet man im Gemeinde- oder Kirchenarchiv ...
Das Buch kann hervorragend als Anhaltspunkt und Tipgeber zur vertiefenden Recherche herangezogen werden.
Hier isses:
Der Dreißigjährige Krieg.
C. V. Wedgwood
Preis: DM 20,00 (Amazon.de)
Gebundene Ausgabe - 517 Seiten
Cormoran, München (1999)
ISBN: 3517090174
(Meine Alt-Auflage hat seinerzeit einiges mehr als 20,00 DM gekostet ...)
Und das mich jetzt keiner Frage, ob, und überhaupt oder was auf dieser oder jener Seite zu lesen bzw. zu finden sei ...
SELBER LESEN !!
Jörg
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)
leider kann ich zur Mainzer Gegend nicht viel sagen. Ich kenne nur die groben Züge des 30-jährigen Krieges, außer in meiner Heimat, hier bin ich natürlich einigermaßen Fit.
Am meisten habe ich in den Stadtchroniken gefunden. Versuchs doch da mal!
Das Buch schildert die Geschichte des 30-jährigen Kriegers sehr eng verknüpft mit zeitgenössischen Quellen in einem (aus meiner Sicht) amüsanten gesellschafskritisch-sarkastischen Stil.
Kommentar