GF
Sherlock
Meinen idealen Verein stelle ich mir eigentlich so vor:
- Eingetragener Verein, evt. mit Gemeinnützigkeit (erleichtert Spenden)
- Landesgruppen je nach Bundesland, da auch die Denkmalsgesetze nach Bundesland
unterschiedlich sind
- Im Namen müßte etwas von Archäologie, Sonden oder Heimatforschung enthalten sein.
"Mythos" oder "Sagen- und Schatzsucherverband" klingt nach außen hin zu esoterisch. Je
wissenschaftlicher der Name, desto weniger Berührungsängste auf Seiten der professionellen
Archäologen.
"Bundesverband aktiver Heimatforscher" (Landesgruppe NRW etc.)
"Bundesverband der Freizeitarchäologen, Heimatforscher und Sondengänger e.V."
Wichtig ist, daß der Verein unbedingten Wert auf die legale Tätigkeit seiner Mitglieder
legt. Wer auf einem Bodendenkmal erwischt wird (keltische Anlage etc.), fliegt sofort aus
dem Verband.
Wichtig finde ich einen bundeseinheitlichen Ausweis (Scheckkartengröße, eingeschweißt, mit
Namen, Mitgliedsnummer und Lichtbild sowie Nr. des Personalausweises). Auf dem Ausweis
sollte neben dem Namen des Landesgruppenverbandes deutlich in Farbe das Wappen des
Bundeslandes prangen.
Auf der Rückseite könnten noch irgendwelche Texte (Gesetze, daß Sondengehen erlaubt ist
etc.) abgedruckt sein.
Stell Dir vor, die Polizei erhält einen Anruf eines besorgten Bürgers und überprüft so
jemanden:
Ich kann mir die Funkmeldung jetzt schon vorstellen: "Ja, Wache, wir haben den hier
überprüft, der konnte sich mit Personalausweis ausweisen, da liegt nichts negatives vor,
das ist ein Hobbyarchäologe. Er hat auch einen Ausweis seines Bundesverbandes bei und eine
Bescheinigung, daß man das auf allen Wegen in unserem Bundesland darf. Wir kommen zurück."
Und schon ist die ganze Luft aus der Angelegenheit. (Natürlich nur, wenn er nicht mitten
in einem Gräberfeld oder Ritterburg erwischt wird. Auf der anderen Seite: Welcher Polizist
kennt sich en Detail mit dem Denkmalschutzgesetz aus oder kann Sonntagsnachmittags
jemanden von der Stadt erreichen um nachzufragen ?)
Wichtig ist auch die rechtliche Vertretung der Mitglieder. Mit einer Versicherung kann man
sicher einen Vertrag abschließen über den Rechtsschutz der Mitglieder (je mehr Mitglieder,
desto billiger für den einzelnen. Versicherungen lecken sich die Finger danach)
Informationen an die Mitglieder können erfolgen per webseite (teilweise geschlossene
Benutzergruppe) bzw. per email-Rundbrief. Jedes Mitglied sollte eine genaue Ausarbeitung
an die Hand bekommen, was man darf und was nicht, z.B. Gesetzeskommentare je Bundesland,
Muster für Anträge auf Grabungsgenehmigungen etc.
Ich habe zwar schon das Denkmalschutzgesetz NRW durchgelesen, trotzdem ist noch einiges
unklar:
Wo darf man ohne Genehmigung suchen ?
Wie sieht ein Vertrag zwischen Grundstückseigentümer und Sondengänger aus ?
Welche Funde darf man behalten, welche muß man melden ?
Wann muß man wie eine Grabungsgenehmigung beantragen ?
Verhalten sich die Mitglieder des Verbandes korrekt, können sie auch mal den Profis ihre
technische Unterstützung anbieten. Beide Seiten würden davon profitieren: Die Archäologen,
die Hilfe von (technisch) versierten Sondengängern erhalten würden, und die Sondengänger,
die bei wichtigen Projekten helfen könnten und so Kontakte zu den Profis erhalten würden.
(Vorraussetzung ist natürlich, daß die Sondengänger nicht nachts ohne Aufsicht dort
weiterarbeiten ;-))
Je seriöser der Verband, desto mehr werden die Hemmschwellen der Profis abgebaut und es
würde zu für beide Seiten interessanten Kontakten kommen.
Utopie ?
Sherlock


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