Die archäologische Geschichte zerstört: Raubgräber

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  • samson
    Heerführer

    • 03.10.2000
    • 1785
    • Eich bei Worms
    • Whites DFX, XP Deus

    #16
    Viele legen sich hier ihre Meinung zurecht, ohne jemals direkt mit einem Archaeologen gesprochen zu haben. Hier versuchen absolute Laien, wie z.B. goldjunge00 gezielt gegen die Mitarbeiter der Ämter Stimmung zu machen. Andere hauen dann genau in diese Kerbe rein.
    Man, denk doch erst mal drüber nach, besucht vielleicht eine offizielle Grabung, unterhaltet Euch mit den Leuten und laßt die Hetzerrei!

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    • teutates
      Einwanderer


      • 12.02.2007
      • 3
      • Bayern

      #17
      @Samson: Da gibt es fast nichts hinzuzufügen.
      Wer die Mitarbeitern der Denkmalbehörde in solcher Form diffamiert, zeigt hier klar seine demagogischen Absichten. Warum soll ein Grabungstechniker keinen Goldring oder eine teure Uhr tragen dürfen, deswegen hat er doch keine Funde verkauft. Und die Mär von den Archäologen, die ebenfalls ihre Funde verkaufen würden.
      Stattdessen sich einen Termin geben lassen und sich mit den Leuten mal sachlich unterhalten, bei einer Grabung mithelfen etc. - da würde ein ganz anderes Bild entstehen. Sicherlich ist nicht auszuschließen, daß es auch unter den Mitarbeitern mal ein schwarzes Schaf gibt, aber solche Pauschalurteile über die Mitarbeiter der LDA´s finde ich unterste Schublade. Ich kenne keinen LDA-Mitarbeiter, dem ich solche Geschäfte zutrauen würde, im Gegenteil ich finde sie leisten gute Arbeit. Überzeugt Euch selbst.

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      • Robin aus dem Wald
        Heerführer

        • 19.07.2000
        • 1004
        • Österreich, 1210 Wien
        • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

        #18
        Zitat von teutates
        Sicherlich ist nicht auszuschließen, daß es auch unter den Mitarbeitern mal ein schwarzes Schaf gibt, aber solche Pauschalurteile über die Mitarbeiter der LDA´s finde ich unterste Schublade.
        Klar doch, aber andersrum ist es ok? Ach was solls, jeder hier geschriebene Buchstabe ist vergeudet bei derartiger Obrigkeitshörigkeit.
        Gruß & Gut Fund

        Robin

        "Sunt lacrimae rerum."
        Die Dinge haben ihre Tränen.
        (Vergil)

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        • Marder 2001
          Landesfürst


          • 18.02.2005
          • 834
          • NRW

          #19
          Zitat von Robin aus dem Wald
          Klar doch, aber andersrum ist es ok? Ach was solls, jeder hier geschriebene Buchstabe ist vergeudet bei derartiger Obrigkeitshörigkeit.


          Robin, genauso sehe ich das auch, traurig aber wahr.
          Also, haut hier den Deckel drauf und ab damit in die Tonne.
          Gruß Ralf

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          • Marder 2001
            Landesfürst


            • 18.02.2005
            • 834
            • NRW

            #20
            Einfach mal ein Text, wo auch anders gesprochen wird......


            Im Hügelgrab lagen zehn Steinzeit-Menschen
            aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
            Springe zu: Orientierung, Suche
            Nebra (Deutschland), 28.05.2005 – Archäologen aus Sachsen-Anhalt haben etwa fünf Kilometer vom Fundort der „Himmelsscheibe von Nebra“ (Kreis Merseburg-Querfurt) entfernt in einem Wald ein Hügelgrab aus der Jungsteinzeit um 2.200 v. Chr. entdeckt. Das Grab wurde zunächst in der Jungsteinzeit vor etwa 4.200 Jahren und später in der Bronzezeit vor rund 3.000 Jahren benutzt. Im Hügelgrab lagen insgesamt 20 Skelette von Menschen; jeweils die Hälfte davon stammte aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Dies berichtete die Archäologin Mechthild Klamm.

            Die in der Jungsteinzeit bestatteten Menschen waren – nach den Grabbeigaben zu schließen – Angehörige der Schnurkeramischen Kultur, deren Tongefäße häufig mit Abdrücken von Schnüren verziert wurden. Man hatte ihnen Tongefäße mit ins Grab gelegt.

            Zusammen mit den in der Bronzezeit bestatteten Menschen fand man einige bronzene, spiralförmig gedrehte Ohrringe, ein wertvolles Bronzemesser und eine ca. zwölf Zentimeter lange bronzene Schmucknadel.

            Das Hügelgrab besitzt einen nach Süden ausgerichteten Eingang mit einem dreieckigen Schwellenstein aus Sandstein. Darunter befand sich ein in Hockerstellung mit zum Körper hin angezogenen Beinen bestatteter Mensch, der vielleicht als Türwächter dienen sollte.

            Das Hügelgrab wird seit März 2005 von Archäologen ausgegraben. Neben ihm befinden sich – etwa 20 Meter entfernt – zwei weitere Grabhügel, die ebenfalls untersucht werden sollen.

            An dem gegenwärtig untersuchten Hügelgrab wurden Spuren von Raubgräbern beobachtet. Die sensationelle Entdeckung der rund 3.600 Jahre alten bronzezeitlichen „Himmelsscheibe von Nebra“ hat in letzter Zeit zahlreiche Raubgräber in diese Gegend gelockt.

            Auf Raubgräber sind Archäologen schlecht zu sprechen. Nach ihrer Ansicht zerstören ungebetene private Ausgräber den Zusammenhang, in dem die Fundstücke angetroffen wurden. Für Archäologen ist es nämlich wichtig, zu erfahren, wie die Objekte im Boden gelegen haben, in welcher Schicht sie sich befanden und ob alle Funde von einem Ensemble stammen. Nach einer Raubgrabung könnten diese Fragen selten noch präzise beantwortet werden.

            In Deutschland gelten für archäologische Entdeckungen – je nach Bundesland – unterschiedliche Bestimmungen. In Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen gehört ein von Laien entdeckter archäologischer Fund zur Hälfte dem Entdecker und zur Hälfte dem Grundeigentümer, während der Staat leer ausgeht. In den übrigen Bundesländern dagegen existiert das so genannte „Schatzregal“, demzufolge alle im Boden aufgespürten „Schätze“ dem Staat zufallen. Aus diesem Grund geben Raubgräber gerne falsche Fundorte aus Bundesländern mit für sie günstigeren Bestimmungen an.

            Kenner der Materie vermuten, dass die meisten bedeutenden archäologischen Funde von Laien entdeckt wurden und werden. Sie warnen davor, vernünftigen und zur Zusammenarbeit mit den Archäologen bereitwilligen Laien das behutsame Suchen völlig zu verbieten. Ohne diese freiwilligen Helfer blieben unzählige wichtige Funde unentdeckt.

            Nach Ansicht dieser Kenner gibt es sowohl unter den Archäologen als auch unter den Laien „schwarze Schafe“. Manche Archäologen wollen partout mit Laien oder Antiquitätenhändlern, die ihnen interessante Funde melden, nichts zu tun haben, und manche Raubgräber entwickeln beim Bergen von archäologischen Funden geradezu kriminelle Energien.

            Quelle des Textes:
            http://de.wikinews.org/wiki/Im_H%C3%...nzeit-Menschen


            Der Kenner der Materie war wohl...Der Wissenschaftsautor Ernst Probst
            Siehe hier...
            http://archaeologie-news.blog.de/?tag=nebra
            Zuletzt geändert von Marder 2001; 28.05.2007, 00:24.
            Gruß Ralf

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            • ing
              Bürger


              • 13.08.2006
              • 132
              • möckmühl/ BW
              • whites ID pro

              #21
              Hallo Zusammen, hätte ich gewußt, was ich mit der Verballhornung einiger hier lostrete hätte ich lieber geschwiegen- aber das ist hier ein Schatzsucherforum und keins für Angehörige eines mädchenpensionats- unsere Denkmalschützer -mit denen ich ganz nebenbei eigentlich recht friedlich zusammenarbeite- müssen sich da weit brutaleres anhören wenn sie wieder mal den Bau einer Güllegrube oder ähnliches stoppen. Also nichts für ungut -ich werf auch nie mehr mit wattebäuschen nach euch
              mfG Ing

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              • Marder 2001
                Landesfürst


                • 18.02.2005
                • 834
                • NRW

                #22
                Geplündert wurde immer – auch in
                der Antike gab es Grabräuber, wenn
                auch keine Raubgräber. Und selbst so
                große »Helden« der Archäologie wie
                etwa Heinrich Schliemann erlagen mitunter
                der Verlockung. Schließlich hatte
                der Entdecker Troias den so genannten
                Schatz des Priamos aus dem Osmanischen
                Reich geschmuggelt und sein Handeln
                dünkelhaft gerechtfertigt: »Anstatt
                die Funde der (osmanischen) Regierung
                zu übergeben, behielt ich alles und rettete
                es für die Wissenschaft. Die zivilisierte
                Welt wird verstehen, was ich getan
                habe.« Aus Schliemann mag der Geist
                seiner Zeit gesprochen haben, überra-schend verquer aber ist doch, was vor wenigen Wochen in der FAZ zu lesen war: »Der Schatz des Priamos ist angesichtsder Repräsentativität seines EntdeckersSchliemann für die deutsche Kulturge-schichte als Teil der deutschen kulturel-len Identität anzusehen.«


                Quelle:http://66.102.9.104/search?q=cache:D...gl=de&ie=UTF-8
                Gruß Ralf

                Kommentar

                • Robin aus dem Wald
                  Heerführer

                  • 19.07.2000
                  • 1004
                  • Österreich, 1210 Wien
                  • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

                  #23
                  Tjo, bei Raubgut waren und sind die Regierungen manch europäischer Länder noch nie zimperlich gewesen, wenn es ums einheimsen ging oder geht. Egal ob Deutschland mit der Nofretete, oder Österreich mit der vor kurzem gekauften Sphinx aus dubiosen Quellen.

                  Aber auf der anderen Seite laut nach Kulturgüterschutzabkommen schreien. Bin ich sofort dafür, wenn die über jahrhunderte geraubten Kulturgüter auch wieder aus unseren Museen verschwinden und an die ursprünglichen Herkunftsländer rückerstattet werden.

                  Kulturgüterschutz darf und kann keine Einbahnstrasse sein. Alles andere ist schlichtweg verlogen und eines so genannten Rechtsstaates unwürdig.
                  Gruß & Gut Fund

                  Robin

                  "Sunt lacrimae rerum."
                  Die Dinge haben ihre Tränen.
                  (Vergil)

                  Kommentar

                  • teutates
                    Einwanderer


                    • 12.02.2007
                    • 3
                    • Bayern

                    #24
                    Zitat von Robin aus dem Wald
                    Klar doch, aber andersrum ist es ok? Ach was solls, jeder hier geschriebene Buchstabe ist vergeudet bei derartiger Obrigkeitshörigkeit.
                    Schwach Robin, mit Obrigkeitshörigkeit hat das absolut nichts zu tun, sondern mehr mit Meinungsbildung basierend auf langjähriger Zusammenarbeit mit dem LDA.
                    Hatte auch nicht die Illusion, dass ich das selbst konstruierte Feindbild Archäologe einiger User hier erschüttern könnte. Stimmt, jeder hier geschriebene Buchstabe ist bei diesen Usern vergeudet, wenn sie sich ihre Meinung a la Bildzeitung aus Drittquellen etc. bilden, statt den Kontakt mit dem LDA aufzunehmen.
                    Andererseits, wer z.B. LDA-Mitarbeiter als Angehörige eines Mädchenpensionats bezeichnet, zeigt klar welch geistiges Niveau er besitzt, einer sachlichen Diskussion fehlt da wohl jede Basis.

                    So, dann unterhaltet euch mal auf eurer Basis weiter.

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                    • Entetrente
                      Bürger

                      • 30.03.2001
                      • 167
                      • Düsseldorf
                      • Minelab Souvereign/ MXT

                      #25
                      Gut gesagt Teutates !
                      Gut Fund und Besten Gruß !

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                      • samson
                        Heerführer

                        • 03.10.2000
                        • 1785
                        • Eich bei Worms
                        • Whites DFX, XP Deus

                        #26
                        Es es wahrscheinlich meist die massive Angst, das eine Zusammenarbeit bedeuten könnte, die eigene Vitrine nicht mehr wahllos voll stellen zu können.
                        Das ist menschlich allerdings normal. Deshalb ist es wichtig, die (nicht materiellen) Vorteile einer Kooperation aufzuzeigen. Dazu gehört allerdings, das man das Hobby nicht nur aus Profitgier betreibt.

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                        • TID
                          Landesfürst

                          • 17.06.2000
                          • 659
                          • Schwanewede
                          • MD-3009

                          #27
                          Ich glaube das eher etwas anderes ist:
                          Vor zwei Jahren habe ich mal meine Ansicht zum Thema hier gepostet:



                          Gruß

                          TID

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                          • Ruebezahl
                            Geselle

                            • 04.03.2001
                            • 99
                            • Ostfalen
                            • Withe`s

                            #28
                            Zitat von samson
                            Deshalb ist es wichtig, die (nicht materiellen) Vorteile einer Kooperation aufzuzeigen. Dazu gehört allerdings, das man das Hobby nicht nur aus Profitgier betreibt.
                            Hallo samson!
                            Genau das ist es! Hier besteht ein gewaltiger Nachholbedarf. Von offizieller Seite hält man sich mit Informationen dazu sehr zurück. Grund ist die Angst noch mehr "Neueinsteiger" zu erzeugen. Deshalb sind WIR an dieser Stelle gefordert.

                            Und auch dafür, dass einige eine "schöne Vitrine" zu Haus haben wollen, gibt es Lösungsmöglichkeiten. (Funde sozusagen als Leihgabe) Bei vielen Stücken, die jahrhundertelang in der Erde gelegen haben, kommt es auf ein paar Jahre bevor sie ins Museum kommen auch nicht mehr an. Wichtig ist nur, das alle Funde am Ende (das letzte Hemd hat keine Taschen!!!) den richtigen Weg nehmen.
                            Gut Fund
                            Ruebezahl

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                            • goldjunge00
                              Ritter


                              • 14.02.2007
                              • 418
                              • b-w
                              • musketeer/explorerII

                              #29
                              ich wollte hier nur mein meinung zum ausrdruck bringen, war selber bei ausgrabungen dabei,find den beruf oder die tätigkeit wahnsinnig interessant und hab mich mit den jungs unterhalten; aber was soll ich die jungs den fragen: "verkauft ihr selber ab und zu mal was?", klar würde sie mir da sagen:" manche von uns haben das schon mal gemacht!" extrem realitäts nah!! und das man mich und evenuell auch andere hier als laien beschiempft kann ich nicht verstehen, vorallem ein laie in was? mir ist schon klar, das sich nur "VOLLPROFIS" "wie zum beispiel samson" so etwas herausnehmen!!
                              Zuletzt geändert von goldjunge00; 20.06.2007, 11:34.
                              ...wer zuletzt lacht..... hats spät begriffen!
                              und manchmal hab ich nichts zu lachen....

                              Kommentar

                              • Laie
                                Bürger


                                • 15.06.2007
                                • 113
                                • M-V

                                #30
                                Meine Meinung

                                Hallo alle zusammen,

                                ich möchte hier mal kurz meinen Standpunkt wiedergeben.

                                Tatsache ist, daß es in jeder Branche Leute gibt, die auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind - also sogenannte schwarze Schafe!
                                Tatsache ist aber auch, daß ausgesondelte Funde die Arbeit der Archäologen extrem erschweren oder sogar unmöglich machen... Selbst wenn das ausgehobene Loch hinterher wieder verschlossen wird, wurde der archäologische Befund gestört oder sogar zerstört.
                                Von daher ist es zu verstehen, wenn die Leute in den Landesdenkmalämtern nicht so gut auf Sondengänger zu sprechen sind. Oder etwa nicht???
                                Oft heißt es:"Ich suche ja nur Militaria!" oder "Hier ist kein Bodendenkmal bekannt!".
                                Dazu sollte man aber bedenken, daß immer noch regelmäßig neue Bodendenkmale entdeckt werden. Dazu zählen auch z.B. Hohlwege, überpflügte Hügelgräber, Gräberfelder oder auch Siedlungen, die oberflächlich nicht mehr erkennbar sind, sich aber durch eine Fundkonzentration erkennen lassen. Wer sich damit nicht auskennt, wird einen solchen Bereich unter Umständen nicht erkennen. Werden hier Metallfunde ausgepiepert, gehen sie der Wissenschaft verloren - egal ob sie verkauft werden oder in der eigenen Vitrine landen!!!

                                Und man sollte nicht vergessen, daß es in meinem Bundesland M-V verboten ist, sondeln zu gehen und die Funde auch noch auzugraben!!!!!!!!!!!!!!!!! Auch der Einwand "Ich suche nur Militaria!" zählt nicht, da mittlerweile die Archäologie auch den Zeitraum des WK II mit einbezieht (also alles vor 1945!!!!)- und das heißt im Klartext: Jede militärische Stellung aus jenen unseeligen Tagen ist ein offizielles (und somit per Gesetz geschütztes) Bodendenkmal (seit 2000 oder 2001); jeder unbefugte Eingriff strafbar! Das gilt auch für Absturzstellen von Flugzeugen, etc. !!!!! Hier kommen auch noch die Eigentumsansprüche der Alliierten dazu, da die Wracks noch immer Eigentum des entsprechenden Staates sind!!!!!
                                Eine Genehmigung zum sondeln gibt es hier in M-V nicht einmal für die vielen (langjährig aktiven) ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger. Es braucht sich also niemand benachteiligt fühlen, wenn er eine Anfrage wegen einer Genehmigung stellt, und keine erhält...

                                Gruß,
                                der Laie
                                Leben und leben lassen.

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