Sonden und ihre Gänger

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  • hooki

    #1

    Sonden und ihre Gänger

    Hallo Leute,

    ich lurke schon lange in SDE herum, nun habe ich auch etwas "Senf" abzugeben.
    Als SDE-Mitglied Nr.172 bin ich im letzten Jahr durch die Wälder südlich Berlins gezogen ; hier findet man noch soviel WkII-Eisen, daß man eine Schrotthandlung aufmachen könnte.
    Meine schönsten Suchereien habe ich in Frankreich getätigt: In den Vogesen (sehr viele verlassene Häuser und Höfe, durch das dauernde politische hin-und her) und in einem stillgelegten, sehr berühmten (offiziell zugänglichen) Sandsteinbruch in Mittelfrankreich (der Köllner Dom besteht aus diesem Stein); dort habe ich eine Menge uralter Arbeitsgeräte gefunden, habe riesen Spaß gehabt.
    Meiner Meinung nach muß sich der Sucher in das Suchgerät "hineinversetzen", d.h., er sollte in etwa wissen, warum das Teil an dieser oder jener Stelle so oder so reagiert.
    Dann findet man auch mit einem MSG 75 etwas (obwohl die Preise, die für das Teil verlangt werden, unverschämt sind- dürfte höchstens 50 Mark kosten).
    Ich bin mit so einem Teil unterwegs, habe noch den Merlin (unverzichtbar!) und einen selbstgebauten PI (600,00DM).
    Das reicht mir vollkommen, um die gesuchte Entspannung zu erleben und auch noch hie-und da was zu finden.
    Am wichtigsten ist die Recherche und die Augen, vom Gedanken an Ruhm und Reichtum sollte man sich sowieso gleich verabschieden.
    Ich hasse Diskriminatoren, diese Plonk-Maschinen der Sondengäger.
    Einen Gruß an alle SDE`ler, ich lese hier gerne mit, vor Harrys Engagement habe ich großen Respekt; tolles Forum hier.

    Gruß
    Christian
  • FREEBIKER

    #2
    Hallo Christian,

    nur eine Bemerkung von einem, der nahe an der französischen Grenze wohnt und viele interessante Fundplätze in Frankreich kennt.
    Sei bitte sehr vorsichtig in Gallien. Die franz. Behörden ( Police Nationale und Gendamerie )verstehen bei Sondengängern ( vor allem bei Deutschen ) keinen Spaß. Es ist in Frankreich absolut verboten, mit Sonden auf die Suche zu gehen. Es drohen drastische Strafen und im Nu bist Du dein Auto und dein Equipment los. Dazu kommen noch einige tausend franz. Francs Geldstrafe.
    Dies soll nur ein gutgemeinter Rat sein !
    Gruß und GF
    Jürgen

    [Dieser Beitrag wurde von FREEBIKER am 23. Oktober 2000 editiert.]

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    • ChaosMike

      #3
      Hi
      von wo an der Grenze zu Frankreich bist denn, da meinereiner auch da in der Gegend nächtigt

      gruss
      mike

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      • hooki

        #4
        [QUOTE]Original erstellt von FREEBIKER:
        [B
        Sei bitte sehr vorsichtig in Gallien. Die franz. Behörden ( Police Nationale und Gendamerie )verstehen bei Sondengängern ( vor allem bei Deutschen ) keinen Spaß. Es ist in Frankreich absolut verboten, mit Sonden auf die Suche zu gehen. Es drohen drastische Strafen und im Nu bist Du dein Auto und dein Equipment los. Dazu kommen noch einige tausend franz. Francs Geldstrafe.

        Ach du Sch...,
        vielen Dank, aber das habe ich wirklich nicht gewußt!
        Ich bin immer fröhlich mit meinen MD`s durch die Gallischen Lande gezogen, ohne mir was dabei zu denken; mann oh mann, das hätte ja doll ins Auge gehen können. Nochmals vielen Dank für Deinen Hinweis; wie siehts in anderen Ländern aus?

        Gruß
        Christian

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        • unter Dauerbeobachtung
          • 12.10.2000
          • 1492
          • In der Neumark
          • ogf l und w,vallonsonde,white 6000 pro sl,Fisher UW

          #5
          vielen Dank, aber das habe ich wirklich nicht gewußt!
          Ich bin immer fröhlich mit meinen MD`s durch die Gallischen Lande gezogen, ohne mir was dabei zu denken; mann oh mann, das hätte ja doll ins Auge gehen können. Nochmals vielen Dank für Deinen Hinweis; wie siehts in anderen Ländern aus?

          Gruß
          Christian[/B][/QUOTE]

          Ja das mit den anderen Ländern versuch ich schon seit Jahren rauszukriegen.Hat aber noch kein Webmaster geschafft das mal als Datenbank ins Net zu stellen.Das ist ein Thema was viele interessiert.

          Axel
          Der Mensch ist immer gefährlich. Wenn nicht durch seine Bosheit, dann durch seine Dummheit. (Henri de Montherlant)

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          • Bürger

            • 20.06.2000
            • 177
            • Österreich
            • XP Adventis, Fisher CZ-5

            #6
            Hallo Axel!

            Probier mal diese Seite: http://ukdetectornet.co.uk/
            unter "LAW" stehen die Gesetze einiger Länder. Leider nicht alle, und wer weiß wie aktuell?

            Das mit Frankreich verwirrt mich nun ein wenig. Wurde da nicht vor kurzem ein Sondengänger-Verband in Frankreich gegründet? :

            Gruß
            Norbert

            Möge Fortuna mit euch sein!

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            • Landesfürst

              • 08.09.2000
              • 754
              • Bayern
              • Garrett GTI 2500

              #7
              Zu der aufgekommenen Frage der rechtlichen Situation im Ausland:

              Das Buch 'Das neue Handbuch für Schatzsucher' von R. Ostler, 2. Auflage 1998, enthält auf S. 221 ff eine Beschreibung der rechtlichen Situation im europäischen Ausland.
              Die Situation in Frankreich wird übrigens als wenig restriktiv beschrieben.

              Kommentar

              • Landesfürst


                • 06.08.2000
                • 790
                • Luxemburg, L-2345 Luxemburg

                #8
                Hallo Christian,
                Als Archäologe bin ich jeder grenzüberschreitenden Sondengängerei (mit dem Ziel, archäologische, historische und andere die Wissenschaft interessierende Gegenstände zu finden)feindlich gesonnen: bei der Heimkehr ins Heimatland exportiert man nämlich illegal Kulturgüter. Die einzige grenzüberschreitende Sondengängeraktivität, die ich billige und auch gelegentlich selbst betreibe, ist die Suche nach verlorengegangenen Geldstücken usw. am Badestrand.
                André


                [QUOTE]Original erstellt von hooki:
                Meine schönsten Suchereien habe ich in Frankreich getätigt: In den Vogesen (sehr viele verlassene Häuser und Höfe, durch das dauernde politische hin-und her) und in einem stillgelegten, sehr berühmten (offiziell zugänglichen) Sandsteinbruch in Mittelfrankreich (der Köllner Dom besteht aus diesem Stein); dort habe ich eine Menge uralter Arbeitsgeräte gefunden, habe riesen Spaß gehabt.

                Kommentar

                • Heerführer

                  • 19.07.2000
                  • 1004
                  • Österreich, 1210 Wien
                  • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

                  #9
                  Hallo Archäos!

                  Ich hätte einige Fragen zum illegalen Ex- und Import von Kulturgütern.

                  Trifft die neue Gesetzeslage eigentlich auch auf Altlasten zu?

                  Ich denke hier im zum Beispiel an die von vielen Ländern betriebene Plünderung archäologischer Stätten in Ägypten. Fast jedes größere Museum in Europa hat eine Ägyptische Sammlung. Auch das Kunsthistorische Museum in Wien.
                  Abgesehen davon, daß viele dieser unter dem Deckmantel der Wissenschaft betriebenen Grabungstätigkeiten in keiner Weise von der Tätigkeit ehemaliger Grabräuber abgewichen sind.

                  Werden jetzt alle Exponate, da ja auch Kulturgüter, an die jeweiligen Länder zurückgegeben? Oder handelt es sich hier, weil ja in staatlichem Besitz, um völlig legalen Staatsbesitz?
                  Mir ist schon bewußt, daß die heute gültige Gesetzeslage noch nicht so alt ist, aber deshalb handelt es sich trotzdem um Kulturgüter anderer Länder.

                  Wenn es schon eine gesetzliche Regelung gibt, dann sollten sich alle, aber in erster Linie auch der Staat daran halten. Auch rückwirkend.

                  Das erinnert mich immer an den Polizisten, der von einem anderen wegen Schnellfahren aufgehalten wurde. Der Polizist zeigte seinen Dienstausweis und mußte keine Strafe bezahlen. Keine Geschichte, sondern selbst erlebt. Und gar nicht weit von diesem Thema anzusiedeln.

                  ------------------
                  Gruß & Gut Fund

                  Robin
                  Gruß & Gut Fund

                  Robin

                  "Sunt lacrimae rerum."
                  Die Dinge haben ihre Tränen.
                  (Vergil)

                  Kommentar

                  • Landesfürst


                    • 06.08.2000
                    • 790
                    • Luxemburg, L-2345 Luxemburg

                    #10
                    Hallo Robin,
                    Deine Bemerkungen und Vergleiche zum Export von Kulturgütern sind zutreffend und legen den Finger in eine offene Wunde. Ich muss eingestehen, dass ich mich mit der Thematik der alten Sammlungen in den Museen Europas noch nicht befasst habe.
                    Gruss,
                    André


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                    • hooki

                      #11
                      [QUOTE]Original erstellt von Archaeos:
                      Hallo Christian,
                      Als Archäologe bin ich jeder grenzüberschreitenden Sondengängerei (mit dem Ziel, archäologische, historische und andere die Wissenschaft interessierende Gegenstände zu finden)feindlich gesonnen: bei der Heimkehr ins Heimatland exportiert man nämlich illegal Kulturgüter.
                      [/QUOTE)

                      Hallo Archaeos

                      die erwähnten Sandsteinbrüche sind offiziell zugänglich ; sie zu begehen ist gefährlich, einige alte Werkzeuge lagen einfach auf dem Boden herum, manche (Schlagkeile) lagen in ca. 10 cm Tiefe.
                      Ein privater! Autobahnbetreiber hat ein winziges Gebiet der Brüche erworben, eingezäunt und ein kleines Museum eingerichtet, dort konnte ich die Teile identifizieren.
                      Wie gesagt, das Gebiet wird nur von Hinweisschildern begrenzt, daß man auf eigene Gefahr handelt, die Werkzeuge sind max. 150 Jahre alt...

                      Gruß
                      Christian

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                      • Isenberg

                        #12
                        <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Robin aus dem Wald:

                        Wenn es schon eine gesetzliche Regelung gibt, dann sollten sich alle, aber in erster Linie auch der Staat daran halten. Auch rückwirkend.
                        <HR></BLOCKQUOTE>

                        Was für eine gesetzliche Regelung meinst Du überhaupt?

                        Wenn sie Dich bei etwas Verbotenem erwischen, dann wird das jeweilige Strafrecht angelegt, das sich natürlich nur gegen Individuen mit persönlicher Schuldfähigkeit richten kann. Jeder Staat kann sein Strafrecht nur auf seinem Territorium durchsetzen und nur, wenn er Deiner habhaft ist. Da Schliemann bekanntlich tot ist, ist hier mit Strafrecht ohnehin nichts mehr zu machen.

                        Das Problem, das Du ansprichst wäre eine Frage des Völkerrechts. Das ist etwas ganz grundsätzlich anderes. Man kann die Dinge nicht so einfach vermengen.

                        Außer der Frage der Durchsetzbarkeit von Völkerrecht (die man insgesamt in den letzten Jahren leicht optimistischer beurteilen kann als noch in den Siebzigern oder Achtzigern) spielen da natürlich immer auch politische Fragen hinein. Politisch-pragmatische Lösungen sind nicht unbedingt immer die schlechtesten. Wenn Du nämlich mit vermeintlichen alten Rechten anfängst und die Wiederherstellung alter Zustände verlangst, dann wirst Du nicht weit kommen. Versuche Dir nur einmal vorzustellen, was das für die Grenzen Europas bedeuten würde. Die sind nur dann befriedigend und befriedend zu regeln, wenn man akzeptiert, dass politisch Schlussstriche gezogen werden.

                        <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
                        Das erinnert mich immer an den Polizisten, der von einem anderen wegen Schnellfahren aufgehalten wurde. Der Polizist zeigte seinen Dienstausweis und mußte keine Strafe bezahlen. Keine Geschichte, sondern selbst erlebt. Und gar nicht weit von diesem Thema anzusiedeln.
                        <HR></BLOCKQUOTE>

                        Etwas Ähnliches ist mir im letzten Frühjahr auf der Rückreise von Budapest in Deinem Land auf einer Bundesstraße am nördlichen Donauufer passiert, als ich nach ewigem Herumgehammel endlich eine gerade, breite, übersichtliche Straße vor mir hatte - und nach ein paar hundert Metern gestoppt wurde, weil ich 119 km/h gefahren sei.

                        Für solche Fälle habe ich in meiner Brieftasche immer einen abgelaufenen roten Ausweis meines Berufsstandes (bin kein Polizist) liegen (die neuen sind nur noch scheckkartengroß mit einem winzigen Bildchen und einem unspektakulären Hologramm, deshalb ungeeignet), der bei der Herausgabe der Fahrzeugpapiere und des Führerscheins absichtsvoll-absichtslos ins Sichtfeld gelangt. Auch diesmal war die Wirkung wieder frappierend. Der freundliche Herr von der Gendarmerie ließ mich ohne "Knöllchen" ziehen.

                        Ich habe damit kein Problem, weil ich diese "Lösung" nicht gefordert habe und sie nicht verantworten muss. Das ist allein ein Problem dessen, der meint, mir eine besondere Behandlung zukommen lassen zu müssen - warum auch immer.

                        Und was, Robin, hat das nun mit Raubgräberei in Troja oder im Niltal zu tun?


                        ------------------
                        Grüße und gut Fund!
                        Isenberg

                        "Ich warte allez ob diu helle in lebende welle slinden."
                        "Ich warte immerfort, ob die Hölle ihn lebend verschlingen will."

                        (Walther von der Vogelweide 1225 über Graf Friedrich v. Altena-Isenberg)

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                        • Heerführer

                          • 19.07.2000
                          • 1004
                          • Österreich, 1210 Wien
                          • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

                          #13
                          Hallo Isenberg!

                          Ich verlange in keiner Weise die Wiederherstellung alter Zustände.

                          Es ging mir nur um Archäos Beitrag bezüglich "verbotener Export von Kulturgut".

                          Ich habe eben eigene Ansichten zu diesem Thema, die vielleicht nicht jedermann gefallen werden.

                          Ich finde es halt sehr einfach, sich hinzustellen und zu sagen, das war vor so und soviel Jahren, da ziehen wir eben einen Schlußstrich darunter.
                          Export von Kulturgütern bleibt Export von Kulturgütern. Ob das jetzt passiert, oder schon vor langer Zeit, ist für mich egal.

                          Zu Deiner Frage bezüglich des Polizisten:

                          Wenn schon Gesetze, dann sollen diese auch für alle gelten. Oder befürwortest Du die Handlungsweise des Gendarmen? Ich nicht.

                          Was das mit obigen Beispiel zu tun hat? Sehr viel, denn wenn etwas verboten ist, dann haben sich auch staatliche Stellen daran zu halten. Auch rückwirkend. Oder bleibt ein von meinen Vorfahren ungesetzlich angeeigneter Gegenstand, Grundbesitz, usw. in meinem Besitz, auch wenn sich herausstellt, daß die Handlung, die zu diesem Besitz geführt hat, ungesetzlich war?

                          So, aber jetzt zu einem wirklich wichtigen Thema. Hast Du mir nicht versprochen, über das Wochenende nach Südtirol zu fahren, damit ich Dich mit meinen Beiträgen zahlenmäßig überholen kann?

                          ------------------
                          Gruß & Gut Fund

                          Robin
                          Gruß & Gut Fund

                          Robin

                          "Sunt lacrimae rerum."
                          Die Dinge haben ihre Tränen.
                          (Vergil)

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                          • FREEBIKER

                            #14
                            Hallo,
                            ich bin an der saarländisch/lothringischen Grenze zu Hause. Genauer gesagt, in Saarbrücken. Noch genauer, Grenzübergang ist gerade mal 2 Kilometer entfernt.
                            Melde Dich mal !
                            Gruß
                            Jürgen <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von ChaosMike:
                            Hi
                            von wo an der Grenze zu Frankreich bist denn, da meinereiner auch da in der Gegend nächtigt

                            gruss
                            mike

                            <HR></BLOCKQUOTE>

                            Kommentar

                            • Isenberg

                              #15
                              Na ja, das Problem der Vermengung von Straf- und Völkerrecht besteht auch in Deiner jüngsten Einlassung.

                              <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Robin aus dem Wald:

                              So, aber jetzt zu einem wirklich wichtigen Thema. Hast Du mir nicht versprochen, über das Wochenende nach Südtirol zu fahren, damit ich Dich mit meinen Beiträgen zahlenmäßig überholen kann?
                              [/B]<HR></BLOCKQUOTE>

                              Nicht übers Wochenende, sondern am Wochenende - und das für eine ganze Woche. Du brauchst also keine Tag- und Nachschichten einzulegen, auch keine Phantomkommentare abzugeben ;-), es reicht, wenn Du eine Woche lang einfach nur normale Postings schickst und ansonsten entspannst



                              ------------------
                              Grüße und gut Fund!
                              Isenberg

                              "Ich warte allez ob diu helle in lebende welle slinden."
                              "Ich warte immerfort, ob die Hölle ihn lebend verschlingen will."

                              (Walther von der Vogelweide 1225 über Graf Friedrich v. Altena-Isenberg)

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