Grabungsgenehmigung in Schwaben/Bayern

[mknoefler]

Hallo zusammen,
als absoluter Anfänger dieses Hobbys hätte ich mal eine Frage. Rechtlich bin ich, was Bayern betrifft, schon ganz gut aufgeklärt.

Aber wie erhält man eine richtige Grabungsgenehmigung?
Was muss ich machen um eine Grabungsgenehmigung beim LfD zu bekommmen?
Ich meine, welche Begründungen wollen die Beamten dort hören und habe ich überhaupt eine Chance, so als Laie.

Wäre wirklich super da mal etwas zu erfahren.
Markus

[Bacchus]

Hallo Markus !

Ich gebe Dir einen brutal einfachen, jedoch herrlich logischen Tipp: Rufe einfach bei Deinem lokalen LfD an!
Erklärung: Man hat mir selbst beim Telefonat mit dem Würzburger LfD mitgeteilt, dass die Grabungsgenehmigung (nicht Suchgenehmigung !!!) regional unterschiedlich gehandhabt wird.

Viel Erfolg
Bacchus

[Rabbit]

Hallo Markus,

ich habe für den Großraum München mehrere Anträge gestellt von denen einige auch genehmigt wurden. In allen betroffenen Landkreisen rund um München war das Prozedere das gleiche: Du schreibst einen "Antrag für Erteilung einer Such- und Graberlaubnis". Auf einer topographischen Karte markierst du das Areal. Dann schreibst du, daß du privat geschichtlich interessiert bist und im markierten Areal mit Hilfe eines Metalldetektors nach XY suchen willst. Daß die Suchtiefe des Gerätes bei einer einzelnen Münze bei 25 cm liegt, somit die Löcher klein sind und von dir wieder aufgefüllt werden. Diesen Antrag schickst du an die sog. untere Denkmalschutzbehörde im für das Suchareal zuständige Landratsamt. Dann wartest du im Schnitt ca. 3 Monate (ich habe Extremfälle von 3 Wochen und 6 Monaten erlebt). In dieser Zeit fragt das Landratsamt bei der Gemeinde und - wegen der archäologischen Unbedenklichkeit deines Vorhabens - beim LDA nach.

Bezüglich XY sagst du halt die Wahrheit. Wenn diese zu krass ist, dann sage Münzen. Entscheidend für die Genehmigung ist das angegebene Suchareal, nicht die Aussage des Antragstellers bezüglich der dort gesuchten Gegenstände.

Wenn ein Areal kein Bodendenkmal (oder sonstwie archäologisch sensitiv) ist, dann wirst du auch als Laie die Genehmigung erhalten. Andernfalls nicht.

Zur Unterscheidung zwischen Such- und Grabgenehmigung. Erlaubnispflichtig ist das Graben, der Bodeneingriff. Das schiere Laufen mit einem Metalldetektor ist nicht genehmigungspflichtig, selbst nicht auf Bodendenkmälern.

Viele Grüße nach Augsburg. Hast du nicht mal Lust, was auf dem Lechfeld (anno 955) auszugraben und hier zu präsentieren?

Gruß Rabbit

[mknoefler]

Hallo zusammen,
ich danke euch für eure Antworten und Hilfen. Ich hab sogar schon die Telefonnummer des Zuständigen Beamten, ich wollte den nur nicht gleich am Anfang völlig falsch entgegen treten.

Ich hatte schon vor auch auf dem Lechfeld zu suchen, aber als erstes werde ich mal die Fugger´sche Fortsverwaltung kontaktieren, denen gehört nämlich jede Menge Wald.

Sollte ich irgendwann etwas finden, werd´ ich´s natür hier posten.


Servus und gut Fund.
Markus

[Hagrid]

Hallo,
trotz Genehmigung und PiPaPo - es gibt zuviel Verwirrte, die einen beim schönsten Hobby der Welt
(gibts da noch was anderes?), stören.
Was machen Sie da ? Gleich kommt die Polizei ..
Wer sind Sie ? Wie heissen Sie ? etc... usw ...
Das beste Motto : Wer viel frägt, geht viel irr.
Oder die Konsequenz draus ...
Vorsichtig sein, nix kaputt machen, kein Radau,
"unsichtbar werden".
Und wenns mal Diskussionen geben sollte (mit dem Förster, der schon 15 min. mit dem Gewehr im Anschlag hinter Dir steht und Dir über die Schulter beim Graben zuschaut): höflich sein, alles erklären, Gerät in die Hand drücken und selber probieren lassen (absolut gemeiner Trick -
weckt das Kind im Manne --- gewonnen),so hab ich noch NIE ! Schwierigkeiten gehabt.
Grüße -Wolfgang