Habe mich heute mal kundig gemacht was in Sachen Raubgräberei so bei uns in Österreich passiert...
Schon erschreckend - und eigentlich schade - denn wenn man dann als Münzsucher im Wald unterwegs ist kann ich mir schon vorstellen daß man ziemliche Probleme bekommen kann...
Kleine Zeitung, 08.03.1997:
Leider keine Einzelfälle:
Elf römische Gräber geplündert
Römische Hügelgräber in Wäldern in Graz-Umgebung und Leibnitz geöffnet. Täter waren auf Grabbeigaben aus. Zeugen mögen sich melden
VON BEATE
PICHLER
Es sei, formuliert's der Fachmann nicht ohne sarkastischen Unterton, in der Steiermark eine "bedauerliche Unsitte", daß landauf, landab Gräber geplündert werden. Allein in der Weststeiermark, schätzt Diether Kramer vom Landesmuseum Joanneum, seien im vergangenen Vierteljahrhundert an die 800 Gräber geöffnet worden. Die jüngsten Schändungen: In Wäldern der Bezirke Graz-Umgebung und Leibnitz wurden seit November elf römische Hügelgräber (aus der Zeit der ersten Jahrhunderte nach Christus) geöffnet und geplündert.
Diese Gräber, macht sich Kramer keine Illusionen, seien für einen Fachmann nicht schwer zu finden - da brauche er keinen Metalldetektor dafür. Für den Historiker unverständlich ist aber, daß Leute sie einfach aufgraben und sich herausholen, was ihnen gefällt - "nur um sich ein altes Töpferl auf den Kamin stellen zu können". Ohne zu bedenken, daß jedes Grab einmalig sei. Dabei seien diese Gräber nicht einmal reich ausgestattet. In diesen Fällen jetzt wurden Glas- und Tongefäße, Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände im Wert von rund 100.000 bis 200.000 Schilling gestohlen. "Soweit sich der Wert überhaupt beziffern läßt."
"Wenn's das in Griechenland machen, sitzen's drei Monate", empört sich der Prähistoriker darüber, daß "wir nicht in der Lage" seien, "unsere Kultur gut zu schützen". Aber auch bei uns müsse unbedingt etwas geschehen - "sonst sind wir eines Tages eine archäologische Wüste".
Man sei, so Kramer, auf die Mithilfe aller angewiesen - deshalb appelliert er, so wie die Gendarmerie, zu melden, wenn jemand in Wäldern herumbuddelt. Hinweise an das Landesgendarmeriekommando, Tel. (0 316) 259-676.
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Mag das mal als schlechtes Beispiel dienen - aber ich denke es wird Euch in DL nicht besser gehen...
Grüße aus Österreich
Manfred
