diesmal sind nicht wir die Schuldigen sondern das Denkmalamt! :-))))))

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  • cz7tom
    Ritter

    • 27.07.2001
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    • Franken
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    #1

    diesmal sind nicht wir die Schuldigen sondern das Denkmalamt! :-))))))

    Aktuell bei uns in Nürnberg passiert:

    Archäologische Scherben bei Erdarbeiten abgeräumt
    Viele Fundstücke aus Nürnberg lagen auf Äckern in der Oberpfalz
    Riesige Panne während der Erdarbeiten an der Pegnitz: Bei der Umgestaltung des Flussbetts zwischen 1999 und 2001 hat man anfangs nicht auf archäologische Funde geachtet. Nürnbergs Geschichte wurde einfach weggekarrt: Wie die Lokalredaktion jetzt erfahren hat, wurde tonnenweise Humus abgetragen und auf die Fürther Deponie Atzenhof gebracht – sowie in die Oberpfalz. Dort – im Landkreis Neumarkt – hat ein Sammler daher zahlreiche Nürnberger Scherben von Steinzeug aus dem 15. und 16. Jahrhundert sowie eine so genannte Gemshornflöte aus jener Zeit gefunden.
    Die sehr seltene tönerne Pfeife – in Mittelfranken hat man erst ein einziges derartiges Instrument entdeckt – ist noch voll funktionsfähig. „Sie klingt sehr lustig, wir haben's ausprobiert“, sagt eine Mitarbeiterin des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege in Regensburg. Auf einem Acker in der Nähe des Ortes Berngau lag das interessante Stück zwischen grün-glasierten, gedrehten Henkeln des 17. Jahrhunderts, Scherben von Schüsseln und Töpfen aus noch früherer Zeit, Teilen eines Nuppenbechers, einem Abfallstück von der Paternosterperlen-Herstellung sowie bearbeiteten Knochen, Hölzern und Lederstücken. Diese archäologischen „Schätze“ durfte der Finder behalten.
    Der ansässige Erdbau-Unternehmer Johann Feierler erinnert sich noch gut an die Transporte: „Das meiste Pegnitz-Material haben wir auf die Deponie Atzenhof gebracht, hier bei Berngau haben wir nur 200 bis 300 Kubikmeter Sand und Humus abgeladen und flächig verteilt.“ Martin Nadler, kommissarischer Leiter der Außenstelle Nürnberg des Landesamts für Denkmalpflege, rauft sich die Haare: „Es ist ausgesprochen peinlich, dass so viele archäologische Zeugnisse unbesehen verloren gegangen sind.“ Er befürchtet, dass das meiste Material nun durch den Transport und den Winter kaputt gegangen ist.
    Seine Behörde, so Nadler, war über die umfassenden Erdarbeiten nicht informiert. „Warum aber die städtischen Kollegen nicht vorab aktiv wurden, kann ich mir nicht erklären“, meint er. Als ein Passant Fundstücke von der Pegnitz in Nadlers Büro vorbeibrachte, alarmierte er die städtischen Denkmalpflege.
    Verantwortung zurückgewiesen
    Das Wasserwirtschaftsamt, das für die über vier Millionen Euro teure Maßnahme „Stadt am Fluss“ zuständig ist, weist jede Verantwortung von sich: „Unsere Pläne sind lange Zeit bei der Stadtverwaltung umgelaufen, jede Dienststelle durfte sich dazu äußern“, erklärt Projektleiter Klaus Winkelmair, „wir haben keine Hinweise bekommen, dass man dort archäologisch wichtiges Material vermutet.“

    Bei der städtischen Denkmalpflege hat man nach der ersten Information nähere Ausbaupläne angefordert und auf diese gewartet. „Wo diese dann in der Verwaltung genau hängen geblieben sind, lässt sich nicht mehr nachvollziehen“, sagt Bodenarchäologe John Zeitler, „wahrscheinlich wurden die Unterlagen bei der Stadtplanung sauber abgeheftet, und wir haben von uns aus nicht mehr nachgehakt.“ Für ihn ist die Angelegenheit „äußerst ärgerlich, weil wir uns gerade von diesem Gebiet entlang des Flusses viel versprochen haben.“
    Der Oberpfälzer Acker hat sich als Fundgrube erwiesen, in Atzenhof ist alles Buddeln dagegen erfolglos: Deponieleiter Martin Pichl erklärt, dass zur Abdeckung rund 50 000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet wurden. Dabei habe man das Material aus unterschiedlichen landschaftlichen Ecken „kreuz und quer“ zusammengeholt. „Wo Humus und Sand von der Pegnitz eingebaut wurden, kann ich daher beim besten Willen nicht sagen“.
    © NÜRNBERGER NACHRICHTEN
  • Buddelbär
    Bürger

    • 31.10.2001
    • 170
    • Südhessen
    • Whites, Tesoro

    #2
    Moin Jungs,

    finde ich echt lustig, ist aber wohl keine Ausnahme, ich habe während meiner Studienzeit mit einem Kommilitonen in Brühl-Pingsdorf inmitten des MA Töpfereibezirks eine große Baustelle entdeckt, wo sehr viele (!) Töpferöfen etc. weggebaggert worden sind.
    Erst massive (!) Intervention beim Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege hat die Buben auf den Plan gerufen.
    Das ganze war Anfang der 90er Jahre, mit der nötigen Distanz kann ich heute nur sagen: Pappnasen !
    Leider kein Einzelfall, ich kenne noch weitere

    Grüße, Buddelbär

    :saw

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