Gedanken über Funde ohne Befund

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  • Ironpic
    Heerführer


    • 23.05.2011
    • 1722
    • Mönchengladbach
    • XP GMP

    #1

    Gedanken über Funde ohne Befund

    Auf die Gefahr hin, dass ihr mich kreuzigt. Als Anfänger macht man sich
    manchmal so seine Gedanken. Zum Beispiel, „warum Fundbilder?“.
    Eigentlich ganz klar. Man hat etwas gefunden und will die Information
    darüber auch anderen zukommen lassen. Da sieht man dann, was es alles
    zu finden gibt. Als Betrachter kann man auch seinen eigenen Stand
    bestimmen. Was finde ich, wie ist die Qualität und Quantität, ist die Gegend
    fündig, ist das Gerät das richtige, suche ich intensiv genug? Alles Dinge, die
    einem so durch den Kopf gehen. Dazu kommt noch: „ Was mache ich mit
    den Fundstücken“. Fotografieren, zeigen, und dann? Ich habe mich
    entschlossen, ein Fundbuch zu führen. Jede Suche bekommt eine laufende
    Nummer, ein Datum, den exakten Ort, die Suchzeit, die Funde, die Münzen
    (extra) und die Bemerkungen, falls es etwas zu bemerken gibt. Die Funde
    jeder Suche kommen in ein Druckverschluss-Beutelchen (Münzen extra),
    laufende Nummer drauf und ab in den Karton. So habe ich immer einen
    Überblick über alle meine Funde und kann in wenigen Sekunden das
    gewünschte Stück rausholen und betrachten. Für Statistik-Fans ergeben
    sich noch andere Informationen. In welchen Monaten wurde wie oft und wie
    lange gesucht. Oder, mit welcher Batterie, von welchem Hersteller zu
    welchem Preis konnte wie lange gesucht werden, usw.

    Aus archäologischer Sicht sind Informationen über den Fund genauso
    wichtig, wenn nicht noch wichtiger, als das Fundstück selbst. Wenn ich
    sehe, dass Jahresfunde in Kisten voller Münzen, Knöpfe, Fragmenten von
    Gegenständen gezeigt werden, dann denke ich: „Hoffentlich ist das alles
    von der gleichen Stelle“. Denn ansonsten hat die Suche keinen Wert, außer
    dem Wunsch solche Dinge zu besitzen. Und dann kann ich verstehen,
    warum manche Archäologen gegen Sondengänger eingestellt sind.

    Wichtig ist meines Erachtens, dass man mit einer Institution
    zusammenarbeitet, die mit den gesammelten Informationen etwas
    Sinnvolles anfangen kann. Wenn man Funde an den Archäologen seines
    Vertrauens meldet, ist schon viel gewonnen. Zur Zeit stehe ich in
    Verbindung mit dem Rheinischen Landesmuseum in Bonn, Außenstelle
    Xanten, die für Mönchengladbach zuständig ist. Dahin melde ich meine
    Funde. Ich habe festgestellt, dass die Leute des Museums sehr umgänglich
    sind.

    Was geschieht später mal mit den Funden. Wenn ich einmal den Detektor
    aus der Hand lege, werden meine Erben den Karton mit den Stücken, inkl.
    Fundbuch an ein Museum geben. Bei anderen Suchern werden die Erben
    den „alten Krempel“ in die Tonne drücken. Diese Funde sind dann für die
    nächsten Jahrhunderte verloren.

    Vielleicht sollte ein Umdenken stattfinden. Vielleicht kommen wir dann auch
    mal zu englischen Zuständen, wo das Suchen eine Art Sport darstellt, und
    die Museen froh über alle Funde sind. Wünschen würde ich es mir.

    Diese Gedanken hatte
    Ironpic
    Viele Grüße von
    Ironpic

    ------------------


    Manchmal, wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage wann die Sendung mit der Maus kommt!
  • waterandstone
    Heerführer


    • 27.07.2009
    • 1349
    • NRW
    • Garrett ACE 250

    #2
    Hallo !
    Erstmal von mir : sehr viel Text, aber ich stimme dir teils zu !
    1) Alle Funde werden von mir ( sollten auch ) gemeldet werden bei dem zuständigen Archi !
    2) Funde die ich zurück bekomme ( bisher nur der übliche Kram - leider habe ich von Fibel und Münze nichts mehr gehört ) werden teilweise dokumentiert. ( Ich will auch garnicht die wichtigen Sachen zurück -sind bei den Archis eh besser aufgehoben)
    3) Schnallen , Musketenkugeln , Abzeichen etc. , und Knöpfe mit Muster werden im Beutel aufbewahrt und evtl. mit Bestimmung ( z.B. Militärknöpfe ) versehen + Feldangabe
    4) alles andere wandert in die Holzkiste. Die ganzen Gammelmünzen sind unwichtig von welchen Ort die stammen :-) genauso die ganzen normalen Knöpfe. Selbst mein Heimatmuseum brauch die nicht und die Bauern auch nicht (bei allen angefragt und gezeigt). Hebe diese aber auf, weil es mal zum zeigen toll aussieht, was man schon alles gefunden hat
    5) der Rest wird entsorgt ( Uhrenreste, Zahnräder, defekte Bleisoldaten und und und ) Wenn ich mir überlege, ich würde das alles noch dokumentieren da würde doch sehr viel Zeit für draufgehen.
    Es sammelt sich schnell sehr viel an ! und soviel Platz habe ich auch nicht.
    Also kurz und knapp : Wichtige Sachen abgeben und schöne Sachen dokumentieren, Gammelmünzen und Co einfach in einer Box aufbewahren.
    " Noch grün hinter den Ohren - Lego Soldat "

    Suche immer nach flachen Zinnfiguren oder Bleisoldaten.Besonders Zinnfiguren vom WHW zum Festzug der Kunst. Ist was z.B. bei Haushaltsauflösungen oder auf dem Dachboden dabei - immer anbieten.
    Keine Funde aus der Erde !

    Mein Motto : Auch mit Steinen die einem in den Weg gelegt werden,
    kann man etwas schönes bauen !

    Kommentar

    • Dirk.R.
      Heerführer


      • 25.12.2004
      • 6906
      • Dorf

      #3
      Lächel, die Fundbilder zeigen eben Gegenstände die ersondeln wurden an einem Tag oder mehreren, danach gehts zur Meldung beim Archi mit Karte etc und dort werden diese eingetragen bzw Funde mit Bedeutung werden beabeitet, zum Teil auch nach Bonn etc geschickt.( manch Funde landet in einer Ausstellung etc)



      Was man zurück bekommt an Funden landet oft in Kisten, hab selbst 5 Stk voll und da sind dann Funde drin in Tütchen oder auch mal ohne, weil es Funde aus dem bewegten Boden sind die eben nach Begutachtung und Aufnahme keine Rolle im Archi Leben spielen!

      Selber hat man ja Fotos mit den Daten und Karten.(diese hat auch die Denkmalbehörde), also kann man auch Funde in einer "Wühl" Kiste schnell zuordnen.


      ---
      Ich hätte gern Verhältnisse wie in England, das würde die deutsche Bürokratie in Sachen Behörden und auch das Praktische mehr als verbessern.
      ---

      Kommentar

      • Eidechse
        Bürger


        • 19.02.2006
        • 164

        #4
        Hi,

        Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht jedes bedeutende Fundstück (und das sind nicht nur metallische Gegenstände, sondern auch aussagekräftige keltische oder römische Scherben, Silex, Dachziegel, Mauersteine, o.ä.) mittels GPS einzumessen. Diese Daten, sowie die Fundstücke übergebe ich regelmäßig dem zuständigen Archäologen. Die Scherben versehe ich mit einer Inventarnummer und zusätzlich lege ich eine Inventarliste (Datum, Detektor, Fundort, Material, Bestimmung, Material, Bemerkung u.ä.) an. Ich bin immer wieder überrascht, sobald ich die GPS Daten auf eine Karte eintrage. Viele interessante Erkenntnisse lassen sich so gewinnen... Zudem erleichtern die GPS Daten das schnelle Wiederfinden einer "guten" Stelle.

        Auch melde ich mich regelmäßig (meistens noch vom Acker) bei meinem Archäologen, bzw. er meldet sich bei mir und fragt was es Neues gibt.

        Seit 2 Jahren habe ich mir vorgenommen Rand- und Bodenscherben zu zeichnen, was ich bisher allerdings selten in die Tat umgesetzt habe.

        Gruß,
        Eidechse

        Kommentar

        • chabbs
          Heerführer


          • 18.07.2007
          • 12179
          • ...

          #5
          Zitat von Eidechse
          Hi,

          Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht jedes bedeutende Fundstück (und das sind nicht nur metallische Gegenstände, sondern auch aussagekräftige keltische oder römische Scherben, Silex, Dachziegel, Mauersteine, o.ä.) mittels GPS einzumessen. Diese Daten, sowie die Fundstücke übergebe ich regelmäßig dem zuständigen Archäologen. Die Scherben versehe ich mit einer Inventarnummer und zusätzlich lege ich eine Inventarliste (Datum, Detektor, Fundort, Material, Bestimmung, Material, Bemerkung u.ä.) an. Ich bin immer wieder überrascht, sobald ich die GPS Daten auf eine Karte eintrage. Viele interessante Erkenntnisse lassen sich so gewinnen... Zudem erleichtern die GPS Daten das schnelle Wiederfinden einer "guten" Stelle.

          Auch melde ich mich regelmäßig (meistens noch vom Acker) bei meinem Archäologen, bzw. er meldet sich bei mir und fragt was es Neues gibt.

          Seit 2 Jahren habe ich mir vorgenommen Rand- und Bodenscherben zu zeichnen, was ich bisher allerdings selten in die Tat umgesetzt habe.

          Gruß,
          Eidechse

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          • lunepi
            Bürger


            • 18.01.2006
            • 161
            • LK ROW
            • ACE 150

            #6
            Moin,

            ich kann noch einen Link beisteuern wo sich der Kreisarchäologe sein gedanken gemacht hat zu Fundmedungen bzw. Fundzettel...



            Gruß Lunepi

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