Mommsen und die Varusschlacht

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  • chlotar
    Ritter

    • 07.02.2002
    • 564
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    #1

    Mommsen und die Varusschlacht

    Nobelpreisträger Theodor Mommsen(1817-1903)
    hat 1885 schriftlich zur "Örtlichkeit der Varusschlacht" Stellung genommen.
    Ich versuche hier einmal das Wichtigste aufzuzeigen.
    Hier zunächst mal Mommsen im Bild.
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  • chlotar
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    • 07.02.2002
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    #2
    Den Stützpunkt

    der römischen Rheinheere bildeten damals wie später auf dem linken Rheinufer die beiden grossen Standlager Castra vetera gegenüber der Mündung der Lippe und Mogontiacum gegenüber der Mündung des Mains in den Rhein,auf dem rechten die Festung Aliso an der oberen Lippe,entweder bei Lippstadt oder wahrscheinlicher in der Nähe von Paderborn.( Das von Drusus angelegte Kastell lag am Einfluss des Helison in die Lupia(Dio).
    ...,das Rheinheer scheint damals noch nicht geteilt gewesen zu sein,-verweilte in dem genannten Jahre(9) den Sommer hindurch hauptsächlich im Cheruskerland an der Weser.( Ausnahmsweise ließ Tiberius im Winter des Jahres 4/5 die Legionen " ad caput Lupiae fluminis" ,das heißt bei Aliso lagern (Velleius).
    Die Nennung der Cherusker führt auf die Gegend zwischen Hameln und Minden.;eben dahin führt,dass es für die römische Armee unter den damaligen Verhältnissen am nächsten lag den Weg vom Rhein zur Weser über Aliso durch die Dörenschlucht im Lippischen Wald zu nehmen.
    Die genauere Ansetzung des Lagerplatzes,wofür oft Rehme oder Minden genannt wird,hat nur exemplifikatorischen Wert.
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    • chlotar
      Ritter

      • 07.02.2002
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      #3
      Die Katastrophe erfolgte

      auf dem Marsch der Armee vom Sommer- in das Winterlager,oder,was hier dasselbe ist,auf dem Marsch von der Weser nach dem Rhein.
      Ausdrücklich bezeugt ist das nicht,geht aber hervor theils aus der Jahreszeit,welche wahrscheinlich der Herbst,vielleicht der Spätherbst war,theils daraus,dass die ganze Armee unterwegs ist,welches die Aufhebung des bisherigen Lagers,also entweder einen Wechsel des Sommerlagers oder wahrscheinlicher den Aufbruch nach den Winterquartieren voraussetzt.
      Auf der hauptsächlichen militärischen Verbindungslinie des Sommerlagers an der Weser mit dem Rhein,das heißt auf derjenigen Linie,die von Vetera nach Aliso und von da weiter an die Weser führte, ist die Armee nicht zugrunde gegangen.
      Ausdrücklich wird angegeben,dass die Verschworenen damit begannen durch die Nachricht von dem Abfall einer "entfernt" wohnenden Völkerschaft das römische Heer zu einem Marsch in dieser Richtung zu bestimmen;auch zeigt der weitere Verlauf,dass die Römer auf einem ihnen wenig oder gar nicht bekannten Weg angegriffen und überwältigt wurden.
      Dem entspricht ferner,dass der Fall von Aliso wohl die Folge,aber keineswegs die unmittelbare Folge dieser Katastrophe ist,in dieser selbst vielmehr Aliso gar keine Rolle spielt.
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      • chlotar
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        • 07.02.2002
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        #4
        Die einzige direkte

        Angabe über die Lokalität gibt bekanntlich Tacitus mit den Worten(Die Bructerer die selbst ihr Hab und Gut verbrannten,schlug L. Stertinius,den Germanicus mit einer leichten Heeresabteilung abgesandt hatte.. Während des Mordens und Plünderns fand er den Adler der neunzehnten Legion,der unter Varus verloren gegangen war.
        Dann führte er sein Heer weiter bis zu der äußersten Grenze der Bructerer.und das ganze Gebiet zwischen den Flüssen Amisia und Lupia,nicht weit entfernt von dem Teutoburger Wald,in dem,wie es hieß,die Überreste des Varus und seiner Legionen unbegraben lagen,wurde verwüstet.
        ...Caecina wurde vorausgeschickt,um die entlegenen Waldgebiete zu durchforschen und über das sumpfige Gelände und den trügerischen Moorboden Brücken und Dämme zu führen
        Und nun betraten sie die Unglücksstätte,...
        Das erste Lager des Varus wies an seinem weiten Umfang und der Absteckung des Hauptplatzes auf die Arbeit von 3. Legionen hin.
        Dann erkannte man an dem halbeingestürzten Wall und dem niedrigen Graben,dass die schon zusammengeschmolzenen Reste sich dort gelagert hatten.
        Mitten in dem freien Feld lagen die bleichenden Gebeine...
        ...zugleich fanden sie an Baumstämmen angenagelte Köpfe.
        ...In den benachbarten Hainen standen die Altäre der Barbaren,an(in) denen sie...geschlachtet hatten.
        ...wo Arminius von der Tribüne herunter eine Ansprache gehalten habe.)
        Soweit der Ausflug zu Tacitus.

        Mommsen schreibt weiter:

        Also nördlich von der Lippe,östlich von der Ems haben wir das Schlachtfeld zu suchen.
        Die Bezeichnung saltus fordert eine Gebirgsgegend,und weist damit auf die von der Weser westlich streichenden Höhenzüge,den Osning,der das ebene Münsterland nördlich begrenzend von Paderborn bis gegen Iburg südlich von Osnabrück sich hinzieht,oder nördlich von dieser Stadt,das von Minden nach Bramsche an der Hase streichende Süntel-oder Wiehengebirge.Das flache Münsterland selbst kann auch darum wohl nicht gemeint sein,weil es von der Hauptstraße an der Lippe nicht hinreichend entfernt ist.
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        • chlotar
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          • 07.02.2002
          • 564
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          #5
          Das ausser den Wäldern mehr als die Berge,die Moore(paludes)

          den Marsch der Römer behinderten und die Katastrophe herbeiführen halfen,heben die Berichte mehrfach hervor.
          ...,dass sowohl Varus selbst für den Vormarsch,noch bevor er angegriffen ward,wie auch Germanicus,um nach dem Schlachtfeld zu gelangen,Brücken durch das Moor schlagen ließen.
          Die Brücken sind hinreichend bekannt,sowohl auf dem linken Ufer der Ems wie in der Gegend zwischen der Ems und der Jahde...-meist von Westen nach Osten führenden-Straßen Moore durchschneiden,aus gespaltenen Baumstämmen hergestellte und mit Rasen belegte Überbrückungen gefunden,welche...nur von den Römern herrühren können.
          Weiter steht mit dieser Terrainbeschaffenheit in Zusammenhang ,dass die schließliche Katastrophe in einem Engpass eintrat;wenigstens liegt es am nächsten hierbei an ein von Mooren umschlossenes und die Entwicklung der Truppen hinderndes Defile zu denken.
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            • 07.02.2002
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            #6
            Ich mach es kurz,bevor wir alle gähnen (mich eingeschlossen)

            Mommsen findet,dass die Varusschlacht um Kalkriese stattfand. Die Römer also im Venner Moor untergingen.
            Seine Ausführungen ziehen sich ewig lang hin.
            Immerhin für Viele noch immer das Beste !
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