Chiemsee-Schatz: Fundstelle und Sommerlöcher

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  • Pirat
    Ritter

    • 07.09.2001
    • 520
    • Ba-Wü

    #1

    Chiemsee-Schatz: Fundstelle und Sommerlöcher

    Die Fortsetzungsstory geht weiter, in der neuesten Ausgabe bringt DER SPIEGEL (Nr.33 vom 12.9.02) ein paar Facts und stellt neue Theorien auf.

    Fundstelle soll das Ufer vor Arlaching sein, im nordöstlichen Teil des Sees zwischen Seebruck und Chieming gelegen, ca. 80 m vom Strand entfernt.

    An dieser Stelle habe sich vor mehr als 2000 Jahren ein Wasserheiligtum der Kelten befunden, wo dem Seegott Bedaius Menschenopfer gebracht worden
    sein sollen. Für diese Keltenversion würde die Art der Verzierungen des
    10,5 Kilo schweren Topfs mit 50 cm Durchmesser aus gewalztem Goldblech (18 Karat) sprechen.

    Andere wiederum vermuten, daß die Verabeitungenstechniken des Topfs
    erst ab ca. 1900 gebräuchlich wurden und die Fundstelle 1945 eine Art Entsorgungsplatz der Nazis war, die sich hier auf der Flucht ihrer Wertsachen entledigten. Eine Kaderschule der NSDAP hat sich in der Nähe befunden.

    Finder und Freistaat ringen ums Vermögen, das Finanzamt und der Anwalt
    des Finderns wollen diese Woche verhandelm. Wie neulich schon erwähnt,
    ist hierbei zu beachten: Ist der 100.000 Euro-Fund aus Nazi-Vorbesitz,
    kassiert das Land solo. Ist dem Nocht so, kriegt der Finder 50% des Werts.
    Alles nachzulesen in der aktuellen Ausgabe.

    Ich allerdings vermute, daß dieser Schatz speziell aus dem Sommerloch gehoben wurde. Ich kann einfach nicht glauben, daß es mit den aktuellen Analyse-Methoden nicht möglich sein sollte, diesen schweren Fund wenigstens auf ein Jahrhundert genau zu datieren.

    Was meinen unsere Forumexperten? Kelten oder Nazis - ein Physiker würde
    den Unterschied doch wohl subito ermitteln können. Ich glaube schlichtweg,
    man will dem Publikum einen Gold-Bären aufbinden.

    Neugierige Grüße
    Pirat

    __________________________________________________ ________

    Sitzt Dienstmann Aloysius Hingerl eigentlich noch immer im Hofbräu-Haus?
  • Eifelgeist
    Ehren-Moderator
    Heerführer

    • 13.03.2001
    • 2593
    • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

    #2
    Aber klar doch ...

    Solche Devotionalien wurden in den Kaderschulen „der Partei“ täglich im Werkunterricht gebastelt! :

    Habt ihr es etwa nicht gewusst?

    Eifelgeist, ketzerisch
    Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

    Wer hier vorüber geht, verweile!
    Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
    Deutschland zerfällt in viele Teile.
    Das Substantivum heißt: Zerfall.

    Was wir hier stehn gelassen haben,
    das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
    Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
    auf den ein Volk gekommen ist.


    Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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    • Pirat
      Ritter

      • 07.09.2001
      • 520
      • Ba-Wü

      #3
      Noch ein Verdacht: WDR!!!

      Nich schlecht, @Eifelgeist!

      Eine sehr interessante Hypotenuse! Allerdings: Besteht nicht auch die Möglichkeit, daß das Ding von Jean Pütz in der Hobbythek gedengelt wurde?

      Wir bitten unsere Forumteilnehmer aus dem Sendegebiet des WDR (vor allem in der Eifel) um sachdienliche Hinweise und schalten zurück zum Schulfunk.

      Pirat

      Kommentar

      • Wigbold
        Heerführer

        • 25.11.2000
        • 3670
        • 76829 Landau / Pfalz
        • OGF - L + W

        #4
        Nee, Pirat,

        Jean Pütz wars nicht! Ich hab ihn gefragt !

        Ich spüre gerade noch einer anderen Quelle nach.
        Angeblich wurde das Teil in der Krabbelgruppe von "Lebensborn" gebastelt.
        Aber noch ist das nicht bewiesen....



        Was die Altersbestimmung betrifft, so sollte eine Analyse der Goldzusammensetzung eigentlich Klarheit bringen.
        Keltisches Gold sollte eine andere Zusammensetzung haben als technisch verwendetes Gold aus der Neuzeit.
        Thyssen oder Degussa müßte das feststellen können.

        Man wird es erfahren. (So denn die entsprechenden Stellen an einer tatsächlichen und wahrheitsgemäßen Aufklärung interessiert sind... Man könnte da mit dem "richtigen" Ergebnis viel Geld sparen! )

        Mißtrauischerweise, Wigbold
        Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
        Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

        Mark Twain



        ... weiter neue Wege gehen !

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        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #5
          Hi,
          ich denk mal, da braucht man keine große Analyse vorzunehmen. Das sollte sich unter einem Röntgenbild wohl klären lassen.
          Eventuell noch eine chem. Analyse, weil: Keltengold und moderne Legierungen sind ja dasselbe!

          Kommentar

          • Pirat
            Ritter

            • 07.09.2001
            • 520
            • Ba-Wü

            #6
            Schatztöpfer und Goldmacher

            Salü, Wigbold...

            und wenn nun die VHS Seebruck mit dem Ferienkurs
            "Selber dengeln: Nachttopf-Design zwischen Nero und Nazi"
            der Verursacher wäre? Die versenken ihren Ausschuß dort.
            Kurios: Am Kursnehmen überdurchschnittlich viele ehemalige
            Mitglieder der Lebensborn-Krabbelgruppe teil.

            Aber mal ernsthaft: Es ist doch mehr als nur suspekt, daß
            die mit der Untersuchung beauftragten Wissenschaftler nach
            fast einem Jahr (!) noch immer nicht sagen können, ob der
            Topf nun vor 100 oder 2000 Jahre geschmiedet wurde. Ich
            bin überzeugt, daß man das im Max Planck-Institut innerhalb
            von 48 Stunden feststellen könnte (alleine schon durch die
            Strukturen in der Oberfläche).

            Naiv wäre es, wenn dabei jemand was türken wollte. Wenn
            die Finder Anwälte engagiert haben, sie ggfls. auch Gutachter
            hinzuziehen. Es geht ja doch um 100.000 Mark!

            Noch ein Verdacht: Was macht eigentlich zur Zeit Fritz Knobel?

            fragt sich und die Forum-Dektektive
            Pirat

            ________________________________________________

            Wer ist Fritz Knobel? Kleine Hilfe: Stichwort "Tagebücher" :-)))

            Kommentar

            • Indy
              Landesfürst

              • 19.07.2001
              • 704
              • 65396 Walluf
              • Whites Silver Eagle II / Garrett 2500 +TOS / PI + Rahmen / etc...

              #7
              NeNeNeeee.....

              Tjaja, angeblich ist das Stück eine Replik aus der Zeit des Dritten Reiches ! (Siehe Diskussion und Test-Ergebnisse bei Heimdall !)
              Dazu stellt sich mir allerdings die Frage:
              Aus welchem Grund sollte das geplante (und nie am Chiemsee fertiggestellte !) "Amt Rosenberg" oder eine sonstige staatliche Institution damals einen KELTISCHEN (!)(=gallisch=französich=ungermanischen !) Goldkessel anfertigen ?
              Eine (nazi-)GERMANISCHE mythologisch-politisch-korrekte Replik hätte doch sicher komplett anders ausgesehen als das angebliche Vorbild aus Gunstrup ?
              Ich denke hier an Runen, Sonnenräder, etc...
              Was hätten denn die Nazi-Chef-Ideologen gesagt, wenn zu dieser Zeit solch ein UNgermanisches Stück angefertigt worden wäre ?
              Vieleicht ist es ja eine Replik, aber meiner Ansicht nach sicher keine offiziell vom Dritten Reich initiierte !

              Ich denke, daß der Staat Bayern mit diesem "Umweg" über das Dritte Reich einfach nur auf rechtlichem Wege mit einer einfach-genialen Expertise satte 40% Fundabgabe einsparen mag !
              Gruss und Gut Fund

              Indy
              ___________________
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              • Pirat
                Ritter

                • 07.09.2001
                • 520
                • Ba-Wü

                #8
                Irrtum

                Sorry, @Indy, aber das kann kaum sein: So narrisch, daß sich das
                Land mit einer einer falschen "Nazi-Herkunftserklärung" am Finderlohn vorbeimogeln würde, sind auch die dortigen Amigos nicht.

                Erstens haben die Finder (siehe Posting) längst Anwälte involviert, die zweitens bei dem hohen Streitwert dann Gutachter beauftragen werden.

                Drittens hat der Vorgang bereits so viel Publzität, daß sich da unter
                Garantie keiner in ein Expertisen-Fälschungsaffäre verwickeln lassen
                würde. Entwickelt sich in der Folge zum Chiemseewater-Gate...

                Ich glaube auf keinen Fall, daß der Pokal nicht im Labor wenigstens auf
                ein Jahrtausend (!!!) genau datiert werden könnte. Was Ursprung und
                Herkunft des Goldpokals betrifft, klingt das schwer nach Sommertheater.

                Oder sind das Tourismuspiraten? Hat der Fremdenverkehrsverband den
                Pokal versenkt?? Kannte vorher etwa jemand Arlaching???

                Pirat!

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                • bunkerfuerst
                  Lehnsmann

                  • 29.09.2001
                  • 49

                  #9
                  Kinkalitzken

                  Wie ich am Sonntag in der Keltenausstellung in Frankfurt (Das Rätsel der Kelten vom Glauberg - Schirn Kunsthalle in Frankfurt/Main - noch bis 1. September) gelernt habe, sind die Archäologen sehr wohl in der Lage die Herkunft von Metallen anhand der Ionisierung (? - bin kein Chemiker) recht genau zu bestimmen. Und über die C14 Methode kriegt man auch noch das Alter heraus.

                  Tja. Wo hängt's ?!?

                  Gruß - Bf

                  Kommentar

                  • Pirat
                    Ritter

                    • 07.09.2001
                    • 520
                    • Ba-Wü

                    #10
                    genau

                    das ist ja meine Rede, eine Datierung muß definitv machbar sein und deshalb ist der Streit wg. der Herkunft unglaubwürdig.

                    Aber Frage an @ C-4: Weshalb hast Du uns die C-14 Methode verschwiegen?

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                    • Claus
                      • 24.01.2001
                      • 6219
                      • Bernau bei Berlin
                      • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

                      #11
                      vermutlich

                      ...weil er weiss, dass die C 14 Messung nur auf organische Stoffe anwendbar ist!:

                      Meines Wissens lebt Gold nicht

                      claus
                      Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

                      Kommentar

                      • Pirat
                        Ritter

                        • 07.09.2001
                        • 520
                        • Ba-Wü

                        #12
                        C-4 bis C-14

                        Bunkerfürst hatte die Messung nach C-14 nahegelegt; ich habe keine Ahnung, mit welchen Instrumentarium man dem Pott zu Leibe rücken sollte. Vielleicht stellt sich auch heraus, daß unten auf dem Topf noch das Preisschild aus der Vasenabteilung des Kaufhofs klebt. Gold? Messing! Der Verbleib von Fritz Knobel ist schließlich auch noch offen. P

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                        • Indy
                          Landesfürst

                          • 19.07.2001
                          • 704
                          • 65396 Walluf
                          • Whites Silver Eagle II / Garrett 2500 +TOS / PI + Rahmen / etc...

                          #13
                          Nochmal Nee !

                          Ihr habt mich falsch verstanden !
                          Ich gehe inzwischen auch davon aus, daß es eine neuzeitliche Replik ist und wohl kein keltisches Original ! Anscheinend wurden ja bereits im Globus-Beitrag hierzu genügend gute Beweise geliefert !

                          Ich widerspreche allerdings ganz entschieden der These, daß es eine natzionalsozialistisch initiierte Replik ist und mit einer staatlichen Institution des Dritten Reiches in Verbindung zu bringen ist !
                          Doch gerade diese Annahme würde den Pott ja direkt dem Lande Bayern zusprechen ....
                          Gruss und Gut Fund

                          Indy
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                          • Pirat
                            Ritter

                            • 07.09.2001
                            • 520
                            • Ba-Wü

                            #14
                            Die Theorie vom Fondue-Topf

                            Gut, das Ding muß eine Replik sein. Eine genauere Altersbestimmung kann sowieso kein Hexenwerk sein. Aber wer hat das Ding gedengelt und wer im See versenkt? Laßt uns eine schlüssige Theorie finden. Hier ist meine:

                            Der güldene Kelch wurde im Auftrag von Richard Wagner als Requisite für PHANTOM DER OPER gefertigt. Dem Tenor ist das Ding zu schwer, er besteht auf eine Replik aus Styropor und bekommt sie auch. Wagner benutzt deshalb das Gefäß bis zu seinem Ableben nur noch als Fonduetopf. Die Erben, regelmäßig in Bayreuth vom Führer hofiert, verehren ihrem Gast das goldene Relikt irgendwann zum Geburtstag. Diese nimmt den Topf zwar zum Schein dankend an, läßt ihn aber dann durch seinen Fahrer heimlich im Chiemsee versenken. Erstens hielt er die Ornamente keltischen Ursprungs für entartete
                            Kunst. Zweitens woltte der eingefleischte Vegetarier auf keinen Fall einen Topf, in dem Fleisch zubereitet wurde (es war Fondue Bourgogne).

                            Dem Finder steht so gesehen sein Anteil also auf alle Fälle zu.

                            Kommentar

                            • Indy
                              Landesfürst

                              • 19.07.2001
                              • 704
                              • 65396 Walluf
                              • Whites Silver Eagle II / Garrett 2500 +TOS / PI + Rahmen / etc...

                              #15
                              Kommentar

                              Hier noch ein Kommentar von R. Ostler:

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                              Indy
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