Reise 2004, Anfang Sommer. Ein kleiner Bericht darüber, wie es an Tauchbasen zugehen kann, wenn man ein „mündiger“ Taucher ist, öfter schon konkret an (dieser) Tauchbasis war und autarker als gewünscht ist. Ein kleines abschreckendes Beispiel.
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(Bericht, Teil 1)
Zur Betreffzeile komme ich
noch.
Eigentlich stand Süd-England oder Gibraltar (für mich) auf dem Plan. Jedoch
und in Anbetracht der für nächstes Jahr geplanten Wrackexpedition ins
Schwarze Meer hatte ich meiner Freundin einen "familienfreundlichen" Urlaub
versprochen. Wir sind also wiedereinmal nach Süd-Frankreich gefahren und
haben zahlreiche bekannte Wracks betaucht.
Am 10.08. schifften wir uns morgens in Cavalaire bei der ecole de plongée
"Eperlan" ein. Cloud u., Jacky (altbekannte Chef`s des Zentrums) erkannten
uns sogleich wieder; wir wurden recht herzlich empfangen. Mit dem neuen
Teilhaber Momo wurden wir auch schnell warm.
Die Fahrt war relativ anstrengend, da wir mit kurzem Stopp aus Rostock
kommend nun eine weite Strecke hinter uns gebracht hatten.
Auf dem Plan stand sogleich die "Togo" (60m). Eigentlich dachte ich für den
ersten TG an max. 40m Tiefe, ..aber wat soll`s. Dann halt büschen ruhiger
und nicht so lange.
Ein schöner TG, alles hat super geklappt. Den typ. franz. Schnaps gabs
anschließend auch, _leicht_ mit Wasser verdünnt.
Auf die Frage, was nun morgen anstehe, erhielten wir die Antwort, die
"Espingole" (Torpedoboot auf ca. 35m). Hmmm .. nun , das sollte nach einem
erfolgreichen 60m-Wk-TG nun nicht sonderlich interessant erscheinen, zumal
wir beide den Dampfer kennen und ich mir sagte, ein TG reicht dort und zudem
für 25 Euro pro Nase. (?)
Wir meldeten uns für den entspr. Tag ab, sind abends noch nach Lavandou
gefahren zu der mir bekannten TB. Ich hatte dort mit der Basis ivm.Wk-TG`s
recht gute Erfahrungen gemacht und bin bereits 2mal bei denen gewesen.
Alles klar, morgen geht`s zur "Danator" (Frachter auf 51m).
* Alptraum Lavandou *
Tags darauf, am 11.08. sind wir morgens rechtzeitig an der TB. Meine
Freundin gibt die CMAS***-Kärtchen von uns beiden u.d. Gesundheitszeugnis
beim Checkin ab. Es ist alles in Ordnung, wie in den Jahren zuvor.
Der mit Bugstrahlruder versehene Plastekahn legt ab, die Fahrt dauert (wie
gewohnt) recht lange zum Spot.
Wir sind fast da, wir sind bis auf Jacketanlegen tauchklar. Der Chef
persönlich (nennen wir ihm mal "Beinhart") zitiert uns nun auch in den
Steuerstand des Bootes. Er offeriert uns dokmatisch; wir tauchen mit IHM
zusammen. Mir entgleisen sogleich die Gesichtszüge, jedoch bleibe ich
vorerst noch recht freundlich. Ich teile ihm (über einen gut deutsch
sprechenden anderen Tauchgast) mit, daß ich das so hier nicht kenne, ich
***, Freundin *** , wir ein Team, ich also habe einen TP (sprich blondy) und
es doch somit keine Probleme des selbständigen Tauchens mit meiner Freundin
gäbe. Alles schnickschnack; wir tauchen mit ihm. Seinem Gesichtsausdruck
entocke ich eine gewisse Arglist.
Wir ziehen uns auf`s Achterschiff zur "Konsultation" zurück. Meiner Freundin
teile ich nunmehr mit, daß ich unter diesen Umständen nicht tauchen werde,
bzw. schade um die 23 Euro mal zwei, er hätte das doch vorher sagen mögen.
...Es ist doch Urlaub, der 2.Tag und ich solle mich nicht so haben, wird
doch ganz nett trotzdem, und ein paar gute Foto`s sind doch auch nett. ..
Okay, ich gebe nach, setze ein nettes Gesicht auf. Wir machen uns startklar.
Es ist soweit: Die Strömung geht von Ost nach West, die Manöver haben in den
letzten Jahren gut bis sehr gut geklappt. Da stelle ich fest, daß wir
nunmehr eine 5er-Gruppe sind. Augenscheinlich 2 nicht soo fitte Taucher
dabei.
Ich sage (bitte) meine Freundin, die Kammera nicht mitzunehmen.
Es wird ein grottenschlechtes Manöver gefahren. Das Signal ertönt und
abspringen. Das Boot läuft nicht (wie gewohnt) genau gegen die Strömung
unmittelbar an der Tonne vorbei (sodaß wir auf die Tonne zutreiben), sondern
schräge und zu weit weg.
Mit ihren harten Flossen schaffen es die drei zur Boje des Abstiegseils zu
gelangen (sind ja auch als erstes rein), meine Freundin hat deutliche
Schwierigkeiten. Ich bleibe in ihrer Nähe, warte auf sie, gebe Zeichen zum
Abtauchen auf 6m.
Das Seil ist nun nur noch wenige Meter von uns entfernt. Ich gebe etwas Gas
um d. Seil zu erreichen, um einer Freundin die letzten 2m zu erleichter; sie
kann sich dann an mir entlanghangeln.
Die anderen 3 sind auf ca. 20m, wir mitlerweile auf ca. 9m, da löst sich der
Beinhart von der Leine speedet in Richtung meine Freundin. Gut denke ich, er
wird sie ranführen, sicher hat er (noch) die besseren Kraftreserven und
Guide`s (Chef`s/Anweiser) sind ja auch dafür da. Unsere weichen VOLO`s
setzen uns recht heftig zu; die Atemfrequens ist hoch, die (meine) Flasche
leert sich zusehens. Kurz darauf habe ich das Abstiegsseil in der Hand,
wende mich um .. nichts zu sehen!
Nach einer gewissen Zeit kommt Beinhart zurückgeschossen, auf meine Zeichen
erfolgt keine Reaktion, absolut keine, er taucht unter mir schräg weg .. zu
den anderen auf ca. 20m ab, wendet sich nach einer kurzen Pause um und
fordert mich auf, der Dreier-Truppe nun zu folgen! Auf die Frage, wat nu mit
meiner Kleinen ist, ernte ich die "konkreten" Antwort, daß ich folgen soll!
Ich fasse in diesen Augenblick zusammen und schlußfolgere:
Er hat sie an die Oberfläche gebracht, das Boot herangewunken, sie ist gut
aufgehoben! (?) Ich rechne kurz die vergangene Zeit zusammen und stelle
fest, es sind bei der Strömung sicher ettliche Dutzend Meter zwischen mir u.
meiner Freundin. Ich möchte Auftauchen, aber mein innerer Stimme sagt nein!
Ich weiß nicht warum, manchmal ist es halt so .. mit dem Schicksal.
Ich folgen "gegen meinen Willen" nun den dreien und bin restlos
stinken-sauer. Die letzten Meter verlaufen waagerecht, die Strömung, das
Seil.
An der StB-Seite angekommen, lasse ich mich im Schneckentempo "und
zusätzlich langsam" Richtung Bruchkante treiben. Nach wenigen Sekunden
kriege ich heftigst an der Flosse gezerrtes, und mit (augenscheinlicher)
Drohgebärde werde ich aufgefordert, ihm zu folgen. Meine Ausatemluft ist mit
Speichelschaum durchsetzt, es fällt mir schwer, mich unter Kontrolle zu
halten. Gut denke ich, da komme ich bestimmt noch in Ballbesitz, wenn du
garantiert nicht mehr daran denkst. Beinhart leuchtet in ein Deckshaus, und
beeindruck die beiden andern. Mich interessiert dieser TG lange nicht mehr,
lasse mich nun in die gewünschte Heck-Richtung äußerst langsam treiben.
Wieder ist Beinhart mit den anderen ca. 2m schräg hinter mir. Da kommt
Beinhart wie der Liner im Film "Speeed II" angeschossen, und rammt mich
seitlich mit seiner Schulter wie der Liner den Tanker! Jetzt platz mir der
Kragen, ich will mit meiner Faust in sein Maskenglas, ..doch er ist schon
wieder wech! An der Flosse kriege ich ihn auch nicht mehr! Er ist nun am
Achterschiff! Schnell besinne ich mich, versuche mich zu beruhigen, damit
die Situation (meinerseits) nicht eskaliert.
Mein TC wird gecheckt, noch ist "Null-Zeit", 10min. sind rum. Mit meiner
100er Kowa mache ich auf mich aufmerksam, er schaut zu mir, ich zeige
deutlich auf mich und gebe das Zeichen zum Auftauchen u. zeige nochmals auf
mich.
Heftigst gestikuliert er scheinbar unvorbereitet, ivm. mit der Frage nach
dem warum .. und das immer wieder. Ich stelle fest, das ich ein
ernstzunehmendes Problem habe und signalisiere das ihm .. gebe ihm das
Problemzeichen .. nun ist es rum!
Er kreuzt die Arme, winkt die anderen beiden heran und stürzt wie von der
Tarante gestochen auf mich zu. Bewust lege ich die rechte Hand in den
Bereich Kinn, tippe auf Regler und Maske mit den Fingern. Weit weg von
meinem Inflator-Messer bin ich nicht.
Er ergreift hektisch meine linke Jacketseite am Schultergurt, flutet mein
Jacket stark mit Luft über den Inflatorknopf. Meine beiden TC`s fangen an zu
schreien "slow"! Gedanklich bin ich beim Inflatormesser. `Baust du Scheiße
Alter, läßt mich gar los, gebe ich dir für`s Leben einen mit. Verlaß dich
d`rauf `! sind meine Gedanken. Ich verhalte mich ruhig. Jedoch ergreife ich
sicherheitshalber mit der rechten meinen Schnellablaß hinten/rechts und
steuer etwas gegen. Es pfeift schon ordentlich im Kopf.
Die Fahrt hält sich in Grenzen durch mein gegensteuern, es dauert auch, bis
er bei mir mal Luft abläßt; sei`s drumm, ob er bemerkte, daß ich gegensteuer
oder nicht.
Ab ca. 15m geht`s dann doch etwas langsamer, er fragt sogar das OK-Zeichen
ab. Ich rege mich nicht und lasse in soweit mit mir geschehen, die ganze
Zeit.
Auf 5m hängen wir dann im Päckchen, es bleibt nicht aus in seine
(augenscheinlich) wohl haßerfüllten, weit aufgerissenen Augen mal zu sehen.
Nach 1-2min. Stopp dort schießt er mich/uns nach oben. Zwischdurch bekam er
regelmäßig ein OK-Zeichen von mir, blieb aber kleben. An der Oberfläche gab
ich ihm ein OK-Zeichen und konzentrierte mich, ruhig zu bleiben. `Das klären
wir noch an Land`, dachte ich mir.
Wieder an Bord gab`s schnell "franz." Gemurmel. Watauchimmer.
Meine Freundin und ich tauschten uns aus:
Sie hatte ihm, dem Beinhart - den anderen drei kurz vor erreichen der Leine
nach Blick auf`s Fini, den Abbruch des TG`s (für sich entschieden)
signalisiert. Sie wollte nunmehr niemandem den TG versauen, da nicht
ausreichend Luftvorrat.
..Das dazu, nur wäre es besser gewesen, mir das zu signalisieren, ich war in
Reichweite.
Auf der Rückfahrt kühlt mich meine Freundin liebevoll ab, ich solle doch "an
Land keinen Scheiß machen".
Also gut, wir zahlen die beiden TG`s , eine entsprende _sachliche_
Aussprache und nie wieder dort hin zurück! .. versprach ich ihr dann.
Sie geht bezahlen .. kommt zurück mit der Bemerkung, er hätte vorab am
Morgen einen Zahlendreher gehabt, ein TG kostet nicht 23 sondern 32 Euro und
letztendlich hätten wir 128 Euro (den TG f.d. beiden auch) zu zahlen.
..keiner der dort Angstellten, die nunmehr entspr. Kenntnis von den
Vorgängen haben.. kann sich das Verhalten von Beinhart (in der Gesamtheit)
erklären, obwohl einige recht loyale sind. Teilweise weigern sie sich
nunmehr zu dolmetschen, sie wollen keinen Ärger m.d. Chef und sich
raushalten. Einen greif ich mir, lasse ihm keine Wahl, bin aber äußerst
höflich.
Er übersetzt, daß ich sofort die Brevet`s und den Medizinschriebs haben
möchte, ich habe weder Beinhart noch die anderen beiden Pappnasen
bestellt/gemietet/gekauft und/oder um Begleitung gebeten. Es interessiert
mich einen Scheiß, wer vom wem Geld kriegt und/oder wegen TG-Abbruch nicht
zahlen will. Das sei Basen-Risiko unter den Umständen. Ich hatte ein Problem
und wollte Auftauchen. Er kriegt 2mal 32 Euro des Friedens willen (der
Gegner war deutlich in der Überzahl) ich meinen Kram und gut ist! Vorher ist
von Gruppenzwang nix gesagt worden.
Es ist bei 2mal *** in (F) das Blondysystem bis 60m auf Basen mit letztem
abgestempeltem geloggtem 60m-TG an Vortag entsprechend geregelt.
...Und er möchte doch sicher nicht, daß ich ihm seinen
Bugstrahlruderplastekahn vor allen Leuten in den Arsch schiebe!
Kurz gefaßt nahm er die 64 Euro und gab meine Kram heraus.
Ich ging dann schnell , um nicht doch "wortbrüchig" zu werden. Ich war doch
recht gespannt darauf, ob der Kahn längs oder quer in seinen Arsch paßt!
Fortsetzung folgt....
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(Bericht, Teil 1)
Zur Betreffzeile komme ich
noch.
Eigentlich stand Süd-England oder Gibraltar (für mich) auf dem Plan. Jedoch
und in Anbetracht der für nächstes Jahr geplanten Wrackexpedition ins
Schwarze Meer hatte ich meiner Freundin einen "familienfreundlichen" Urlaub
versprochen. Wir sind also wiedereinmal nach Süd-Frankreich gefahren und
haben zahlreiche bekannte Wracks betaucht.
Am 10.08. schifften wir uns morgens in Cavalaire bei der ecole de plongée
"Eperlan" ein. Cloud u., Jacky (altbekannte Chef`s des Zentrums) erkannten
uns sogleich wieder; wir wurden recht herzlich empfangen. Mit dem neuen
Teilhaber Momo wurden wir auch schnell warm.
Die Fahrt war relativ anstrengend, da wir mit kurzem Stopp aus Rostock
kommend nun eine weite Strecke hinter uns gebracht hatten.
Auf dem Plan stand sogleich die "Togo" (60m). Eigentlich dachte ich für den
ersten TG an max. 40m Tiefe, ..aber wat soll`s. Dann halt büschen ruhiger
und nicht so lange.
Ein schöner TG, alles hat super geklappt. Den typ. franz. Schnaps gabs
anschließend auch, _leicht_ mit Wasser verdünnt.
Auf die Frage, was nun morgen anstehe, erhielten wir die Antwort, die
"Espingole" (Torpedoboot auf ca. 35m). Hmmm .. nun , das sollte nach einem
erfolgreichen 60m-Wk-TG nun nicht sonderlich interessant erscheinen, zumal
wir beide den Dampfer kennen und ich mir sagte, ein TG reicht dort und zudem
für 25 Euro pro Nase. (?)
Wir meldeten uns für den entspr. Tag ab, sind abends noch nach Lavandou
gefahren zu der mir bekannten TB. Ich hatte dort mit der Basis ivm.Wk-TG`s
recht gute Erfahrungen gemacht und bin bereits 2mal bei denen gewesen.
Alles klar, morgen geht`s zur "Danator" (Frachter auf 51m).
* Alptraum Lavandou *
Tags darauf, am 11.08. sind wir morgens rechtzeitig an der TB. Meine
Freundin gibt die CMAS***-Kärtchen von uns beiden u.d. Gesundheitszeugnis
beim Checkin ab. Es ist alles in Ordnung, wie in den Jahren zuvor.
Der mit Bugstrahlruder versehene Plastekahn legt ab, die Fahrt dauert (wie
gewohnt) recht lange zum Spot.
Wir sind fast da, wir sind bis auf Jacketanlegen tauchklar. Der Chef
persönlich (nennen wir ihm mal "Beinhart") zitiert uns nun auch in den
Steuerstand des Bootes. Er offeriert uns dokmatisch; wir tauchen mit IHM
zusammen. Mir entgleisen sogleich die Gesichtszüge, jedoch bleibe ich
vorerst noch recht freundlich. Ich teile ihm (über einen gut deutsch
sprechenden anderen Tauchgast) mit, daß ich das so hier nicht kenne, ich
***, Freundin *** , wir ein Team, ich also habe einen TP (sprich blondy) und
es doch somit keine Probleme des selbständigen Tauchens mit meiner Freundin
gäbe. Alles schnickschnack; wir tauchen mit ihm. Seinem Gesichtsausdruck
entocke ich eine gewisse Arglist.
Wir ziehen uns auf`s Achterschiff zur "Konsultation" zurück. Meiner Freundin
teile ich nunmehr mit, daß ich unter diesen Umständen nicht tauchen werde,
bzw. schade um die 23 Euro mal zwei, er hätte das doch vorher sagen mögen.
...Es ist doch Urlaub, der 2.Tag und ich solle mich nicht so haben, wird
doch ganz nett trotzdem, und ein paar gute Foto`s sind doch auch nett. ..
Okay, ich gebe nach, setze ein nettes Gesicht auf. Wir machen uns startklar.
Es ist soweit: Die Strömung geht von Ost nach West, die Manöver haben in den
letzten Jahren gut bis sehr gut geklappt. Da stelle ich fest, daß wir
nunmehr eine 5er-Gruppe sind. Augenscheinlich 2 nicht soo fitte Taucher
dabei.
Ich sage (bitte) meine Freundin, die Kammera nicht mitzunehmen.
Es wird ein grottenschlechtes Manöver gefahren. Das Signal ertönt und
abspringen. Das Boot läuft nicht (wie gewohnt) genau gegen die Strömung
unmittelbar an der Tonne vorbei (sodaß wir auf die Tonne zutreiben), sondern
schräge und zu weit weg.
Mit ihren harten Flossen schaffen es die drei zur Boje des Abstiegseils zu
gelangen (sind ja auch als erstes rein), meine Freundin hat deutliche
Schwierigkeiten. Ich bleibe in ihrer Nähe, warte auf sie, gebe Zeichen zum
Abtauchen auf 6m.
Das Seil ist nun nur noch wenige Meter von uns entfernt. Ich gebe etwas Gas
um d. Seil zu erreichen, um einer Freundin die letzten 2m zu erleichter; sie
kann sich dann an mir entlanghangeln.
Die anderen 3 sind auf ca. 20m, wir mitlerweile auf ca. 9m, da löst sich der
Beinhart von der Leine speedet in Richtung meine Freundin. Gut denke ich, er
wird sie ranführen, sicher hat er (noch) die besseren Kraftreserven und
Guide`s (Chef`s/Anweiser) sind ja auch dafür da. Unsere weichen VOLO`s
setzen uns recht heftig zu; die Atemfrequens ist hoch, die (meine) Flasche
leert sich zusehens. Kurz darauf habe ich das Abstiegsseil in der Hand,
wende mich um .. nichts zu sehen!
Nach einer gewissen Zeit kommt Beinhart zurückgeschossen, auf meine Zeichen
erfolgt keine Reaktion, absolut keine, er taucht unter mir schräg weg .. zu
den anderen auf ca. 20m ab, wendet sich nach einer kurzen Pause um und
fordert mich auf, der Dreier-Truppe nun zu folgen! Auf die Frage, wat nu mit
meiner Kleinen ist, ernte ich die "konkreten" Antwort, daß ich folgen soll!
Ich fasse in diesen Augenblick zusammen und schlußfolgere:
Er hat sie an die Oberfläche gebracht, das Boot herangewunken, sie ist gut
aufgehoben! (?) Ich rechne kurz die vergangene Zeit zusammen und stelle
fest, es sind bei der Strömung sicher ettliche Dutzend Meter zwischen mir u.
meiner Freundin. Ich möchte Auftauchen, aber mein innerer Stimme sagt nein!
Ich weiß nicht warum, manchmal ist es halt so .. mit dem Schicksal.
Ich folgen "gegen meinen Willen" nun den dreien und bin restlos
stinken-sauer. Die letzten Meter verlaufen waagerecht, die Strömung, das
Seil.
An der StB-Seite angekommen, lasse ich mich im Schneckentempo "und
zusätzlich langsam" Richtung Bruchkante treiben. Nach wenigen Sekunden
kriege ich heftigst an der Flosse gezerrtes, und mit (augenscheinlicher)
Drohgebärde werde ich aufgefordert, ihm zu folgen. Meine Ausatemluft ist mit
Speichelschaum durchsetzt, es fällt mir schwer, mich unter Kontrolle zu
halten. Gut denke ich, da komme ich bestimmt noch in Ballbesitz, wenn du
garantiert nicht mehr daran denkst. Beinhart leuchtet in ein Deckshaus, und
beeindruck die beiden andern. Mich interessiert dieser TG lange nicht mehr,
lasse mich nun in die gewünschte Heck-Richtung äußerst langsam treiben.
Wieder ist Beinhart mit den anderen ca. 2m schräg hinter mir. Da kommt
Beinhart wie der Liner im Film "Speeed II" angeschossen, und rammt mich
seitlich mit seiner Schulter wie der Liner den Tanker! Jetzt platz mir der
Kragen, ich will mit meiner Faust in sein Maskenglas, ..doch er ist schon
wieder wech! An der Flosse kriege ich ihn auch nicht mehr! Er ist nun am
Achterschiff! Schnell besinne ich mich, versuche mich zu beruhigen, damit
die Situation (meinerseits) nicht eskaliert.
Mein TC wird gecheckt, noch ist "Null-Zeit", 10min. sind rum. Mit meiner
100er Kowa mache ich auf mich aufmerksam, er schaut zu mir, ich zeige
deutlich auf mich und gebe das Zeichen zum Auftauchen u. zeige nochmals auf
mich.
Heftigst gestikuliert er scheinbar unvorbereitet, ivm. mit der Frage nach
dem warum .. und das immer wieder. Ich stelle fest, das ich ein
ernstzunehmendes Problem habe und signalisiere das ihm .. gebe ihm das
Problemzeichen .. nun ist es rum!
Er kreuzt die Arme, winkt die anderen beiden heran und stürzt wie von der
Tarante gestochen auf mich zu. Bewust lege ich die rechte Hand in den
Bereich Kinn, tippe auf Regler und Maske mit den Fingern. Weit weg von
meinem Inflator-Messer bin ich nicht.
Er ergreift hektisch meine linke Jacketseite am Schultergurt, flutet mein
Jacket stark mit Luft über den Inflatorknopf. Meine beiden TC`s fangen an zu
schreien "slow"! Gedanklich bin ich beim Inflatormesser. `Baust du Scheiße
Alter, läßt mich gar los, gebe ich dir für`s Leben einen mit. Verlaß dich
d`rauf `! sind meine Gedanken. Ich verhalte mich ruhig. Jedoch ergreife ich
sicherheitshalber mit der rechten meinen Schnellablaß hinten/rechts und
steuer etwas gegen. Es pfeift schon ordentlich im Kopf.
Die Fahrt hält sich in Grenzen durch mein gegensteuern, es dauert auch, bis
er bei mir mal Luft abläßt; sei`s drumm, ob er bemerkte, daß ich gegensteuer
oder nicht.
Ab ca. 15m geht`s dann doch etwas langsamer, er fragt sogar das OK-Zeichen
ab. Ich rege mich nicht und lasse in soweit mit mir geschehen, die ganze
Zeit.
Auf 5m hängen wir dann im Päckchen, es bleibt nicht aus in seine
(augenscheinlich) wohl haßerfüllten, weit aufgerissenen Augen mal zu sehen.
Nach 1-2min. Stopp dort schießt er mich/uns nach oben. Zwischdurch bekam er
regelmäßig ein OK-Zeichen von mir, blieb aber kleben. An der Oberfläche gab
ich ihm ein OK-Zeichen und konzentrierte mich, ruhig zu bleiben. `Das klären
wir noch an Land`, dachte ich mir.
Wieder an Bord gab`s schnell "franz." Gemurmel. Watauchimmer.
Meine Freundin und ich tauschten uns aus:
Sie hatte ihm, dem Beinhart - den anderen drei kurz vor erreichen der Leine
nach Blick auf`s Fini, den Abbruch des TG`s (für sich entschieden)
signalisiert. Sie wollte nunmehr niemandem den TG versauen, da nicht
ausreichend Luftvorrat.
..Das dazu, nur wäre es besser gewesen, mir das zu signalisieren, ich war in
Reichweite.
Auf der Rückfahrt kühlt mich meine Freundin liebevoll ab, ich solle doch "an
Land keinen Scheiß machen".
Also gut, wir zahlen die beiden TG`s , eine entsprende _sachliche_
Aussprache und nie wieder dort hin zurück! .. versprach ich ihr dann.
Sie geht bezahlen .. kommt zurück mit der Bemerkung, er hätte vorab am
Morgen einen Zahlendreher gehabt, ein TG kostet nicht 23 sondern 32 Euro und
letztendlich hätten wir 128 Euro (den TG f.d. beiden auch) zu zahlen.
..keiner der dort Angstellten, die nunmehr entspr. Kenntnis von den
Vorgängen haben.. kann sich das Verhalten von Beinhart (in der Gesamtheit)
erklären, obwohl einige recht loyale sind. Teilweise weigern sie sich
nunmehr zu dolmetschen, sie wollen keinen Ärger m.d. Chef und sich
raushalten. Einen greif ich mir, lasse ihm keine Wahl, bin aber äußerst
höflich.
Er übersetzt, daß ich sofort die Brevet`s und den Medizinschriebs haben
möchte, ich habe weder Beinhart noch die anderen beiden Pappnasen
bestellt/gemietet/gekauft und/oder um Begleitung gebeten. Es interessiert
mich einen Scheiß, wer vom wem Geld kriegt und/oder wegen TG-Abbruch nicht
zahlen will. Das sei Basen-Risiko unter den Umständen. Ich hatte ein Problem
und wollte Auftauchen. Er kriegt 2mal 32 Euro des Friedens willen (der
Gegner war deutlich in der Überzahl) ich meinen Kram und gut ist! Vorher ist
von Gruppenzwang nix gesagt worden.
Es ist bei 2mal *** in (F) das Blondysystem bis 60m auf Basen mit letztem
abgestempeltem geloggtem 60m-TG an Vortag entsprechend geregelt.
...Und er möchte doch sicher nicht, daß ich ihm seinen
Bugstrahlruderplastekahn vor allen Leuten in den Arsch schiebe!
Kurz gefaßt nahm er die 64 Euro und gab meine Kram heraus.
Ich ging dann schnell , um nicht doch "wortbrüchig" zu werden. Ich war doch
recht gespannt darauf, ob der Kahn längs oder quer in seinen Arsch paßt!
Fortsetzung folgt....

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