Irrfahrt
Teil 7:
Wecken ist heute am Montag, den 04.06.2007 um 8.00 Uhr, Aufstehen um 8.30 Uhr – ich werde wohl alt.
Ich würde lieber das Achterschiff der „Togo“ machen auf 65 Meter – ich hatte erst ein Rendezvous mit dem Hintern der alten Lady. Ganz passabel … für ihr Alter … und mit vielen Überraschungen. Auch werden wir heute nicht zum Vorschiff gehen, so der Wunsch meiner Freundin. Es wird sich für einen Besuch an dem französischen U-Boot „Rubis“ vorbereitet. Auch hier diesmal keine Penetration, sondern rein zu Fotozwecken und das ist gut, denn es soll windstill sein bis weit über Mittag hinaus. Das Boot liegt recht ungeschützt direkt vor Cap Camarat und ist somit nicht jeden Tag anzufahren. Zwei Tauchgänge – recht kurz hintereinander – könnten somit drin sein.
Die See ist spiegelglatt, ich überlasse meiner Freundin das Boot fahren und sitze auf dem gepolsterten Klappstuhl vor dem Fahrstand. Auf etwa halber Strecke, Höhe „Prophete“ nehme ich das graue Achtfünfziger Rib von <Epperlan> war. Sie fahren Volle Kraft und sind nahezu besetzt.
„Fahr volle Kraft voraus wenn wir sie passieren! Leg den Hebel bis Anschlag. Ich will, dass mir einer abgeht!“ Gebe ich mit verrenktem Hals nach „oben“ durch, damit das auch ja verstanden wird. „Und lass das Zerstörer-Signal 3mal zum Gruß ertönen!“ Ergänze ich.
Wir kommen achtern eh schon ordentlich auf, doch beherzigt meine Freundin meine Wünsche und legt den Maschinentelegraphen auf 3mal-Wahnsinnige. Als wir fast überlappen haben uns einige Taucher zwar schon bemerkt, aber noch nicht der alte Jack und der junge Piere – der Typ, den man an seinem einzigen und grauen T-Shirt erkennt.
Piere ist gleich nach unserer Ankunft in Cavalaire zu Beginn unserer Reise zu unserem Bootsliegeplatz gekommen und wollte sich unseren Dampfer einmal anschauen. Er war ganz begeistert und fragte mir Löcher in den Bauch bezüglich technischer Details … und überhaupt. Meine Reedereiflagge hatte ich gerade eingerollt gehalten – waren wir doch für eine Woche fort gewesen.
Hui…huiee…huuieeee… ertönt das Signal als wir mit hohem Bug auf dem achteren Kiel sauber passieren. Unser Boot fliegt scheinbar über die ruhige See und macht kaum Welle. Alle drei Flaggen stehen wie ein Brett und ich Steuerbord neben dem Fahrstand – mit neuem Sturmbasecap tief in die Stirn gezogen, schwarzer Brille auf der Nase und rechtes Bein angewinkelt auf dem Schlauch mit Blickrichtung starr-voraus. Aus dem toten Winkel beobachten meine Augen schmerzend verkrampft ob nun auch alle gucken. Als wir quer ab sind und alle gucken, wende ich mein lächelndes Gesicht, hebe freundlich lässig die Linke zum Gruß mit den Worten: „Une bonne démarche de plonger! Mais, nous sommes là devant vous!“ was soviel heißt wie: „Schönen Tauchgang! Aber wir sind vor euch da.“ Der erste Teil meines Grußes wird eben so herzlich von Piere am Fahrstand laut lachend verbal wiederholt, und die anderen nebst Jack winken. Als wir ein ordentliches Stück voraus sind, sage ich zu meinem Steuermann: „So! Reicht! Fahr jetzt wieder langsamer. Wir haben es nicht eilig und auch nicht die Geldscheiße.“ Dann setze ich mich zurück … grinsend und zufrieden in den Klappstuhl. Was für ein wunderschöner Morgen das ist…
„Okay man – da is`sa! Fahr noch mal die Wracklage ab, ich hab`se vergessen. Gut gemacht Kleines! Dauert nicht mehr lange, dann kriegst`e deinen Gesellenbrief.“ Wende ich mich nun von meiner immer noch Boot fahrenden Freundin ab, um die Markierungsleine fertig zu machen. Das Wrack liegt in etwas über 40 Metern Tiefe. Ich muss mehr als 50 Meter Leine stecken; die Strömung ist an diesem Spot fast ganzjährig recht ordentlich und die Sicht ausgezeichnet. Wir sind beim Umziehen, als sich uns das Achtfünfziger nähert – das war für mich bereits klar, das Wetter ist heute perfekt. Keine Acht-Komma-Acht wird besetzt und auch nicht die Vierlingsflak, auch die U-Boot – Schnarre wird nicht ertönen; kein Feind weit und breit in Sicht. Sie sehen, dass wir noch oben sind und kennen auch unsere „600 kg Leuchtboje“. Jack ist recht alt geworden und nimmt uns als solches erst jetzt war. Er lächelt lieb und winkt noch einmal; dann bereitet er seine kleine Angel vor. Die Tauchtruppe von <Epperlan> ist deulicher vorgerödelt und wird nachdem Piere eine Markierungsleine ausgesetzt hat nun ins strahlende Blau des Mittelmeeres geschickt. Einer nach dem anderen springt hinein und ist sogleich von der Wasseroberfläche verschwunden. Ihre Markierungsleine liegt ausreichend von unserer entfernt.
Teil 7:
Wecken ist heute am Montag, den 04.06.2007 um 8.00 Uhr, Aufstehen um 8.30 Uhr – ich werde wohl alt.
Ich würde lieber das Achterschiff der „Togo“ machen auf 65 Meter – ich hatte erst ein Rendezvous mit dem Hintern der alten Lady. Ganz passabel … für ihr Alter … und mit vielen Überraschungen. Auch werden wir heute nicht zum Vorschiff gehen, so der Wunsch meiner Freundin. Es wird sich für einen Besuch an dem französischen U-Boot „Rubis“ vorbereitet. Auch hier diesmal keine Penetration, sondern rein zu Fotozwecken und das ist gut, denn es soll windstill sein bis weit über Mittag hinaus. Das Boot liegt recht ungeschützt direkt vor Cap Camarat und ist somit nicht jeden Tag anzufahren. Zwei Tauchgänge – recht kurz hintereinander – könnten somit drin sein.
Die See ist spiegelglatt, ich überlasse meiner Freundin das Boot fahren und sitze auf dem gepolsterten Klappstuhl vor dem Fahrstand. Auf etwa halber Strecke, Höhe „Prophete“ nehme ich das graue Achtfünfziger Rib von <Epperlan> war. Sie fahren Volle Kraft und sind nahezu besetzt.
„Fahr volle Kraft voraus wenn wir sie passieren! Leg den Hebel bis Anschlag. Ich will, dass mir einer abgeht!“ Gebe ich mit verrenktem Hals nach „oben“ durch, damit das auch ja verstanden wird. „Und lass das Zerstörer-Signal 3mal zum Gruß ertönen!“ Ergänze ich.
Wir kommen achtern eh schon ordentlich auf, doch beherzigt meine Freundin meine Wünsche und legt den Maschinentelegraphen auf 3mal-Wahnsinnige. Als wir fast überlappen haben uns einige Taucher zwar schon bemerkt, aber noch nicht der alte Jack und der junge Piere – der Typ, den man an seinem einzigen und grauen T-Shirt erkennt.
Piere ist gleich nach unserer Ankunft in Cavalaire zu Beginn unserer Reise zu unserem Bootsliegeplatz gekommen und wollte sich unseren Dampfer einmal anschauen. Er war ganz begeistert und fragte mir Löcher in den Bauch bezüglich technischer Details … und überhaupt. Meine Reedereiflagge hatte ich gerade eingerollt gehalten – waren wir doch für eine Woche fort gewesen.
Hui…huiee…huuieeee… ertönt das Signal als wir mit hohem Bug auf dem achteren Kiel sauber passieren. Unser Boot fliegt scheinbar über die ruhige See und macht kaum Welle. Alle drei Flaggen stehen wie ein Brett und ich Steuerbord neben dem Fahrstand – mit neuem Sturmbasecap tief in die Stirn gezogen, schwarzer Brille auf der Nase und rechtes Bein angewinkelt auf dem Schlauch mit Blickrichtung starr-voraus. Aus dem toten Winkel beobachten meine Augen schmerzend verkrampft ob nun auch alle gucken. Als wir quer ab sind und alle gucken, wende ich mein lächelndes Gesicht, hebe freundlich lässig die Linke zum Gruß mit den Worten: „Une bonne démarche de plonger! Mais, nous sommes là devant vous!“ was soviel heißt wie: „Schönen Tauchgang! Aber wir sind vor euch da.“ Der erste Teil meines Grußes wird eben so herzlich von Piere am Fahrstand laut lachend verbal wiederholt, und die anderen nebst Jack winken. Als wir ein ordentliches Stück voraus sind, sage ich zu meinem Steuermann: „So! Reicht! Fahr jetzt wieder langsamer. Wir haben es nicht eilig und auch nicht die Geldscheiße.“ Dann setze ich mich zurück … grinsend und zufrieden in den Klappstuhl. Was für ein wunderschöner Morgen das ist…
„Okay man – da is`sa! Fahr noch mal die Wracklage ab, ich hab`se vergessen. Gut gemacht Kleines! Dauert nicht mehr lange, dann kriegst`e deinen Gesellenbrief.“ Wende ich mich nun von meiner immer noch Boot fahrenden Freundin ab, um die Markierungsleine fertig zu machen. Das Wrack liegt in etwas über 40 Metern Tiefe. Ich muss mehr als 50 Meter Leine stecken; die Strömung ist an diesem Spot fast ganzjährig recht ordentlich und die Sicht ausgezeichnet. Wir sind beim Umziehen, als sich uns das Achtfünfziger nähert – das war für mich bereits klar, das Wetter ist heute perfekt. Keine Acht-Komma-Acht wird besetzt und auch nicht die Vierlingsflak, auch die U-Boot – Schnarre wird nicht ertönen; kein Feind weit und breit in Sicht. Sie sehen, dass wir noch oben sind und kennen auch unsere „600 kg Leuchtboje“. Jack ist recht alt geworden und nimmt uns als solches erst jetzt war. Er lächelt lieb und winkt noch einmal; dann bereitet er seine kleine Angel vor. Die Tauchtruppe von <Epperlan> ist deulicher vorgerödelt und wird nachdem Piere eine Markierungsleine ausgesetzt hat nun ins strahlende Blau des Mittelmeeres geschickt. Einer nach dem anderen springt hinein und ist sogleich von der Wasseroberfläche verschwunden. Ihre Markierungsleine liegt ausreichend von unserer entfernt.
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